Von Impressionen des Vorfrühlings

Es ist immer noch so kalt tagsüber, und die außerplanmäßigen Aufgaben und Erledigungen sind auch nicht weniger geworden. Deshalb ist es mir noch nicht gelungen, mit der neuen Kameratechnik die Baumlandschaft zu erkunden. Dabei wäre es jetzt der richtige Einstiegszeitpunkt. Wenn nämlich die ersten Baumblüten auftauchen, die man zurzeit nur durch genaues Hinsehen erkennen kann. Eben von den Frühblühern, wie Hasel, Birke, Erle und bald auch vom Spitzahorn. Aber das Blattgrün, das bei letzterem meist zeitgleich mit den ebenfalls gelb-grünen Blütenständen erscheint, ist noch nicht da. Deshalb präsentiert sich die Baumlandschaft noch vergleichsweise trübe und wenig eindrucksvoll. Aber das Licht ist eben sehr gut. So hoffe ich bis zum Wochenende auf gute Gelegenheiten, um diese Vorfrühlingsimpressionen nicht zu verpassen, aber auch um die neue Technik auszutesten.

Ein Adventskranz mit Baumscheiben

Leider haben wir in den letzten Jahren nicht mehr die Auswahl an verschiedenen Brennholzsorten. So wird es schwierig, für Js Vorhaben geeignete Baumscheiben zu organisieren, die als Standbasis für Adventskerzen bzw. für das Gestalten eines Adventsgestecks geeignet sind. Die Idee kommt von einer der Landzeitschriften, die wir regelmäßig lesen und daraus so manche kreative Anregung entnehmen. Interessant ist das, wenn es recht umfangreiche Scheiben sind, die zudem eine markante, umlaufende Rinde tragen. In der Zeitschrift sind dafür schöne Birkenscheiben verwendet worden, deren weiße streifige Rinde natürlich sehr dekorativ wirkt. Aber auch Ws alternative Idee mit Robinienholzscheiben könnte geeignet sein, wenn der Stamm genug Durchmesser hat. Das muss ich mir erst ansehen. Die Borke ist jedenfalls auch bei den Robinien schön dicke und markant. Wir werden sehen, glücklicherweise ist ja noch etwas Zeit für die Adventsvorbereitungen.

Geöltes Möbel scheint praxistauglich

Mein neuer Schreibtisch aus Walnussbaum und Birke vermittelt tatsächlich ein anderes, durchaus angenehmeres Arbeitsumfeld. Es ist erstaunlich, wie viel das ausmacht. Ich glaube, es war auch gut, es tatsächlich einmal nur mit Ölen als Oberflächenbehandlung zu versuchen. Bei Möbeln hatte ich das zuvor so noch nicht praktiziert. Und außerdem bleibt es natürlich abzuwarten, wie es sich bewährt, wenn z. B. versehentlich Flüssigkeit verschüttet wird oder sich sonstige Verschmutzungen ergeben. Bisher hat es aber gut funktioniert. Die Ausdünstung bzw. Trocknung des Öls ist auch schon weiter fortgeschritten. Man hat eben den Eindruck, dass das Material noch atmet und nicht künstlich versiegelt wurde. Ein quasi naturbelassenes Holz mit einer Imprägnierung von Innen her. Das ist ein schöner Ansatz, den ich hoffentlich noch auf weitere Projekte dieser Art werde übertragen können.

Der neue Schreibtisch

Schreibtischplatte aus Walnussbaum und Birke

Jetzt konnte ich ihn endlich an Stelle des alten aufstellen. Der neue Schreibtisch aus Walnussbaum und Birke war ein insgesamt aufwändiges Projekt. Eigentlich begann das schon vor ca. 15 Jahren, als ich den ganzen Stamm eines Walnussbaums in einem Nachbardorf erworben habe. Nach dem Teilen des Stamms im Sägewerk waren die dicken Balken und Randabschnitte lange bei uns gelagert, auf ihre letztliche Bestimmung wartend. Dabei hatte ich sie eigentlich für bildhauerische Zwecke vorgesehen. Dass die Qualität nicht so toll sein würde, war den Balken nie anzusehen. Jetzt bin ich aber froh, zumindest einen Teil davon in Form der Schreibtischplatte verarbeitet zu haben und mit einem meiner beiden Lebensbäume so täglich im direkten Kontakt zu sein. Der mittlere helle Streifen aus Birkenholz bringt eine zusätzliche Frische und jugendliche Leichtigkeit in das Möbel, das auf vier stabilen Edelstahlfüßen steht. In dieser Kombination eigentlich aus der Materialnot heraus geboren, aber letztlich doch sehr stimmig. Gerade die Kombination zweier Arten macht es spannend. Ich freue mich wirklich darauf, wie sich das Holz im Laufe seiner praktischen Verwendung verändert und zu einem echten Gebrauchsmöbel wird.

Eine Schreibtischplatte aus Walnussbaum und Birke

Mein Schreibtischprojekt ist heute in die nächste Runde gegangen. Die vorgehobelten Bretter hatten zuletzt einige Wochen in der warmen Stube gelagert, um die eventuell noch vorhandene Feuchtigkeit zu vertreiben und ihnen Gelegenheit zu geben, sich an die trockenere Luft des Innenraums anzupassen. Jetzt dürfte sich bei der weiteren Bearbeitung nichts mehr verwerfen. Der ursprüngliche Plan, eine große, drei Meter lange Schreibtischplatte allein aus dem Holz des Walnussbaums zu fertigen, den ich vor ca. 15 Jahren als ganzen Stamm von einem Privatmann erworben hatte, ist allerdings nicht aufgegangen. Das hatte ich schon geahnt, als ich die Bretter von der Schreinerei abholte. Beim genauen Betrachten jedes einzelnen Bretts war dann schnell klar, dass die vielen Löcher, meist von eingewachsenen Nägeln herrührend, von diesen Nägeln ausgehenden Verfärbungen und löchrigen Astknoten das verwertbare Material gleich mal halbiert haben. Und bei dem Rest musste ich bestimmte Randabschnitte ebenfalls noch abschreiben, die wegen Wurmbefall oder Waldkante besäumt werden müssen. Die letztlich gefundene und für stimmig befundene Lösung besteht nun darin, in der Mitte der Platte einen hellen Abschnitt aus dem Holz der Birke einzufügen, der von Walnussbaumabschnitten flankiert wird, deren Breite zu den Längsrändern hin geringer wird. Insgesamt sieben Bretter, sechs Mal Walnussbaum und einmal Birke werden die Platte im Format 150 x 89 cm bilden. Die Kombination mit Birke ist nicht allein aus der Materialknappheit heraus geboren. Mir gefällt auch die ästhetische Qualität des Hell-Dunkel-Farbkontrastes und vor allem die Verbindung des symbolisch ganz anders verorteten Walnussbaums mit dem Lichtbaum Birke. Weisheit gepaart mit Jugend sozusagen, um nur eine symbolische Paarung herauszugreifen. Ich bin sehr gespannt, wie es in der Gesamtschau wirken wird und ob meine Idee, die Platte mit Ballistol zu schützen, wie gedacht funktioniert. Falls das Öl als imprägnierender Schutz allein nicht ausreichend sein sollte, habe ich als Zusatz die Behandlung mit Ölwachs vorgesehen.

Symbolbäume für Licht und Tod

Birke und Weide. Zwei ganz gute Hölzer für diese Tage. Denn die Birke steht für das Licht, das wir zurzeit meist vermissen, wenn es auch heute während meiner Arbeit daran schien und mir eine Ahnung des bisher nicht stattgefundenen goldenen Oktobers vermittelt hat. Und die Weide, weil sie trotz ihrer Leichtigkeit immer auch die Assoziation des Todes mit sich trägt, für mich ein Vorgriff auf den November als den wohl deutlichsten und eindrücklichsten Übergangsmonat, der uns den Tod im vegetabilen Außen zeigt und den Rückzug ins Innere nahelegt. Es ist wie immer, auch die Begegnung mit bestimmten Holzarten und die Chance, mich diesen zu widmen, ist nicht zufällig. Sie erfüllen ihren Zweck als materielle Anstöße für Reflektionen über die besondere Ausformung der Jahreszeit und unsere Einstellung darauf.