Herbstfarben bei Blüten und Blättern

Die in diesem Jahr gesäten Strohblumen gehörten wohl nicht zu den großblütigen. Vielleicht lag es aber auch an dem trockenen Sommer, dass die Blüten diesmal zwar sehr schön, aber nicht extrem zahlreich und vor allem kleiner ausgefallen sind. Über die Sommermonate habe ich kontinuierlich die schönsten Blüten gesammelt und mich diesmal auf ein enges Spektrum der gelblichen bis hell-rötlichen konzentriert. Und auch wenn nach alle dem Auswählen und nachträglichen Aussortieren nur recht wenige zusammengekommen sind, ist es doch eine sehr ansprechende und stimmige Auswahl geworden. Im Ergebnis des kleinen Sträußchens, das ich gestern arrangieren konnte, kommen diese Gelb-Rot-Töne doch sehr schön heraus und unterscheiden den kleinen Strauß erkennbar von seinen Vorgängern, die mehr bräunliche Herbstfarben versammelten. Dieses ist jetzt eine sehr frisch und spätsommerliche anmutende Variante, die in einer roten Murano-Vase präsentiert, wirklich Freude macht. Da hat sich der langwierige Aufwand doch gelohnt, zumal ich in den beiden Vorjahren keine Strohblumen großgezogen hatte und nach der Pause ein neues Exemplar doch auch anregend wirkte. Währen die Vorgänger mit den Herbstfarben mich tatsächlich auch an Baumblätter und ihr typisch rost-rotes Farbenspektrum erinnert haben, ist dieser neue doch für Strohblumen spezifisch und wirkt eben als Blütenstrauß. Genau das Richtige für die Wohnungsdekoration in dieser Übergangsjahreszeit, bevor wir uns der vegetabilen Ästhetik der Weihnacht zuwenden.

Sonne, Bäume und dynamische Austauschprozesse

Das war heute der bisher sonnenreichste Tag des Jahres. Zumindest sagt das die Einspeisung aus der Photovoltaik. Aber man kann das auch schon atmosphärisch einschätzen, deshalb habe ich am Abend ja auch den Wert überprüft. So kann man sich Sommer ganz gut vorstellen. Zwar wäre es zu heftig, wenn es dauerhaft auf diesem Temperaturniveau sich bewegt – zu anstrengend für den Organismus von Mensch, Tier und Pflanze. Aber einzelne Tage oder kürzere Phasen solchen Hochsommerwetters sind schon aufbauend. Man merkt, wie sich die Aktivität und Einstellung der Menschen dynamischer, stärker nach außen gerichtet gestaltet. Und man bemerkt selbstbeobachtend und die Umgebung betrachtend, dass im Sommer die verschiedenen Formen des Lebens sich stärker im Gleichklang entwickeln, stärker aufeinander Bezug nehmen, die Lebensdynamik gemeinsam und aufeinander aufbauend nach oben schrauben. Wie sollte man sich z. B. einen wirklichen Hochsommer ohne Bäume vorstellen, die einerseits ihr Maximum an Blättern ausbreiten und sich mit dem Tanken von Sonnenenergie in die Höhe und Breite auswachsen und die andererseits in selben Zuge Schatten spenden, mehr Sauerstoff denn je verströmen und damit alles sonstige Leben erst möglich machen. Im Sommer sind diese über Bäume laufenden Energieprozesse und Austauschprozesse intensiver denn je. Und das ist es letztlich, was uns in dieser Zeit aufrichtet und die stärkere Außenorientierung mit sich bringt.

Letztes Herbstlaub

Bei den wiederholt frostigen Nächten sahen sich jetzt auch die zähesten Bäume gezwungen, den Rest ihres Laubs abzuwerfen. Nun steht auch unser Nashi-Birnenbaum ganz kahl da. Und der Rasen und die Pflanzflächen sind schon wieder mit Herbstlaub bedeckt. Eine Arbeit fürs Wochenende, zusammen mit dem Ausgraben der letzten noch in der Erde verbliebenen Wurzeln von Stauden, die uns im Sommer so viel Freude gemacht haben. Dann haben wir die aktive Gartensaison wohl endgültig abgeschlossen und können uns ganz der Vorbereitung der Adventszeit mit den vielen ebenfalls vegetabilen Gestaltungen widmen.

Späte Gartenbäume

Alles Grün beginnt jetzt im Garten zu wuchern. Die Efeuhecken haben in den beiden vergangenen Wochen enorm viel junge Blätter gebildet und drohen mal wieder zu opulent zu werden. Da ist ein Rückschnitt dringend erforderlich, wohlwissend, dass es nicht der letzte Wachstumsschub dieses Jahres gewesen sein wird. Erfreulicherweise kommen jetzt dank der Sonne auch die Gartenbäume stärker in Tritt, lassen endlich ihre Blätter wachsen, auf eine stabile Witterung in nächster Zukunft vertrauend. Und auch die Sommerblumen gedeihen gut, nur dass die extreme Sonneneinstrahlung in ihrem aktuellen Wachstumszustand noch nicht gut vertragen. Da müssen wir immer wieder etwas abpflücken, was in der Sonne verdorrt war oder das Pflanzgefäß etwas verschieben, um zu starke Einstrahlung zu verhindern. Aber ich gieße auch regelmäßig und schon jetzt recht viel, und zwischendurch ist uns ja immer noch auch wechselhaftes Regenwetter vergönnt, über das sich alle Grünpflanzen sehr freuen.

Ein Ansatz von Blätterherbst

Die Temperatur war tatsächlich im Laufe des Tages bis zur 20 Grad Marke hinaufgeklettert – ungewöhnlich für die Jahreszeit, aber auch belastend für den Organismus. Leider brauchte es den halben Tag, bis es soweit war. Und die Sonne dreht dann erst am späteren Nachmittag hinters Haus, so dass meine Chilis nicht so viel davon abgekriegt haben. Immerhin bekommen einige nach und nach eine minimale Färbung, so dass ich es auf der Fensterbank damit versuchen kann. Dennoch habe ich Hoffnung, dass wir doch noch einige goldene Oktobertage am Stück erleben und die letzten Früchte noch zur Reife kommen können. Wir freuen uns über jeden Sonnenstrahl, und natürlich über den endlich angekommenen und sichtbaren Blätterherbst. Mehr Licht würde normalerweise dazu gehören, da so die Farben des Herbstlaubs nicht so schön und belebend aufleuchten wie sie es könnten.

Baumkonkurrenzen

Der Regen und die Abkühlung, die wochenlange Trockenheit jetzt abgelöst hat, tut den Pflanzen gut. Das Grün am Efeubewuchs, den Weinreben und allen Bäumen des Gartens ist während der letzten Tage besonders üppig geworden. Insbesondere die Blätter des Ginkgos scheinen in diesem Frühling wieder normale Größe zu erreichen, nachdem das Vorjahr ungewöhnlich kleine Blätter begünstigt hatte, die auch später nicht mehr auf Normalgröße angewachsen sind. Bisher also ein sehr gutes Baumjahr, da es nicht nur Trockenheit bringt, aber fast durchgängig viel Licht. In diesem Sommer könnte auch unser nachgezogener Feigenbaum wieder wuchsfreudiger werden. Sein Standort an fast derselben Stelle wie der ältere Vorgänger, der nach einigen guten und fruchtreichen Jahren und zahlreichen Schädigungen durch Frost irgendwann nicht mehr zu retten war, schien ihm nicht zu gefallen. Aber er hat Blätter ausgetrieben und auch schon eine kleine Vorfeige. Bei anhaltend günstigen Wachstumsbedingungen könnte er diesmal auch sein Höhenwachstum intensivieren. Denn irgendwann im Laufe des Sommers nimmt die Abschattung durch Ginkgo und Nashi-Birne zu und danach hat er es ohnehin wieder schwerer. Die Gartenbäume fordern überhaupt jetzt erkennbar mehr Raum und machen sich in Sachen Licht zunehmend Konkurrenz. Ich hoffe, wir haben die Abstände so großzügig gewählt, dass daraus kein Überlebenswettkampf entsteht.

Weiße und grüne Frühlingszeichen

Schön, dass sich die Sonne in den April hinübergerettet hat und uns der Frühling erkennbar entgegentritt. Heute haben es mir die immer noch in voller Blüte stehenden Schlehdornhecken mit ihrem strahlenden Weiß angetan. Und die zwar unauffälligeren, aber in ihrer filigranen Form einzigartigen Blüten des Spitzahorns. Aber ich konnte auch bei der immer gleichen Mittagsrunde interessante Oberflächenstrukturen entdecken, die mein Portfolio fotografischer Hintergründe und Texturen erweitern.

Spitzahornblütenzweig

Wenn der Frühling sich anbahnt

Ich bin ganz zuversichtlich, dass der Frühling sich bald durchgesetzt hat. Das konstante Licht, die kühlen Nächte und immer wärmer werdenden Tage. Die wachsende Zahl der Baum- und Straucharten, die Blütenknospen ansetzen und sie teilweise schon geöffnet haben. Da tastet sich die Vegetation an den Frühling heran und wartet nur noch auf mehr Sicherheit, um es wagen zu können und damit das Blühen, Grünen und Fruchten auch einigermaßen gefahrlos sich entwickeln kann. Für uns Menschen ist das ohnehin das Aufbauendste und Wichtigste, was uns in diesen Tagen geschehen kann, die so ungewohnt und lähmend von verordneter Bewegungseinschränkung geprägt sind. Immerhin isolierte Exkursionen sind möglich, so dass die Zeichen des Frühlings nicht an niemandem, der sich bewegen kann, vorübergehe müssen.

Gehemmtes Blätterwachstum

Merkwürdig, dass die Blätter mancher Baumarten in diesem Sommer nach wie vor schwach ausgebildet sind. Als ob irgendetwas sie davon abhielte, ihre gewohnte Größe und Ausformung zu erreichen. Das war schon im Frühjahr erkennbar, auf Grund der Verzögerung aller Wachstumsprozesse. Aber es hat sich dann auch später nicht mehr ausgeglichen. Besonders deutlich sehe ich das am Ginkgo, aber auch z. B. am Walnussbaum. Die Kronen wirken in Folge dessen insgesamt lichter, der ganze Baum hat eine gebremste Anmutung, wie wenn er seine Energie für richtig harte Zeiten aufsparen wollte und deshalb weniger Substanz in sein Blattkleid einfließen lässt. Vielleicht wird sich das im Verlauf des Sommers nivellieren. Vielleicht wird es auch ein Rätsel bleiben, das seine Gründe auf feinstofflichen Ebenen hat, die uns noch unzugänglich sind.

Grünqualitäten und Blattstrukturen

Heute wieder ein Sonnentag, der tatsächlich an Sommer denken ließ. Nur der ständige Wechsel ist anstrengend, so dass ich mir nicht sicher bin, ob die Bäume und anderen Pflanzen dies sehr mögen. Denn trotz der trüben zurückliegenden Tage ist bei Dauersonneneinstrahlung die Feuchtigkeit im Boden sehr schnell wieder verdunstet und man merkt die ersten Austrocknungserscheinungen. Das macht es schwierig, die Pflege der Pflanzen zu planen. Dieses heutige Licht, wenn es denn einmal anhalten sollte, wird die Pflanzen kräftig wachsen lassen, vor allem das Grün. Deshalb ist in diesen Tagen mit einer Intensivphase des Grünens zu rechnen, wahrscheinlich der Höhepunkt des üppigen Blattfrühlings, der dann bald in das Sommergrün übergeht, das sich durch dunklere Töne und immer ledriger werdende Blattstrukturen auszeichnet.

Baumherbsteindrücke konservieren

Auf die Durchsicht der gestern beim Spaziergang aufgenommenen Herbstbilder freue ich mich schon. Das Motivfeld hatte ich im Laufe des Jahres vernachlässigt, diesmal waren aber einige ganz gute Fotografien dabei, aus denen sich etwas herausholen lässt. Vor allem die mit der Rückseite der Stieleichenblätter sind außergewöhnlich. Überhaupt bin ich überrascht, wie bei relativ langer Belichtungszeit doch gute, nicht verwackelte und rauscharme Fotos entstehen konnten. Das gestreute Licht hatte sicherlich seinen Anteil am Gelingen. Und die ruhige Atmosphäre dieses Tages und beim Spaziergang. Diese Form von Baumfotografie lebt eben von dem individuellen Eindruck der Situation, vom Zauber des visuellen Augenblicks, die ich versuche zu integrieren, um das das in der realen Situation Eindrückliche des Motivs sichtbar werden zu lassen.

Baumherbstfarben

Gerade weil es heute nicht ganz so warm wie an den Vortage war, am Nachmittag aber doch wieder sonnig, hat es mich auf meinen Lieblingsweg gezogen. Der Baumherbst stellt sich jetzt am Ende der ersten Oktoberwoche schon weniger strahlend dar, als wir das von den typischen Herbstbildern kennen, die meist im Zuge der letzten Tage des Altweibersommers im September entstehen. Dennoch setzen welkende Blätter, bunt leuchtende oder sich farblich verändernde Früchte markante Akzente, die vom Eindruck herbstlicher Farben leben. Dabei mischen sich leuchtend warme mit morbid die Verrottung dokumentierenden Farben und bilden einen wehmütig stimmenden Gesamtrahmen, in dem die Stimmung der Menschen schon eine andere, auf Rückzug ausgerichtete wird. Besonders eindrucksvoll fand ich heute die Erscheinung des Roten Hartriegels, des Feuerdorns, der Stileiche und des Schilfrohrs.

Baumherbst 2018 I
Baumherbst 2018 II
Baumherbst 2018 III
Baumherbst 2018 IV
Baumherbst 2018 V
Baumherbst 2018 VI
Baumherbst 2018 VII

Weitere Anzeichen des Baumherbstes

Die Anklänge an den Herbst mehren sich in diesen besonders schwül-heißen Hochsommertagen. Gerade am Laub der Bäume ist es gut ablesbar, dass der Höhepunkt der diesjährigen Wachstumsphase bereits überschritten ist. Es ist nicht nur der Durst, der diese Veränderungen der Bäume verursacht. Vor allem ihre innere Uhr stellt die Weichen, was sich beim Walnussbaum z. B. in den braun-schwarzen Blatträndern bei ansonsten noch chlorophyllgrünen Blattflächen ausdrückt. Bei anderen Arten, wie dem Feigenbaum, werden die Blätter dagegen dunkler und ledrig. Nur wenige zeigen bereits typisch herbstliche, braune oder rötliche Töne. Die Aufmerksamkeit wird sich jetzt in Richtung der „späten“ Arten verschieben. Ich bin gespannt, wie sich das Fruchtangebot der Schlehdornsträucher sich in diesem Herbst präsentieren wird. Und ob wir dicke Esskastanien sammeln können. Von Äpfeln müssen wir nicht viel reden, da die Ernte, wie bei so manch anderen Obstart, diesmal mehr als reduziert ausfallen, wenn nicht ganz ins Wasser fallen wird. Welch großer Kontrast zum Vorjahr, als im Gegenteil die Apfelschwemme zur Belastung wurde.

Nahaufnahmen transparenter Blattstrukturen

Nun ist es doch wieder Zeit, die sommerliche Baumlandschaft zu erkunden. Wenn wir dazu nur mehr Gelegenheit hätten. Es ist eben schwierig, die meist nur kurzen Phasen abzupassen und dann mit Beobachtung auszufüllen, die uns derzeit mit der Gleichzeitigkeit von Sonne, Wärme und offenem Himmel gegeben sind. Aber die Transparenz des noch frischen Blattgrüns der Bäume gehört zu meinen Lieblingsmotiven, die den Sommer in besonderer Intensität festhalten können. Besonders geeignet dafür sind Aufnahmen, die unter einem dichten und geschlossenen Blätterdach z. B. einer Buche, einer Linde, einer Hainbuche oder einer Erle zustande kommen. Das Licht des Sommers, gefiltert durch das Chlorophyll der Baumblätter, die Nerven und feinen Blattstrukturen in fast mikroskopisch anmutender Form offenbarend, finde ich immer wieder spannend und eine echte Herausforderung fürs fotografische Geschick und die ebenfalls nötige Geduld, den richtigen Zeitpunkt abzupassen.

Lichte Landschaftsblicke

Ein Kontrastprogramm hat uns ab dem Nachmittag erwartet, und schon verfliegen die Gedanken an Herbst und Rückzugsstimmung. Denn die Landschaft zeigt im Detail schon frühlingshafte Züge, die in der Gesamtschau immer noch in einem Grün-Braun-Grau untergehen. Wenn man im Internet Düfte vermitteln könnte, wäre das die passendste Möglichkeit, diesen Frühlingstag wiederzugeben. Denn die Luft war eindeutig eine Frühlingsluft. Ich denke, dass die Bilder der Baumblüten von Traubenkirsche, Wildapfel, Silberweide und Stieleiche sowie das sich gerade entfaltende Blattgrün von Esche und Eiche das besondere Licht dieses Nachmittags und die Wachstumslaune der Bäume widerspiegeln kann.

Blüte der Traubenkirsche
Blüte des Wildapfelbaums
Blüte der Silberweide
Junge Eschenblätter
Junges Eichenlaub
Eichenblüte

Baumszenen im Frühling

Das Aprilwetter kam erst am Nachmittag. Zuvor konnte man sehr schön beobachten, wie sich der Frühling langsam in Szene setzt. Das Auffalten der Blätter, das stolze Strahlen verschiedener Blütenstände. Beim Schlehdorn ist das zurzeit ein richtiges Blütenmeer in Weiß.

Blühender Schlehdorn

Kaum zu glauben, dass an Stelle dieser auffällig roten Blüten später die hutzeligen Mispelfrüchte entstehen:

Blühender Mispelstrauch

Die Spitzahornblüte fasziniert mich immer wieder aufs Neue. Wahrscheinlich wegen der irren gelb-grünen Färbung und der irgendwie an Kohl erinnernden Blütenformen:

Spitzahornblüte

Frühlingsstationen

In der Fernsicht ist die Baumlandschaft immer noch vom Grau-Braun geprägt. Aber von Nahem, vor allem den frühen Sträuchern gegenüberstehend, macht sich der Frühling doch schon deutlich Raum, mit einem zunehmenden Anteil frischen Grüns und neuer Blüten. Am deutlichsten sind mir heute der Schlehdorn in seiner vollen weißen Blütenpracht und der Spitzahorn mit den gegenteilig dezenten grün-gelblichen Blütenständen begegnet. Letztere will ich morgen noch einmal fotografisch festhalten. Das gehört in jedem Frühling zu meinem Standardprogramm, einfach weil mich diese wie junges Laub wirkenden Blüten so faszinieren. Übrigens treten die in diesem Jahr an den Bäumen, die ich sichten konnte, nicht gleichzeitig mit den Blättern auf. Sonst waren Blätter und Blüten eher gleichzeitig zu sehen. Bei den Blättern der übrigen Sträucher und Bäume hat sich in den letzten acht Tagen nicht so viel verändert. Die Hainbuche tritt fast auf der Stelle, der rote Hartriegel zögert immer noch, und auch bei den Heckenrosen ist noch kein ausgebreitetes Laub zu erblicken. Nur der Weißdorn hat jetzt schon sein üppiges Blätterkleid ausgebreitet. Ich hoffe jetzt mit V. auf eine stabile Wetterlage und anhaltende Wärme, damit pünktlich zum Beginn der Weißdornblüte optimale Bedingungen für die Bienen vorliegen.

Weißdornblätter und Schwarzdornblüten

Erste Weißdornblätter im Frühling, zusammen mit vorjährigen Blättern
Erste Schwarzdornblüten im Frühling

Während die Weißdornsträucher zurzeit ganz langsam ihre Blattknospen öffnen und schon begonnen haben, die zarten fünflappigen Blätter zu entfalten – direkt neben den letzten vorjährigen Blättern, schicken sich die Schwarzdorne an, die weißen Blüten zu zeigen. Interessant, wie die einzelnen Arten die Reihenfolge im Entstehen neuer Blätter und Blüten geradezu umdrehen. In wenigen Tagen, jedenfalls wenn die sonnigen Abschnitte anhalten, wird das strahlende Weiß der Schlehenblüte die Baumlandschaft dominieren. Und dann werden vermutlich gleichzeitig die weniger auffälligen Spitzahornblüten kommen, die ich besonders mag, bei denen man aber genau hinsehen muss, um sie von dem gleichzeitig entstehenden jungen Laub zu unterscheiden.

Neue Frühlingszeichen

Das viele Licht dieses Tages hat den Bäumen und Sträuchern einen erneuten Schub verliehen. Besonders auffallend war die Aktivität bei den Traubenkirschen, die jetzt schon beginnen, ihre Blütenknospen aufzufalten. Hasel und Hainbuche sind ebenfalls schon dabei, sich für die Wachstumssaison vorzubereiten. Es müsste jetzt für einige Tage so hell bleiben. Vor allem wäre es wichtig, dass die starken Fröste nicht mehr wiederkehren. Ansonsten könnte aus der Mischung von sehr viel Licht und frostigen Nächten eine starke Belastung für den Start der Bäume in dieses Jahr entstehen. Denn darunter leide sowohl junge Blätter als auch und vor allem die Blüten. Letztere erhalten nämlich keine zweite Chance, während die Blätter versuchen können, erneut auszutreiben. Auch das haben wir schon erlebt, z. B. beim Ginkgo und auch bei unserem Maulbeerbaum, der in einer sehr windumtosten und kalten Ecke steht. Aber auch wenn die ersten kleinen Blättchen wieder erfroren waren, konnte er sich mit Verspätung wieder aufrappeln. Hoffen wir auf einen sanfteren Start in diesen Frühling.

Blätterfall

In diesen Tagen werfen die Bäume die meisten Blätter ab. Ein kurzer heftiger Windstoß und die gelb oder rötlich verfärbten Herbstblätter segeln zur Erde und bilden rund um die Wurzel einen dichten bunten Teppich. Das ist ein wesentlicher Bestandteil unserer Vorstellung von Herbst. Und es signalisiert etwas, das durch das Novembergedicht, das ich gestern hier wiedergegeben habe, sehr eindrücklich beschreiben wurde. In dem Maße wie die Bäume ihr Blätterkleid ablegen, ziehen wir uns ins Innere zurück, ins Innere des Hauses wie auch in unser eigenes Inneres. Es ist diese immer weitergehende Entfernung von der Ausdehnung in den Kosmos und der Rückkehr sozusagen zur Erde, die Rudolf Steiner u. a. in seinen Texten zum Weihnachtsfest in seiner Sprache erklärt hat. Diese Richtungsänderung ist mir nie so deutlich bewusst wie in der Zeit um Allerheiligen. Gleichzeitig bin ich froh, dass wir die Jahreszeiten kennen. Es würde ganz eindeutig etwas fehlen, das so nicht zu ersetzen ist.

Blätterherbst noch nicht angekommen

Seltsam, der Blätterherbst hat mich bisher nicht fesseln können. Erkennbar ist er inzwischen schon. Bereits morgens, nach dem Öffnen der Fenster, strahlt mir das Gelb, Braun und Rot des Herbstlaubs unserer Gartenbäume entgegen. Dominierend ist dabei das Gelb, durch die Art, wie die Blätter des Ginkgos sich verfärben. Durch den Feigenbaum mischt sich aber auch Braun darunter. Und beim Nussbaum kann das sehr schnell in schwärzliches Dunkelbraun umschlagen. Ich habe noch Hoffnung, dass sich der Goldene Oktober in den letzten Tagen des Monats zeigt. Ansätze dazu gab es schon, aber noch sehr dürftig. Wenn das typische goldene Licht dieser Zeit erkennbar wird, könnte es mit neuen Herbstblätterfotos vielleicht doch noch etwas werden.

Wo bleibt der Herbst?

Auf mich wirken diese Tage fast schon wie November. In den Medien wird bereits über Grippeimpfung und Erkältungskrankheiten diskutiert. Unglaublich, wie schnell der Sommer in den Winter übergehen kann, wenn ein richtiger Herbst nicht zum Vorschein kommen will. Dabei stehen noch reichlich arbeitsintensive Projekte auf dem Plan, die sich bei Schönwetter und wärmeren Temperaturen eigentlich leichter durchführen ließen. Auch bei Microstock steht gegenwärtig vor allem das Thema Weihnachten hoch im Kurs. Zu meiner Freude zwar, denn das Weihnachtsportfolio ist neben den Baummotiven das umfangreichste und begehrteste. Aber es stimmt mich eben auch nachdenklich, wenn die Saison sich auf ein ganzes Quartal ausdehnt. Ich hoffe, uns sind wenigstens noch einige erkennbar herbstliche Tage im Umfeld unserer Baumobsternten und vielleicht ja auch noch in Form eines bunten Blätterherbstes vergönnt.

Sommerblättertransparenz

Das war einmal wieder ein stimmiger Einundzwanzigster. Diese Tage haben meist etwas Anregendes. Und tatsächlich bin ich heute sehr gut mit verschiedenen im Abschluss befindlichen Projekten vorangekommen. Und dann dieses Hochsommerklima, das am Nachmittag mit voller Wucht zurückgekehrt ist. Man kann sich schon wie im Urlaub fühlen, so mediterran wirken die sommerlichen Szenen inzwischen im Südwesten Deutschlands. Unsere Sonnenbäume mögen das, und die eher mit Schatten assoziierten zeigen sich bisher zumindest nicht gestört. Unterdessen wuchert das Grün im Garten immer weiter und wird zunehmend die lichte Transparenz des Laubs sichtbar werden lassen. Baumblätter im Gegenlicht gehören dann auch zu meinen Lieblingsmotive während dieser Jahreszeit. Mit dem neuen Objektiv will ich in den nächsten Wochen eine neue Serie dazu ins Leben rufen.

Lichtzelthimmel

Der Tag war schöner und sonnenreicher als erwartet. So konnte man beim längeren Spaziergang in der Landschaft durchaus ins Schwitzen geraten. Ich habe die Gelegenheit genutzt, um die aktuelle Baumblüten- und -blätterlandschaft in Fotografien festzuhalten. Dafür war die Bedingungen sehr gut, denn bei wolkenreichem Himmel mit größeren Lücken kann die Sonne in diesen Lücken beachtliche Strahlungsintensität entwickeln, was die Belichtungsdauer reduziert, so man denn den richtigen Augenblick, sprich die Wolkenlücke gerade erwischt. Außerdem wirken die Wolkenfelder um die Lücken herum wie riesige Lichtzelte, was den Beleuchtungseffekt noch verstärkt. So waren heute zum Teil traumhaft kurze Belichtungszeiten möglich. So bei dieser schönen Blüte des wolligen Schneeballs:

Blüte des Wolligen Schneeballs

Sagenhaft strahlendes und üppiges Weiß der Traubenkirschenblüte:

Üppig blühende Traubenkirsche

Die Silberweiden sind auch schon so weit:

Silberweidenblüte

Auch der immergrüne Efeu wirkt bei diesem Licht besonders:

Efeuranke im Frühling

Die Apfelblüte ist mit ihrem Rot-Weiß immer eine Freude:

Apfelblüte

Auch die Eichenblüten sind dieses Jahr üppig ausgefallen. Dennoch wirken sie selbst in dieser Fülle irgendwie unscheinbar:

Eichenblüte

Eines meiner Lieblingsmotive überhaupt sind die Blätter der Haselsträucher im Gegenlicht:

Haselzweig im Gegenlicht

Detailverliebt

Der Spitzahorn ist jetzt schon richtig dicht mit Grün bewachsen. Die Blätter haben sich schon bis zur Hälfte ihrer späteren Größe ausgebreitet und gleichzeitig stellen sich die Blütenstände auf. Die meisten davon sind noch nicht geöffnet. Wenn das passiert, unternehme ich einmal mehr den Versuch, sie im Foto festzuhalten. Das ist wegen des geringen Farbkontrastes zum Hintergrund und den Blättern erfahrungsgemäß eine schwierige Sache. Der Erfolg hängt wesentlich von der konkreten Einstellung, dem Winkel, der Beschaffenheit des fokussierten Details ab. Bei diesem Licht und der angenehmen Wärme gerade in den Mittagsstunden macht es wieder Freude, solchen Details im komplexen Ablauf des Baumfrühlings nachzuspüren.

Abwechslungsreich und arbeitsintensiv

Mit der Durchsicht der neuen Fotos zum Baumfrühling bin ich noch nicht weiter gekommen. Zu viele andere Projekte stehen an. Und gleichzeitig besinnen sich wieder mehr Menschen auf die symbolischen Fragen der Bäume. Das bedeutet auch vollständig ausgefüllt Wochenenden und mit handwerklicher Arbeit ausgefüllte Spätnachmittage. Beides sollte mir leicht fallen, da jetzt endlich wieder das Arbeiten im Freien möglich ist und so ein Umzug des Arbeitsplatzes vom Desktop zur Werkbank im Laufe eines Tages durchaus Erholungsfunktionen erfüllen kann. Das versprechen abwechslungsreiche und arbeitsintensive Frühlingstage zu werden, die hoffentlich stabil bleiben und die Baumlandschaft weiter nach vorne bringen, ohne Blüten und Blatttriebe durch Nachtfröste zu gefährden.

Fern- und Nahsicht auf die Baumlandschaft

Richtig grün präsentiert sich die Baumlandschaft immer noch nicht. Das war heute beim mittäglichen Spaziergang interessant zu beobachten: In der Nahsicht glaubte ich mich schon in sommerlicher Umgebung, angesichts der jetzt vollständig mit jungem Laub bedeckten Weißdorns und der Traubenkirschen. Bei abschweifendem Blick in die Ferne aber überwogen die Braun- und Grautöne. Die optisch dominanten Arten, wie Ahorn, Eiche, Linde oder Walnussbaum mit ihren vergleichsweise großen Blättern sind noch nicht so weit. Der Fortschritt bei den kleinwüchsigeren Arten ist bisher größer. Bei solchen Temperaturen und dem Licht kann aber auch die übrige Landschaft nicht mehr lange auf sich warten lassen. Ich freue mich darauf, bei meinen Gängen in dieses Meer von Chlorophyll, Blütenfarbe, Licht und Schatten eintauchen zu können.

Frühlingsfortschritt

Heute hat es sich endlich einmal gelohnt, die schwere Kameraausrüstung mitzunehmen. Jetzt zeigen sich viele Arten bereits in frühlingshaftem Gewand. Blätter, schon aufgefaltet oder gerade erst dabei, Blüten, sich teilweise schon wieder auflösend. Und auch die Farbpalette wird langsam abwechslungsreicher, denn es mischen sich in die überwiegenden Grün- und Weiß-Töne nun auch schon rote Akzente. Sehr weit sind bereits die Traubenkirschen, bei denen sich nach den Blättern nun auch die Fruchtstände in noch geschlossener Form zeigen.

Junge Blätter und Blütenstände der Traubenkirsche

Die Quittenblüte ist eines der farblichen Farbhighlights dieser Wochen.

Quittenblüte

Nicht leicht, die Schlehdornblüte in den kurzen Phasen einzufangen, in denen die Pollen noch nicht abgestreift sind.

Schlehdornblüte

Die Haselsträucher sind in diesem Frühjahr sehr zaghaft und lassen bisher noch kaum erkennen, wie groß und lappig ihre Blätter einmal sein werden.

Junges Hasellaub

Ganz zart und schrumpelig sind die Blätter des Feldahorn dabei, sich fingerförmig in den Raum zu strecken.

Sich auffaltende Blätter des Feldahorns

Die Ahornblüte, oft ein starker Akzent in dieser Jahreszeit, wirkt in diesem Jahr nicht ganz so spektakulär. Von Blättern, die oft parallel dazukamen, ist bei diesem Baum noch nichts zu erkennen.

Junge Spitzahornblüte

Vor einer Wochen noch geschlossen, präsentiert sich die wie Broccoli aussehende Blüte der Esche jetzt in geöffnetem Zustand, in dem das Rotschwarz sich mit Grün mischt.

Geöffnete Eschenblüte

Kein typischer Blätterherbst

Auch Allerseelen hat sich bei uns in dauertrüber Atmosphäre präsentiert. Zurzeit haben wir einfach wenig Glück, anders als sonst. Und ich fürchte, ein richtiger Blätterherbst, so wie ich ihn als Kind auf typischen Herbstblätterbildern in Wasserfarben festgehalten habe, ist uns dieses Jahr nicht vergönnt. Da täuschen die farbstarken Fotografien zu diesem Thema, die ich in den letzten beiden Wochen in verschiedenen Kompositionen verarbeitet habe. Das Motivfeld selbst immerhin stand diesmal deutlicher im Vordergrund als in den Vorjahren, nur der optische und atmosphärische Eindruck der Jahreszeit kommt leider zu kurz.

Herbst-Farben-Blätter

Am letzten ebenso trüben Oktobertag haben die warmen Herbstfarben meiner Bildkompositionen einen Gegenakzent gesetzt. Schön, dass das Kompositbild des wilden Weinlaubs auch schon bei einer Agentur angenommen wurde. Es wirkt in dieser Zusammenstellung wie mit Pigment getränkt. So als ob die Natur tief in den Farbtopf gegriffen hätte, um dieses Ergebnis zu erzielen.

Herbstblätterkomposition

Herbstkonzept

Es war einer der recht selten gewordenen Ausflüge in die näher gelegene Großstadt mit antiker Geschichte, der den größeren Teil dieses Tages eingenommen hat. Bei durchgehendem Hochnebel vom Morgen bis zum Abend war das vielleicht auch die beste Aktivität, die sich finden ließ. Im Ergebnis immerhin ein Satz neuer Literatur, einige Weihnachtsgeschenke, ein paar praktische Utensilien – und sehr schöne Bildpostkarten, die ich als Anregungen für eigene herbstliche Fotomotive sehe. Darunter eine wunderbare herbstliche Waldlichtung und eine Nahaufnahme herbstlicher Blätter, die zeigt, dass das seit Kindertagen bei uns beliebte Sammeln und Zusammenlegen herbstlich verfärbter Blätter unterschiedlicher Bäumarten sehr reizvolle Collagen ergeben kann, die irgendwo zwischen botanischer Selbstvergewisserung und abstraktem Farbeindruck liegen. Mal sehen, ob ich die richtigen Blattformen in fotogener Qualität so arrangieren kann, dass ein schlüssiges Herbstkonzept daraus entsteht. Die beste Zeit, um solches umzusetzen, steht kurz bevor.