In den Startlöchern der Gartensaison

In den Abendstunden strahlt die tief stehende Sonne dann doch noch frühlingshafte Wärme ab und lässt die Szene in diesem gleißenden Licht erscheinen, die den ganzen Tag über in kühler Lichtarmt verharrt. Kurzzeitige Anflüge der Jahreszeit, die eigentlich schon präsenter sein müsste, was einfach Wirkungen auf das Gemüt und die Motivation der Menschen hat. Immerhin soll der Samstag ein Zwischenhoch mit Sonne und höhere Temperatur bringen. Das wäre von Vorteil, da wir dann unsere Frühjahrsrundumshaussäuberungsaktion durchführen könnten. Eine Aktion, die den ganzen Tag in Anspruch nimmt und anstrengend ist. Deshalb geht das eigentlich nur an einem schönen, angenehmen Frühlingstag. Wäre gut, wenn wir das erledigen könnten, denn danach gibt’s noch genug im Garten zu tun, was die Vorbereitung der Blumen und Gemüsepflanzungen betrifft, das Auspflanzen auf der Fensterbank vorgezogener Sorten, das Unkrautjäten im Bereich der Randstreifen des Gartens, das Mähen und Ausbessern bzw. Nachsäen des Rasens. Wenn dafür ein Abschluss in Sicht ist, wird der Brennholzvorrat für den kommenden Winter ein Thema werden. So beginnt jetzt erst eine hoffentlich lange Gartensaison. V. hat heute die Rinde des kürzlich von extern mitgebrachten Kirschbaumstamms geschält, der jetzt mit sternförmig eingerissenen Enden der wärmeren Luft ausgesetzt ist. Eigentlich ein schönes Exemplar, allerdings weiß ich nicht, was damit geschehen soll. Der Kirschbaum neigt in dieser ganzen Form sehr stark zu Schwundrissen beim Trocknen. Deshalb wird der Stamm so wohl nicht bleiben können. Und wenn er geviertelt werden sollte, ist von seiner ursprünglichen Majestät nicht mehr so viel übrig. Mal sehen, ob wir dafür eine gute Lösung findet, die das jahrlange Aufbewahren des Stamms rechtfertigt.

Stammholzlager

Den weitgehend regenfreien Tag musste ich dann doch nutzen, um die kürzlich in der Nähe gesichteten hohen Stapel geschichteter Stämme am Waldrand zu fotografieren. Die Lichtverhältnisse waren nicht so günstig, aber es sind dennoch einige gute Aufnahmen entstanden, die auch die Dimension verdeutlichen. An dieser spärlich befahrenen Straße, die vornehmlich von Fußgängern genutzt wird, waren zuvor nie solche Stapel gelagert worden. Da war wohl in den angrenzenden Wäldern einiges überfällig gewesen.

Aufgeschichtete Holzstämme am Waldrand 1
Aufgeschichtete Holzstämme am Waldrand 2
Aufgeschichtete Holzstämme am Waldrand 3
Aufgeschichtete Holzstämme am Waldrand 4
Aufgeschichtete Holzstämme am Waldrand 5

Jahresringstruktur als Baum- und Lebenssymbol

Die gestrige Fototour hat mich wieder einmal auf die thematische Spur der Stammquerschnitte gebracht. Sie gehören einfach zu den deutlichsten für das Wachstumsprinzip des Baums und damit das Leben selbst stehenden natürlichen wie symbolischen Formen. Eine Möglichkeit, das Wesentliche daran herauszuarbeiten, ist die Fassung als skalierbarer Vektor. Darin habe ich mich heute am Beispiel meines erfolgreichen Kiefernquerschnitts versucht. Dies stellt ein angeschnittenes Quadrat aus dem Zentrum des Stamms dar.

Jahresringe einer Kiefer, aus: Jahresringstruktur als Baum- und Lebenssymbol

Lichter Querschnitt

Verwitterter Stammquerschnitt einer Eiche

Das Licht hat an diesem Sonntag mehr Menschen zu Spaziergängen bewegt, als ich es von sonstigen Sonntagen kenne. Man merkt, dass viele die Gelegenheit nutzen wollen, bevor die trüben Tage wieder kommen. Um den Kopf freizumachen, um der Arbeitswoche einen naturnahen Erlebnisakzent entgegen zu setzen. Das geht mir nicht anders. Vom Licht und der Ahnung einer Frühlingsluft abgesehen, sind mir heute wieder mehr die verwitterten, von den Spuren der Kettensäge geprägten, vor längerer Zeit gefällter Stämme aufgefallen. Von dem einer Eiche, den ich bei jedem meiner Gängen dort passiere, habe ich eine Reihe von Nahaufnahmen gemacht, deren Gelingen von dem zeitweise hellen Licht begünstigt war.