Ein Tag mit überwiegend Handarbeit

Es ist schon lange nicht mehr vorgekommen, dass der Arbeitstag überwiegend mit Holzarbeit ausgefüllt war. Und heute war es zudem ausschließlich Arbeit an einem Auftrag der Wunschbaum-Manufaktur. Das passte gut in meine Projektplanung, da es gerade eine kleine Pause in den Kommunikationsprojekten gibt. Und es passt auch mit dem erstmalig erkennbaren Aufscheinen der ersten Frühlingsvorzeichen zusammen. Zwar arbeite ich noch im Kelleratelier, aber das Sonnenlicht dringt auch bis dorthin und taucht den Arbeitsplatz trotz der dort dominanten künstlichen Beleuchtung in eine ganz belebende Atmosphäre, die mit der während des Winters und mit Dunkelheit draußen nicht zu vergleichen ist. Bis ich mit dem ganzen Arbeitsplatz ins Freie ziehen kann, wird es allerdings voraussichtlich wieder Mai werden. Es sei denn der Frühling nimmt schneller Fahrt auf, dann könnte es auch schon im April so weit sein und dann mit dem Start in die Gartenfreiluftsaison zusammenfallen.

Günstiges Manufaktur-Wochenende

Das Timing für meine Holzarbeit am Wochenende war heute ideal. Ich habe erst am Nachmittag begonnen und durfte dann eine unverhoffte Wetterverbesserung erleben. Endlich ist die Sonne wieder herausgekommen, gleichzeitig wurde es deutlich wärmer als zuletzt. Alles im Verlauf meines Arbeitseinsatzes, den ich so mit wärmenden Sonnenstrahlen der tief stehenden Sonne bis in den Abend verlängern konnte. So konnte ich die beiden ersten Arbeitsschritte, das Drechseln und Schneiden bereits abschließen. Und so stehen die Chancen gut, die Perlen morgen auch vollständig bereits fertigstellen zu können. Schön, dass ein Abschluss dieser Manufaktur-Projekte bis zum Arbeitswochenende meistens möglich ist und dass sich die äußeren Verhältnisse dazu oft auch günstig entwickeln. So freue ich mich auf einen weiteren Samstag mit kunsthandwerklicher Detailarbeit und währenddessen die sommerliche Atmosphäre des Gartens in mir aufnehmen zu können.

Handgefertigte Holzobjekte – beruhigend einfach

Das heute gelieferte Testobjekt ist ganz nach meinem Geschmack, zumindest nach dem, der sich in den letzten Monaten bezüglich der Testthematik herausgebildet hat. Denn es ist wieder ein handwerklich hergestelltes, aus identifizierbaren Materialien bestehendes und sehr klar definiertes Produkt. Ganz nach meinem Geschmack, weil es eine wohltuende Einfachheit und Eindeutigkeit, nämlich seiner Verwendungsmöglichkeiten, mitbringt, die heute wichtiger denn je geworden ist. Ein Setzholz, das aus einem rund gedrechselten Holzstiel mit Quergriff und einer Metallspitze aus rostfreiem Edelstahl gefertigt wurde. Die Holzart kann ich nicht identifizieren, es scheint etwas Exotisches zu sein, jedenfalls keine einheimische Holzart und eher weich. Das hat den Vorteil geringen Gewichts, ist aber wahrscheinlich nicht ganz so widerstandsfähig gegen Druckstellen, die bei einem solchen Objekt unvermeidlich sind. Wie auch immer, es ist ordentlich hergestellt und scheint stabil zu sein. Interessant und durchaus ungewöhnlich ist der Quergriff, wie bei einem Spaten. Bisher kannte ich die Setzhölzer nur mit einem halbkugelförmigen Knauf oben. Das hier ist eine sinnvolle Alternative, auch wenn man gewöhnlich keinen großen Druck auf das Arbeitsmittel beim Stechen von Erdvertiefungen ausüben muss. Jetzt besitzen wir drei Setzhölzer. Ein uraltes, das ausschließlich aus Holz gemacht ist, mit dem genannten kugeligen Knauf oben, einer Verjüngung in der Mitte und der obligatorisch spitz zulaufenden Spitze. Dieses alte ist schon ziemlich demoliert und recht unregelmäßig, ist aber noch verwendbar. In letzter Zeit hatte ich allerdings immer nur das zweite verwendet. Das ist ähnlich geformt, ist an der Spitze aber rundum, quasi tütchenartig, mit einem Eisenblech ummantelt. V. hat das vor einigen Jahren einmal selbst so hergestellt und irgendwie das Blech auf den hölzernen Korpus genagelt. Sieht ziemlich stabil aus und ließ sich auch bisher gut gebrauchen. Das neue ist natürlich gleichmäßiger in der Form und insofern das erste „professionelle“ Setzholz. Fast schon schade, dass ich nur selten benötige, fürs Blumenpflanzen oder für bestimmte Saararbeiten meist nur. Aber es ist ein Objekt, das erfahrungsgemäß nahezu ewig hält. Und allein das finde ich beruhigend und anrührend in diesen so komplizierten Zeiten.

Disziplinierte Handarbeit am Sommerarbeitsplatz

Zum Abschluss des aktuellen Manufakturauftrags war mir heute sehr angenehmes Sommerwetter beschert. Das ist ein gutes Setting für die letzten Arbeitsschritte: Detailarbeit an den Hauptperlen und Schlussstücken sowie das zeitaufwändige Abschleifen bzw. Glätten der Holzperlenkanten. So konnte ich das 3er Set an zwei Tagen, nämlich Samstag und heute bereits fertigstellen. Nur das Ölen, lagern und einfädeln stehen noch aus. Solche handwerklichen Holzarbeiten im Umfeld der Baumsymbolik gehören zu meinen Lieblingsaufgaben gerade zu dieser Jahreszeit, wenn ich im Garten meinen Arbeitsplatz aufbauen kann, die Stimmen und Geräusche der Vögel, des Wassers und des neuen Windspiels hören und die im Tagesverlauf wandernden Sonnenstrahlen im Rücken wahrnehmen kann. Und das bei natürlichem Licht, das den Arbeitsplatz optimal ausleuchtet. Dann gehen die einzelnen Routinearbeiten recht leicht von der Hand, auch wenn sie sich so häufig wiederholen und insofern immer eine größere Portion Geduld und Disziplin vonnöten ist.

Hitze-Hochsommer-Holzarbeitstage

M. und V. stöhnen regelmäßig bei solcher Hitze wie in den letzten Tagen. Aber ich kann das erstaunlicherweise ganz gut vertragen, auch bei der Arbeit im Freien, wie heute wieder bei der kunsthandwerklichen Detail- und Fleißarbeit, die mich den ganzen Tag beansprucht hat. Solange ich nicht der direkten Sonneneinstrahlung ausgesetzt bin, macht mir die Wärme der Luft weniger aus. Ich würde eher sagen, dass mich das beflügelt, weil es gerade bei solcher Handarbeit so wirkt, wie wenn ich in eine warme Hülle gepackt wäre und die Dinge darin wie von selbst ablaufen, einer inneren Logik und Notwendigkeit folgend. Solche Hitze-Hochsommer-Holzarbeitstage haben insofern etwas ganz außergewöhnlich Anregendes, das man so zu keiner anderen Zeit des Jahres erleben kann. So hoffe ich auf einen langen stabilen Sommer mit zahlreichen solcher Gelegenheiten.

Aufbewahrungskisten aus Holz

Die Aufbewahrungsboxen aus gefüttertem Kunstleder waren die ganzen Jahre sehr nützlich, zum Aufbewahren von technischem Zubehör. Aber diese Dinge sind nicht für die Ewigkeit gemacht. Jedenfalls beginnen sie an allen Ecken und Enden auseinanderzufallen, da sich die Klebenähte lösen. Der Versuch, sie mit Schraubzwingen in die ursprüngliche Form zu bringen, ist teilweise geglückt, dennoch denke ich, dass es nur eine Frage der Zeit ist, bis es damit weitergeht. Die Alternative wäre, einige leichte Kisten aus Holz herzustellen. Das ist ein Vorhaben seit langem, aber ich konnte mich nie dazu durchringen. Ich müsste mir einige technische Grundlagen dafür überlegen, um sicherzustellen, dass sie auch wirklich leicht werden und gut handhabbar sind. Auch wird die Auswahl der richtigen Holzart von Bedeutung sein. Und natürlich, ob es eine Möglichkeit gibt, es auszukleiden. Das fände ich schon besser, da man bei empfindlichen Kleinteilen sonst immer die Befürchtung hat, etwas zu beschädigen. Als ein Projekt, das noch einige Vorüberlegungen erfordert.

Sonnengewärmtes Freiluftarbeiten

Jetzt bin ich endgültig in der Freiluft-Arbeitssaison angekommen. Am späten Nachmittag scheint mir während der Arbeit die tief stehende Sonne auf den Rücken. Das lädt natürlich zu längeren Sitzungen ein, wie auch heute wieder. Aber das beflügelt dann auch und befördert dieses Gefühl, bei der Handarbeit ganz bei sich und bei den Formen und Materialien zu sein, die gerade in Arbeit sind. Heute waren das die Esche, die Buche und alle Bäume des Baumkreises in Form je einer Perle. Und in den kommenden Tagen geht’s nahtlos weiter. Schöner, das kann ich sagen, ist diese Arbeit zu keiner anderen Jahreszeit. Ich freue mich sehr darauf.