Moderater und wieder typischer Endspätsommer

Ist ein tolles Spätsommerwetter, das man v. a. in den späteren Nachmittagsstunden bei tief stehender Sonne genießen kann. Und jetzt ist es auch typisch für den Altweibersommer, mit moderater Wärme und nicht direkt brennender Sonne, aber immer mit viel Licht. An späten Nachmittag wärmt es einem den Rücken, wenn man draußen arbeitet, wie ich heute zur Fertigstellung des jüngsten Lebensbaum-Armbandes. Und dabei konnte ich viel vom jahreszeitlichen Geschehen im Garten miterleben. Vom inzwischen dunkleren Blattgrün der Bäume, den reifenden Trauben am Weinstock, den rot werdenden Schoten bei den Chilis, den schon teilweise herbstlich rieselnden Blätter mancher Gehölze. Und natürlich die Vögel, die umso häufiger um die Weinreben flattern, wie sich die Trauben ihrer Vollreife nähern. Da waren heute Nachmittag ganze Schwärme unterwegs, die viel Schaden angerichtet haben. V. wird aber nach den roten Trauben auf dem externen Stück in den nächsten Tagen auch die wenigen bei uns hier ernten, dann hat sich dieses „Problem“ auch schon wieder erledigt.

Wieder eine Übergangsjahreszeit

Jetzt am Abend kommen erst Regen und Gewitter, nachdem der Tag zwar schon moderater warm, aber doch wieder sehr sonnenreich war. Ich habe die Gelegenheit für eine neue kunsthandwerkliche Arbeit draußen genutzt, die ich bis zum Abend auch bis auf den letzten Arbeitsschritt abschließen konnte. Genau das Richtige für einen solchen Übergangstag, denn irgendwie rechnet man ab sofort wirklich mit Herbst. Und in der vegetabilen Umgebung spricht auch einiges dafür, dass es dazu kommt. Hoffentlich mit einem endlich wieder erkennbaren Blätterherbst und zum Auftakt einem noch etwas verlängerten Altweibersommer, der Arbeiten und Aufenthalte im Garten noch erlebnisreich gestalten können.

Lichtgesättigte Präsenz der Pflanzen im Sommer

Auf dem Rückweg von der Schulung heute bin ich über eine meiner Lieblingslandschaftsstrecken gekommen. Die Wiesenkräuter, die uns schon vor Mariä Himmelfahrt so fasziniert haben und die wir an verschiedenen Stellen eingesammelt und in Sträuße eingebunden haben, war bei dem schönen Spätsommerwetter heute wieder die Attraktion. Es ist ein Eindruck, den ich schon seit einigen Jahren bei meinen Exkursionen durch die (Baum-)Landschaft gewonnen habe, dass die unfassbar filigranen und detailreichen Wiesenkräuter, -gräser und -stauden in den Sommermonaten den Bäumen tatsächlich den Rang ablaufen. Jedenfalls wenn man es unter dem Gesichtspunkt der lichtgesättigten Präsenz und Repräsentanz eines ungebremsten, üppigen, aufbauenden sommerlichen Wachstums der Pflanzenwelt betrachtet. So ist es auch immer häufiger vorgekommen, dass mich diese Kräuter fotografisch währen des Sommers verstärkt angesprochen haben. Resultat waren und sind spannende Landschaftsimpressionen, die ähnlich wie meine Baumdetailfotografien früherer Jahre, die Nahaufnahmen von Baumblättern, Baumblüten, Baumfrüchten, Baumrinden und Baumwurzeln, im Kleinen die Großartigkeit der vegetabilen Natur zum Ausdruck bringen, wenn man z. B. fotografisch die Aufmerksamkeit auf sie gezielt lenkt. Ich schätze, das wird auch künftig neben der Baum- und Landschaftsfotografie sowie der Fotografie von Hintergründen und Texturen, einer meiner Motivschwerpunkte sein. Schön ist zudem, dass wir diese Pflanzen auch ganz konkret sammeln und in unser Wohn- und Lebensumfeld integrieren können. Es gibt außerhalb des direkten Natureindrucks kaum eine schönere Möglichkeit, den Jahreszeiten ganz nah zu sein, indem wir uns für die jeweilige Zeit charakteristische pflanzliche Strukturen im eigenen Umfeld platzieren.

Ermüdende Jahreszeiteneindrücke

Was für ein verrücktes Wetterjahr, es scheint kein Ende zu nehmen mit der Abweichung vom Erwartbaren. Kaum haben wir einige wirklich lichtreichen Tage hinter uns, folgt schon eine lange Phase mit Regen und Wolken. Es fällt schwer, da außergewöhnlichen Schwung aufrechtzuerhalten. Jedenfalls kostet es mehr Energie als nötig, die man eigentlich für anderes verwenden wollte. So wird auch aus der jahreszeitenbezogenen Baumfotografie erste einmal nichts. Dabei wäre da schon einige interessante Motive, die es sich lohnte einzufangen. Zum Beispiel die jungen Blätter zahlreicher Baumarten, zum Beispiel die Kätzchen-Blüten der Walnussbäume, das im feucht-warmen Klima wuchernde Efeu, die immer häufiger zu beobachtenden Blüten der Sträucher. All das droht unbeboachtet vorbei zu gehen, ohne dass wir einen wirklichen Eindruck des Frühlings gewinnen können. Dabei wäre das aktuell wichtiger als das ermüdende sich Ergehen in der Dauerkrisenkommunikation.

Beständige Jahreszeit erwünscht

Jetzt wird’s doch endlich frühlingshafter, aber wir können uns noch nicht sicher sein. So vertiefe ich mich weiterhin die technischen Herausforderungen, die kreativen Vorhaben immer im Hinterkopf. Vor allem das Fotografieren soll nicht zu kurz kommen, um das Portfolio an Baumfotografien, die etwas über die Jahreszeit aussagen, zu erweitern. Die neue Technik wird sich dabei auszahlen und sicher zu noch brillanteren Ergebnissen führen. Nur die Zeit und Ruhe dafür ist notwendig. Möge der beginnende Frühling Anstöße dazu geben und beständig bleiben.

Das Ausbleiben der Jahreszeit

Der Frühlingsentzug ist wirklich unangenehm, weil uns so vieles entgeht bzw. das in eine unbestimmte Zukunft verschoben wird, was unter normalen Umständen längst erlebt werden kann. Keine normale Gartenarbeit ist so möglich, die selbst gezogenen Pflanzen keimen bzw. wachsen aus Lichtmangel nicht richtig, das Festhalten der Jahreszeit in Fotografien z. B. der sonst schon überall sichtbaren Baumblüte kann nicht funktionieren, weil alles um Wochen zu spät an ist. So bleibt uns nichts als Vorbereitungen und Planungen und die Gewissheit, dass irgendwann der Frühling immer noch kam. Aber es kann sein, dass es diesmal ein kurzer wird, der sogleich in Sommer übergeht. Alles nicht das, was man sich wünscht, weil man das Ausbleiben der Jahreszeit nur als Verlust wahrnehmen kann.

In Richtung Frühling zeigend

Immer noch haben wir diese Nachtfröste, die tagsüber meist von einer strahlenden Helligkeit bei allerdings noch empfindlicher Kälte abgelöst werden. Dennoch spürt man die Ablösung der Jahreszeit, den Übergang zum Frühling. Es ist, wie wenn sich im unsichtbaren Untergrund schon etwas rührt, das nur auf den richtigen Moment wartet, um zur Oberfläche aufzutauchen. Die Bäume sind unserer zuverlässigsten Richtungsgeber, die sich durch zeitweilige Sonnenstunden allein nicht täuschen lassen. Ihr siebter Sinn führt sie zu der Regung, die tatsächlich zum Frühling passt. Ein Zeitpunkt, der offenbar noch nicht gekommen ist, den man aber schon erahnen kann. Wie so oft werden irgendwann in den nächsten Wochen quasi über Nacht die ersten Blatt- und Blütenknospen sich öffnen, zunächst bei den traditionell frühen Arten wie Hasel, Birke, Erle und Spitzahorn. Wenn die ihre Blätter und z. T. auch gleichzeitig oder kurz danach die Blüten ausbreiten und erste Farbakzente in die Baumlandschaft setzen, folgen in immer rascherer Folge auch die übrigen Arten.

Neue Facetten des Baumherbstes entdeckt

Auch heute hatten mich wieder viele kreative Arbeiten im Griff, und dennoch bin ich am Nachmittag dazu gekommen, erneut die letzten Herbstblätterbilder weiter zu bearbeiten, um eine Auswahl für die Microstock-Portfolios daraus zu gewinnen. Ganz durch bin ich noch nicht, denn das Verschlagworten und Bezeichnen macht immer recht viel Zeitaufwand. Aber in den nächsten Tagen werde ich in meine diversen Portfolios hochladen bzw. zur Prüfung einreichen können. Und ich kann mir gut vorstellen, dass einiges davon Resonanz finden wird. Wahrscheinlich eher im nächsten Jahr, da jetzt schon alles auf die Weihnachtszeit ausgerichtet ist und der Herbst sich bereits im Übergang zum Winter befindet. Da sind die Herbstfarben im Spiegle des Baumlaubs nicht mehr wirklich das Hauptthema. Aber eine Lücke konnte ich in diesem Herbst in einem bisher eher dünn ausgearbeiteten Motivfeld schließen. Denn bei Durchsicht meiner Übersichtsliste bisheriger Einreichungen fällt mir auf, dass Baumherbstfotografien stark unterrepräsentiert sind. Der Perspektivenwechsel weg von der reinen Nahaufnahme zu eher weitwinkligen Einstellungen hat sich gelohnt, da bestimmte Facetten des Baumherbstes nur so überhaupt erfasst werden können.

Schwerpunkt bei fotografischen Arbeiten

Es ist selten, dass die Arbeit mit Fotografien fast den ganzen Arbeitstag ausfüllt. Aber zurzeit verdichtet sich die Projektarbeit auf diesem Gebiet. Immerhin mit guten Fortschritten, so dass ich sukzessive die große Zahl von Fotografien aus den jüngsten Shootings aussortieren, bearbeiten und in die endgültigen Formate bringen kann. Und die privaten Bilder zum Thema Baumherbst warten auch noch auf die konkrete Weiterverarbeitung. Das bringt mich dann zwischendurch auch stärker in Kontakt zu den ungewöhnlichen jahreszeitlichen Veränderungen, die Anfang November zum Teil noch die Anmutung von Spätsommer aufkommen lässt.

Stabilisierende Herbsterfahrung

Heute geht ein extrem warmer Oktober zu Ende, der zudem viele sonnenreiche Tage hatte. Wohl einer der, wenn nicht der wärmste Oktober seit Beginn der Wetteraufzeichnungen. Gut daran ist, dass wir rein ästhetisch den Eintrag eines echten Goldenen Oktobers gewinnen konnten und ich endlich zum Fotografieren gekommen bin, was in den letzten Jahren während des Herbstes nicht funktioniert hat, auch weil es einen richtigen Blätterherbst lange nicht mehr gab. Ich begrüße es immer, wenn wir die Möglichkeit haben, eine Jahreszeit in einer typischen Weise aufzunehmen und damit bewusster wahrnehmen. Das wirkt dem gefühlten Verschwinden der Jahreszeiten entgegen und vermittelt ein Stück Normalität, das sonst fast vollständig verloren scheint. So kann ökologische Normalität im Sinne des früher Gewohnten auch zur psychischen und kulturellen Stabilisierung beitragen.

Früher Übergang in den Herbst

Das wird wohl der erste Monat in diesem Jahr, der weniger Sonnenstunden bringt als derselbe Monat im Vorjahr. Tatsächlich ist der Altweibersommer weniger freundlich ausgefallen, als wir uns das aus typischen Jahren wünschen. Und das hieß vor allem weniger Sonnenlicht und – allerdings endlich einmal wieder – mehr Regen. Als positiv gewinne ich aus diesem Umstand, dass mir der Übergang in den Herbst so leichter fällt bzw. der meiste gewöhnungsbedürftige Übergang schon eingeleitet wurde. Im Garten werden wir deshalb wohl in den nächsten Wochen die Sitzmöbel verpacken bzw. reinholen, weil es ab Oktober in der Regel ausgeschlossen ist, sich noch im Garten länger aufzuhalten oder dort zu sitzen. Auch mit meinem Manufakturarbeitsplatz werde ich bei nächster Gelegenheit in meinen Kellerarbeitsplatz umziehen. Und schon beginnt der Endspurt des Arbeitsjahres, der jetzt schon absehbar die gleiche Dichte und Dringlichkeit der Projektarbeiten mit sich bringt wie ich das schon seit langem immer wieder erfahre. Heute aber wieder ein ruhiger Ausruh-Sonntag, an dem ich mich von dem anstrengenden Arbeitseinsatz gestern erholen konnte. Und schon sehe ich in der neuen Woche jeder Menge sowohl technischer Aufgaben als auch kreativer Herausforderung gegenüber.

Gleichmäßige jahreszeitliche Aufmerksamkeit

Schade, die Projektarbeit nimmt mich zurzeit so stark in Anspruch, dass wenig Zeit übrigbleibt, um die jahreszeitlichen Besonderheiten der Baumlandschaft zu beobachten und zu fotografieren. Da gibt’s so einiges, was einige Exkursionen lohnen würde, z. B. die am Rand der Landstraße aufgestapelten Baumstämme, die sich von der letzten kommunalen Baumfällaktion in der Nähe angesammelt haben. Das gabs zuletzt vor drei Jahren. Und damals konnte ich schon einige interessante Motivreihen von Stammholzstrukturen realisieren. Aber für solche Aufnahmen benötige ich auch viel Zeit und Ruhe. Das zu hektisch und in Eile durchzuziehen, bringt keine guten Ergebnisse, so zeigt die Erfahrung. Deshalb hoffe ich, zwischendrin doch noch einen halben Tag für diese fotografischen Vorhaben frei machen zu können. Damit die Jahreszeiten auch möglichst gleichmäßig Aufmerksamkeit erhalten.

Lob des gleichmäßigen Sommers

Ich freue mich, dass wir wohl einen Sommer vor uns haben, der mit regelmäßigerem Sonnenschein gesegnet ist. So zumindest schien sich der Verlauf der Witterung in diesem Frühjahr anzudeuten. Es ist alles gleichmäßiger als in den Vorjahren, mit weniger extremen Schwankungen. Und man hat das ja auch an der im Durchschnitt sehr guten Sonnenstundenbilanz des Monats Mai gesehen, die so gar nicht aufgefallen war, weil die Extreme eben nicht hervorgestochen sind. Das sind die besten Sommer, die man als solche erkennen kann, die quasi automatisch mehr Aktivität im Freien, eine stärkere Außenorientierung provozieren, ohne dass das wie Anstrengung anmuten muss. Nach so viel Krise, die wahrlich zwar noch nicht beendet ist, kann uns die Jahreszeit in dieser Form eine Erleichterung verschaffen. Ich wünsche mir persönlich viele Gelegenheiten, auch handwerklich draußen zu arbeiten. Die Arbeit mit den verschiedenen Holzarten im Sommer hat einfach etwas unvergleichlich Anregendes, was mit der konzentrierten und eher abgeschiedenen Arbeit im Winter nicht zu vergleichen ist.

Sich ins Verhältnis zur Jahreszeit setzen

An einem so schönen Frühsommertag ein Baumkreis-Armband herzustellen, ist eine Freude. Da passt einfach alles zusammen: Die Energie der 22 Baumarten, die sie in ihrem Holz konserviert haben und die ich in Form der Armbänder wieder handhabbar mache, die vegetabile Umgebung inmitten des Gartens mit seiner frühlingshaften Anmutung, dem Grünen und Blühen, die Geräuschkulisse, eine Mischung aus Naturgeräuschen vom Wind und den Vögeln und von Menschen in der Nachbarschaft, die den Frühling und den Aufenthalt im Freien genauso genießen und die mit den Pflanzen dabei förmlich aufblühen. Es verleiht der Arbeit eine besondere Note, der Arbeit selbst und wie sie sich anfühlt, wahrscheinlich weniger den Ergebnissen. Bei denen bemühe ich mich um gleichbleibende Qualität und ästhetische Ausdruckskraft, den Rest steuern die Bäume selbst bei, die in Form ihres Holzes noch lange leben und in dieser Form von den Jahreszeiten unabhängig geworden sind.

Natur, biologische Anreize und Sozialverhalten

Die Routinearbeiten stauen sich auf und fordern sehr viel meiner Zeit. Gleichzeitig setzt sich diese lähmende Lethargie und Unbestimmtheit im Verhalten der meisten Mensch sich fort. Eine merkwürdige Zeit, die wir wohl erst sehr viel später richtig werden einordnen können. Ich freue mich über Inseln von Normalität in dieser Situation und über jedes Gespräch mit vertrauten Menschen, mit denen mich wirklich etwas verbindet. Das ist immer wohltuend bei so viel beliebig und unmotiviert wirkender Kommunikation. Aber wie so häufig im Verlauf des Frühlings. Irgendwann, wenn der Aufbruch in der Natur im Spiegel der Bäume wirklich allen ersichtlich ist, stellt sich auch wieder eine Leichtigkeit ein, die davon zeugt, dass wir die Angebote der natürlichen Umwelt in uns aufnehmen und für die eigene Biologie und das Sozialverhalten nutzbar machen.

Den natürlichen Kreislauf im Alltag betrachten

Ja, diese Zeit ist in jeglicher Hinsicht intensiv. Wegen der vielen persönlichen Beeinträchtigungen, des immensen Arbeitsaufkommens, des Stillstehens auf vielen Ebenen, von der Wirtschaft über Politik bis hin zur persönlichen Kommunikation, die unter der Verunsicherung auf den anderen Ebenen extrem leidet. Da müssen wir uns einen Weg bahnen, Coping-Strategien entwickeln, die es zuvor nicht gab, einen neuen Sinn erkennen, ohne vorhanden zu verleugnen oder geringzuschätzen. Das lässt wohl niemanden kalt, auch weiß niemand das schlüssige einfache Rezept. Aber sich an dem zu orientieren und immer wieder aufzurichten, was immer ist und bleibt, was uns fraglos begleitet und uns so viel Energie vermitteln kann, das können wir alle nutzen. Nämlich in der Natur, den Jahreszeiten, ganz besonders jetzt im Anfang des Frühlings, den Zyklus des Lebens genau zu beobachten und die eigene lebendige Beweglichkeit darin gespiegelt zu sehen. Mit den ersten neuen Baumblättern und -blüten wird es uns besonders leicht, das im Alltag zu verankern.

Auf die Jahreszeit abgestimmte Abwechslung

Eine vorgezogene handwerkliche Vorarbeit mit Holz war heute Nachmittag eine willkommene Abwechslung von der sehr divergierenden Kommunikationsarbeit, die durch die Vielfalt auch etwas von Routine annimmt. Da ist mir dann die handwerkliche Routine als Abwechslung sehr recht. Insgesamt bedeutet das nämlich, Einseitigkeit zu vermeiden und immer wieder den Blickwinkel und die Art der Betrachtung und Aufmerksamkeit umzustellen. Heute waren es klassische heimische Baum- und Holzarten, Linde, Walnussbaum und Eberesche, mit denen ich mich sehr gern auseinandergesetzt habe. Und die Arbeit bei null Grad im Freien ließ sich auch ganz gut eingrenzen. Der Rest ist dann wärmegeschützte Arbeit im Kelleratelier bei leider künstlichem Licht. Die Erfahrung zeigt aber, dass auch dieses abgeschirmte naturferne Arbeiten die Konzentration fördert und eine ganz eigene zur Jahreszeit passende Qualität hat.

Zwischen Weihnachten und Kalenderjahr

Sehr arbeitsintensiv gestalteten sich letzten Wochen des Jahres – eigentlich so wie in jedem Jahr. Die Anzahl der noch abzuschließenden Aufgaben scheint endlos und wird doch Schritt für Schritt abgetragen. Gut ist das schon, weil es von dem allgegenwärtigen Krisenthema ablenkt bzw. die Aufmerksamkeit auf eigentlich Wichtiges lenkt. Nicht gut scheint mir eben diese merkwürdige Idee, mit dem Kalenderjahr müsste man Dinge zum Abschluss bringen. Dabei ticken die inneren Uhren und gestalten sich die Motivationslagen doch ganz unabhängig davon. So sind wir aus purer Konvention geneigt, unsere Aktivität und Dynamik dem Kalender unterzuordnen. Welches Glück, dass es eben als Höhepunkt diesen wunderbaren Feiertag und vor allem die stimmungsvolle Zeit davor gibt, die ich auch nach Jahrzehnten nicht kitschig finden kann, da ich mit der Familie zusammen einen ausgeprägten Sinn darin erkenne und pflege. So soll sich auch in dieser Saison die Zeit bis zur ersten andächtigen Betrachtung des Weihnachtsbaums mit einer gesunden Mischung aus konzentrierter Arbeit und bewusstem Wahrnehmen der weihnachtlichen Symbolformen ausfüllen.

Versöhnlicher Weinertrag

Ein sehr wechselhafter Tag mit langen Phasen von Dunkelheit und heftigem Regen und ebensolchen mit gleißend hellem Sonnenschein. Das ist vielleicht symptomatisch für diese Übergangsjahreszeit, verlangt jedem aber doch einiges ab. V. hat heute die gestern schon gemixten Weintrauben gekeltert. Dank der vergleichsweisen üppigen Ausbeute am Außenstandort ist letztlich doch noch einiges zusammengekommen, vielleicht knapp 100 Liter. Nicht natürlich im Vergleich zu früheren Jahren, in denen wir meist auf das Fünf- bis Sechsfache gekommen sind. Aber die Weinstöcke sind eben überwiegend in die Jahre gekommen und bringen nicht mehr viel Ertrag. Außerdem war es auch anderswo ein bescheidenes Weinjahr, auch die Qualität dürfte nicht überwältigend werden. Aber V. ist dieses traditionelle Weinmachen eben wichtig, und so sind wir froh, dass es kein gänzlicher Reinfall wurde.

Eine anregende Mischung jahreszeitlicher Eindrücke

Ich bin froh mit diesen Spätsommertagen, an denen wir uns viel draußen im Garten aufhalten können. Das ist nach so viel Regen und zu kühlen Temperaturen eine Wohltat und entschädigt ein wenig für den missratenen Hochsommer. Es ist jetzt Anfang September eigentlich schon Altweibersommerwetter, eigentlich ein bis zwei Wochen zu früh. Aber normal ist auf dem Gebiet ohnehin nichts mehr, da sind wir nicht mehr so empfindlich. Schön ist auch, dass mit den Weintrauben und den Pfirsichen im Garten auch der Herbst schon präsent ist, eine schöne und anregende Mischung mit gemischt jahreszeitlichen Eindrücken. Die Weinreben haben zum Teil allerdings in diesem Jahr eine Krankheit eingefangen, die dazu geführt hat, dass die Trauben selbst verdorben und nicht verwertbar sind. Das wird insgesamt bei den ohnehin stark geschwächten Stöcken wieder ein sehr mageres Weinjahr, bei uns wohlgemerkt, auf den richtigen Weinbergen vermutlich nicht. Aber Freude macht uns dieses Wachsen, Fruchten und Ernten im eigenen Garten eben doch, und wenn es wenig Ertrag gibt, ist auch die damit zusammenhängende Arbeit des Häckselns, Einmaischens und Kelterns auch weniger aufwändig, was V. in der gegenwärtigen Verfassung entgegenkommen dürfte.

Symbolformen als Verstärkung

Das Interesse an den Symbolformen der Wunschbaum-Manufaktur ist derzeit auffallend ausgeprägt. Schwer zu sagen, was solche Konjunkturverläufe wirklich beeinflusst. Aber die Jahreszeit, die ersten Andeutungen von Spätsommer in seiner typischen Ausprägung mit Licht, moderater Wärme und Laubfärbung, spielt möglicherweise eine Rolle. Weil diese Zeit besonders die Aufmerksamkeit vieler Menschen auf die Natur, speziell die Bäume und ihre zyklischen Wandlungen lenkt. Und damit natürlich auf die eigene menschliche Befindlichkeit und Veränderung. Das sind wechselseitige Beeinflussungen, die den Sinn fürs Symbolische schärfen oder vielleicht auch erst hervorholen. Ich freue mich, das mit Hilfe meiner Armband-Kreationen verstärken und intensiver wahrnehmbar machen zu können.

Nach der Rückkehr des Hochsommers

Das war der erste Tag seit längerem, den man wieder als Hochsommertag bezeichnen könnte. Überraschenderweise hat es die Menschen nicht so zahlreich ins Freie getrieben, wie man hätte erwarten können. Fast scheint es, dass man sich selbst das schon abgewöhnt hat. Jedenfalls sind mir auf meinem Lieblingsweg am Flussufer nur wenige begegnet. Das hat allerdings auch etwas für sich, denn so kann die jahreszeitlich geprägte Landschaft noch eindrücklicher wirken. Auf dem Weg habe ich viele noch grüne Früchte an den Sträuchern und Bäumen gesehen. Damit ist mir schmerzlich bewusst geworden, dass ich in diesem Hochsommer wegen des unerwarteten Wetters die Hochphase gerade des Blühens, bei Bäumen, Sträuchern und Wiesenkräutern, weitgehend verpasst habe. Dort wo ich im Vorjahr noch die schönen Impressionen der hochsommerlichen Kräuterwiese mit Mohnblumen festhalten konnte, war heute schon alles abgemäht. Ein bis zwei Wochen früher hätte sich vielleicht noch ein vergleichbarer Eindruck eingestellt, aber in der Zeit war es auch mit Fotografieren einfach nicht möglich. Die wirklich interessanten Baummotive werden sich erst später wieder zeigen, wenn die Früchte ihre erkennbare Reife entwickelt haben. Eindrücklich beim heutigen Gang war mir ein gewaltiger Totholzstamm, der am Flussufer trieb und bei dem ich mich frage, wie er dorthin gelangt ist. Ein solcher Stamm bricht gewöhnlich nicht irgendwo ab. Möglicherweise wurde er an andere Stelle bewusst platziert, vielleicht als Renaturierungsmaßnahme. Oder die Biber, die dort immer wieder aktiv sind, waren es höchstpersönlich. Bei der Größe des Stammes würde das aber von einem ungewöhnlich ausgeprägten Ehrgeiz der Tiere zeugen.

Totholzstamm auf der Saar

Die jahreszeitliche Entwicklung sicherer ablesen

Es ist ein Jahr, in dem ich gegen Ende der Winterzeit keine Prognosen wagen möchte. Zu unbestimmt und wechselhaft ist alles, was uns von außen begegnet, das Wetter, die Krisenphänomene, die Entfaltungsmöglichkeiten und der Freiheitsstatus der Menschen. Da ist es fast unmöglich, etwas zu planen. Bleibt nur, auf das Beständige und jederzeit Konstante zu setzen, das uns Halt und Sicherheit geben kann. Schon oft habe ich vom Verschwinden der Jahreszeiten gesprochen. Das ist wohl ein kaum zu leugnender Umstand. Dennoch haben wir noch die Jahreszeiten mit einem typischen Bild und einem typischen Verlauf aus unserer Erinnerung und unserer Lebenserfahrung. Dieses Bild sehen wir phasenweise auch bestätigt, wenn es auch immer öfter der jeweiligen Jahreszeit nicht zugeordnet werden kann. Ich meine, wir tuen gut daran, uns an den typischen Phasen zu orientieren und unseren eigenen jahreszeitlichen Gemüts- und Aktivitätszustand unempfindlicher zu machen. Wenn man im Kopf hat, wie es typischerweise ist, kann man die Abweichungen besser verarbeiten. Es hilft, den Lebenszyklus der Bäume immer ganz genau im Blick zu behalten und im Jahresverlauf zu beobachten. Oft ist der ehrlicher und sicherer als die Wettervorhersagen, weil er längerfristige Entwicklungslinien zeichnet, die für uns, wenn wir sie bewusst wahrnehmen, mehr Sicherheit bringen können.

Eine Verwechslung beim Hasel

Diese Tage sind mir am liebsten. Ruhig etwas kühler, aber dafür viel Sonne und Licht. Das tut einem einfach gut, auch wenn man nicht in der Landschaft unterwegs ist. Da dringt das Lichte der Bäume auch bis zu den Innenräumen vor, auch wenn sie ihren eigenen neuen Zyklus noch nicht gestartet haben. Zumindest gilt das für die meisten Arten. M. hat heute vom Blumenladen einige Haselzweige mitgebracht. Das war natürlich unnötig, denn davon gibt’s bei uns jede Menge. Es hatte aber mit einer Verwechslung zu tun. Die schon kurz vor der Öffnung stehenden Knospen dieser Zweige sind Blattknospen, während M. von Blütenknospen ausgegangen war. Die aber sind schon im Vorjahr an den Sträuchern zu sehen, bzw. schon die fertigen Blütenkätzchen. Und sie um diese Jahreszeit rein zu holen, ist ohnehin zwecklos, da sie dann in kurzer Zeit schon zerfallen und nur jede Menge feinen Blütenstaub hinterlassen. Da sind die Blätter schon eher der Jahreszeit und der Pionierrolle der Art im Frühling entsprechend.

Schützender Rahmen

Jetzt ist der Blätterherbst doch noch angekommen, auch wenn die sonnigen Abschnitte so kurz sind, dass man nicht so viel davon haben kann. Denn die typischen Herbstfarben wirken als solche nur bei Sonnenlicht, das wir meist vermissen. Stattdessen schon wieder Regen und Bewölkung, was das Herbstlaub dann auch schnell vergehen lässt. Ich hoffe, der sichtbare Baumherbst wird nicht zu schnell vergangen sein. Wäre schon, wenn wir wieder mehr von unseren Jahreszeiten hätten, wenn alles andere schon so regellos geworden ist. Die Jahreszeiten könnten uns gerade in der Situation einen beschützenden Rahmen bieten.

Der Winter kommt noch früh genug

Viel Sonnenlicht ist ja in der letzten Woche nicht mehr hinzugekommen. Deshalb wird die Sonnenstundenbilanz für September doch nicht ganz so toll ausfallen, aber immerhin durchschnittlich. Von mir aus könnten der Spätsommer oder Frühherbst mit wärmenden Sonnenstrahlen wieder zurückkehren. Zuletzt war mir das doch zu viel Regen, Dunkelheit und Kälte. Da werden meine Chilis schon gar nicht mehr rot, bestenfalls noch orange oder gelb. Und die noch grünen reifen nicht mehr weiter. Nein, einen goldenen Oktober mit viel Licht, schönem buntem Herbstlaub und jeder eigentümlichen Stimmung wünsche ich mir schon noch. Es wäre schade, wenn der ungewöhnlich warme Spätsommer gleich in Novemberwetter umschlagen und so verbleiben würde. Der Winter kommt noch früh genug.

Undefinierte Jahreszeit und Sinn

M. hat heute meinen Eindruck geteilt, dass sich diese Tage Ende September absolut wie Winter anfühlen. Auch die Motivationen und Reaktionen der Menschen um mich herum scheinen wie eingefroren, passend zu diesem Eindruck. Die Bäume sind jetzt schon unsichtbar, dabei tragen sie überwiegend noch ihr grünes Blattkleid. Noch kaum etwas ist von Blätterherbst zu sehen. Sollte der augenscheinliche Herbst in diesem Jahr ausfallen? Wundern würde es mich nicht, hatte ich in diesem Tagebuch doch schon oft die Rede vom Verschwinden der Jahreszeiten. Das wäre ein weiteres Indiz für die kühne These. Und doch zeigen uns die Bäume immer noch Wechsel und Unstimmigkeiten an, nur eben immer öfter in Abweichung vom Gewohnten. Und so geschieht es immer öfter, dass wir eigenen Unwohlsein im zur Jahreszeit nicht passenden Wetter gespiegelt sehen. Sollte ein tieferer Sinn darin liegen, oder ist das Ganze nur ein gerichteter Reflex? Ich hoffe auf Ersteres, da wir Sinn für unsere Weiterentwicklung benötigen und sein Ausbleiben im Lebenslauf immer schlechter zu verarbeiten ist.

Jahreszeitlicher Arbeitsplatzwechsel

Nach dem Umzug meines Arbeitsplatzes ins Kelleratelier hat sich sogleich diese eigentümlich konzentrierte, fast kontemplative Atmosphäre eingestellt, die ich so gut kenne. Es ist anders als beim Arbeiten draußen in Gartennähe und im Angesicht der grünen Pflanzen und Bäume. In diesem abgeschlossenen kleinen Raum und unter künstlichem Licht kann man ganz bei seiner Arbeit bleiben, ohne jede Ablenkung, sich ganz auf das Werkstück, die Eigenheiten und die Energie der jeweiligen Holzart konzentrieren. Ein sehr inniges Verhältnis zum Produkt der Arbeit. Es ist schön, diese Form des Arbeitens mit der anderen, nach außen gerichteten und die Hochphase der grünenden Natur miteinbeziehenden abwechseln zu können und damit einen weiteren Anhaltspunkt zum bewussten Erleben der Jahreszeiten zu haben.

Jahreszeitenprivileg

Die schon selten gewordene Holzarbeit im Freien hat mir den Beginn des Herbstes sehr nahegebracht. Man spürt an der Luft, der Temperatur, dem Licht, wie sich die Jahreszeit im Übergang befindet. Das ist traurig und schön zugleich. Der Sommer, über den wir zuletzt wegen der schwülen Hitze noch geklagt haben, ist auf einmal vorbei, und sogleich trauern wir ihm nach. Aber der Herbst hat eben auch seine Reize. So freue ich mich jedes Jahr aufs Neue auf diese Wechsel und all die Eindrücke und inneren Handlungen, die sie in uns und zwischen uns hervorrufen. Ein großes Privileg der Bewohner mittlerer Breiten.

Die perfekteste Spätsommermischung

Nach der anstrengenden Gartenarbeit gestern war dieser ruhige Sonntag der richtige Wochenabschluss. Auch dass der Sommer eine weniger aufgeheizte Färbung angenommen hat, finde ich erholsam, zumal sich das in den nächsten Tagen fortsetzen soll. Viel Licht, eine angenehme Wärme und die Eindrücke der Blattgrüns der Bäume, Stauden und Blumen, das zunehmend wärmer werdende Licht der späten Nachmittage, sind für mich das Eindrucksvollste am Spätsommer. Dass der möglichst ausgedehnt und langgezogen ausfällt, wünsche ich mir, da diese Jahreszeit energetisch und ästhetisch eigentlich die perfekteste Mischung enthält. Wenn wir das möglichst lange noch in uns aufnehmen und in die dunklere Jahreszeit hinüberretten können, ist das doch schön und gibt Kraft für den weiteren Verlauf dieses Krisenjahrs.

Outdoorfotografie und Jahreszeit

Meine neuesten Mohnblumenwiesenfotos haben es schon auf zahlreiche Postkarten im privaten Gebrauch geschafft. M. freut sich immer über die eigenen Motive mit jahreszeitlichem Bezug. Anders als in früheren Jahren versuche ich mich zunehmend nicht nur an den Bäumen und ihren jahreszeitenabhängigen Besonderheiten. Die Blumen, auch Landschaftsausschnitte, finde ich inzwischen ebenso spannend, auch weil sie das Bild kompletter machen, das wir uns selbst von den Jahreszeiten machen, in dem wir die Jahreszeiten als solche überhaupt wahrnehmen und unterscheiden, eben an den Details, die uns die verschiedenen Pflanzen je nach ihrem Zustand im Wachstumszyklus entgegenbringen. Dieses Nah-an-den Jahreszeiten-Dranbleiben ist vielleicht das stärkste Langzeitmotiv für meine Outdoorfotografie.