Von Impressionen des Vorfrühlings

Es ist immer noch so kalt tagsüber, und die außerplanmäßigen Aufgaben und Erledigungen sind auch nicht weniger geworden. Deshalb ist es mir noch nicht gelungen, mit der neuen Kameratechnik die Baumlandschaft zu erkunden. Dabei wäre es jetzt der richtige Einstiegszeitpunkt. Wenn nämlich die ersten Baumblüten auftauchen, die man zurzeit nur durch genaues Hinsehen erkennen kann. Eben von den Frühblühern, wie Hasel, Birke, Erle und bald auch vom Spitzahorn. Aber das Blattgrün, das bei letzterem meist zeitgleich mit den ebenfalls gelb-grünen Blütenständen erscheint, ist noch nicht da. Deshalb präsentiert sich die Baumlandschaft noch vergleichsweise trübe und wenig eindrucksvoll. Aber das Licht ist eben sehr gut. So hoffe ich bis zum Wochenende auf gute Gelegenheiten, um diese Vorfrühlingsimpressionen nicht zu verpassen, aber auch um die neue Technik auszutesten.

Wieder mehr Chancen für Symbolformen

Die vier jüngsten Armband-Projekte habe ich sehr zügig abschließen können. Dabei waren es mit dem Ahorn, der Ulme und dem Hasel durchaus schwierige Holzarten, die wegen ihrer Härte, Zähigkeit bzw. der Besonderheiten in der Verarbeitung wie bei der Ulme recht zeitintensiv waren. Dennoch gingen die einzelnen Schritte gut von der Hand, wobei die vermutlich letzte Möglichkeit in diesem Jahr, draußen zu arbeiten, bei natürlichem Licht, dem Ganzen auch noch Vorschub leisten konnte. Schön ist, dass mit dem tendenziellen Verblassen der hochgradigen Krisenstimmung in Bezug auf die Pandemie wieder mehr Aufmerksamkeit in Richtung anderer Inhalte geht. Das tut den Wunschbaum-Projekten gut, die von der Beschäftigung der Menschen mit symbolischen Ausdrucks- und Rezeptionsformen leben und sicher zur Verlebendigung dieser Formen auch einen wichtigen Beitrag leisten.

Eine Verwechslung beim Hasel

Diese Tage sind mir am liebsten. Ruhig etwas kühler, aber dafür viel Sonne und Licht. Das tut einem einfach gut, auch wenn man nicht in der Landschaft unterwegs ist. Da dringt das Lichte der Bäume auch bis zu den Innenräumen vor, auch wenn sie ihren eigenen neuen Zyklus noch nicht gestartet haben. Zumindest gilt das für die meisten Arten. M. hat heute vom Blumenladen einige Haselzweige mitgebracht. Das war natürlich unnötig, denn davon gibt’s bei uns jede Menge. Es hatte aber mit einer Verwechslung zu tun. Die schon kurz vor der Öffnung stehenden Knospen dieser Zweige sind Blattknospen, während M. von Blütenknospen ausgegangen war. Die aber sind schon im Vorjahr an den Sträuchern zu sehen, bzw. schon die fertigen Blütenkätzchen. Und sie um diese Jahreszeit rein zu holen, ist ohnehin zwecklos, da sie dann in kurzer Zeit schon zerfallen und nur jede Menge feinen Blütenstaub hinterlassen. Da sind die Blätter schon eher der Jahreszeit und der Pionierrolle der Art im Frühling entsprechend.

Reizarme Baumlandschaft

Der Spaziergang am Nachmittag war wegen des sonnigen Wetters und der klaren Luft einfach notwendig. Tatsächlich waren an diesem einmal nicht so dunklen Wintertag auch viele unterwegs. Die Baumlandschaft präsentiert sich in diesen Tagen allerdings wenig attraktiv. Tatsächlich habe fast keine attraktiven Fotomotive ausfindig machen können. Lediglich die frühen Haselsträucher lassen daran denken, dass Blühen auch schon in dieser Jahreszeit möglich ist. Die langen Kätzchen, punktuell auch schon einige weibliche Blüten, gehören zu den wenigen farblichen Akzenten in der ansonsten noch leblos wirkenden Baumwelt.

Haselblüte im Januar

Karge Farbakzente in der Baumlandschaft

Einer Erle bin ich auf dem heutigen Weg nicht begegnet. Aber die Haselsträucher stehen eindeutig in Blüte. Wenn die männlichen Blütenkätzchen länger werden und sich öffnen, sind gleichzeitig auch die winzigen roten weiblichen Blütenbüschel zu beobachten. Die übersieht man leicht, da sie so unscheinbar sind. Aber die vielen hängen Kätzchen leuchten an so strahlenden Tagen wie diesen in Beige-Gelb und bestimmen damit das ansonsten karge Aussehen der grauen Baumlandschaft. Daneben nimmt man als farbliche Akzente nur noch die alten verschrumpelten Hagebutten des Vorjahres wahr und, die aber besonders deutlich, die Schwefelflechten auf den Zweigen der Heckenrosen und des Weißdorns. Diese Flechten kombinieren ein leuchtendes Gelb mit einem Grund aus silbrig grauen Tönen. Besonders schön finde ich es, wenn sie an den Zweigansätzen solchen Zweige sitzen, die an den Enden mit zarter rötlicher Rinde neu austreiben. Dann haben wir sogar einen farblichen Dreiklang, der beim Vorbeigehen ins Auge sticht.

Haselnuss-Dekoration

Getrockneter Haselzweig auf Keramikteller mit Haselnussmotiv

Diese Kombination finde ich einfach zu schön. V. hat vor einigen Tagen eine Reihe von Haselnusszweigen mit reifen Nüssen mitgebracht, die wir auf dieser Antiquität dekoriert haben. Eine handbemalte Keramik mit dem Motiv fruchttragender Haselzweige. Künstlerische Umsetzung und natürliches Relikt, ein wunderbares Motiv.

Vorfrühlingsstadien

Während des Sonntagspaziergangs war der Temperaturanstieg schon zu spüren. In einzelnen Windböen noch frisch, setzte sich doch schon eine höhere Durchschnittstemperatur durch. Und die Bäume und Sträucher stehen erkennbar vor der positiven Entscheidung für den frühlingshaften Neuanfang. Am deutlichsten war es heute an den Haselsträuchern zu erkennen. Die Blattknospen sind dort so dick und prall, dass es keine zwei Tage mehr dauern kann. Mit den großflächigen Haselblättern wird gleich ein erkennbar grüner Akzent in der Landschaft auftauchen und den Frühling damit schon farblich sichtbarer machen. Recht schnell werden die Ahorne nachziehen. Und dann kommen auch schon die ersten weißen Blüten, zunächst von Schlehdorn. Ich freue mich sehr auf die Spaziergänge und Beobachtungen der kommenden Tage.