Baumobst, Baumnutzen und familiäre Gesprächstradition

Die Obsternte dieses Jahres ist immer noch Gesprächsthema, v. a. mit Leuten, die regelmäßig selbst Baumobst verarbeiten, zu Kuchen oder Marmelade oder die es durch Einkochen haltbar machen. Bei solchen Gesprächen sind die Rollen klar verteilt: V. erzählt den Erlebnissen beim Anbau und der Ernte im Laufe des Jahres, was dieses Jahr Ertrag gebracht hat, wie die Qualität ausgefallen ist und wie viel aufgrund der Menge und minderen Qualität hängen bzw. liegen bleiben musste. Und die Gesprächspartner halten ihre eigenen Erfahrungen entgegen, z. B. wie lange sich die eingekochte Marmelade hält, ohne an Geschmack zu verlieren. Welche Marmeladensorten und z. B. Apfelsorten besonders wohlschmeckend sind, welche sich zum Kuchenbacken eigenen und wer innerhalb der Familie was davon gerne genießt oder auch gar kein Interesse hat. Dabei zeigen sich immer wieder ganz unterschiedliche Ansichten und Gewohnheiten. Aber eines wird auch erkennbar, dass nämlich die Nutzung von Baumobst für viele ein nicht zu vernachlässigendes Thema ist. Für die älteren wahrscheinlich noch mehr als für Jüngere. Aber obwohl ich selbst keine Obstliebhaber bin, ist durch die langjährige Thematisierung in der Familie und dem Bekanntenkreis tatsächlich auch für mich ein Thema daraus geworden, zu dem ich mich kenntnisreich äußeren kann, über die Eigenschaften der Bäume hinaus. Dennoch bleiben die Bäume das für mich eigentlich Interessante. Ihren Nutzen habe ich dabei weniger im Sinn.

Baumobstverarbeitung im Großen und Ganzen abgeschlossen

Mit meiner Unterstützung konnte V. heute die diesjährige Baumobstverarbeitung weitgehend abschließen. Anschließend waren noch die Presskuchen vom Keltern wegzubringen, wir deponieren die in einer Brennnesselhecke auf unserer Streuobstwiese, von der die gerade geernteten Äpfel stammen. Damit ist ein perfekter Kreislauf hergestellt. Vor allem bin ich erleichtert, dass das Aufwändige Einkellern des Apfel- und Traubensafts unter Dach und Fach ist. Weitere Arbeiten im Keller fallen natürlich in den kommenden Wochen und Monate noch an, aber das ist dann jeweils überschaubar. Umfangmäßig war die Weintraubenernte in diesem Jahr sehr bescheiden ausgefallen, dafür gab es wieder mehr Äpfel. Das passt zu der unberechenbaren Entwicklung von Witterungsverlauf und Ernteerfolg, den wir in den letzten Jahren immer wieder beobachtet haben.

Wechselhafte Familientradition rund ums Baumobst

V. hat es mit den Äpfeln heute mal wieder übertrieben. Zu viele auf einmal sollten gehäckselt und gekeltert werden. Das konnte bis zum Abend nicht funktionieren. So wird diese Aktion morgen noch Fortsetzung finden, bis danach endlich die eingemaischten Weintrauben an der Reihe sind. Das übliche und gewohnte Prozedere in dieser Zeit des Jahres. Aber eines mit Tradition in unserer Familie, auch wenn die Begeisterung fürs Baumobst v. a. bei V. selbst liegt. Ein bisschen wehmütig erinnere ich mich beim Durchsehen und Bearbeiten alter Familienfotos gerade daran, welche Bedeutung zur Zeit unserer Kindheit für uns noch hatte. Denselben Stellenwert kann es heute nicht mehr entwickeln. Schwer nur einzuordnen, welche Rolle die Tradition heute für uns noch haben kann.

Nach dem Baumobst kommen die Chilis

Auch wenn V. noch ganz mit dem Lieblingsprojekt Apfelernte und -weiterverarbeitung beschäftigt ist, ist für mich die Baumsaison, sofern es um Fruchtbäume geht, eigentlich jetzt schon abgeschlossen. Natürlich kommen noch einige Walnüsse. Von oben kann ich sehen, wie reichlich der Baum in diesem Jahr mit Nüssen bestückt ist. Die werden weiter in mehr oder weniger reifem Zustand herunterfallen, wo wir sie sukzessive einsammeln. Da viele nicht wirklich gut ausgebildet oder schon verdorrt sind, dienen sie meist dem Direktverzehr. Sie zu trocknen und für den Winter zu bevorraten lohnt sich bei dem Garten-Walnussbaum leider noch nicht. Spannend bezüglich meiner Pflanzversuche ist für mich in den nächsten Wochen die Entwicklung der Chilipflanzen. Vor allem, nachdem ich kürzlich doch noch eine Pflanze mit Schoten entdeckt habe, die zu der extra scharfen Sorte Bhut Jolokia gehört. Die galt einmal als die schärfste Chilisorte der Welt, wurde aber wohl durch eine noch schärfere inzwischen abgelöst. Es ist ein kleines Wunder, dass diese eine etwas geworden ist, nachdem alle anderen – und ich hatte bestimmt zwanzig Samen der Art ausgesät und auf der Fensterbank vorgezogen – absolut nicht hochgewachsen waren und beim Ausbilden von niedrigen Blätterbüscheln geblieben sind. Auch wenn von dieser kleinen Pflanze, deren Schoten zurzeit noch grün sind, nicht viele Chilis zu erwarten sind, habe ich so aber doch Samen als Grundlage für nächstes Jahr. Und wenn diese Pflanze groß geworden ist, könnte es ja auch mit ihren Samen funktionieren. Auf jeden Fall werde ich mit dem Vorziehen früher als sonst beginnen und vielleicht tatsächlich einmal mit Wärmematte und künstlicher Beleuchtung experimentieren.

Autobiografische Baumobstbedeutungen

Mit der Apfelernte scheint es V. jetzt doch zu übertreiben. Heute sind wieder zig gefüllte Eimer und Säcke hinzugekommen, v. a. mit Viezäpfeln. Das scheint in diesem Jahr fast schon eine Schwemme zu sein. Und viel Folgearbeiten sind zudem zu erwarten, vom Häckseln übers Keltern bis zur Arbeit mit dem Vergären im Keller. Bei all dem scheint diese Arbeit eine wichtige autobiografische Bedeutung aufrecht zu erhalten. Und so gesehen ist es wohl in Ordnung, auch wenn die da hineingelegte Anstrengung für außenstehende nicht wirklich nachvollziehbar sein dürfte.

Mit Blick auf die Herbstarbeiten

V. hat heute Äpfel und Birnen von unserer Streuobstwiese mitgebracht. Darauf ruhen jetzt die Hoffnungen, nachdem die Zwetschgenernte wohl weitgehend ausfällt, wegen der Wurmstichigkeit der Zwetschgen in diesem Jahr. Bei den Äpfeln und Birnen sieht das besser aus. Erfahrungsgemäß ist es bei denen aber ein Problem, dass sie allzu schnell faulen und immer wieder aussortiert werden müssen. Wir werden sehen, wie viel für den direkten Verzehr geeignet sind und wie lange sie gelagert werden können. Ansonsten könnten wir uns wiederum an einigen Kuchen versuchen, oder größere Erntevolumen später für Destillate verwenden. Schön ist, dass unser Walnussbaum im Garten dieses Jahr erstmals richtig viele Nüsse abwirft, von denen die meisten auch genießbar sein werden. Aber die Zeit dafür ist noch nicht ganz reif, auch wenn wir in den vergangenen Wochen schon einige sammeln und trocknen konnten. Bei allen Ernteüberlegungen bezüglich des Baumobst steht die Brennholzaktion weiterhin im Raum und wird sich voraussichtlich innerhalb der nächsten zwei Wochen auch umsetzen lassen. Wir diskutieren gerade aber noch, wie genau wir das durchführen sollen, und was im Zuge der Anhängernutzung sonst noch erledigt werden könnte. Typische Herbstarbeiten eben, die uns auch zeigen, dass der Sommer für dieses Jahr Vergangenheit ist.

Ein Apfel- und Zwetschgenkuchen

Die Zwetschgenausbeute war, wie gestern schon berichtet, in diesem Jahr sehr dürftig. V. hat dann die wurmstichigen aussortiert und nur die nicht befallenen entkernt. Da das für ein Blech mit Hefekuchen auch noch zu wenig gewesen wäre, habe ich eines meiner Lieblingsbackrezepte hervorgeholt, bezüglich dessen ich mich erinnern konnte, dass es im Original eigentlich mit Äpfeln und Zwetschgen belegt und dann mit einer Soße aus Schmand, Eiern und Eierlikör übergossen wird. In der Vergangenheit hatte ich das Rezept aber immer abgewandelt und stattdessen nur Pfirsiche verwenden, was geschmacklich und optisch aber hervorragend war. Heute habe ich wegen der frischen Zwetschgen aber das Original verwirklicht. Im Ergebnis sieht das wieder toll aus, und ich bin sicher, es wird auch super schmecken. Den Test können wir aber erst morgen durchführen, weil der Kuchen heute erst zu spät abgekühlt war.

apfel-zwetschgen-schmand-kuchen

Nun doch ein schlechtes Zwetschgenjahr

Nun siehts mit den Zwetschgen doch nicht so gut aus, wie zuletzt vorhergesagt. V. musste beim heutigen Check der Zwetschgenbäume feststellen, dass viele bereits vom Baum abgefallen sind und auf der Wiese vor sich hin faulen und dass ein Großteil der noch an den Bäumen hängenden Früchte ziemlich wurmstichig sind. Damit wird die Zwetschgenernte dieses Jahr dürftig ausfallen und sowohl Zwetschgenkraut als auch Zwetschgenkuchen weitgehend ausfallen. Na ja, vielleicht reicht der halbe Eimer, den V. heute gepflückt hat ja für wenigstens einen Hefekuchen aus. Bei Ms aktueller Verfassung wäre mehr ohnehin zu viel. Immerhin, bei Äpfeln und Birnen, die noch nicht ausgereift sind, wird der Ertrag deutlich besser sein. Ein Thema eher für Ende September bzw. Oktober.

Baumobstaussichten eines durchwachsenen Jahres

Nach einigen Enttäuschungen in Bezug auf die Baumobsternte dieses Sommers richtet sich Vs Blick jetzt in Richtung der Zwetschgen, Birnen und Äpfel. Als nächstes sind die Zwetschgen auf dem Aufgabenzettel, denn die sind jetzt reif und außerdem in diesem Jahr zahlreich. Wenn sie denn einmal geerntet sind, verspricht daraus eine ganze Reihe von Hefekuchen zu werden. Und was übrigbleibt, wohl der größere Teil, könnte eventuell für einen Edelbrand verwendet werden. Das ist noch nicht so ganz klar. Zwetschgenkraut einzukochen wird wohl eher nicht auf dem Programm stehen, zumal wir ja von den Maulbeeren schon genug neue Marmelade zubereiten konnten. Die Pfirsiche sind, wie ich das erwartet hatte, in diesem Jahr nicht wirklich etwas geworden. Ich hatte sie ja letztes Wochenende vorzeitig alle abgepflückt, da viele durch die Nässe schon aufgeplatzt und verfault waren. Aber die restlichen waren eben überwiegend noch grün und reifen anders als z. B. die Feigen nicht nach. Deshalb kann man die Pfirsichernte für dieses Jahr eigentlich vergessen. Nashi-Birnen wird’s auch nicht viele geben. So halten wir uns an unsere klassischen Baumobstsorten und später auch an die Weintrauben. Deren Qualität wird wohl ganz gut ausfallen, allerdings sind es mengenmäßig diesmal nicht viele.

Wechselhaft erfolgreiches und ungewöhnlich spätes Gartenbaumobst

Auch wenn es bei uns ein gutes Baumobstjahr insgesamt ist, stellen wir doch eine merkwürdige Verzögerung fest, wie bei allen Nutzpflanzen, insbesondere dem Gemüse, aber auch bei Zierpflanzen wie z. B. meinen Strohblumen. Um diese Zeit des Jahres war das alles gewöhnlich weiter fortgeschritten. Die Strohblumen wären normalerweise längst üppig am blühen und würden das bis November fortsetzen. Bis heute sehe ich aber gerade einmal einen langen Stängel, der am Ende drei gerade sich öffnende Blüten zeigt – sehr merkwürdig. Und auch der Feigenbaum hat von den beiden riesigen reifen Exemplaren, die wir schon vor zwei Wochen ernten konnten, noch keine reifen Früchte hervorgebracht, trägt allerdings gleichzeitig sehr viele in noch halb entwickeltem grünem Zustand. Und auch der Walnussbaum trägt viele grüne Nüsse, deren Schicksal ungewiss erscheint, denn viele sind vorzeitig heruntergefallen und waren bei näherer Betrachtung taub. Ich hoffe, bis Ende September werden wir auch gut ausgereifte Walnüsse in nennenswerter Zahl ernten können. Bei dem inzwischen schon mächtigen Baum wäre das zu wünschen. Und dann sind da noch die Pfirsiche, die irgendwann doch noch gewachsen sind, nachdem es wegen der Blattlosigkeit des Baums damit zunächst schlecht aussah. Aber die müssen auch noch reifen und werden nicht so zahlreich ausfallen, wie wir das von den Vorjahren kennen. Am wenigsten Erfolg bei den Gartenobstbäumen haben wir dieses Jahr bei der Nashi-Birne. Das tut v. a. V. sehr leid, mir weniger, jedenfalls hat bei dieser Art etwas mit der Blüte nicht funktioniert, weswegen sehr viel weniger Früchte entstanden sind, die aber die gewohnte Größe haben werden.

Mirabellen, Kuchen, Erntezeit

Die Tradition der arbeitsintensiven Samstage hat sich heute fortgesetzt. Tatsächlich war der Tag pausenlos verplant und mit so auch kalkuliertem Aufwand ausgefüllt. Im Wesentlichen war das bei mir der Abschluss der kunsthandwerklichen Arbeit, zwei Lebensbaum-Armbänder, und die Mitarbeit an der neuesten und wohl auch letzten Charge an Mirabellenkuchen. Damit waren allerdings vor allem V. und M. beschäftigt, mit dem Pflücken der letzten Früchte von unseren eigenen Mirabellenbäumen, dem Entkernen und Hefeteige Vorbereiten. Nach der Holzarbeit habe ich mich aber noch mit dem Belegen eingeschaltet, bei immerhin sechs Blechen keine ganz schnell erledigte Aufgabe. Mit dieser dritten Kuchenbackaktion in Folge haben wir jetzt insgesamt 14 Mirabellenkuchen gebacken. Existent sind allerdings nur noch 13, da wir einen nicht eingefroren und gleich verzehrt haben. Eine ganz gute Vorlage wie ich finde, zumal so tatsächlich für jeden Monat des kommenden Jahrs tatsächlich mindestens ein Kuchen herausgenommen werden kann. Zumal auch voraussichtlich noch andere Obstkuchen folgen werden, mit Zwetschgen und Äpfeln. Der Vorrat an Hefekuchen mit Belag von eigenem Baumobst sollte also so schnell nicht versiegen. Ein Problem ist nur, dass damit über längere Zeit einiger Raum im Gefrierschrank blockiert ist. Vielleicht sollten wir uns ja doch nicht die ganzen 12 Monate Zeit lassen.

Erste Mirabellen und jahreszeitliches Missempfinden

Bei V. muss man doch tatsächlich immer wieder mit Überraschungen rechnen, die v. a. M. in höchste Unruhe versetzen. Dabei hatte das lange Ausbleiben einfach nur damit zu tun, wie so häufig, dass die eigenen Mirabellen reif geworden waren und ein Abpflücken derselben vor dem zu erwartenden Dauerregen angeraten war. An sich nachzuvollziehen und eben doch besorgniserregend, wenn man nicht informiert ist. Natürlich bin ich sehr froh über die Früchte, gehören Mirabellen doch zu meinem Lieblingsbaumobst. Und natürlich denke ich schon an eine Reihe von Mirabellenkuchen auf Hefeteig, für die M. hoffentlich die Teige vorbereiten wird. Aber gedanklich war ich zuletzt gar nicht bei diesen Früchten, obwohl die Zeit der Reife eigentlich ähnlich wie gewohnt ist. Bei diesem Kälte- und Regeneinbruch auf dem Höhepunkt des Hochsommers ist eben das Empfinden für die Dinge, die zur Jahreszeit passen, ein wenig gestört.

Die eigene Maulbeerenerkundung

Es hat mich ja doch gereizt, den Fruchtreichtum des Maulbeerbaums endlich auch persönlich in Augenschein zu nehmen. Deshalb habe ich heute zusammen mit V. die Gelegenheit zu einer weiteren Pflückaktion ergriffen. Die Beeren reifen schon seit Wochen immer nach und nach. Und es sind immer noch sehr viele kleine Maulbeeren an den Zweigen, die erst noch reif werden müssen. Jedenfalls haben wir mit zwei Leitern parallel gearbeitet, ich habe die hohe Ausziehleiter benutzt, um möglichst hoch in der Krone pflücken zu können. Das war trotz des leichten Nieselregens in der dichten Krone eine sehr trockene Angelegenheit, und zudem recht angenehm, da wir erstmals von dieser schwülen Hitze befreit waren. Alles, was wir an diesem Tag an reifen Maulbeeren erreichen konnten, haben wir abgepflückt. Zusammen genommen immer ein großer Pflückeimer. V. schätzt, dass wir zusammen mit dem bisher gesammelten und eingefrorenen Beerenmaterial auf ca. 10 kg kommen. Das ist nicht schlecht. Ich bin gespannt, wieviel Marmelade daraus letztlich zu gewinnen ist. Wir sollten nach Jahren des Ausfalls aber einen gehörigen Vorrat anlegen können, der uns über Jahre mit leckerer Maulbeermarmelade versorgen wird. In der enormen Dichte seiner Krone, der unzähligen Blätter und Früchte ist der Maulbeerbaum dieses Jahr ein echtes Phänomen. Ich hoffe, wir werden es mit den jetzt wohl wieder notwendigen Rückschnitt richtig machen, um den Beerenertrag kontinuierlich möglich zu machen.

Weitere Maulbeerentheorien

V. ist nach wie vor ganz begeistert von der diesjährigen Maulbeerenflut. Tatsächlich warten wir ja seit Jahren darauf, dass die Früchte wieder wachsen, nachdem vor ungefähr vier Jahren das erste und bisher letzte Mal eine Ernte möglich war. Die Art scheint sehr empfindlich, was die Blüte und Fruchtreife angeht. So richtig sind wir noch nicht dahintergekommen, was genau die Kriterien sind. Aber wir freuen uns natürlich auf die Beeren, die V. zunächst noch eingefroren hat. Irgendwann werden wir sie dann auftauen und zu Marmelade weiterverarbeiten. Bis jetzt war noch keine Gelegenheit, aber ich versuche am Wochenende selbst auch einmal mein Glück in der Krone des ertragreichen Baums. Sicher sind noch einige Kilos möglich. Nur das Wetter muss mitspielen. Und wir müssen die Geduld aufbringen, die für das Pflücken der eher kleinen Beeren erforderlich ist.

Unsere erste Maulbeerenernte seit Jahren

Was V. vor einigen Tagen angekündigt hatte, ist jetzt schon Realität geworden. Das erste Eimerchen Maulbeeren konnte vom Baum gepflückt werden. Offenbar sind die Beeren schon reif, zumindest die ersten, denn der Baum lässt seine Früchte nach und nach reifen. So hoffe ich sehr, dass sich das noch eine Weile streckt, damit wir bei jeder freien Gelegenheit ein wenig sammeln. Diese Maulbeeren-Pflücken ist eine recht zeitintensive Aufgabe, da die roten Beeren recht klein sind und sich schon bei der kleinsten Berührung von den Zweigen lösen. So sind viele Früchte schon heruntergefallen. Auch sind sicher die meisten nicht erntefähig, weil sie zu hoch in der Krone wachsen und die Leiter nicht bis dahin reicht – jedenfalls nicht, ohne dass man sich Sturzgefahren aussetzt. Ich freue mich sehr, dass nach mehreren fruchtlosen Jahren endlich wieder Maulbeeren ausgereift sind und wir sie später zu Marmelade weiterverarbeiten können. So lange, bis genug zusammen ist, werden wir die frisch gepflückten Beeren einfrieren. Das hat in der Vergangenheit immer ganz gut funktioniert.

Eine erste Prognose des Baumobsternte

An dem größeren unserer beiden Feigenbäume sind tatsächlich schon einige dicke Feigenfrüchte zu sehen. Das ist natürlich sehr früh, deshalb bin ich mir nicht sicher, ob es sich dabei um so genannte Vorfeigen handelt oder um die ersten Exemplare der „regulären“ Früchte. Wenn ich mich richtig erinnere, erschienen die Vorgeigen allerdings in früheren Jahren immer deutlich früher, eigentlich schon im Frühjahr, nicht aber im Frühsommer. Wenn man die zurzeit schon sehr hohen Temperaturen und die ungewöhnlich langen Sonnentage mitberücksichtigt, könnte es sich also tatsächlich um die richtigen Feigen handeln. Das wäre doch erfreulich, denn es deutet zumindest für die Sonne liebenden Arten auf ein gutes Baumobstjahr hin. V. hat ja auch schon vor Wochen berichtet, dass es dieses Jahr erstmals seit langem wieder Maulbeerfrüchte gibt. Inzwischen sollte auch die erste schon reif geworden sein. Selbst konnte ich das noch nicht in Augenschein nehmen. Aber ich denke, demnächst werden wir uns an die erste Ernte machen und sukzessive die kleinen roten Maulbeeren sammeln, soweit sie an dem dicht gewachsenen Baum erreichbar sind. Dann hätten wir endlich Nachschub für den fast ganz zuneige gegangenen Vorrat an leckerer Maulbeermarmelade. Die Feigen sind eher Ms Vorliebe. Da es davon nicht so viele gibt, werden die auch direkt vom Baum direkt verzehrt und nicht zu Marmelade weiterverarbeitet. Was das übrigen Baumobst betrifft, kann ich noch nichts prognostizieren. Nur die Nashis fallen dieses Jahr wohl weitgehend aus, da gab es offenbar ein Problem mit der Blüte. Für eine Einschätzung der Apfel-, Birnen, Kirschen- und Mirabellenernte ist es jetzt noch zu früh.

Vor der letzten Pfirsichernte

Der Pfirsichkuchen hat V. diesmal wirklich begeistert. Das liegt natürlich v. a. an der traditionellen Begeisterung für Obstbäume und Baumobst generell. Aber die Früchte waren wirklich sehr wohlschmeckend, trotz der langen Anlaufzeit und des Bangens, ob noch etwas aus ihnen werden kann. Nun, wir haben ja einiges davon eingefroren und können es später wieder auftauen und uns erinnern. Aber es gibt auch noch weitere Früchte, die letzten, die jetzt richtig goldgelb ausgereift sind und in Kürze gepflückt werden müssen, wenn sie nicht den Insekten überlassen werden sollen. So wird V. wohl wieder Marmelade daraus machen und unsere ohnehin ausufernden Vorräte damit auffüllen. Aber ich denke, das wird die sinnvollste und beste Verwendung dafür sein. Ich hoffe, der Baum wird im nächsten Jahr ähnlich wuchsfreudig sein und wieder reichen Ertrag bringen.

Pfirsiche vs. Aprikosen

Nachdem wir die letzten Tage endlich die Früchte unseres kleinen Obstbaums ernten konnten, zumindest teilweise, hat sich doch tatsächlich eine Diskussion entwickelt, ob es sich dabei um Pfirsiche handelt. Ich bin mir da ganz sicher, und tatsächlich hatten wir immer von einem Pfirsichbaum gesprochen. Der Baum selbst, aber auch die Früchte sind typisch für Pfirsiche, v. a. die Haut und Farbe betreffend. Deshalb kann ich es kaum fassen, dass V. und M. auf einmal die Idee entwickeln, es handele sich um Aprikosen, das scheint mir wirklich skurril. Wie auch immer, der erste Regen seit Wochen, den wir heute endlich einmal in moderater Form erleben durften, sollte dem Baumobst, das noch verblieben ist, nochmal einen guten Wachstumsschub verleihen. Ich kann mir gut vorstellen, dass das sich auf die Dicke der Früchte auswirken wird und gleichzeitig das Reifen beschleunigt. Dann wird doch noch etwas aus dem geplanten Kuchen mit halbierten Pfirsichen und mit Eier-Pudding-Masse, der toll schmeckt und für den sich gerade diese Früchte sehr gut eignen.

Kein komplett verfehltes Baumobstjahr

Es gibt unter dem Baumobst unseres Gartens eigentlich nur zwei Sorten, die wirklich von der ungewöhnlichen Sonne und der Wärme dieses Sommers profitiert haben. Die Rot- und Weißweintrauben und die Nashis. Tatsächlich haben die Nashi-Birnen eine pralle Größe erreicht, die der aus regenreicheren Jahren vergleichbar ist. Und sie sind natürlich besonders süß, wie sollte nach einem solchen Hitzesommer mit so viel Licht und Photosynthese auch anders sein. Und die Rebstöcke hatten zwar unter dem Wassermangel zu leiden, verfügen aber über so tief und weit reichendes Wurzelwerk, dass sie sie dennoch geschafft haben, genügend Flüssigkeit bereitzustellen. So sind die Trauben von besonderer Süße und nicht ganz so klein, wie wir das vor drei Wochen noch befürchten mussten. Nur die Erntemenge wird gering sein, aber das liegt einfach an der Überalterung unserer Weinstöcke und daran, dass die neu nachgepflanzten noch nicht so weit sind. Jedenfalls sieht es aktuell so aus, wie wenn wir das Baumobstjahr nicht komplett abschreiben müssen.

Erste Pfirsiche geerntet

Sehr mutig fand ich, dass V. heute die Hälfte des Pfirsichbaums abgeerntet hat. Nach meiner Einschätzung waren die Früchte noch zu unreif, und ohnehin viel zu klein. Aber das liegt natürlich am Wassermangel der letzten Wochen, auf der Grundlage konnte sie nicht die sonst übliche Größe erreichen. Immerhin rein äußerlich zeigen die meisten schon eine leicht gelbliche Haut, während einige immer noch grün sind. Und die gelblichen sollen nach Ms Aussage auch schon recht süß schmecken. Vielleicht ist es insofern doch der richtige Zeitpunkt gewesen, zumal die jetzt geernteten zu Marmelade weiterverarbeitet werden sollen. Ich denke außerdem daran, einen Kuchen mit versunkenen bzw. mit einer Eier-/Vanillesoße bedeckten Kuchen zu backen, den ich in den beiden Vorjahren jeweils auch in einer Variante mit Pfirsichen realisiert hatte und der sehr lecker war. Dafür dürften die noch schnittfesten Früchte auch ganz gut geeignet sein. Schade, die saftige Frische praller Früchte dürfen wir in diesem Sommer leider nicht mehr erwarten. Wir freuen uns aber darüber, dass der noch so junge Baum schon reichlich Früchte trägt und bereits hoch hinausgewachsen ist. Das verspricht einiges für die kommenden Baumobstjahre.

Bessere Aussichten für Pfirsiche

Die Aussichten für unsere Pfirsichernte sehen nun doch nicht ganz so schlecht aus. V. meinte, dass die ganz oben in der Krone hängenden Pfirsiche schon fast ausgereift seien, auch wenn sie die wie in den Vorjahren schon gesehene vernarbte Haut zeigen. Und natürlich sind sie nicht so dick und saftig wie sonst, weil es einfach zu wenig Regen gab. Aber immerhin, offenbar gibt der junge Baum alles, um seine Früchte doch noch reifen zu lassen, so dass wir vielleicht bis Ende August noch mit einer Pfirsichernte rechnen können, bei der auch einige gedeckte Obstkuchen möglich sein sollten, die ich in den letzten Jahren entweder mit halbierten Zwetschgen oder eben mit geteilten Pfirsichen gebacken hatte. Das wäre ein versöhnlicher Abschluss für dieses nicht ganz so rund gelaufene Baumobstjahr.

Gartenbäume wieder präsenter

Die Gartenbäume sind mir in diesem Sommer präsenter als in den Vorjahren, im Vergleich zu den Zier- und Nutzpflanzen des Gartens. Zwar freut es mich ach ungemein, dass die Strohblumen so schön sukzessive ihre Blüten ausbilden, die ich selektiv sammle und trockne und dass die Chilipflanzen endlich wieder reiche Ernte im späteren Jahresverlauf versprechen. Auch dass unsere Sommerblumen rund ums Haus eine solche Farben- und Formenvielfalt zeigen, dass täglich eine wahre Freude ist. Aber den Bäumen tut der Witterungsverlauf des Frühjahrs und Sommers doch sichtlich gut. Auch wenn zuletzt zu viel Trockenheit war. Dennoch scheinen die Gartenbäume, unabhängig von der Art, diesen Sommer zum kräftigen Weiter- und Breiterwachsen zu nutzen und haben alle deutlich an Masse und Volumen zugelegt. Für M. ist natürlich am tollsten, dass nach mehreren Jahren fast ohne Früchte einer nachgezogenen Feigenbäume wieder Feigen hervorbringt, die wir noch viele Wochen in größeren Abständen reif abpflücken können. Auch das Nashi hat viele pralle Früchte, was wiederum V. sehr erfreut. Das ist auch ein Ausgleich für die vielen Obstbäume auf unserer Streuobstwiese, die dieses Jahr fast nichts tragen. Eine der allerdings nicht seltenen Kuriositäten, die manchmal vom Wetter zur Zeit der Blüte, manchmal von Insektenbefall abhängen. Dieses Jahr ist insofern ein schlechtes, das aber wahrscheinlich von einem besonders opulenten Baumobstjahr abgelöst wird.

Hoffnung auf spätere Pfirsichernte

Das ist schön, nach einigen Tagen Wasserhahn konnte ich erstmals wieder aufgefangenes Regenwasser zum Gießen verwenden. Allerdings war auch heute nicht viel zu gießen, da die Erde größtenteils noch von dem ergiebigen Regen der Nacht feucht war. Enorm viel ist nicht gefallen, aber das Reservebecken ist doch zur Hälfte gefüllt, so dass wir den regulären Wassertank wieder damit auffüllen können. Immerhin genug Vorrat für einige Tage. Außerdem habe ich Hoffnung, dass das unseren Gartenbäumen gutgetan hat, v. a. dass der Pfirsichbaum wieder Kraft und Wasser tanken konnte. Natürlich mit dem Hintergedanken, das komme den Früchten zugute, die ja wochenlang schon stagnieren und sich wegen fehlenden Wassers nicht weiterentwickeln konnten. Vielleicht wird’s so ja doch noch etwas mit unserer Pfirsichernte.

Zu wenig Regen für Baumobst

Jetzt sind wir zum x-ten Male kurz davor, dass uns das Regenwasser zum Gießen ausgeht. Ich schätze, es wird noch 2 Tage ausreichen, dann müssen wir endgültig zum Wasserhahn wechseln. Dabei waren wir so froh, zuletzt den Reservetank ausgepumpt und so die verfügbaren Zapfbehälter wieder aufgefüllt zu haben. Aber es bleibt eben in unserer Region konstant der Regenwassernachschub aus. Selbst wenn für andere Teile Deutschlands Regenfälle vorausgesagt wurden, bleiben sie bei uns meistens aus. Das ist schon extrem, in dieser langanhaltenden Form wahrscheinlich schon lange nicht mehr in unserer Gegend im Südwesten. So müssen wir uns schon Sorgen um die Gartenbäume machen. Selbst die eigentlich Wärme liebenden, wie der Pfirsichbaum, tuen sich mit so wenig Feuchtigkeit schwer. Die zahlreich bereits am Baum zu sehenden Pfirsiche bewegen sich schon seit Wochen nicht von der Stelle, dabei könnten sie mit einigen Tagen ergiebigen Regens genug Wasser auch in ihre Früchte schicken, um dicke, pralle Pfirsiche wachsen zu lassen. Nur der Feigenbaum scheint den Zustand ganz gut wegstecken zu können. Denn es ist für den noch jungen Nachfolger das erste Jahr, in dem eine nenns- und zählwürdige Zahl von Feigenfrüchten geerntet werden können. Zu Ms Freude, deren Lebensbaum er ist.

Rätsel um den Obstbaumertrag

Bei J. und W. in G. ist es in punkto Gartenbäume genauso wie bei uns in diesem Jahr. Alle übrigen Arten entwickeln sich prächtig, aber die Obstbäume tragen kaum Frucht, während sie vom Laubgrün her auch gut entwickelt sind. Ihr Apfelbaum, der in den letzten Jahren sehr reich getragen hat, kann diesmal mit genau 4 Äpfeln aufwarten. Das deckt sich mit Vs Beobachtung, dass ausgerechnet von den Bäumen der Streubobstwiese nahezu nichts zu erwarten ist. Möglicherweise trägt selbst der wilde Mirabellenbaum nicht genug Mirabellen, um damit die obligatorischen Hochsommer-Hefekuchen zu backen. Ein Erklärung für das Ausbleiben der Baumfrüchte hat niemand. Auch kann sich niemand an Nachfröste während der Blütenzeiten oder an eine Invasion der bekannten Insekten erinnern, die ansonsten für einen Abbruch der Blütephase und damit das Ausbleiben von Früchten verantwortlich sind. So gibt uns der fehlende Obstbaumertrag auch in diesem Jahr wieder einige Rätsel auf.

Alles Baumobst ist verarbeitet

Nun hat V. auch die Weiterverarbeitung der diesjährigen Baumobsternte abgeschlossen. Der Saft der Weintrauben, die zu Wein vergoren werden, ist jetzt auch der von Äpfeln und Birnen im Keller, um in den nächsten Wochen zu Viez zu werden. Die Pressabfälle, diese schweren trockenen Obstkuchen haben wir auf unsere Streuobstwiese gebracht, an deren Rand es verrotten kann und im nächsten Jahr vermutlich nicht mehr zu sehen sein wird. Die Sommersitzgarnitur im Garten will ich morgen winterfest einpacken, da wir uns sehr wahrscheinlich dort nicht mehr aufhalten können. Und so ist alles bereits auf die Vorweihnachtszeit ausgerichtet. Ich bin froh, dass der Dekorationskranz aus gesteckten Physalis und Waldrebetrieben, den ich vor einer Woche hergestellt hatte, uns in der Wohnung noch einige Wochen den Herbst vergegenwärtigt, bevor die adventliche Dekoration an diese Stelle tritt.

Baumobst keltern

Die Einundzwanzigsten hatten in jüngster Zeit nicht mehr die Erlebnisqualität wie früher. Schwer zu sagen, woran das liegt. Vielleicht an dem verbreiteten Trübsinn, der selbst das Verschwinden der Zahlensymbolik aus dem Bereich der Aufmerksamkeit zur Folge hat. V. lässt sich von mangelnder Symbolik nicht beeinflussen, sofern es um traditionelle Baumobstverarbeitung geht. So stand heute nach der Lese bzw. Ernte in den letzten Wochen und dem Einmaischen am Wochenende das Keltern auf dem Programm: Viezäpfel und Birnen zum einen, die wenigen Weintrauben auf der anderen Seite. Eigentlich gut, dass es nicht mehr so viel ist. So bleibt der Aufwand überschaubar und die Aktion konnte auch heute weitgehend abgeschlossen werden, inklusive der Kompostierung des Balgs, der vom Keltern übrigbleibt. Den in die Biotonne zu stecken, zieht über Wochen nur Unmengen an Mücken an. So ist es ganz gut, wenn das Material anderswo seiner natürlichen Zersetzung entgegengehen kann.

Krisenernüchterung und eine eher dürftige Baumobstqualität

Nun ist auch für mich das Impfthema vorläufig abgeschlossen. Jedenfalls bis es, wie aktuell zu erwarten ist, doch noch eine dritte Impfung hinzukommt. Im Gespräch mit den Fachleuten vor Ort beschleicht einen schon das ungute Gefühl, dass insgesamt zwei Jahre Pandemie und Krisenstimmung wohl am Ende nicht unrealistisch sind und vermutlich noch in weitere Verlängerung gehen werden. Schwer abzuschätzen, welche Auswirkungen diese Umstände und Entwicklungen auf die seelische Gesundheit und die geistige Fortentwicklung der Menschen haben werden. Ein Rückschlag für uns alle bedeutet es allemal. Mit den Mirabellenkuchen ist M. heute in die Fortsetzung gegangen, so dass schließlich acht Bleche, d. h. mit gestern zusammen, acht Bleche zusammenkamen. Einen kleinen Kuchen haben wir gleich verbraucht und die anderen 7 eingefroren. Allerdings sind wir doch durch die Kostprobe etwas ernüchtert aus der Aktion hervorgegangen. Denn die Qualität der Mirabellen war dann doch nicht so toll. Mein spontaner Eindruck, dass die Früchte doch recht grün waren, hat sich bestätigt. Dieser verregnete Sommer hat auch auf dem Gebiet seine wenig rühmlichen Auswirkungen gezeigt, dem Baumobst fehlte es wohl doch an den nötigen Sonnenstunden. Zu wenig Süße, zu viel Säure. Das ist dann auch am Kuchen deutlich erkennbar. Immerhin konnten wir die Tradition fortführen, und das allein gibt ein gutes Gefühl.

Baumobstverarbeitung und neue Mirabellenkuchen

Die Vorhaben in Sachen Gemüse- und Obstverarbeitung waren dann doch etwas zu umfangreich. Neben den vielen Stangenbohnen und Möhren, die V. und M. heute klein geschnippelt haben, um sie zu blanchieren und später einzufrieren, hat V. auch alle selbst gepflückten Mirabellen und Pflaumen entkernt. Aus den Pflaumen ist sortenreine Marmelade geworden. Und aus den Mirabellen werden natürlich Hefekuchen, wozu ich mich noch einmal zum Einkaufen frischer Hefe aufmachen musste. Unsere Schätzung ist, dass es am Ende ca. 8 Mirabellenkuchen werden könnten. Drei davon haben wir heute schon fertig belegt und gebacken. Die Teige und Bleche für die übrigen will M. morgen angehen. Dann wird die Bilanz unserer diesjährigen Obstkuchenaktion doch nicht ganz so traurig ausfallen wie zuletzt befürchtet.

Herbstliche Vorboten und spärliche Baumobstbilanz

Tatsächlich macht sich seit heute, wie es auch angekündigt wurde, die Herbststimmung breit. Man sieht es an den Blättern der Bäume, die sich vereinzelt schon verfärben, zusammenschrumpeln oder gar schon von den Zweigen sich ablösen. Man sieht es am kühleren Schauerwetter, und nicht zuletzt am Licht, das diese melancholische Herbstatmosphäre transportiert, die währen der Hochsommermonate bisher noch so fern schien. Bei der bei uns traditionellen Beschäftigung mit Obstbäumen und dem von diesen gewonnenen eigenen Baumobst ist der Herbst natürlich auch im Alltag angekommen, indem die Zeit der Fruchtreife und Ernte zum Thema und zur praktischen Herausforderung wird. Die Zwetschgen und Mirabellen, die V. heute wieder gepflückt und mitgebracht hat, werden zu Marmelade und Obstkuchen weiterverarbeitet. Nur nicht in dem Umfang, wie wir das von obstreichen Jahren kennen. Denn dieses Jahr ist beim Baumobst generell sehr spärlich ausgefallen. Nur sehr geringe Mengen Mirabellen und auch nicht viele der Sorte Zwetschgen, die sich für Kuchen eignen. So wird es diesmal nichts mit den 12 oder 15 Hefekuchen mit Baumobstbelag, die wir schon öfters in dieser Zeit backen konnte und die dann das ganze folgende Jahr nach und nach aus der Kühltruhe geholt werden konnten.

Endlich wieder Maulbeeren

Die ersten Maulbeeren hat V. schon gepflückt und mitgebracht. Wir haben sie eingefroren und werden sie später, wenn wir mehr gepflückt haben, weiterverarbeiten. Selbst hatte ich sie vor drei Jahren, als die letzte und bisher erste Ernte an meinem selbst gepflanzten Baum möglich war, nicht geerntet. Von V. weiß ich aber, dass es mühsam ist, zum einen, weil die Früchte kleiner sind als z. B. Brombeeren und dann auch, weil sie sehr fragil mit ihren Stielchen an den Zweigen befestigt sind und sehr leicht bei Berührung herunterfallen. Das wird noch eine Herausforderung, zumal in diesem Frühjahr ein Rückschnitt nicht möglich war und die Krone deshalb sehr dicht zusammengewachsen ist. Da lässt sich die Leiter schwer anstellen, die Früchte werden insbesondere im oberen Kronenbereich nicht leicht zu erreichen sein. Aber die Mühe müssen wir uns natürlich machen, wenn die Früchte nach längerer Zeit wieder reichlich gewachsen sind und wir damit unseren Vorrat an leckerer Maulbeermarmelade für die nächsten Jahre auffüllen können. So hoffe ich.