Reduzierte Frühlingssonne hemmt Anzuchtsvorhaben

Schade, für meine Fensterbankanzucht geht das Wetter gerade in die falsche Richtung. Es wäre jetzt wichtig, dass Licht und Sonnenwärme gleichzeitig durch das Fenster dringen, damit die Samen den nötigen Anreiz erhalten zu keimen. Das hat bisher nur bei den Sonnenblumenkernen gut funktioniert, die ohnehin zu den ersten gehören. Die Chilis haben sich noch gar nicht gezeigt, was allerdings oft so ist, auch auf dem Samentütchen wird eine Keimzeit von 15-20 Tagen genannt. Danach sollte sich in den nächsten Tagen allerdings etwas bewegen. Und auch die Rizinuskerne sind nicht so keimfreudig wie im Vorjahr, obwohl ich wieder die engen Pflanzreservoirs dafür verwende. Na ja, ich will einfach geduldig sein und auf einen Erfolg der diesjährigen Vorzucht hoffen. Gerade bei den Chilis wäre mir das wichtig, da die im Vorjahr ja leider ausgefallen waren, einfach weil sie nicht mehr rechtzeitig zur Blüte kamen.

Erste Pflanzen für die Vorzucht ausgesät

Ein bisschen spät bin ich mit meinen Saatvorhaben heute schon gewesen, aber immerhin habe ich es noch vor dem Frühlingsbeginn geschafft. Und wenn ich von den Angaben auf den Samentütchen der Chilipflanzen, der Strohblumen und der neue gewählten Zierblumen ausgehe, so ist der März noch genau in der Mitte der genannten Saatperiode für das Aussäen auf der Fensterbank. So habe ich meine verschiedenen Pflanztöpfchen, -schalen und -paletten vollständig mit Pflanz- und Anzuchterde gefüllt, komprimiert und vorschriftmäßig die meist winzigen Samen eingebracht. Die meisten sind Lichtkeimer, d. h. dass der Untergrund vor der Aussaat ziemlich eben sein muss, damit man anschließend eine sehr dünne Erdschicht darüberlegen und erneut andrücken kann. Ansonsten kann es passieren, dass die Samen durch das wochenlange Gießen ganz an die Oberfläche gespült werden und vertrocknen, bevor sie zum Keimen gelangt sind. Ich weiß von den Vorjahren, dass das nicht immer gut funktioniert und ich gerade bei den Chilis sehr geduldig sein muss, da leicht mal drei Wochen dauern kann, bis sich überhaupt etwas tut. So bin ich gespannt, ob es dieses Jahr funktioniert mit dieser neuen Chilisorte, die exorbitante Schärfewerte erreichen soll. Auch einige Sonnenblumen habe ich ausgesät, nach zwei Jahren Abstinenz auch wieder Strohblumen. Und weil die Bonsai-Wunderbäumchen im Vorjahr so schön waren, gleich drei Reihen Rizinuskerne, die hoffentlich wieder so schnell und kräftig keimen wie beim letzten Mal.

Pläne fürs Säen und die frühen Gartenarbeiten

Nun ist es doch an der Zeit, an das erste Aussäen von Pflanzen zu denken. Im letzten Jahr ist es nichts geworden mit den Chilis, obwohl ich sie monatelang gegossen und zuvor mühsam aus Samen großgezogen hatte. Aber die Witterungsverhältnisse waren für die Art ungünstig, so dass sie nicht mehr rechtzeitig zur Blüte kamen. Nun muss ich die Samen neu kaufen, da ja im Vorjahr keine Früchte geerntet werden konnten und hoffe, die richtige Art mit Schärfegrad 10 wieder zu finden. Vor allem hoffe ich auf viel Sonne und Wärme im Sommer, damit die Pflanzen frühzeitig zur Blüte und Fruchtreife kommen können. Was ich sonst noch säen und pflanzen werde, habe ich noch nicht entschieden. Aber ich denke, eine Reihe von Rizinusstauden werden auf jeden Fall dabei sein, die sich im letzten Jahr als sehr reizvolle Zierpflanze entpuppt hatten, wenn man sie quasi als Bonsai möglichst lange in kleinen Töpfen zieht, so dass sie die normale Größe gar nicht erreichen. Die großen Stauden, vielleicht 2 oder 3 reserviere ich dann nur für den geschützten Bereich im Garten, in dem sie niemanden irritieren, schön aussehen und auch genügend Licht erhalten. Und dann steht auch immer noch der Rückschnitt des Walnussbaums und der Gleditschie aus, die mir wegen der defekten ausziehbaren Astschere zuletzt noch nicht möglich war.

Bisher kaum Wunderbaumsamen

Es ist skurril: Obwohl ich in diesem Jahr so viele sowohl groß gewachsene als auch kleine Wunderbäumchen heranziehen konnte, konnte ich bisher noch fast keine Samen sammeln, die für die Aussaat im kommenden Jahr geeignete wären. Einfach weil dieses Jahr einmal wieder die Fruchtstände nicht eintrocknen. Das aber ist Voraussetzung für keimfähige Samen. Ohne das vollständige Eintrocknen in der Form, dass die Samenstände ganz braun und trocken werden, gibt’s keine marmorierte Oberfläche bei den Samen, und ohne die sind sie nicht richtig ausgereift. Ich hoffe, von den kleinen in die Anzuchttöpfe gepflanzten Bäumchen doch noch eine Hand voll guter Samen erhalten zu können. Und ich hoffe auch, dass diese dieselbe Qualität haben wie die der 3 m hoch ausgewachsenen Exemplare, die wir an den Gartenzaun gesetzt haben.

Langsam das Ende der Gartensaison avisieren

Bin mal gespannt, ob es etwas wird mit dem goldenen Oktober. Es wird jetzt wechselhafter, mit schönen, aber auch richtig unangenehmen Witterungsphasen. Die Gartensaison werden wir wegen der kühleren Temperaturen im Oktober sicher beenden und unsere Zelte dort abbrechen müssen. Das heiß für mich u. a., wieder ins Kelleratelier für die kunsthandwerklichen Arbeiten zu ziehen. Aber das hat auch seinen Reiz. Im Garten wird es dagegen noch einige Wintervorbereitungen geben, z. B. müssen die Wurzelstöcke der Sonnenblumen und später der einjährigen Rizinusstauden noch aus der Erde gezogen werden. Die letzten Überlebenden werden die so lange gepäppelten Chilipflanzen sein, die aktuell kräftig blühen, aber noch keinerlei Schoten ausgebildet haben. Damit könnte es knapp werden. Ich setze aber noch auf die feinen Drähte der Pflanze und dass sie die knapper werdende Zeit nutzt, um das Wachsen und Reifen der Früchte im Schnelldurchgang zu absolvieren. Es wäre ansonsten schade drum, sind die Pflanzen doch schön ausgewachsen und könnten eigentlich reiche Frucht tragen.

Wie kleine lichte Bäume

Über den Sommer erweist sich die Beschäftigung mit den Pflanzen, ihre Auswahl, Pflege und Aufzucht am Ende doch immer als schlüssig und konsequent. So war es offenbar kein Zufall, dass aufgrund geschickter Aussaat im richtigen Pflanzpanel in diesem Jahr so viel kräftige Wunderbäumchen herangewachsen sind. Zu viele, um sie alle in den Garten an sonniger Stelle einzupflanzen. So sind die meisten in ihrem zu kleinen Topf geblieben und haben ihren Wachstumszyklus beschleunigt durchlaufen, in der Annahme, schon erwachsen zu sein. Diese frühreifen Exemplare sind jetzt ein guter Ersatz für einige Sommerblumen, die wir vorm Haus in Töpfe gepflanzt hatten und die nach anfänglich prächtiger Entwicklung plötzlich eingegangen waren – wegen Engerlingen, die sich in der Erde festgesetzt und die Wurzeln abgeknabbert hatten. An ihre Stelle sind jetzt die Bonsai-Rizinusstauden getreten und bilden lustige Ensembles, wenn sie zu dritt in einem Topf nebeneinandersitzen, wie drei kleine Bäume mit filigraner, lichter Krone. Hinterm Haus haben wir weitere Exemplare in Ampeln, Blumenkästen oder einfach zwischendurch ins Blumenbeet gesetzt. Eine ebenso ungewohnte wie schöne Abwechslung in unserem Sommergarten.

Majestätische Wunderbäumchen

Der Garten grünt und blüht zurzeit so opulent, dass ich die sonst obligatorischen Strohblumen gar nicht vermisse. Damit hatte ich bewusst einmal ausgesetzt, auch weil das sukzessive Einsammeln und Trocknen der Blüten immer eine endlose Angelegenheit ist und ich auch schon so viele schöne Trockensträuße daraus gebunden habe, dass es erst einmal reicht. Ersatz sind mir in diesem Jahr die fünf Wundbäumchen alias Rizinusstauden, die ich an die Zaungrenzen gesetzt habe. Die erfreuen sich mit Ausnahme des zuletzt etwas zu spät gepflanzten großer Wachstumsfreude, so dass im Spätsommer sicher wieder genug Samenkerne fürs kommende Jahr herausspringen werden. Vor allem aber sind die Stauden schön anzusehen. Die gesamte Architektur der Pflanze, ihre majestätische Gesamterscheinung, die filigranen Formendetails der Blüten und Fruchtstände, die riesigen, sich wie riesige Hände ausbreitenden Blätter. Wenn sie jetzt noch etwas höher hinauswachsen, werden sie eindeutig das diesjährige Highlight des Sommergartens bilden.

Anregung zum Höhenwachstum

Einige der in diesem Jahr unerwartet zahlreichen Wunderbäumchen werde ich morgen zu J. und W. mitnehmen. Sie werden in der dortigen schweren Erde zwar nicht so groß wie bei uns, aber die filigranen Blüten, interessant geformten Fruchtstände und die großen lappigen Blätter, überhaupt die Architektur der Pflanze, gefällt dort auch in kleinerem Maßstab genauso. Was ich mit den restlichen Exemplaren anstelle, weiß ich noch nicht, aber die Nachbarn sind möglicherweise ebenfalls interessiert, zumal in diesem Jahr alles so spät kommt und sich deshalb viele über zusätzliche vegetabile Anregungen und Highlights freuen dürften. Gut, dass es jetzt phasenweise auch wieder regnet. Das regt das Höhewachstum der Stauden zusätzlich an, auch bei den Sonnenblumen. Und die Bäume werden endlich ihre bisher noch schmalen Blätter ausbreiten können. Eben mindestens 5-6 Wochen später als gewöhnlich. Allerdings: Was ist in diesem Jahr schon gewöhnlich?

Gelungener Arbeitssamstag

Ein Kreislaufwettertag, aber ein sehr produktiver für mich in Sachen Backen und Umpflanzen. So konnte ich die Vorhaben für diesen Samstag umsetzen, die Wunderbäumchen und die kleinen Sonnenblumen in kleinere Pflanzgefäße umzusetzen, um ihrem Wachstum bessere Bedingungen zu verleihen. Nur den Neustart der Sommerblumensaison haben wir noch nicht geschafft, dann vielleicht zusammen mit den anderen noch zu besorgenden Blumen in der nächsten Woche, die noch einmal durch einen Feiertag geteilt ist. So können wir uns über einen gelungenen Arbeitssamstag freuen, und auf den morgen zu erwartenden Sommertag, einen echten Sonntag.

Die nächsten Schritte zum Sommergarten

Ich freue mich, die Projektarbeit in dieser Woche ganz gut vorangebracht zu haben, so dass das Wochenende wieder weitgehend frei ist für abwechslungsreiche Arbeiten in Haus und Garten. Das sind einige Backvorhaben auf dem Plan, und auch das Umtopfen meiner selbst gezogenen Pflanzen. Vor allem die Rizinusstauden benötigen jetzt größere Pflanztöpfe, um sich weiterentwickeln zu können, bevor sie im Garten sich vollständig ausbreiten können. Aber auch die Mohnblumen und die Sonnenblumen sind so gut angewachsen, dass ein Umzug angesagt scheint. Es sieht so aus, dass die Gartensaison konkretere Gestalt annimmt. Nur mit den Sommerblumen sind wir nicht sehr weit. Ich konnte nur wenige Pflanzen besorgen. Vielleicht ja in der kommenden Woche, wenn vielleicht wieder Lockerungen greifen.

Ein kleiner Wald aus Wunderbäumchen

Eigentlich sind es einjährige Stauden, zumindest in unseren Breiten, wo sie nicht so nicht baumartig groß und verholzt werden. Aber ausgewachsen wirken sie eben doch wie kleine Bäume. Deswegen ist der volkstümliche Name Wunderbaum für die Rizinusstaude nicht unpassend. Die Art fasziniert mich immer wieder, vor allem in ausgewachsener Gestalt, mit den riesigen Blättern, den filigranen, kompliziert aufgebauten Blüten- und Fruchtständen. Und auch die Samen haben mit der marmorierten Oberfläche etwas Eindrucksvolles. So setze ich jedes Frühjahr wieder neu eine Reihe von Samen des Vorjahres, um für den Hinterhausgarten einige neue Pflanzen heranzuziehen. Zunächst auf der Fensterbank. Dieses Jahr habe ich die Überraschung erlebt, dass fast alle gesetzten Samenkerne tatsächlich gekeimt haben. Möglicherweise liegt es an dem Pflanzraster mit den engen, aber tiefen Parzellen. Kann sein, dass die Feuchtigkeit darin die Kerne am schnellsten aufquellen lässt. Einfach toll finde ich, den Prozess zu beobachten, in dem die junge Pflanze ihren jungen Stängel inklusive Kronblättern aus dem Samenkern heraus auffaltet, immer so, dass sie einen Knick bildet – mit dem Stängel nach oben, dann wieder zurückgebogen, unter die Erde, um die Kronblätter dann in einem Kraftakt nach oben zu biegen, den Knick aufzuheben und sich fortan in der Vertikalen nach oben zu arbeiten. Spätestens dann sehen sie schon wie kleine Bäumchen aus.

Rizinuskeimlinge in Pflanzschale I
Rizinuskeimlinge in Pflanzschale II

Armes Wunderbäumchen

Nun habe ich den Nachzügler-Wunderbäumchen so lange aufgepäppelt, und auch den Verlust der ersten großen Randblätter hat er ganz gut verkraftet. Und dann stelle ich heute beim Gießen fest, dass er wohl vom Wind am Stängel umgeknickt worden ist. Alle Mühe umsonst, und wirklich schade um das schöne Exemplar, das unter günstigeren Umständen sicher hätte zu einer großen eindrucksvollen Staude hätte heranwachsen können. Aber das zeigt einmal mehr, dass nicht alles gleichzeitig und immer gleich funktioniert. Mit diesen Standort hatte ich auch im vorherigen Jahr kein Glück. Vielleicht sollte ich ihn künftig meiden und die Pflänzchen ausschließlich im bewährt halbschattigen Bereich des Zauns platzieren.

Wenn der Flieder verblüht ist

J. und W. haben in diesem Jahr fast noch mehr Sommerblumen gesät und gepflanzt als wir. Auch ist ihre Vielfalt noch etwas größer. Aus eigener Erfahrung kann ich sagen, dass da jede Menge Arbeit drin steckt, ähnlich wie bei uns, wo die Gartenarbeit von Jahr zu Jahr mehr Zeit in Anspruch nimmt, aber auch als zunehmend als wertvoll empfunden wird. Ich freue mich, dem ohnehin üppigen und schön blühenden Angebot bei J. und W. noch einige Pflanzen hinzugefügt zu haben. Zwei schöne Rizinusstauden, die ich dort in die Erde gepflanzt habe, einen im Vorgarten und einen im Hinterhausgarten, an ziemlich sonnigen Plätzen, so dass sie sich gut entwickeln konnten. Und habe ich W. noch beim Zurückschneiden der beiden Fliederbäume geholfen. Die hatten zwar nicht allzu viele Blütenstände, die inzwischen verblüht waren. Aber sie ließen sich teilweise nur schwer erreichen, einige gewagte Leiteraktionen waren erforderlich, um alle Blüten und mit Ihnen die raumgreifenden Triebenden zu entfernen. So konnten wir die kosmetische Aktion mit dem Rückschnitt verbinden und verhindern, dass die kleinen Bäume zu hoch hinaus bzw. zu weit über den Zaun zum Nachbarn wachsen. Und wir hatten Glück. Die Gartenarbeiten waren ohne jeglichen Regen bei noch ganz gut verträglicher Temperatur und recht viel Sonne möglich. Ein schöner Gartenarbeits- und Besuchstag bei J. und W., der lange überfällig war.

Pflicht und Kür der Sommergartenarbeit

Das war ein wirklich intensiver Gartenarbeitstag, der tatsächlich ausschließlich mit Gartenarbeit angefüllt war. Drei große Pflanzgefäße für die Chilis vorbereitet und alle größeren Chilipflänzchen eingepflanzt. Sämtliche Strohblumenpflänzchen von der Pflanzschale in den vorbereiteten großen Pflanztopf gesetzt. Es waren nur wenige übrige, weil ich sie sehr eng zusammengesetzt hatte. Die haben dann noch einen Platz im Garten gefunden. Für M. verschiedene Blumen umgetopft bzw. verpflanzt. Die letzten Sonnenblumen im Garten eingepflanzt, und auch der bisher größte der wenigen Rizinusstauden, die ich dieses Jahr groß ziehen konnte. Ein oder zwei weitere werden später noch folgen, wenn sie stabil und groß genug sind. Und dann stand noch der Rückschnitt der Efeuhecken an, die bei uns eher Efeubewüchse sind. Über der Grotte und an der langen Einfahrtmauer. Da musste ich diesmal doch mit der Heckenschere dran, da es von Hand nicht zu bewältigen gewesen wäre. So war der Efeu zuletzt gewuchert. Ein gutes Stück Arbeit war es trotzdem. Immer hat V. am Ende noch ein wenig mitgeholfen, so dass wir die Aktion bis zum Abend abschließen konnte. Schließlich haben dann noch weitere schon vor Tagen bepflanzte Blumentöpfe ihren Platz im Vorhausgarten eingenommen. Nun können wir doch mit einer gewissen Beruhigung den restlichen Sommergartenarbeiten ins Auge sehen. Das wird eher die Kür sein, nachdem die Pflichtaufgaben ziemlich alle abgearbeitet sind.

Vorösterliches Reinigungsritual

Es hat bei uns Tradition und ist für uns auch ein Teil des Frühlingserlebens, wenn wir das Gartenareal, sprich alles, was daran nicht Erde und Pflanzen ist, zum Auftakt der Gartensaison reinigen. All die Algen, das Moos, die Verschmutzungen in Ritzen, Rillen und Fugen, auf Platten und Fliesen machen immer viel Arbeit. Dieses Jahr war zusätzlich die transparente Überdachung dran. Wegen der Schräge und der glatten gewellten Oberfläche der Kunststoffplatten eine ziemlich fragile Angelegenheit, die ich überwiegend sitzend ausgeführt habe, auch das mit geeigneten Sicherungsmaßnahmen. Aber alle paar Jahre muss das sein, wenn die Überdachung nicht völlig undurchsichtig, weil von Algen und Schmutz bedeckt, werden soll. Die Hälfte des übrigen „normalen“ Programms konnten wir anschließend auch noch realisieren. Und der Rest folgt dann in Kürze. Jedenfalls konnten wir in dem gereinigten Teil nun endlich die Gartenmöbel arrangieren. Jetzt kann die Saison beginnen. Die selbst gezogenen Sonnenblumen habe ich von der Pflanzschale nun auch schon umgesetzt in die vorbereiteten Blumentöpfe. Obwohl ich einige schon an die Nachbarin verschenkt habe, sind es dennoch sehr viele Einzelpflanzen geworden, so dass ich noch weitere Töpfe ergänzen musst. Zwei kleine Wunderbäumchen sind auch schon dabei, ich hoffe, weitere werden folgen. Denn dann sind die beiden markantesten Stauden für den Sommergarten schon gesichert. Und ich kann mich auf meine Nutzpflanzen, die Chilis, konzentrieren. Und auf die Strohblumen, die allerdings bisher noch nicht ausgesät sind, da die Samen noch nicht eingetroffen sind. Noch einiges zu tun, bevor die Sommergartenarbeit in ihre Hauptrunde geht.

Erste Gartenarbeit und Aussaat

Das Wochenende soll wieder einen Temperatursturz bringen. Deshalb habe ich den heutigen Nachmittag genutzt, um die ersten Pflanzen in meine bewährten Pflanzschalen und -töpfchen auszusäen. Etwa zwei Wochen später als in den beiden Vorjahren. Aber das ist ganz in Ordnung, gerade für die Chilipflänzchen ist es ohnehin noch etwas früh, die brauche erfahrungsgemäß sehr lange, bis sie überhaupt nennenswertes Wachstum zeigen. Und auch die Sonnenblumen werden erst Ende Mai, Anfang Juni wirklich groß. Sie allzu früh auf der Fensterbank vorzuziehen, ist deshalb wenig hilfreich. Besonders gespannt bin ich, wie erfolgreich ich dieses Frühjahr mit meinen Wunderbäumen bin. Die Ausbeute guter Rizinussamen von den größeren der vorjährig gezüchteten Exemplare war nicht sehr groß, weil die Samen erst sehr spät ausgereift waren und nicht schon im Hochsommer erntereif wurden. Die Qualität sah dennoch gut aus. Bei den Rizinusstauden ist das frühe Aussähen dagegen eine Notwendigkeit, da es immer einen größeren Ausschuss gibt, weil einige Kerne eben gar nicht keimen wollen. Und auch, weil der Sproß gewöhnlich mehrere Wochen benötigt, bis er überhaupt sichtbar wird. Danach gibt’s eine mehrere Wochen dauernde langsame Wachstumsphase. Erst dann kann ich die zarten Pflänzchen in größere Gefäße umtopfen. Bis sie dann in die Gartenerde können, vergehen weitere Wochen. Ein längerer Weg, der im Hochsommer aber belohnt wird in Form dieser unglaublich eindrucksvollen Gewächse mit den riesigen, ausladenden Blättern, höchst interessant geformten Blüten und ebenso beeindruckend geformten und gefärbten Samen. M. hat sich heute ebenfalls erstmals in diesem Frühjahr mit der Gartenarbeit beschäftigt, zunächst mit dem Beseitigen des über den Winter gewachsenen Unkrauts. Ein erster Schritt auf unserem Weg zu einem hoffentlich schönen Sommergartenambiente.

Den Garten auf den Winter vorbereiten

Die verblühten Sonnenblumen habe ich diesmal zur gleichen Zeit wie im Vorjahr entfernt. Das ist schon notwendig und bei der jetzt feuchten Erde auch leicht zu machen, damit die teils voluminösen Wurzelstöcke nicht über den Winter in der Erde verbleiben. Es ist besser, wenn die ohnehin noch verbleibenden feinen Wurzelfasern und Blattreste im Winter Gelegenheit haben, sich mit der übrigen Gartenerde zu vermischen, um im Frühjahr wie natürlicher Dünger zu wirken. Auch muss ich dann nicht immer so viel neue Erde auffüllen. Die Rizinusstauden lasse ich noch einige Wochen. Irgendwann im November, wenn deren Blätter den anhaltenden Nachfrösten endgültig zum Opfer gefallen sind, werden auch sie entwurzelt. Aber derzeit sind sie noch zu schön und vollständig grün. Nur die Samen werden ich jetzt nicht mehr entnehmen können, da bei der vielen Feuchtigkeit die Kapseln nicht mehr austrocknen. Das aber ist die Grundvoraussetzung für später brauchbare Wunderbaumsamen.

Späte Gartenüberraschungen

Der Spätsommergarten bringt doch noch einige Überraschungen. Zum Beispiel habe ich heute tatsächlich die zweite Blüte meiner selbst gesäten Lupinen entdeckt. Die wurden schon früh ausgesät, haben seitdem kräftige Pflanzen mit großen ausladenden Blättern ausgebildet, aber lange Zeit gar keine Blüten, bis auf diese eine große, die jetzt schon wieder fast verblüht ist. Nun also die zweite, das macht Hoffnung, dass die übrigen Blumen noch nachziehen. Mehr als ungewöhnlich, denn die Blütezeit für diese Art wird gewöhnlich mit Juni bis August angegeben. Dass sie erst Ende August beginnt, versteht niemand. Andere Pflanzen kommen jetzt erst richtig in Fahrt, vor allem die Rizinusstauden, die in den vergangenen Tagen enorm an Ausdehnung und Höhe zugelegt haben. Bei dem immer noch sehr warmen, aber zwischendurch und abgekühlten und vor allem mit kühlen Nächten durchsetzten Wetter scheinen sie sich besonders wohl zu fühlen. So viele Samen wie im Vorjahr, als die schon viel früher entnommen werden konnten, wird es zwar nicht geben, aber die Wunderbäumchen an sich entwickeln sich sehr schön. Nur die zwei Winzlinge unter Ihnen werden wohl über ihr Liliputformat nicht mehr hinauswachsen. Aber das ist eine individuelle Besonderheit der Wunderbäume, dass sie sich so total unterschiedlich entfalten. Die Einflussfaktoren dafür sind mir noch verborgen geblieben, ich vermute aber, dass die Zusammensetzung der Erde, weniger der Standort, eine Rolle dabei spielen.

Guter Sommer für Wunderbäume

Ein arbeitsreicher Hochsommertag. Die Wunderbäumchen kommen bei diesem subtropischen Klima ganz auf ihre Kosten, fühlen sich dabei offensichtlich wohl. So sollten gegen Ende des Hochsommers mindestens 4 Wunderbäumchen unterschiedlicher Größe den Garten bereichern. Schön, dass das in diesem Jahr so erfolgreich umsetzbar war.

Die besonderen Bedürfnisse der Wunderbäume

Bei J. und W. haben sich die Wunderbäumchen auch gut entwickelt, was nicht verwundert, denn dort ist es noch ein wenig wärmer als bei uns. Aber schade ist eben, dass sie entgegen meiner Empfehlung in Pflanztröge gesetzt wurden. Das macht es dieser Art, die ein kräftiges Wurzelgeflecht ausbildet, sehr schwer, sich standesgemäß auszuwachsen. Auch im Vorjahr war das eine Exemplar dort, weil in ein kleines Gefäß gepflanzt, nicht über ein Bonsai-Dasein hinausgekommen. Diesmal soll der Trog größer sein, aber er kann eben nicht die nötige Tiefe aufweisen, damit sich die Wurzeln ordentlich ausbilden. So wird J. und W. wohl ein echter Wunderbaum mit annähernd 2 m Höhe und ausladenden Blättern verwehrt bleiben. Vielleicht kann ich sie im nächsten Jahr überzeugen, den Gartenboden vorzuziehen.

Vier Wunderbäume

Der kleine Ersatzwunderbaum hat sich wunderbar entwickelt. Dass er noch recht klein ist, liegt an seinem kleinen Pflanztopf. Da der am Zaun in die Erde gesetzte sich aber sehr schön entfaltet hat, habe ich den kleinen jetzt danebengepflanzt. So kann er tiefe Wurzeln bilden und hoffentlich bald auch höher und breiter werden. Wie es aussieht, wird das ein ganz gutes Jahr für die Rizinusstauden. Sie lieben die Sonne und auch die Wärme, vermutlich weil sie das an ihre Heimat erinnert, wo sie sich teilweise zu mehrjährigen Gehölzen auswachsen, was bei uns leider nicht möglich sit. Mit etwas Glück und dem richtigen Wetter könnten es gleich vier in unserem Garten werden. Das verspricht vier eindrucksvolle Blickfänge und jede Menge Samen für das Neupflanzen im nächsten Jahr.

Die Wunderbaumzöglinge werden größer

Manchmal überlagert das einmal Erwartete die tatsächliche Beobachtung. Nur so kann ich mir erklären, dass ich seit Wochen das stagnierende Wachstum der kleinen Wunderbäumchen bedaure. Dabei könnte ich von den Vorjahren eigentlich wissen, dass sie generell erst im Laufe des Sommers, und relativ spät, ihr Höhenwachstum aufnehmen und sich dann irgendwann aber auch schnell in die Breite ausdehnen, dabei ihre wenigen riesigen Blätter in den Raum stellen. Bei den drei schon in die Gartenerde gesetzten Exemplaren bin ich recht zuversichtlich, dass sie sich zumindest zu mittelgroßen Exemplaren auswachsen werden. Nur einer der drei leidet etwas unter Lichtarmut, steht immer im Halbschatten, was diese Art weniger mag. Aber der „Ersatzbaum“, eine ebenfalls kräftig gewachsener Wunderbaum, der noch im Pflanztopf sitzt, könnte im Notfall an dessen Stelle treten. Ansonsten werde ich diesen ebenfalls noch in die Erde einpflanzen. Dann hätten wir erstmals vier Rizinusstauden im Garten. Das verspricht im späten Hochsommer ein eindrucksvolle und formschöne Bereicherung für die Gartenkulisse zu werden.

Das wechselhafte Pflanzenwachstum verstehen wollen

Ein toller Sonnentag, der am Morgen an die Atmosphäre sommerlicher Urlaubsorte erinnerte. Jedenfalls wenn ich die Stimmung mit der auf der Nordseeinsel vergleiche, auf der ich als Kind in der Schulferienzeit einige Male war. Im Garten ist jetzt alles wieder geordnet und gut gepflegt. Dafür hatte vor einer Woche der Rückschnitt des Efeus gesorgt und einige Arbeiten am Boden. Auf der Grundlage können alle Gartenbäume, Blumen und Stauden einfach nur die günstigen Wachstumsbedingungen dieser Tage nutzen, um sich prächtig zu entwickeln. Und tatsächlich grünt und wuchert es überall gewaltig. Nur bei den Sonnenblumen und den Rizinusstauden, auch bei den kleinen Chilipflänzchen, also gerade bei den Aushängeschildern meines eigenen Anbaus, will es nicht so richtig vorangehen. Merkwürdig eigentlich, dass die Sonnenblumen nicht wirklich stark werden wollen und sich die Rizinusstauden in ihrer Höhe seit Wochen kaum verändert, lediglich winzige neue Blätter angesetzt haben. Auch die Chilis scheinen zu stagnieren, trotz der vielen Sonne und der jetzt auch hochsommerlichen Temperaturen. Das sind merkwürdige Verzögerungen, die man als Mensch nicht immer versteht. Für die Pflanzen werden sich bestimmt Einflüsse und Energiefelder ergänzen, die diesen Verlauf bewirken. Es wäre eben nur spannend, dieses genauer zu verstehen, wie welche Faktoren ineinandergreifen, und wie man es in der gewünschten Richtung und im gewünschten Tempo beeinflussen könnte.

Wunderbaumbeobachtungen

Die kleinen Wunderbäumchen tun sich bisher noch recht schwer, obwohl wir schon längere extrem sonnige Phasen und recht hohe Temperaturen hatten. Allerdings war das in den Vorjahren am Anfang ähnlich. Offenbar ist die Art in unseren Breiten eher ein Spätzünder. Leider ist die Gefahr groß, dass die noch zarten Blätter von Insekten zerfressen werden oder sonstige fleckige Veränderungen erfahren, bevor die Pflanze kräftiger geworden und höher hinausgewachsen ist. So auch bei mindestens einem der drei in den Garten gepflanzten Exemplare. Ich hoffe, er wird diesen Blattverlust verkraften und trotzdem weiterwachsen, besonders an diesem speziellen Standort, der im Vorjahr nur einen Liliput hervorgebracht hat. Wenn sich das wiederholen sollte, muss ich annehmen, dass an diesem Ort die Zusammensetzung des Bodens dem Gedeihen der Art entgegensteht und ich es in Zukunft dort besser lasse. Die nächste Woche wird die grünenden Pflanzen etwas durchschnaufen lassen, da zwar Sonne, aber auch wechselhaftes Wetter mit Regen vorhergesagt ist, was für uns weniger aufbauend wirkt, den Pflanzen aber oft gut tut.

Wunderbaumzucht

Zwei meiner verbliebenen, d. h. noch nicht selbst eingepflanzten oder verschenkten Wunderbäume werde ich noch an Nachbarn und Bekannte verschenken. Jedenfalls, wenn sie sich interessiert zeigen. Jetzt ist die richtige Zeit, sie auszupflanzen. Die Mischung von Regenphasen und Sonne lässt sie gut anwachsen, so dass im Hochsommer damit zu rechnen ist, dass sie ihre Bestimmungsgröße erreicht haben. Die ist allerdings bei dieser Art wirklich individuell und nicht vorhersagbar. Anfänglich sehen sie alle gleich aus, aber irgendwann zeigt sich dann, wer ein Riese, wer ein durchschnittliches Exemplar werden soll, und auch wer Bonsai-Dimensionen nicht überschreiten wird, wie lange der Sommer auch immer dauert. Alle drei Typen habe ich selbst im Vorjahr erlebt. Aber der größte hat doch genug Samen produziert, um in diesem neuen Jahr eine ordentliche Anzahl von Stauden daraus nachziehen zu können.

Sonnenreicher Start in den Mai

Schon schön, so ein Feiertag mitten in der Woche. Und so passend war das Wetter zum Start des Wonnemonats, den wir mit dem Durchbruch des Frühlings in Verbindung bringen. So war ein wenig Gartenarbeit am Nachmittag sicher vertretbar. Angesichts des eher winterlichen Wetters, das uns wohl Ende der Woche erwartet, war ich mutig und habe die Sonnenblumen, Rizinusstauden und Wicken jetzt schon in die Erde gepflanzt. Besonders für die Sonnenblumen war es eigentlich an der Zeit, da sie schon sehr lange Stängel ausgebildet hatten, die sich in den kleinen Pflanztöpfen kaum noch gerade halten konnten. Ich hoffe, sie werden sich in der Erde, mit mehr Raum für die Wurzeln, stabilisieren können und durch den zwischenzeitlichen Temperaturrückgang und Regen keinen Schaden nehmen. In diesem Jahr habe ich bewusst weniger Sonnenblumen gesetzt, und nur an Stellen, an denen sie sicher ans Licht kommen. Stattdessen drei gute Wunderbäumchen, ebenfalls an sonnenbeschienenen Standorten, so dass sie sich eigentlich optimal entwickeln können. Für andere Pflanzen ist es noch zu früh, das sie auf der Fensterbank bisher noch keine nennenswerte Größe erreicht haben. Die benötigen noch einige Zeit weiter das tropische Klima hinter der Fensterscheibe. Langsam gehen uns die Standort im Garten aus. Sehr viel werden wir an sommerblühenden Pflanzen nicht mehr unterbringen können.

Auslaufende Gartensaison

Die Samenkapseln des Wunderbaums vertrocknen jetzt gar nicht mehr an der Pflanze selbst. Dafür ist es jetzt zu kühl und auch schon zu nass. Dabei hält sich die Staude immer noch sehr beständig. So werde ich wohl keine weiteren Samen mehr gewinnen können. Oder vielleicht doch – wenn die abgeschnittenen und ins Warme geholten Fruchtstände bei anhaltender Innenraumwärme doch noch trocknen und sich die Samen so loslösen sollten, wie sie unter natürlichen Umständen draußen während des Spätsommers und Frühherbstes getan haben. Die Rizinusstauden sind dann auch wohl auch die letzten nicht verholzten Pflanzen, die sich im Garten relativ unverändert halten. Die Bäume sind fast alle schon entlaubt, und auch die Chilipflanzen sind so gut wie nicht mehr vorhanden, mit ganz gelblich verfärbtem und schon stark reduziertem Laub. So können wir eigentlich sagen, dass die Gartensaison praktisch abgeschlossen ist und für den Rest des Jahres vor allem von den Vögeln dominiert sein wird, die wir mit dem Vogelhäuschen und den getrockneten Sonnenblumenkernen sowie des Fettknödeln anziehen, die sich aber traditionell auch unabhängig von solchen Reizen ganz gerne bei uns aufhalten.

Von der Schönheit des Wunderbaums

Na ja, er ist ja kein Baum, aber der Spitzname gefällt mir so gut. Und schön ist die Staude mit ihren breiten, weit ausldenden Blättern, den skurrilen Blütenständen und den auffälligen Fruchtständen ohnehin. Gefährlich anmutende Berühmheit hat sie in diesem Jahr als Giftplanze des Jahres erhalten. Aber ich finde, sie hat einfach eine imposante Erscheinung und so sehe ich in ihr vor allem eine Zierpflanze, die bis in den November hinein vital ist und immer noch nicht ausgereifte Früchte trägt. Ich habe heute einmal nicht nur die Samen isoliert, sondern diesmal zusammen mit einem der charakteristischen Blätter auf einer Schieferplatte abgebildet.

Blatt und Samen von Ricinus cummunis

Herbstliche Brennholz- und Gartenarbeiten

Das geplante Brennholzmachen konnten wir heute umsetzen. Eigentlich war das Wetter dafür ideal, sonnig und doch kühl. Die jetzt auf Vorrat liegende Menge sollte für den größeren Teil der Holzofensaison ausreichen. Aber man weiß eben nie, vor allem, wenn wir diesmal nicht erst im neuen Jahr, sondern schon im Dezember beginnen sollten. Den Fall hatten wir in besonders strengen Wintern auch schon. Wenn die Kälte dann auch noch lange in 2019 hinein reicht, könnte der Brennholzbedarf deutlich größer werden. Ich wage da mal keine Prognose. Am Nachmittag hatte ich viel Arbeit damit, die Wurzelballen der Sonnenblumen auszugraben, von lockerer Erde zu befreien und sie zusammen mit den noch verbliebenen Stängeln zu zerkleinern und für die Biotonne vorzubereiten. Da ist im Laufe des Sommers jede Menge Biomasse zusammengewachsen. Unglaublich, wenn man bedenkt, dass am Anfang nur diese kleinen Samenkerne stehen … Jetzt wirkt der Garten auf einmal viel lichter und aufgeräumter. Zentraler Farbakzent in der Mitte sind jetzt die noch verbliebenen Strohblumen, einmal die in die Erde gepflanzten und einmal die im Kübel angepflanzten, die bisher im Vorgarten standen. Die habe ich auf Ms Wunsch nach hinten gebracht, wo sie ihren Artgenossen für den Rest des Herbstes Gesellschaft leisten. Erfahrungsgemäß kommen noch lange immer wieder neue Blüten nach, oft bis in den November hinein. Auch mit neuen Samen vom Rizinus sind wir dieses Jahr reich gesegnet. Von der einzigen großen Pflanze, die wir in diesem Jahr haben, konnte ich schon viele sehr schöne Samenkerne gewinnen. Die Fruchtstände trocknen nach und nach ein. Aus den ehemals rötlichen, fleischigen Stachelkügelchen werden dann herbstlich welke, ganz harte und mit feinen harten Stachelchen übersäte Gebilde, in denen sich meist drei Samenkerne befinden. Die müssen zuvor aber noch von einer kokonartigen Schale befreit werden und kommen dann als bohnenförmige Samen mit marmorierter Oberfläche zum Vorschein. Ich finde das spannend, vor allem weil man die nächstjährige Züchtung damit schon so gut wie sicher hat.

Wunderbaumsamen

Nun habe ich doch schon einige Samenkerne vom großen Rizinus sammeln können. Die Fruchtstände trocknen partiell ein, das ist dann das Zeichen, dass man sie entnehmen kann. Die noch grünen Kapseln zu entnehmen und die Samen heraus zu pulen ist nicht zielführend, da die dann noch unreif sind und nicht diese marmorierte Schale tragen. Vermutlich sind das später auch Blindgänger, noch nicht wirklich keimfähig. Abgesehen davon muss es aber noch andere Kriterien und Einflussfaktoren geben, die ich noch nicht identifizieren konnte. Einen Grund, warum es so vieler Blindversuche beim Pflanzen bedarf, bis einer erfolgreich ist. Alice wollte sich, als ich dabei war, die getrockneten Fruchtstände zu sammeln, sogleich daran zu schaffen machen. Aber natürlich will ich nicht, dass der arme Vogel noch an den Samen eingeht und habe alles schnell in Sicherheit gebracht. Nun hoffe ich, dass die Wunderbäume im Folgejahr besser entfalten und dass es mehr als nur ein großer werden wird.

Sturmgefährdeter Wunderbaum

Von den Stürmen der letzten Tage sind wir noch weitgehend verschont geblieben. Aber die heftigen Winde haben auch bei uns im Garten einiges durcheinandergebracht. Natürlich sind wieder einige Sonnenblumen umgestürzt und teilweise abgeknickt. Und außerdem hat es unseren größten Rizinus erwischt. Ich hatte es am Morgen schon vom Fenster aus gesehen und befürchtete von daher das Schlimmste. Näher betrachtet war vom Wind aber nur kräftig umgebogen worden, fast bis zum Boden, ohne dass allerdings der Stängel gebrochen wäre. Um Ähnliches in den nächsten Wochen zu verhindern, habe ich ihn mit kräftigem Draht am Zaun angebunden. So sollte nichts Gravierendes mehr passieren. Die Wunderbäume sind schon anfällig, wenn sie so ausladend und hoch ausgewachsen sind. Immerhin wurden ihre Blätter dieses Jahr nicht vom Hagel beschädigt. Ich bin nun froh, ihn gerettet zu haben und dass wir wohl für die kommende Saison noch genügend Samenkerne aus dem großen Exemplar gewinnen können.