Durch die winterlich karge Baumlandschaft

Die ersten länger anhaltenden Sonnenphasen seit Tagen haben heute viele Menschen nach draußen gezogen. Man merkte, wie sie sich nach Bewegung im Freien sehnen, und auch nach wieder mehr Kommunikation, gemessen an der Freundlichkeit des Grüßens, das selbst von mir völlig unbekannten Spaziergängern ausging. Ein Spaziergang ganz ohne Fotoausrüstung, die ich bewusst einmal zuhause ließ, wohlwissend, dass die Baumlandschaft derzeit nicht viel Interessantes anzubieten hat. Und so war es auch, wenn auch die eine oder andere überraschende Beobachtung möglich war. Zum Beispiel an einem der Schlehensträucher, die ich im Jahreslauf so häufig beobachte, an dem tatsächlich jetzt Ende Januar noch die meisten der einmal prallen Schlehenfrüchte unversehrt und kaum reduziert, nur stark eingetrocknet hingen. Kaum zu glauben, dass die Vögel kein Interesse gezeigt haben und dass bei der Kälte und dem vielen Regen diese Früchte noch nicht abgefallen waren. Auch einige üppig mit letztjährigen Zapfen übervolle Erlenzweige habe ich gesichtet, die vielleicht ein gutes Motiv abgegeben hätten, wenn ich denn näher herangekommen wäre. Allerdings war der Fotoapparat ohnehin nicht zur Stelle. Aber ich habe M. auf dem Rückweg doch einige Zweige vom Roten Hartriegel mitgebracht, die in dieser kalten Jahreszeit so schön leuchten, v. a. die jungen Zweige, die gleichzeitig das Knallrot der frischen Triebe zeigen und die grau-gelben Flechten, die bei dieser Art sich häufig das etwas ältere Gehölz setze bzw. dies ummantelt. Das sind ganz dekorative Zweige, die ein Stück aktueller Baumlandschaft ins Haus zu tragen erlauben.

Schwarzdorn, Weißdorn und ihre sommerlichen Früchte

In der hochsommerlichen Baumlandschaft fallen zurzeit die üppige Frucht tragenden Schwarzdorn- und Weißdornhecken auf. Die einen mit ihren dunkelblauen, mit einem weißlichen Wachsfilm überzogenen Schlehen, die anderen mit ihren leuchtend roten, leuchtenden und glänzenden kleinen Früchten, die sich zurzeit noch in der Umfärbung befinden, teils aber schon ganz ins Rote gewechselt sind. Beide sind reichlich in diesem Jahr, die Schlehen aber neigen sich geradezu unter der Last der ungewöhnlich vielen und schweren Früchte. Viele Äste hängen deshalb schon über den Weg. Ich denke, dass es ich wohl nicht vermeiden lassen wird, im Herbst doch wieder loszuziehen, um 1-2 Eimer reifer Schlehen zu sammeln, um damit z. B. Schlehenlikör herzustellen. Der Weißdorn ist für mich v. a. ein optisches Highlight. Die Früchte sind zwar auch essbar, jedenfalls, wenn sie noch etwas reifer geworden sind. Aber daraus etwas herzustellen, ist mir doch noch recht fern. Es ist erstaunlich, wie früh nicht nur die Weißdornfrüchte so weit ausgereift sind, inzwischen verfärben sich unter der Hitze auch schon ihre Blätter herbstlich, etwas das normalerweise erst eintritt, wenn die Frucht eine dunkelrote satte Färbung angenommen hat. Ich hoffe, die Sträucher werden zwischendurch genügend Feuchtigkeit speichern können.

Schlehdornfrucht in 2020 I
Schlehdornfrucht in 2020 II
Weißdornfrucht in 2020 I
Weißdornfrucht in 2020 II

Baumarkt, Chilis, Schlehen und ein Abschied von der Gartensaison

Das war wieder ein vollständig der Handarbeit gewidmeter Arbeitssamstag. Der letzte Arbeitsschritt für das aktuelle Armband war am Vormittag in der dafür durchschnittlichen Zeit abgeschlossen. Danach musste ich noch Verschiedenes für meine Trockenblumenarrangements und für den Garten besorgen. Und anschließend wartete der Teller voller reifer Chilischoten darauf, entkernt und für die Lufttrocknung kleingeschnitten zu werden. Eine ungewöhnlich langwierige Arbeit, was mir eine Vorstellung davon verschafft, was noch alles nachkommt, bis die unzähligen noch nicht ganz reifen Schoten der drei Pflanzkübel alle abgeerntet sein werden. Sehr am Herzen lag es mir, heute noch die Schlehensträucher in der Nähe zu besuchen. Es war klar, dass nach dem Dauerregen und der Kälte viele Früchte nicht mehr in der besten Verfassung sein würden bzw. viele auch schon von den Vögeln gefressen sein würden. Andererseits macht es keinen Sinn, sie zu früh zu ernten. Sie sollten eben doch das typische wildfruchtige Aroma ausgebildet haben. Und das ist eben erst im späteren Herbst zu erwarten. Für die geringere Menge, die ich mir zum Pflücken dieses Mal vorgenommen hatte, war es jedenfalls der richtige Zeitpunkt. In verwendbarer Qualität konnte ich in einer Stunde Pflückzeit genügend Schlehen sammeln, um den Vorrat an leckerem Schlehenlikör später aufstocken zu können. Das reicht dann auch erst einmal. Zum Abschluss dieses Arbeitstages haben wir dann noch, etwas früher als sonst, die Sitzgarnituren im Garten winterfest gemacht, Poster abgeräumt und trocken verstaut, bis sie im Frühjahr wieder hervorgeholt werden. Und außerdem gibt’s ja noch jede Menge anderer Dinge, die den Winter über nicht im Garten bleiben sollen, Dünger, Spezialerde, Pflanzenschutzmittel, bestimmte Pflanzstützen u. ä. Auch dafür war der Zeitpunkt jetzt gekommen, da wir nicht mehr damit rechnen, für dieses Jahr noch einmal draußen sitzen zu können. Nur der Garten selbst wird noch einige Arbeit machen, denn darin ist noch lange nicht alles für die kalten Monate vorbereitet.

Noch keine Zeit für den Schlehdorn

Noch war keine Zeit und auch keine Gelegenheit, die Schlehdornfrüchte zu pflücken. Ich hoffe, dass sie bei dem Dauerregen und der Kälte nicht am Ende noch abfallen und verloren sind. Das wäre schade, da dieses Jahr offenbar eine reichliche Ernte zu erwarten ist. Viele will ich diesmal zwar nicht sammeln, aber für einige Liter angesetzten Likör sollte es eben reichen. Nun warte ich auf den ersten angenehm temperierten und trockenen Tag, um diese wohl letzte Erntevorhaben dieser Saison noch abzuschließen.

Wieder einmal ein Schlehenjahr

Sollte ich doch noch Gelegenheit erhalten, den Blätterherbst in neuen Fotografien festzuhalten? Ein goldener Oktober wäre Voraussetzung. Derzeit bin ich mir nicht sicher, ob der noch kommt, und deshalb ist das Vorhaben unsicher, insbesondere nach einem Jahr, in dem ich das Portfolio mit Baumfotografien kaum erweitern konnte. Eines habe ich mir nach dem Spaziergang über den Flussdamm vor einigen Tagen aber vorgenommen. Die jetzt reifen Beeren des Schlehdorns will ich doch noch abpflücken, da sie an einigen Sträuchern am Wegesrand sehr gut zugänglich sind. Nicht so viele wie vor zwei Jahren, als ich zuletzt Früchte für Likör angesetzt habe. Aber doch genug, um mindestens eine Zwei-Liter-Flasche damit ansetzen zu können. Mit der Rohrzuckerlösung später vermischt sind es dann ohnehin vermutlich mindestens 3 Liter, die unseren ohnehin üppigen Vorrat ergänzen. Vielleicht gibt’s ja im nächsten Jahr wieder keine Schlehen, dann würde ich mich ärgern, die diesjährige Gelegenheit nicht genutzt zu haben.

Schlehenlikör ansetzen

Es war genauso mühsam wie erwartet, die angesetzte Masse durchtränkter Schlehenfrüchte aus den enghalsigen Flaschen zu bekommen. Der Ansatz war eigentlich etwa einen Monat überfällig, so dass es höchste Zeit war, den Likör weiterzuverarbeiten. Was ich nicht mehr in Erinnerung hatte, aber dann in dem alten Baumbuch nachgelesen habe, war die Reihenfolge der Zutaten. Im Buch ist es so beschrieben, dass auch schon der Zucker, die Rosinen und verschiedene Gewürze, wie Nelken und eine Vanilleschote, zusammen mit dem Schnaps in den Ansatz gegeben wird. Von anderen Ansätzen bin ich dieses Vorgehen eher nicht gewohnt, deshalb habe ich es hier auch erstmal nur mit den Früchten gemacht. Jedenfalls habe ich heute die übrigen Zutaten erst hinzugegeben, nachdem ich den reinen Saft gewonnen hatte. Der Ansatz muss jetzt noch einmal einige Monate stehen und dann erneut abgeseit werden. Ich sehe ganz gute Chancen, dass das ein wohlschmeckender, runder Likör wird. Eventuell müssen wir ihn noch etwas strecken, da aktuell der Alkoholgehalt für Likör etwas zu hoch sein dürfte, aber das ist das wenigste. Immerhin sind es gut 2 Liter geworden. Das sollte für den gelegentlichen Genuss dieser Spezialität wieder für eine ganze Weile ausreichen.

Überfälliger Schlehenansatz

Schön, dass ich das Arbeitsprogramm dieser Woche frühzeitig abschließen konnte. Jetzt kommt noch einiges an Wochenendarbeit. Unter anderem sind die angesetzten Schlehenfrüchte längst überfällig abgeseiht zu werden. Das wäre eigentlich schon Mitte Dezember angesagt gewesen, nun will ich es am Wochenende nachholen und die übrige Zubereitung vornehmen, damit daraus ein wohlschmeckender Likör wird. Ich kann mich gut an den Tag erinnern, im Frühherbst, als ich die im letzten Jahr recht üppig zu findenden Früchte gepflückt habe. Jedes Mal, wenn ich mich dazu aufmache, entwickeln sich Gespräche mit mir meist wildfremden Menschen, die es anscheinend anrührend finden, wenn jemand tatsächlich noch Früchte an Sträuchern sammelt, die er am Wegesrand findet. Manche können die Art dann auch noch identifizieren oder haben schon einmal davon gehört. Aus dem Tonfall kann ich aber auch immer erkennen, dass das als antiquierte Sache angesehen wird, die zu pflegen als eine wie aus der Zeit gefallene Aktivität wirkt. Mich stört das nicht, ich feue mich vielmehr an diesen Gesprächen, die wie alle Gespräche über Bäume, immer etwas Wesentlichen anklingen lassen, das sonst niemals zur Sprache kommt.

Schlehen angesetzt

Es war an der Zeit, die am Samstag gepflückten Schlehen anzusetzen. Das Verfahren vom letzten Mal, vor zwei Jahren, hat sich auch diesmal bewährt. Die ziemlich reifen Früchte lassen sich ganz gut mit einer dicken Holzkantel zerdrücken. Dazu habe ich sie portionsweise in eine Schüssel geschüttet. Schwieriger war da schon das einfüllen der zerdrückten Fruchtmasse in die bauchige Korbflasche. Deren Hals war für diese Verwendung eigentlich etwas zu schmal. So musste ich es mit einem runden Löffelstiel Stück für Stück durchdrücken. Letztlich konnte ich ein 5-Liter-Flasche und eine 2-Liter-Flasche befüllen. Das ganze steht jetzt auf der Fensterbank, wo ich es sicher noch bis Mitte Dezember durchziehen lassen werde. Das Licht wird dazu beitragen, dass das Fruchtaroma gut in den Schnaps übergeht. Ich hoffe nur, diesmal werden wir in der Weiterverarbeitung den richtigen Alkoholgehalt treffen. Der wild-fruchtige Geschmack der Schlehen kommt nur dann in seiner charakteristischen Weise durch, wenn das Runde dominiert und eher der Eindruck eines milderen Likörs vorherrscht.

Weintrauben, Viezäpfel, Schlehen

Heute haben wir die zweite ungefähr gleich große Menge Traubenmost gekeltert. Und gleich darauf noch zwei Säcke Viezäpfel gehechselt und gleich gekeltert. Damit ist V. nun zufrieden, vor allem, weil das gewohnte Soll erfüllt werden konnte. Nach einer handwerklichen Arbeit am Nachmittag wollte ich das schöne Wetter nutzen, um Schlehen zu pflücken. Natürlich wäre es etwas später besser, aber dann genau die Zeit erübrigen zu können ist auch unwahrscheinlich. Und wenn das Wetter nicht mitspielt, ist es ohnehin schwierig. Heute war das ideal. In den 1,5 Stunden ist immerhin ein ganzer Eimer zusammengekommen. Das ist etwas mehr als im vorletzten Jahr, als ich die Schlehen an genau derselben Stelle gesammelt hatte. Dieser Eimer stammt allein von dem größten der Sträucher, der auch am üppigsten mit Früchten ausgestattet war. Wenn ich die ganze Reihe am Damm miteinbeziehe, könnten es auch noch mehrere Eimer werden. Aber uns geht es ja nur um einige Liter dieses leckeren wildfruchtigen Likörs. Und dafür reicht die Menge in jedem Fall aus. Das etwas mühsame Pflücken und die verkratzten Arme haben sich also durchaus gelohnt.

Frisch gepflückte Schlehen

Sommer zum Herbstanfang

Der Herbst beginnt kalendarisch, aber das Wetter wirkte endlich einmal wieder sommerlich. Die Blüten des Mittagsgold, die ich den ganzen Hochsommer über vermisst und die ich eigentlich nicht mehr erwartet hatte, haben sich jetzt erst geöffnet, jedenfalls die ersten, und weitere werden noch folgen. Sie ähneln denen der Mittagsblume aus der Gärtnerei, sind aber noch filigraner gezeichnet. Wegen ihres Standorts hinterm Haus mit wenig Licht haben sie lange Stängel ausgebildet. Ich hoffe, dass ihnen der sonnigere Standort besser bekommt und sich möglichst viele Blütenköpfe noch öffnen. Das verlängert unsere Blumenkübelsaison und bereichert sie um einen sehr schönen und ganz unverhofften Neuling. Mit den Strohblumen werde ich auch noch einige Wochen zu tun haben, weil viel sich noch bilden und ständig die getrockneten weiterverarbeitet und in Dekorationen eingearbeitet werden müssen. Da kann ich einige vom Vorjahr, die weit geöffnete Blüten haben, wieder aussortieren, denn die gefüllten Formen gefallen mir viel besser. Schließlich steht auch noch das Binden eines neuen Kranzes mit Physalis an. Die sind zwar zahlreich, aber immer noch nicht bis in die Spitzen rot gefärbt. Da muss ich wohl noch warten. Was ich aber nicht versäumen will, ein Projekt für die nächsten 10 Tage, ist das Sammeln der Schlehdornfrüchte. Mit scheint, dafür ist jetzt die richtige Zeit, damit die Stellen, an denen sie üppig gewachsen sind, nicht gleich wieder von den Vögeln vertilgt werden.

Spärliche Fruchtdichte

Die spärlichen Aussichten beim Baumobst scheinen bei den Früchten der Sträucher in diesem Jahr ihre Entsprechung zu haben. Aus der Distanz begegnet mir die Baumlandschaft in diesen Tagen vor allem satt grün. Erst beim Näherkommen fallen die eher dünn verteilten Früchte auf. Besonders deutlich ist das beim Weißdorn, der in beiden Vorjahren sehr opulent mit knallroten Beeren besetzt war und diesmal völlig ausgedünnt erscheint. Aber auch die Ebereschen, die Pfaffenhütchen und sogar die Heckenrosen sind alles andere als reich an Früchten. Erstaunlich, dass ich ausgerechnet bei den Schlehen, zumindest bei einzelnen Sträuchern, ungewöhnlich viele Schlehenfrüchte sichten konnte, die zudem noch ziemlich dick ausgewachsen slind. Natürlich ist es jetzt noch viel zu früh. Aber ich hoffe, sie werden bis zu den ersten Nachtfrösten nicht schon von den Vögeln verzehrt worden sein. Dann hätte ich nämlich die Chance, wieder ein paar Liter anzusetzen. Der angesetzte Schlehenlikör ist wirklich ein Erlebnis und passt zudem als kulinarische Spezialität so gut in die herbstliche Erntezeit..

Kaum erntereife Schlehen in Sicht

Für das Sammeln von Schlehen sind die Aussichten in diesem Jahr sehr schlecht. Bereits in den vergangenen Wochen sind mir die tiefblauen Früchte nur vereinzelt ins Blickfeld geraten. Manchmal hat das mit Rückschnitten zu tun, die von Seiten der öffentlichen Hand alle paar Jahr allzu radikal ausfallen. Das ist diesmal der Grund allerdings nicht. Vielmehr sind insgesamt wenige Früchte an den zugänglichen und auch an den tiefer in Gebüsch liegenden Zweigen der Sträucher zu sehen. Das war während der Reifezeit noch dichter. Die starke Reduktion hängt am wahrscheinlichsten mit den langen Hitzephasen zusammen, denn die meisten noch sichtbaren Früchte sind stark zusammengeschrumpelt. Vermutlich sind die übrigen schlichtweg abgefallen oder wurden im halb dehydrierten Zustand schon vorab von den Vögeln herausgepickt. So wird sich das Sammeln nicht lohnen. Wir werden vielmehr auf die ca. 3 Liter Schlehenlikör zurückgreifen, den wir im Vorjahr angesetzt haben. Der dürfte jetzt die richtige Lagerreife besitzen.

Ein gutes Schlehenjahr

Unreife Schlehenfrüchte im Hochsommer

Die Baumlandschaft ist jetzt schon deutlich von den Baumfrüchten dominiert. Überall zeigen sich bei verschiedenen Arten bereits grüne oder schon im Übergang zu ihrer reifen Farbe befindliche Früchte. So auch bei den Schlehen. Bei ihnen muss man noch genauer hinsehen, um die noch grünen Früchte im fast farbgleichen Laub zu unterscheiden. Meinem ersten Eindruck nach scheint dies ein gutes Schlehenjahr zu werden. Wie bereits das Vorjahr. Es kommt aber immer darauf an, wie sich die reifen Früchte über den Sommer halten und wie stark sie von den Vögeln reduziert werden. Die Chance, dass ich im Herbst erneut ein Eimerchen sammeln kann, ist aber durchaus gegeben. Und der Likör, den wir daraus erzeugt haben, ist wirklich lecker und zeichnet sich durch einen unvergleichlich wild-fruchtigen Geschmack aus.

Letzte Baumobstprojekte abschließen

Während wir immer öfter an die Weihnachtszeit denken, sind schon noch einige Baumobstprojekte zum Abschluss zu bringen. V. hat vor einigen Tagen seine Mispeln eingemaischt. Die stehen dann bald bereit, um zu Schnaps gebrannt zu werden. Nicht wirklich mein Fall ist der Geschmack des Mispelschnaps, oder des Hondsärsch, wie er in unserer Region genannt wird. Aber V. kann sich eben von dem Baum nicht trennen und meint, die Früchte abernten und verwerten zu müssen, besonders wenn sie so schön ausgewachsen sind wie in diesem Herbst. Und dann ist es auch bald an der Zeit, die angesetzten Schlehen abzuseihen und mit Rohrzuckerlösung anzusetzen. Danach noch einmal gründlich filtern und wiederum einige Monate lagern. Danach sollte es ein sehr runder, vollmundig schmeckender Likör sein, der die „Wildheit“ der Frucht deutlich in sich trägt.

Schöner Frühherbsttag

Die Holzarbeit heute Nachmittag hat gut zu diesem schönen Frühherbstwetter gepasst. Ich freue mich auch auf die weiteren Arbeiten an den drei Armbändern während der nächsten Tage. Apfelbaum, Hasel, Tanne und Feigenbaum sind diesmal dabei, teilweise in Kombination. Mal sehen, ob es noch möglich ist, draußen zu arbeiten. Wenn es so wie heute bleibt, sicher, aber bald werde ich bereits in mein Kellerquartier ziehen müssen. Bei Arbeiten, die viel Sitzen erfordern, ist das in der kalten Jahreszeit, nicht zu vermeiden. Noch ein Baum-Highlight an diesem Tag: Mein heute erst hochgeladenes Foto der frisch gepflückten Schlehen ist schon bei depositphotos angenommen worden. Das ist ein gutes Vorzeichen für die Akzeptanz bei den anderen.

Schlehen ansetzen

Den Ansatz mit einem halben Eimer vorher zerquetschter Schlehenfrüchte und klarem Traubenschnaps haben wir heute schon zubereitet. Das Zerquetschen war mit etwas Zeitaufwand verbunden, aber wir wollten auf andere Techniken, wie Einfrieren oder auf Fröste warten, verzichten. Die 5-Liter-Flasche war ungefähr zur Hälfte mit der Frucht gefüllt, der Rest wurde aufgefüllt. Wie schon beim Nusslikör habe ich die Flasche auf die Fensterbank gestellt. In 6-7 Wochen werden wir es abseihen und den Likör daraus bereiten. Am Ende könnten es durchaus wieder ca. 5 Liter Likör werden. Die frisch gepflückten Früchte haben mir so gut gefallen, dass ich gleich noch einmal eine Reihe von Fotos gemacht haben, diesmal als Nahaufnahme.

Schlehenfrüchte in Nahaufnahme

Schlehen sammeln

Frisch gepflückte Schlehenfrüchte

Am Nachmittag war die Wetterwende plötzlich spürbar. Ich habe deshalb die Gelegenheit genutzt, um noch rechtzeitig Schlehen für den geplanten angesetzten Schnaps zu pflücken. Auch wenn die richtigen Fröste bisher ausblieben. Es schien doch der richtige Zeitpunkt, da zum Herbst hin die reifen Früchte immer öfter zum gefundenen Fressen für die Vögel werden. In der tief stehenden Frühherbstsonne hat das mühsame Sammeln Spaß gemacht. Geschäftiges Stimmengewirr der Anwohner und begeistertes Kreischen spielender Kinder als kurzweilige Kulisse. Auch zwei Spaziergängergruppen haben sich für mein Sammeln interessiert. Eine hielt die Schlehen bisher für Heidelbeeren, die anderen kannten die Frucht und wünschten mir viel Erfolg. Am Ende ist ein halbes Eimerchen herausgekommen. Mehr war bei diesen Sträuchern nicht drin, und das reicht für den Ansatz auch vollkommen aus.

Keine Schlehen mehr

Nun hatte V. doch den Wunsch, noch einen Eimer Schlehen zu sammeln, um sie anzusetzen. Vor sechs Wochen, als ich ihm dies vorschlug, war er nicht interessiert. Ich habe deshalb die Sträucher am Flussdamm noch einmal inspiziert und dabei aber bestätigt gesehen, was mir vor zwei Wochen schon aufgefallen war: Es sind absolut keine Früchte mehr zu sehen. Die Schlehen waren in diesem Jahr zwar sehr üppig ausgefallen, aber eben auch schon sehr früh, so dass sie inzwischen schon abgefallen, von den Vögeln gefressen oder so stark zusammengeschrumpelt sind, dass kein Fruchtfleisch mehr vorhanden ist. Die Chance hätten wir also verpasst. Mal sehen, ob sich die nicht ganz so häufige Fülle bei den Schlehen im nächsten Jahr wiederholt.

Dunkelnde Baumfrucht

Die Früchte des Weißdorns haben inzwischen ihren Glanz und ihre knallrote Farbe ganz verloren. Sehr dunkelrot, fast schwarz sind sie inzwischen geworden. Auch die ohnehin schon dunkelblauen Schlehen sind noch ein Stück weitere eingedunkelt und beginnen zu schrumpeln. Zwar habe ich es mir schon öfters vorgenommen, aber gepflückt habe ich sie immer noch nicht. Eigentlich, nach der üblichen Empfehlung, wäre es auch noch zu früh. Andererseits hatten wir schon sehr kühle Nächte und wenn sie allzu lange am Strauch verbleiben, wird es auch mit dem Pflücken schwierig. Vielleicht sollte ich die seltene Gelegenheit nutzen. Denn es kommt nicht sehr häufig vor, dass um diese Jahreszeit noch viele Früchte in Reichweite zu finden sind. Meist sind sie weniger zahlreich und schon früh von den Vögeln verzehrt. So werde ich wohl bis zum Wochenende einmal losziehen und vielleicht ein Eimerchen davon einsammeln. V. wird sicher die Muße haben, sie fürs Ansetzen weiterzuverarbeiten.

Ob die Schlehdornfrüchte wohl erntereif werden?

Reifende Früchte des Schlehdorns

Dieses Jahr scheint es sogar wieder jede Menge Schlehdornfrüchte zu geben. Jedenfalls sind mir die Sträucher am Flussdamm in den vergangenen Jahren nie so deutlich ins Auge gefallen. Die wenigen Beeren hatten sich meist zwischen den dornigen Zweigen tief im Inneren der Sträucher versteckt. Jetzt findet man sie auch außen, was sicher auf eine ungewöhnliche Üppigkeit schließen lässt, allerdings auch die Vögel anzieht. Deshalb ist es fraglich, ob sie im Spätherbst, wenn die ersten Nachfröste die Beeren erntereif machen, noch sehr viele übrig sein werden. Zum Ansetzen fand ich die Schlehen immer schon klasse geeignet. Am Nachmittag konnte ich meine neuen Bestellungen vorbereiten. Verschiedene Stäbe, darunter wieder ein Zürgelbaum. Weil das Wetter so schön war, habe ich die Gelegenheit genutzt und endlich auch den schon lange abgetrockneten Trompetenbaum bearbeitet. Ein sehr weiches Holz, das in der geschliffenen Form aber doch sehr charaktervoll wirkt und einen leichten seidenmatten Schimmer trägt. Ich bin gespannt, wie die fertigen Perlen des Musterarmbandes wirken. „1/1“]