Novemberlicht, Allerheiligen und der natürliche Niedergang

Den Friedhof haben wir am späten Nachmittag noch im Hellen aufgesucht, was wir im Vorjahr auslassen mussten. Aber eine Allerheiligenstimmung wollte sich heute nicht einstellen. Weder das Wetter noch die Atmosphäre hat mich an das erinnert, was ich traditionell mit Allerheiligen in Verbindung bringe. Merkwürdig, aber ähnliche Veränderungen stelle ich auch bei anderen Fest- und Feiertagen fest. Es ist, als wenn sich die atmosphärische Dichte des Feiertagserlebens kontinuierlich verringerte. Ich bin mir aber nicht sicher, ob das eine individuell mit dem Altern zusammenhängende Erscheinung ist, oder doch eine tatsächliche Wandlung in der Rezeption und Pflege von Traditionen. Vorher hatte ich die inzwischen schon seltene Gelegenheit genutzt, mich in der aktuellen Baumlandschaft umzusehen, die doch so etwas wie Herbst aufblitzen ließ. Vor dem Hintergrund des 1. Novembers hatte der aber schon eine spätherbstliche Anmutung, was v. a. mit dem Licht dieser Tage zu tun hat. Aber auch mit dem Erscheinungsbild der Bäume, die nicht nur herbstliches Laub tragen und abwerfen. Auch die Früchte vieler Bäume und Sträucher lösen sich in diesen Wochen sukzessive auf, verfärben sich dunkel, werden von Wind und Regen ausgelaugt und zersetzen sich zum Teil schon am Zweig, bevor sie endgültig abfallen und in den Kreislauf übergehen. So stehe sich in der Anmutung der Baumlandschaft gerade morbider Niedergang und die Lebendigkeit vortäuschende Farbigkeit des Herbstlaubs gegenüber.

Baumnovember - Vergehende Hagebutten I
Baumnovember - Vergehende Hagebutten II
Baumnovember - Vergehende Weißdornfrüchte I
Baumnovember - Vergehende Weißdornfrüchte II
Baumnovember - Vergehende Schlehdornfrüchte
Baumnovember - Spitzahornzweig mit Herbstlaub I
Baumnovember - Spitzahornzweig mit Herbstlaub II

Wenn der Blätterherbst ins Wasser fällt

In Annäherung an Allerheiligen präsentiert sich das Wetter dauerhaft passend. Nur haben wir so unangenehm nass-kalte Witterung sonst eben rund um Allerheiligen erlebt. Jetzt aber hält es schon eine Woche mindestens an und soll wohl noch mindestens eine weitere Woche so bleiben. Der Blätterherbst fällt damit für unsere Wahrnehmung fast komplett flach. Zum einen, weil man kaum noch vor die Tür kann und so auch keine jahreszeitlichen Eindrücke des Baumherbstes sammeln kann. Aber natürlich auch, weil das Licht fehlt, das den in Richtung der Rot-Braun-Töne gehenden Blättern ihre Farbigkeit verleiht. Bei so viel Regen gehen bei vielen Bäumen die Blätter auch gleich in ein Tiefbraun-Schwarz über und verrotten sehr schnell. Manchmal verlieren Bäume innerhalb weniger Tage ihr gesamtes Laub. Da ist dann nichts mit Indian Summer und herbstlich warmen Farbeindrücken. Den Menschen entgeht damit ein wichtiger jahreszeitlicher Eindruck, von der verpassten Gelegenheit der späten Früchte einmal abgesehen, doch noch zur Reife zu gelangen. Diese Gelegenheit fällt dann häufig ins Wasser. Ich hoffe, dass meine so schön ausgewachsenen Glockenchilis wenigstens noch zum Teil reif werden, damit die Pflanz- und Aufzuchtarbeit für das Gemüse während des Sommers nicht ganz umsonst gewesen ist.

Ausgewogener Herbstarbeitstag

Der Samstag war ebenso arbeitsintensiv wie ausgewogen. Das fing bei der Witterung an, die im Tagesverlauf eine gute Mischung aus kühlem Start und wärmendem und lichtreichem Nachmittag bot und hatte auch eine Entsprechung in der abwechslungsreichen Arbeit, die sich zum Teil im Garten bei Kunsthandwerk und Gartenarbeit, teils drinnen bei Projekt- und Kommunikationsarbeit abspielte. Eigentlich eine ausgewogene Mischung, die ganz nach meinem Geschmack ist und super in diese Herbstzeit, insbesondere am Wochenende passt. Morgen steht dann die biografische Arbeit und die Kommunikation wieder mehr im Vordergrund. Ich hoffe, dass in den nächsten Tagen für mich aber die Anzeichen des Herbstes, wie sie sich im herbstlichen Erscheinungsbild der Bäume, ihrer Blätter und Früchte, manifestieren, auch Thema sein können. Vielleicht in Form fotografischer Reihen, vielleicht aber auch wieder beim Ernten der letzten Baum- und Gemüsefrüchte.

Herbstwahrnehmungen im goldenen Oktober

Die ungewöhnlichen Reize dieses Oktobers wirken sich auf die Naturwahrnehmung der Menschen aus. Ich merke, dass ganz anders als im Vorjahr der Herbst bewusster wahrgenommen und geschätzt wird. Natürlich hängt das mit dem Licht und der überdurchschnittlichen Wärme zusammen. Dann nimmt man die Pflanzen, das Grün wie ebenso die sich färbenden Blätter eher wahr, sieht sie im hellen Licht und erkennt die ästhetischen Reize dieser Zeichen des natürlichen Abbaus und eigentlich des Rückzugs. Interessanterweise erfüllt uns das aber mit einer Art innerer Wärme, die von außen, von diesen vergehenden Blättern und den sich nackt machenden Bäume kommt. Es scheint, dass uns innerlich in dem Maße wärmer wird, wie sich die Bäume entblättern. Eine Wirkung dieser Umstände ist ein spürbar größeres Interesse an den Produktionen der Wunschbaum-Manufaktur. Die Menschen erkennen jetzt wieder stärker die symbolischen Seiten des Vegetabilen, und dass man sich diese Lebenssymbolik in Form der Baum-Holzes konservieren kann, für das ganze Jahr, nicht nur für die Wintermonate mit ihren immer unsichtbarer werdenden Baumerscheinungen. Es wird spannend sein, wie sich das in den nächsten Wochen entwickelt und wie es in den eigentlich Auflösungsmonat November übergehen wird.

Noch weitere warme und lichte Tage erwünscht

Recht kühl ist es jetzt tagsüber, und doch überwiegt die Sonne, die sich mit Anfang der kommenden Woche auch wieder mit Wärme durchsetzen soll. Eine echte Übergangsjahreszeit. Von mir aus könnte es noch mehr Licht und Wärme in den nächsten Tagen geben, da es jetzt für die späten Früchte, darunter Baumfrüchte wie unsere Feigen oder Gemüsefrüchte wie die Chilischoten, wichtig ist, sowohl Wärme als auch Licht zu erhalten, um endgültig auszureifen. Meist geht das bei den Chilis recht schnell, wenn sie einmal angefangen haben, sich ins Gelbe zu verfärben, die Orange- und später Rotfärbung lässt dann nicht lange auf sich warten. Manchmal ist es auch möglich, sie vorzeitig zu ernten und auf der Fensterbank im Warmen Raum weiterreifen zu lassen. Dann werden sie letztlich auch noch orange oder rot, je nach Sorte. Es wäre schön, wenn nach all der Mühe, die ich mir mit den Chilis dieses Jahr gegeben habe, wenigstens die erfolgreichen Pflanzen noch zur vollen Reife gelangen würden. Schon um des Gelingens willen, noch nicht einmal wegen des Chilipulvers, das ich daraus herstelle.

Feiertag, Kontemplation, kreatives Arbeiten

Auch wenn man ihn kurz nach dem Wochenbeginn nicht erwartet, war der Feiertag heute doch willkommen. Es ging uns allen so, dass wir die Erholungswirkung des Tages gerne in Anspruch genommen haben. Wie wenn die Witterungsumschwünge und die Dynamik und Wechselhaftigkeit der Aktivität und Aufgabendichte sich in dieser Lücke perfekt ineinanderfügen würden. Diese geschenkte Zeit habe ich v. a. dazu genutzt, das terminierte biografische Illustrationsprojekt voranzubringen, bei dem noch viel zu tun ist. Deshalb war es gut, einmal längere Zeit am Stück daran arbeiten zu können. Und die vielen Reminiszenzen, die bei dieser Arbeit sich entwickeln und verselbständigen passten natürlich auch wunderbar zu einem Feiertag. Nicht immer ist es so einfach, sich darauf mit einer gewissen Muße einzulassen. Jetzt im Herbst wünsche ich mir mehr solche Kontemplationsphasen, weil kreatives Arbeiten insbesondere an der eigenen Biografie und den eigenen Schwerpunktthemen in solchen Phasen fruchtbarer ist. Eine Linie innerhalb dessen sind die Fotografien rund um den Baum- und Blätterherbst, in dem sich für mich die Jahreszeit erst eigentlich manifestiert. Ich hoffe, er wird sich in möglichst erkennbarer und typischer Form auch zeigen, und dass ich es schaffe, ihn in seiner diesjährigen Erscheinung anhand von Fotografien einzufangen und daraus etwas übergeordnet symbolisch Bedeutsames zu machen.

Ein Gartensommertag Anfang Oktober

Es ist verrückt, dass wir in dieser Gartensaison uns kaum zum Essen im Garten aufhalten konnten. Meist lag das an der Hitze oder dem grellen Licht, oder an der extremen Wechselhaftigkeit des Wetters, das kaum jemals dazu verleitete, sich draußen hinzusetzen, obwohl es ja überdacht ist und man zumindest nicht nass werden kann. Warum mir das heute einfällt: Heute, Anfang Oktober, hatten wir tatsächlich Gelegenheit und Lust, den Nachmittagskaffee an unserem Gartenessplatz zu genießen. Eine von wenigen Ereignissen in dieser Saison, was heute natürlich am fast hochsommerlichen Wetter lag. Das macht dann Spaß, v. a. weil die Wärme im Herbst eine anderen, angenehmere ist. Gut, dass wir die Sitzgarnitur noch nicht eingepackt und winterfest gemacht haben. Heutzutage muss man eben mit allem Möglichen rechnen, so dass eine Abkehr vom Gewohnten von Vorteil sein kann. Tatsächlich ist an so einem Tag wie heute sowohl das Sitzen draußen mit Blick auf die noch überwiegend grüne Szene mit Wiese, Blumen, Stauden und Gartenbäumen, als auch das Arbeiten mit der wärmenden Sonne im Rücken, eine Wohltat. Wäre schon, wenn wir das im Oktober nochmal wiederholen könnten und ich insbesondere für die handwerkliche Arbeit nicht jetzt schon ins Kelleratelier umziehen muss.

Eindrücklicher Blätterherbst vs. verschwindende Jahreszeit

Mit dem Start in den Oktober ist der Herbst deutlich spürbar. Auch wenn richtig warme, fast hochsommerliche Tage noch kommen werden, die den Oktober gleich mal golden werden lassen. Der Blätterfall im Garten hat aber noch nicht begonnen, deshalb wird das Goldene eher von der Sonne und dem Licht herrühren. Und dann bleibt es spannend zu beobachten, in welcher Weise die Blätter dieses Jahr fallen. Über eine längere Spanne und mit sukzessiver Verfärbung der Blätter verbunden – das nenne ich dann einen echten Blätterherbst. Oder quasi über Nacht – solche Baumherbste haben wir häufig erlebt. An einem Tag sind die Blätter noch am Baum und satt grün. Am nächsten sind sie erfroren und fallen plötzlich ab. Oft gibt’s dazu Varianten, in den dieser Vorgang sich dann über einige wenige Tage erstreckt, aber auch dann mit wenig anregenden Eindrücken verbunden. Es ist ja gerade die Färbung der Blätter in Richtung von Braun-, Gelb- und Rottönen und die Reflektion dieser Farben im Herbstlicht, das diese erste richtig zu Leuchten bringt, die uns den Herbst im Spiegel der Baumerscheinungen so deutlich erkennbar macht. Wenn das ausfällt, fehlt etwas und ein weiteres Stück jahreszeitlichen Bewusstseins, des Bewusstseins für die typischen Erscheinungen der jeweiligen Jahreszeit, geht uns verloren. Ich hoffe, es ist uns vergönnt, die Vorzüge der gemäßigten Breiten in möglichst typischer Form weiterhin erleben zu können. Das wird nur seltener und schwieriger, wenn die Wetterextreme und der nicht mehr zu leugnende globale Klimawandel ihre bekannten Kapriolen schlagen.

Apfelernte und neues Kuchenrezept

Vermutlich, weil die Äpfel in diesem Jahr bei uns nach weitgehendem Ausfall der Zwetschgenernte und einer mäßigen Weintraubenernte üppig und reichlich gewachsen sind, hat V. darauf bestanden, einen Teil davon zu Kuchen zu verarbeiten. So hat sich M. schweren Mutes daran gemacht, zwei Apfelkuchen zu backen, nach einem neuen Rezept mit Mürbeteig, kleingeschnittenen Äpfeln, wenig Teig und mit viel Marzipan in der Füllmasse. Das Ergebnis ist ungewohnt, weil so wenig Teig daran ist, aber sehr wohlschmeckend. So werden wir dieses Rezept sicher noch einmal nutzen. Und der zweite Kuchen muss ohnehin zunächst eingefroren werden. Die restlichen Äpfel, gemischt mit Viezäpfeln, wird V. wohl zu Viez verarbeiten. Das wird noch eine ganze Weile in Anspruch nehmen, danach aber sollte dieses Erntekapitel für dieses Jahr auch beendet sein. Zuvor muss allerdings auch die Traubenmaische noch ausgekeltert werden, so dass der Jahresvorrat an selbst gemachtem Rotwein auch unter Dach und Fach sein wird.

Wieder eine Übergangsjahreszeit

Jetzt am Abend kommen erst Regen und Gewitter, nachdem der Tag zwar schon moderater warm, aber doch wieder sehr sonnenreich war. Ich habe die Gelegenheit für eine neue kunsthandwerkliche Arbeit draußen genutzt, die ich bis zum Abend auch bis auf den letzten Arbeitsschritt abschließen konnte. Genau das Richtige für einen solchen Übergangstag, denn irgendwie rechnet man ab sofort wirklich mit Herbst. Und in der vegetabilen Umgebung spricht auch einiges dafür, dass es dazu kommt. Hoffentlich mit einem endlich wieder erkennbaren Blätterherbst und zum Auftakt einem noch etwas verlängerten Altweibersommer, der Arbeiten und Aufenthalte im Garten noch erlebnisreich gestalten können.

Mit Blick auf die Herbstarbeiten

V. hat heute Äpfel und Birnen von unserer Streuobstwiese mitgebracht. Darauf ruhen jetzt die Hoffnungen, nachdem die Zwetschgenernte wohl weitgehend ausfällt, wegen der Wurmstichigkeit der Zwetschgen in diesem Jahr. Bei den Äpfeln und Birnen sieht das besser aus. Erfahrungsgemäß ist es bei denen aber ein Problem, dass sie allzu schnell faulen und immer wieder aussortiert werden müssen. Wir werden sehen, wie viel für den direkten Verzehr geeignet sind und wie lange sie gelagert werden können. Ansonsten könnten wir uns wiederum an einigen Kuchen versuchen, oder größere Erntevolumen später für Destillate verwenden. Schön ist, dass unser Walnussbaum im Garten dieses Jahr erstmals richtig viele Nüsse abwirft, von denen die meisten auch genießbar sein werden. Aber die Zeit dafür ist noch nicht ganz reif, auch wenn wir in den vergangenen Wochen schon einige sammeln und trocknen konnten. Bei allen Ernteüberlegungen bezüglich des Baumobst steht die Brennholzaktion weiterhin im Raum und wird sich voraussichtlich innerhalb der nächsten zwei Wochen auch umsetzen lassen. Wir diskutieren gerade aber noch, wie genau wir das durchführen sollen, und was im Zuge der Anhängernutzung sonst noch erledigt werden könnte. Typische Herbstarbeiten eben, die uns auch zeigen, dass der Sommer für dieses Jahr Vergangenheit ist.

Herbsteindrücke und Transformationsgedanken

In diesen trüben Tagen, die für mich eine besondere biografisch bedingte Bedeutung haben, freue ich mich über die kleinen Erfolge und einfach Dinge, die gelingen, während sie meistens nicht funktionieren oder man die Hoffnung auf Funktionieren schon fast aufgegeben hat. Es ist ein Merkmal unserer als krisenhaft wahrgenommenen Zeitumstände, dass viele zunächst einmal ans mögliche Scheitern denken. Und es ist meine Skorpion-Natur, die gerade in solchen Situationen die transformationsfähigen Optionen ins Auge fasst und in der vermeintlichen Tiefphase die Chance zum Neuaufbruch, zur Umwälzung sieht. Das ist bei so viel deprimierendem Gegenwind wie zurzeit nicht gerade leicht zu verfolgen, ich bemühe mich aber. Auch etwas davon abzustrahlen, damit wieder mehr Bewegung und zukunftsorientierte Zuversicht in die Kommunikationen einfließt. Die Vanitas-Symbolik der Herbstfotografien der letzten Wochen, die ich heute in die verschiedenen Microstock-Portfolios eingepflegt habe, versuche ich zum Anlass zu nehmen, dieses gedankliche Umschalten zunächst für mich selbst möglich zu machen.

Neue Facetten des Baumherbstes entdeckt

Auch heute hatten mich wieder viele kreative Arbeiten im Griff, und dennoch bin ich am Nachmittag dazu gekommen, erneut die letzten Herbstblätterbilder weiter zu bearbeiten, um eine Auswahl für die Microstock-Portfolios daraus zu gewinnen. Ganz durch bin ich noch nicht, denn das Verschlagworten und Bezeichnen macht immer recht viel Zeitaufwand. Aber in den nächsten Tagen werde ich in meine diversen Portfolios hochladen bzw. zur Prüfung einreichen können. Und ich kann mir gut vorstellen, dass einiges davon Resonanz finden wird. Wahrscheinlich eher im nächsten Jahr, da jetzt schon alles auf die Weihnachtszeit ausgerichtet ist und der Herbst sich bereits im Übergang zum Winter befindet. Da sind die Herbstfarben im Spiegle des Baumlaubs nicht mehr wirklich das Hauptthema. Aber eine Lücke konnte ich in diesem Herbst in einem bisher eher dünn ausgearbeiteten Motivfeld schließen. Denn bei Durchsicht meiner Übersichtsliste bisheriger Einreichungen fällt mir auf, dass Baumherbstfotografien stark unterrepräsentiert sind. Der Perspektivenwechsel weg von der reinen Nahaufnahme zu eher weitwinkligen Einstellungen hat sich gelohnt, da bestimmte Facetten des Baumherbstes nur so überhaupt erfasst werden können.

Diffizile Herbstblättermotive

Aus meinen letzten Fotografien zum Baumblätterherbst konnte ich noch einiges herausholen, was die von der Kamera automatisch generierten JPEG-Versionen an Qualität deutlich übersteigt. Dem ist wie immer eine sorgfältige Auswahl der besten Motive vorausgegangen, was bei einem so diffizilen Motivfeld besonders aufwändig ist. Aber ich denke, letztlich doch wirklich gute Ergebnisse erzielt zu haben, die geeignet sind, auch zur Erweiterung meines Microstock-Portfolios zum Motivbereich Herbst beizutragen. Aber bei noch so intensiver und langjähriger Beschäftigung mit denselben fotografischen Gegenständen kann ich mir doch nie sicher sein, wie die Redakteure der Agenturen das einschätzen. Gerade bei diesen sehr speziellen Herbstbildern könnte natürlich die kommerzielle Verwertbarkeit in Frage gestellt werden. Vielleicht ist das eine oder andere Foto den Redakteuren nicht plakativ genug. Ich werde versuchen, es geschickt und treffend zu verschlagworten und zu betiteln, um die Erfolgschancen der neuen Motive zu optimieren.

Stabilisierende Herbsterfahrung

Heute geht ein extrem warmer Oktober zu Ende, der zudem viele sonnenreiche Tage hatte. Wohl einer der, wenn nicht der wärmste Oktober seit Beginn der Wetteraufzeichnungen. Gut daran ist, dass wir rein ästhetisch den Eintrag eines echten Goldenen Oktobers gewinnen konnten und ich endlich zum Fotografieren gekommen bin, was in den letzten Jahren während des Herbstes nicht funktioniert hat, auch weil es einen richtigen Blätterherbst lange nicht mehr gab. Ich begrüße es immer, wenn wir die Möglichkeit haben, eine Jahreszeit in einer typischen Weise aufzunehmen und damit bewusster wahrnehmen. Das wirkt dem gefühlten Verschwinden der Jahreszeiten entgegen und vermittelt ein Stück Normalität, das sonst fast vollständig verloren scheint. So kann ökologische Normalität im Sinne des früher Gewohnten auch zur psychischen und kulturellen Stabilisierung beitragen.

Neue Herbstblätterimpressionen

Das konnte ich doch nicht auslassen, und heute hatte ich Gelegenheit, die misslungenen Herbstlaubfotografien von letzter Woche in einem zweiten Anlauf zu wiederholen. Eine echte Wiederholung wurde es nicht, auch da das Laub inzwischen stärker eingetrocknet ist. Aber die etwas anderen Lichtverhältnisse und die Umstellungen in den Einstellungen sowie neue Bildideen haben sogar einen Fortschritt gebracht. So konnte ich eine ganze Reihe interessanter und technisch einwandfreier Aufnahmen realisieren, die tatsächlich den Eindruck des Blätterherbstes in seiner Intensität zum Ausdruck bringen:

Baumherbstblätterimpression 2022 IV
Baumherbstblätterimpression 2022 V
Baumherbstblätterimpression 2022 VI
Baumherbstblätterimpression 2022 VII
Baumherbstblätterimpression 2022 VIII

Verdichtete Baumherbstblätterimpressionen

Nun habe ich doch noch einen richtigen Zeitpunkt zum Festhalten des Blätterherbstes erwischt. Gestern während der Gartenarbeit war es an den Gartenbäumen schon ablesbar, dass es genau diese Tage sind, in denen sich die herbstliche Laubfärbung am farbenfrohesten zeigt und in denen gleichzeitig die meisten Blätter sich von den Zweigen lösen. Bei unserer Nashi-Birne ist das größtenteils schon passiert, ebenso bei den Gleditschien. Aber bei den Feigenbäumen und dem Ginkgo steht dieses Herbstereignis noch bevor. Einige Tage weht der Wind nur kleine Teile der Kronenblätterdachs weg. Aber dann, an einem Tag mit viel Wind, geschieht das sehr schnell und so, dass in kurzer Zeit das ganze Blattkleid zum Boden segelt und dort einen gehäuften Teppich gelblich oder bräunlich verfärbter Blätter hinterlässt. Auf dem Lieblingsweg heute war dieser Entblätterungsprozess schon stärker ausgeprägt zu beobachten. Besonders eindrücklich fand ich das auf den am Wegesrand aufgehäuften Brennholzlos-Stämmen niedergefallene Herbstlaub, das sich mit den nassen und teils schon verwitterten Stammoberflächen zu wirklich herbstlichen Impressionen vermischt.

Baumherbstblätterimpression 2022 I
Baumherbstblätterimpression 2022 II
Baumherbstblätterimpression 2022 III

Herbstliche Gartenarbeit und ein fast verpasster Blätterherbst

Bei der vielen Routinearbeit während der Woche ist mir der Baumherbst fast schon entgangen. Bei der Arbeit mit den Kübelpflanzen rund ums Haus und im Garten sah ich mich aber am Nachmittag riesigen Herbstblätteransammlungen gegenüber, die zusammengetragen und in der Komposttonne entsorgt werden mussten. Natürlich vergeht das Laub gerade bei dieser feuchten Witterung sehr schnell. Aber das Argument, dass z. B. der Rasen auch Luft zum Atmen braucht, ist nicht von der Hand zu weisen. Und wenn man die Blätterdecke einfach liegen lässt und die Arbeit allein den Mikroorganismen, Pilzen und Würmern überlässt, wird das bald zu einem Verfilzen und Vermoosen der Rasenflächen führen. Und auch die offen liegende Erde bekommt für lange Zeit ein wenig einladendes Aussehen. Dann ist es einfach besser, den Großteil des Laubs aufzusammeln und zu kompostieren. Zwischendurch bleibt ohnehin noch genug liegen, das man so kleinteilig nicht auch noch erfassen kann. Das kann die Bodenqualität dann nach dem Verrotten ein wenig verbessern. Leider habe ich von dieser Gartenarbeit abgesehen in diesem Jahr nicht so viel vom Blätterherbst gehabt. Ich hoffe, morgen endlich einmal einen Spaziergang mit genau dem Fokus machen zu können. Ein Vorzug immerhin der in diesem Jahr später eingesetzten Blüte und dann auch Fruchtreife ist, dass wir jetzt noch die letzten Früchte ernten können. Der Feigenbaum hat nach vielen enttäuschenden und schwachen Jahren in diesem Sommer endlich zu sich gefunden und seither erstaunlich viele Feigen hervorgebracht, die in den letzten Wochen vermehrt geerntet werden konnte. Auch das unterscheidet sich vom Gewohnten, denn der Höhepunkt bei der Feigenernte war sonst im Verlauf des Hochsommers. Aber bei diesen Witterungskapriolen darf man sich eben über nichts mehr wundern.

Herbstfarben bei Blüten und Blättern

Die in diesem Jahr gesäten Strohblumen gehörten wohl nicht zu den großblütigen. Vielleicht lag es aber auch an dem trockenen Sommer, dass die Blüten diesmal zwar sehr schön, aber nicht extrem zahlreich und vor allem kleiner ausgefallen sind. Über die Sommermonate habe ich kontinuierlich die schönsten Blüten gesammelt und mich diesmal auf ein enges Spektrum der gelblichen bis hell-rötlichen konzentriert. Und auch wenn nach alle dem Auswählen und nachträglichen Aussortieren nur recht wenige zusammengekommen sind, ist es doch eine sehr ansprechende und stimmige Auswahl geworden. Im Ergebnis des kleinen Sträußchens, das ich gestern arrangieren konnte, kommen diese Gelb-Rot-Töne doch sehr schön heraus und unterscheiden den kleinen Strauß erkennbar von seinen Vorgängern, die mehr bräunliche Herbstfarben versammelten. Dieses ist jetzt eine sehr frisch und spätsommerliche anmutende Variante, die in einer roten Murano-Vase präsentiert, wirklich Freude macht. Da hat sich der langwierige Aufwand doch gelohnt, zumal ich in den beiden Vorjahren keine Strohblumen großgezogen hatte und nach der Pause ein neues Exemplar doch auch anregend wirkte. Währen die Vorgänger mit den Herbstfarben mich tatsächlich auch an Baumblätter und ihr typisch rost-rotes Farbenspektrum erinnert haben, ist dieser neue doch für Strohblumen spezifisch und wirkt eben als Blütenstrauß. Genau das Richtige für die Wohnungsdekoration in dieser Übergangsjahreszeit, bevor wir uns der vegetabilen Ästhetik der Weihnacht zuwenden.

Den Herbst kreativ bewusst machen

M. hat aus den kürzlich am Bienenhaus gesammelten Zweigen des Pfaffenhütchens, der Heckenrose und des Mispelbaums, jeweils mit reifen Früchten, und den lose aufgesammelten Esskastanien in ihren stacheligen Hüllen einen schönen Herbstkorb zusammengestellt und an der Eingangstreppe platziert. Das ist in dieser Zusammenstellung ein schöner Spiegel des vegetabilen Herbstes und eine geeignete optische Marke, um die Jahreszeit bewusst auf und in sich wirken zu lassen. Ich freue mich sehr auf die Gelegenheit, weitere jahreszeitliche Akzente zu setzen, z. B. in Form eines neuen Strohblumensträußchens, das wegen der nicht gerade vielen und zudem eher klein gewachsenen Blüten, die ich in diesem Sommer sammeln und aussortieren konnte, zwar kleiner ausfallen wird. Aber das diesmal selektierte Farbspektrum im Bereich von Gelb, Hellrot und Orange, dürfte ein interessanter Hingucker werden, der sich von den noch stärker herbstlichen, ins Bräunliche gehenden Farben der beiden Vorgängerjahre unterscheiden dürfte. Auch von den aus verschiedenen hellen Farben zusammengesetzten noch früheren Sträußen. Ich habe mich auch diesmal wieder auf ein enges Farbspektrum bei der Auswahl beschränkt, weil das erfahrungsgemäß die stimmigsten und eindrücklichsten Ergebnisse bringt.

Ein Samstag angefüllt mit herbsttypischen Gartenarbeiten

Die Gartenmöbel winterfest zu machen, war heute an der Zeit. So habe ich mich auch schon am Vormittag daran gemacht, alles abzukehren, einzupacken und die Polster und Kissen in ihr Winterquartier zu bringen. Im Einzelnen ist das immer ziemlich zeitaufwändig, wodurch auch der ganze Vormittag am Ende mit dieser Arbeit ausgefüllt war. Dann habe ich die Mittagszeit genutzt, um meine jüngst zusammengetragenen Chilischoten zu zerteilen, die Samen zu separieren und das Fruchtfleisch wiederum in ganz kleine Stücke zu schneiden, die ich dann in der gewährten Form auf großen Tellern auf der Fensterbank zu Trocknen auslege. Zuletzt sind auch etwas mehr Schoten zusammengekommen. Jetzt scheint sich der Reifungsprozess zu beschleunigen, auch wenn die Schoten am Strauch inzwischen nicht mehr orange ausreifen und im geernteten Zustand im warmen Zimmer die Reifung nachträglich erfolgen muss. Interessant, dass bei dieser Sorte das Maximum tatsächlich ein sattes Orange darstellt, während ich sonst immer nur das Knallrot als Reifeoptimum kannte. Am späteren Nachmittag bin ich zusammen mit M. noch zu unseren Wiesenstück mit den Walnussbäumen und Esskastanien gefahren. Vor allem, um V. zu entlasten, der zunehmend Schwierigkeiten hat, diese Dinge selbst zu bewältigen. So war dann auch zunächst eine große Menge an angetrocknetem Astmaterial der Weinreben zusammenzutragen, das die Hälfte der Gartenfläche bedeckt hatte. Und jede Menge Laub und sonstiger Grasschnitt, bevor wir überhaupt richtigen Zugriff auf die Nüsse und Kastanien hatten. Die auch nur annähernd vollständig aufzusammeln, wäre ganz unmöglich gewesen, zu groß ist in diesem Jahr der Ertrag und zu klein und oft mit der ledrigen, weil schon halb verrotten Schale umhüllt sind viele Nüsse. Aber für den eigenen begrenzten Bedarf reicht das vollkommen aus. Und für einige herbstliche Dekorationen, für die wir v. a. die Esskastanien mit ihren stacheligen Fruchthüllen und einige Zweige des Mispelbaums mit seinen charakteristischen Früchten verwenden. Insgesamt war so dieser Samstag mit viel Arbeit im und rund um den Garten ausgefüllt. Wohl nicht die letzte Gartenarbeit vor Beginn des echten Winters.

Goldene Oktoberlichtimpressionen als Spiegel der Jahreszeit

Der Start in diesen Oktober ist belastend für den Organismus, mit Wetter, das besser in den November passen würde. Wir versuchen, diese unwirtlichen Übergangstage auszuhalten und das Beste daraus zu machen, bis fast sommerliche Temperaturen bis Mitte der kommenden Woche wiederkehren werden – wie ich hoffe, als Auftakt zu einem Goldenen Oktober. Dann könnte ich nahtlos von den zuletzt bearbeiteten neuen Weihnachtsmotiven zum Herbstmotivfeld und den typischen Baumblätterfarben des Herbstes übergehen. Auch ganze Bäume oder Nahaufnahmen der Kronenarchitektur können im Herbst sehr eindrucksvoll wirken. Aber dafür benötigt man viel Licht, eben, das, was den Oktober dann golden macht.

Hoffnung auf eindrücklichen Baumblätterherbst

Für die nächste Holzarbeit werde ich wohl in mein Kelleratelier ziehen müssen. Das war Anfang Oktober in den letzten Jahren eigentlich immer so. Dann ist auch die Gartensaison so gut wie abgeschlossen und wir machen die Gartenmöbel winterfest. Ein bisschen Gartenarbeit bleibt danach immer noch, und auch die Blumenpflanzgefäße bereiten wir noch für den Winter vor, mit einigen kälteresistenten Blumensorten, Heidekraut und vielleicht wieder ausgekleidet mit frischem grünem Moos. Letztes Jahr ist dieses Einbetten ausgefallen, da keine dichten Moosteppiche zu finden waren. Aber ich diesmal könnte es besser aussehen – vielleicht, nach den Regenphasen zuletzt. Ansonsten ist die Winterzeit jetzt deutlich spürbar, fast so, als ob der Herbst schon vorbeigehuscht wäre, ohne dass ihn jemand richtig bemerkt hat. Tatsächlich häufen sich in meinen Microstock-Portfolios die Nachfragen nach Weihnachtsmotiven, die ich kürzlich deshalb auch nochmal um frisches Material vom Vorjahr aufgefüllt habe. Dennoch hoffe ich auf einige goldene Tage im Oktober, die uns weiter an den eindrücklichen Baumblätterherbst glauben lassen.

Der diesjährige Weinrebenertrag

V. hat es sich doch nicht nehmen lassen, den diesjährigen Ertrag der heimischen Weinlese weiterzuverarbeiten. Die Maische war schon gut durchgezogen, länger als sonst, so dass dem Keltern nichts mehr im Wege stand. Und da heute Nachmittag endlich mal wieder die Sonne herauskam, bot sich die Gelegenheit. Immerhin, die Menge ist nicht geringer als im Vorjahr, und außerdem ist auf Grund der vielen Sonne ein sehr hoher Oechsle-Wert zu erwarten. Ich selbst bräuchte solche Erträge nicht. Für mich haben eher die weit verzweigten Weinreben im Garten eine familiär traditionelle Bedeutung, und im Wechsel der Jahreszeit diese Reben zu beobachten, ist immer schön, zumal sie im Sommer einen kühlenden Schatten und dieses wunderbare Filtern des Sonnenlichts bieten. Allein deshalb macht es für Sinn, die Tradition weiterzuführen, auch wenn eine Ernte mal nicht möglich sein sollte.

Herbstfarben und Blätterherbst

Von den fröhlichen Seiten des Herbstes haben mich bisher nur die gelben bis orangenen Farbtöne der neuen Chilischoten erreicht. Davon habe ich schon einige geerntet, und viele werden noch folgen, wenn irgendwann die Sonne wieder zurückkommt, denn zumindest die benötigen die Schoten zum Ausreifen schon, wenn schon jetzt regelmäßig niedrigere Temperaturen vorherrschen. Aber manchmal hatten wir ja auch einen goldenen Oktober, darauf setze ich in Sachen Blätterherbst jetzt meine Hoffnung, auch um mein Portfolio mit Blätterfotografien und herbstlichen Baumimpressionen wieder etwas auszuweiten. Und die Zeit, die für solches bewusstes kreatives Verarbeiten der Jahreszeiten notwendig ist, die wünsche ich mir gleich dazu.

Früher Übergang in den Herbst

Das wird wohl der erste Monat in diesem Jahr, der weniger Sonnenstunden bringt als derselbe Monat im Vorjahr. Tatsächlich ist der Altweibersommer weniger freundlich ausgefallen, als wir uns das aus typischen Jahren wünschen. Und das hieß vor allem weniger Sonnenlicht und – allerdings endlich einmal wieder – mehr Regen. Als positiv gewinne ich aus diesem Umstand, dass mir der Übergang in den Herbst so leichter fällt bzw. der meiste gewöhnungsbedürftige Übergang schon eingeleitet wurde. Im Garten werden wir deshalb wohl in den nächsten Wochen die Sitzmöbel verpacken bzw. reinholen, weil es ab Oktober in der Regel ausgeschlossen ist, sich noch im Garten länger aufzuhalten oder dort zu sitzen. Auch mit meinem Manufakturarbeitsplatz werde ich bei nächster Gelegenheit in meinen Kellerarbeitsplatz umziehen. Und schon beginnt der Endspurt des Arbeitsjahres, der jetzt schon absehbar die gleiche Dichte und Dringlichkeit der Projektarbeiten mit sich bringt wie ich das schon seit langem immer wieder erfahre. Heute aber wieder ein ruhiger Ausruh-Sonntag, an dem ich mich von dem anstrengenden Arbeitseinsatz gestern erholen konnte. Und schon sehe ich in der neuen Woche jeder Menge sowohl technischer Aufgaben als auch kreativer Herausforderung gegenüber.

Plädoyer für einen identifizierbaren Herbst

Ein trüber und sehr ungemütlicher, weil nass-kalter Sonntag, an dem einen nichts ins Freie zog. So gesehen das richtige Wetter am richtigen Tag. Aber auch etwas frustrierend, weil man sich Altweibersommer ganz anders vorstellt. Das war dann eher Novemberwetter, auch die Heizung muss man jetzt schon einschalten und trotzdem einen Wollpullover tragen. Ich hoffe, es wird angesichts der Energieprobleme kein ausgedehnter langer Winter, der sich möglicherweise jetzt schon anbahnt. Stattdessen fände ich nach einigen Jahren Unterbrechung endlich wieder einen echten Blätterherbst, bei dem das herbstliche Laub der Bäume mildes Herbstlicht reflektiert und uns damit den Rückzug des Sonnenlichts besser verträglich gestaltet. Aber auch, weil ich dann den Herbst wieder in Fotografien festhalten kann. In den Vorjahren war die Baumfotografie v. a. auf den Frühling konzentriert, weil es einen identifizierbaren, seinen Namen verdienenden Herbst eigentlich nicht gab.

Erste Weintraubenlese für dieses Jahr

Unseren Brennholzvorrat für den Winter konnten wir heute leider noch nicht weiter auffüllen, zu viele andere Aufgaben, u. a. eine lange aufgeschobene Einkaufstour. Aber V. hat unterdessen mit der Lese und dem gleichzeitigen Rückschnitt der Weintrauben begonnen, die an zwei Standorten wachsen. Den externen hat er bis zum Nachmittag schon weitgehend abgearbeitet, nachdem es schon zwei vorgängige Einsätze dort gab. Nächste Woche wird dann der Rest im Garten folgen, danach das Einmaischen, Keltern und die Weiterverarbeitung des Rotweins. Das hat bei uns eine lange Tradition, allerdings ist der Umfang mittlerweile verschwindend gering geworden, im Vergleich zur Zeit meiner Kindheit, als die ganz Familie mindestens einen ganzen Tag nur mit der Lese bei uns zu Hause beschäftigt war. Den Rückschnitt haben wir damals meist im Nachhinein angeschlossen, seit einigen Jahren erledigt V. das aber gleich mit, um das Projekt schneller abschließen zu können und den Aufwand in Grenzen zu halten. Auch wenn das sicher nicht den Best Practices der Winzerzunft entspricht.

Kein Altweibersommer

Nach diesem Wahnsinns Hochsommer präsentiert sich der Altweibersommer leider nicht so wie man sich ihn wünscht, mit wohlig temperierter Wärme und diesem unvergleichlichen warmen Licht v. a. an den Nachmittagen. Stattdessen wechseln sich jetzt Regenphasen und nur bewölkten Abschnitten ab. Da wir nun schon Mitte September haben und der Indian Summer gewöhnlich schon früher beginnt, rechne ich in diesem Jahr nicht mehr mit einem solchen. Es ist eher zu erwarten, dass der Extrem-Hochsommer nach der Schmuddelwetter-Periode direkt in den Herbst übergeht. An den Bäumen ist der Baumherbst jetzt schon vielerorts zu beobachten und oder zu erahnen. Nun ja, wir wollen uns nicht zu verwöhnt zeigen und nehmen den endlich reichlichen Regen als späte Wohltat zumindest für die Pflanzen wahr.

Ein sehr schöner herbstlicher Erika-Kranz

Ich hatte es eher für ein wenig vielversprechendes Vorhaben gehalten. Aber M. hat sich nicht davon abhalten lassen, grüne, nicht mehr blühende Zweige der Erika-Gehölze aus dem Garten zu einem kleinen Kranz zu binden. Wie ich vermutet hatte, sind die störrischen, sich teils stark windenden Zweigchen nicht sehr geeignet für solche Verwendungen. Aber am Ende ist das Ergebnis zu meiner Verwunderung doch sehr schön geworden, zumal M. noch einige andere Pflanzenteile eingebunden hat, ein paar Efeublätter und Früchte vom Kirschlorbeer. In diesem Fall war das Umwickeln mit dünnem Kupferdraht die richtige Methode des Wickelns. Obwohl er nicht rundherum gebunden wurde, sondern nur von vorne und der sichtbaren Seite, wirkt er jetzt, in der Mitte der Eingangstür hängend, doch sehr dicht. Jedenfalls scheint der Strohkranz im Untergrund nicht durch. Ein sehr schönes vegetabiles Dekorationsobjekt, das für die Übergangszeit bis zum Beginn der Weihnachtszeit die Tür schmücken wird. Dann allerdings wird er von dem LED Leuchtkranz abgelöst, der während der winterlichen Dunkelzeit so wunderbares Licht verströmt und den wir dann mit Mistelzweigen ausschmücken.

Herbstgedanken und Energievorsorge

Die Landschaft wirkt jetzt auf einmal schon sehr herbstlich. Es stellt sich die Gewissheit ein, dass der Sommer eigentlich schon vorbei ist. Und auch über mangelnde Feuchtigkeit müssen wir uns jetzt nicht mehr beschweren. Und auch die Aktivitäten außerhalb der Arbeitszeit verschieben sich zunehmend in Richtung der kälteren Jahreszeit. Die Ernte der letzten Baumobstsorten und verschiedener anderer Nutzpflanzen des Gartens stehen bevor. Und das Auffüllen des Brennholzvorrats ist vor allem an der Zeit. Vielleicht werden wir den ersten Teil der Aktion am Wochenende durchführen, jedenfalls wenn V. bei dem Vorhaben mitzieht. Es wird aber noch ein zweiter Termin notwendig sein, wenn wir tatsächlich schon früher mit dem Holzbrand einsteigen, um teures Heizöl einzusparen.