Bewusste Ruhe in turbulenten Zeiten entwickeln

Jetzt geht’s schon dem Ende des Februars entgegen, so schnell ist das noch junge Jahr bereits verflogen, ohne dass man es richtig wahrgenommen hat. Das hat wohl auch mit Fluchttendenzen zu tun, die sich bei vielen breit machen und die darauf zielen, den Wahnsinn unserer Gegenwart nicht ständig durchdenken zu müssen. Am Ende aber kann man ihm doch nicht wirklich entgehen und muss doch individuelle Lösungen suchen, die meist den Charakter von Erfindungen tragen, da es kaum noch Referenzen und die Möglichkeit gibt, auf wirklich Erfahrenes zurückzugreifen. Mir scheint, die Kreativität der Menschen wird gerade überstrapaziert, in einer Weise, die nicht durchgehend Erfolg haben kann. Ich wünsche mir für alle, dass es uns gelingt, die Ruhe in uns selbst zu erzeugen, um auch nach Außen ruhiger und gelassener sein zu können. Wenn es nicht durch die Umwelt von selbst kommt, müssen wir uns wohl aktiv um die Ruhe bemühen. Aber nicht um quasi naive Ruhe, sondern eine, die sich der uns allen innewohnenden ursprünglichen Stärke bewusst ist. Einer Stärke, die von einer gemeinsamen geistigen Quelle zeugt. Die sollten wir in diesen Tagen verstärkt suchen und in uns neu zum Leben erwecken. Analog dem In-sich-Ruhen eines großen alten Baums, der sich seiner gewachsenen Individualität stets bewusst bleibt und doch seine Zugehörigkeit zu einer Art und damit zu einer Gemeinschaft nicht verleugnen kann und will.

Starke Verbündete

Es scheint, dass das Ende der Fastnacht und der heutige Beginn der Fastenzeit wieder einmal verbreitet als willkommener Anlass für eine erneute Auszeit angesehen werden. So lässt sich die laufende Woche ganz gut verbummeln, ohne Neues angehen zu müssen. Auf mich wirkt diese Feier- und Auszeit-Kultur inzwischen befremdlich. Nicht wegen der Auszeiten selbst oder ihrer Anlässe, deren Pflege ich ausdrücklich begrüße. Nein, weil das Verhalten vorher und nachher wie eine Flucht zu sein scheint. Als wenn das Bedürfnis, möglichst wenig von der aktuellen Wirklichkeit an sich heranzulassen, zu einer Grundeinstellung geworden ist. Ich hoffe, es ist tatsächlich nicht ganz so, und auch nicht unwiderruflich in dieser Form. Denn, was wir einmal als erwartbar und richtig empfunden haben, sollte nicht einfach verschwinden – nur wegen unbegreiflicher Wendungen in Gesellschaft, Politik und Kultur. Die haben etwas zu bedeuten, aber wir müssen sie auch aktiv verarbeiten und durchdenken. Anders machen Krisen- und Schreckenserfahrungen keinen wirklichen Sinn. Die Reflexion über Symbolhaftes und speziell die Symbolik der Bäume ist für mich auch keine Flucht, sondern im Gegenteil ein Ansatz, gerade sich ehrlich und unvoreingenommen mit dem auseinanderzusetzen, was uns gegenwärtig widerfährt. Als konstanter, quasi archetypischer Hintergrund der Beobachtung und Reflexion gehören die Bäume zu den stärksten Verbündeten.

Mit den Bäumen Verschüttetes in Erinnerung zurückrufen

Etwas Entspannendes behalten auch in Krisenzeiten diese Fastnachtstage. Vielleicht ist es nach Jahren von der Pandemie geprägter Vorsicht auch erstmals wieder möglich, einigermaßen frei der Tradition und ihren Ritualen nachzugehen. Jedenfalls kann ich da eine Veränderung feststellen, die gefühlt an die Atmosphäre früherer Jahre anknüpft. Leider bleibt der Krisenmodus gleichzeitig latent vorhanden, so dass man wohl davon ausgehen kann, dass die Krisenroutine nach den tollen Tagen in eine neue Runde eintreten wird. Vielleicht dann ja von etwas Entlastung erleichtert und handhabbarer als zuletzt. Ich wünsche mir für die nächsten Monate wieder mehr Anknüpfungspunkte für neue Projekt, mehr Zuversicht und Mut auch bei den Projektpartnern. Denn ohne die wird es gerade in Deutschland zunehmend reduziert vorangehen, ohne die werden wir uns Potenzial nicht mehr ausschöpfen können. Mut zur Individualität und selbstbewussten Besonderheit bei dem gleichzeitigen Bewusstsein einer Zugehörigkeit zu einem Kollektiv, mit dem uns vieles verbindet, können wir ganz eindrucksvoll von den Bäumen lernen. Oder uns im Angesicht der Bäume und ihres unbändigen Lebenswillens, ihrer Zähigkeit und Ausdauer in und an uns selbst wieder in Erinnerung rufen. Denn all das war nie verschwunden, es ist uns in diesen Zeiten nur zunehmend aus dem wachen Bewusstsein verschwunden.

Von den Bäumen als Mit-Lebewesen lernen

Es sind Zeiten, in denen es schwerfällt, tatsächliche Veränderungen herbeizuführen. Solche jedenfalls, die das Krisenhafte zurückdrängen könnten. So liegt nach wie vor der Schwerpunkt aller Bemühungen beim Lecken der eigenen Wunden. Am möglichst schadlos durch die Zeit kommen. So ganz weit weg von wirklichem Gestaltungswunsch, der auf eine verbesserte, liebenswürdigere Zukunft ausgerichtet wäre. Die Menschen haben es tatsächlich schwer, es scheint, sie sind bei so vielen Baustellen gleichzeitig überfordert. Auch weil es zu fast nichts eine Vergleichsvorlage gibt. Man muss die Dinge ständig wieder neu einordnen, zu verstehen versuchen, versuchen, Schlüsse zu ziehen, Dinge anzupassen. Ich wünschte mir aus der unverrückbaren Kraft der Baumindividuen heraus, nach ihrem Vorbild sozusagen, wieder mehr Mut in dieser Richtung. Das eigene voranbringen, immer mit dem Bewusstsein zu einem größeren sozialen Ganzen zu gehören, mit vielen Verknüpfungen und Gemeinsamkeiten. Das können wir tatsächlich immer noch und immer wieder von den Bäumen als symbolstarke Mit-Lebewesen lernen.

Krisen – Grundlagen – Neustart

Es gibt solche Routine-Besuche, die für mich seit über 30 Jahren notwendig sind und die in jüngster Zeit glücklicherweise immer positive Ergebnisse erbracht haben. Das ist beruhigend, zumal alles Sonstige so unsicher und unberechenbar geworden ist. Neu scheint mir aber, dass die so krisenbesetzte Verfassung unserer Welt immer häufiger zum Gegenstand der Gespräche wird, eigentlich schon regelmäßig den kommunikativen Austausch nicht nur sporadisch begleitet, eher den eigentlichen Themenschwerpunkt darstellt. Einfach, weil sich dem keiner entziehen kann und man in jedem Bereich des Lebens Ansatzpunkte erkennt. Dinge, die eigentlich anders verlaufen und sich entwickeln sollten, wenn wir von einer Vorstellung beständiger positiver Weiterentwicklung ausgehen. Gegenwärtig und schon länger bewegen wir uns dagegen im Rückschritt. Niemand kann das mehr leugnen. Nur frustriert das zunehmend flächendeckend und umfassend und verhindert damit zusätzlich eine rasche Kehrtwende. Also muss sich in den Köpfen, am besten in denen einer „kritischen Masse“, wie schon so häufig in früheren Jahren, etwas bewegen, um wirkliche Veränderung in zukunftsfähiger, hoffnungsfroher Form zu erreichen. Ich meine ja immer noch, dass die Basisthemen, die wir in der gedanklichen und praktischen Auseinandersetzung mit unserer natürlichen Umwelt, u. a. mit den Bäumen, einen Ansatz finden können, um über die Grundlagen zu einem positiven Neustart zu gelangen. Wir müssen uns alle sehr viel Mühe dabei geben.

Eine intensive Übergangszeit zwischen den Arbeitsjahren

Da hatte sich so einiges angesammelt, was mit der ereignisreichen Zeit rund um Weihnachten und den Jahreswechsel zu tun hatte. Grußkarten, gestapelte Zeitschriften und Informationen, ausgetauschte und defekte Elektrogeräte, Relikte in jüngster Zeit rezensierter Artikel. An diesem Samstag musste ich das alles einmal in Ordnung bringen, damit ich auch wirklich mit Übersicht und freigemachtem Routinekopf in das neue Arbeitsjahr starten kann. Natürlich liegt der Start jetzt schon einen Monat zurück, aber dieser nahtlose Übergang von der Weihnachtszeit in den Start des Arbeitsjahrs ist immer so arbeitsreich und eng getaktet, dass Manches dann eben liegenbleibt. Ich denke, mit der jetzt wieder verbesserten Ordnung ist es einfacher, das erwartbar komplizierte Jahr mit kalkulierten Motivation und mutig weiterzuentwickeln. Ein ziemlich mutiger und erfahrungsgesättigter Anfang ist bereits gemacht, nun will ich versuchen, es mit allem, was für mein Leben von Bedeutung ist, Kommunikation und Kultur, Bäume und Natur, Geist und Symbolformen, möglichst gleichgewichtig möglichst sinnhaft auszugestalten.

Das Individuelle im Gleichförmigen herausarbeiten

So ein Arbeitsausflug ist auch mal eine wohltuende Abwechslung. Trotz der Abwechslung und des zeitweiligen Tapetenwechsels ist die Arbeitsatmosphäre in diesen Tagen aber durchgehend eine intensive. So, dass man kaum aufsehen mag, vor lauter Vertiefung in die anstehenden und trotz Routine immer wieder neu herausfordernden Aufgaben. Da sind besonders viel Geduld und ein besonders langer Atem von Vorteil, weil sich so das Nachdenken über Sinn und Zweck auch mal verschieben lässt. Es geht dann in erster Linie darum, das Notwendige abzuarbeiten – mit möglichst wenig Routineeinstellung und möglichst ausgeprägter Kreativität. Das Individuelle bei allem Rückgriff auf Erfahrung und Routine im auf den ersten Blick Gleichförmigen herauszuarbeiten und zur Geltung zu bringen, ihm ein Gesicht und eine Bedeutung zu verleihen, das kann man vor allen anderen Dingen von den Bäumen lernen. Diesen Gedanken hatte Hermann Hesse, ein großer Baum-Freund, einmal ausgeführt. Und er fasst ein Wesentliches in unserem Verhältnis zu den Bäumen als archetypische Lebenssymbole zusammen. Ein Wesentliches, das ich mir fast täglich in vielfältigen Lebenszusammenhängen vergegenwärtige und was ich immer wieder als alltagspraktische Weisheit bestätigt sehe.

Neudenken auf der Grundlage von zeitlos Gültigem

Die Arbeitswoche ist so dynamisch wie unberechenbar verlaufen. Zwar konnte ich einige Projekte ein gutes Stück voranbringen. Aber dieselben sind dann jeweils kurz darauf auch wieder zum Stocken gekommen. Das scheint symptomatisch für den holprigen Start in dieses neue Jahr- und auch für die undefinierte und unbestimmbare Stimmung unter den Menschen, die sich abwartend und zögerlich eine neue Perspektive für dieses erwartbar unruhige Jahr zu erarbeiten suchen. Ohne die zeitlosen Themen, die mir glücklicherweise gegönnt sind, wäre es schwierig, sich bei so viel Ungewissheit und Verlorenheit bisher geglaubter Gewissheiten stabil durch die nähere Zukunft zu bewegen. Ich hoffe, aus der Beschäftigung mit den Bäumen und anderen archetypischen Symbolen und Formen, v. a. aus der kreativen Arbeit mit ihnen, auch weiterhin entwicklungsfähige Ansätze für die Bewältigung dieser Gegenwart zu finden. Auch hoffe ich, immer etwas davon auch weitertragen und weitergeben zu können. Denn es scheint mir, dass nicht wenige etwas Vermissen, vielleicht gar nicht kennen, was Ihnen ein Neudenken auf der Grundlage von zeitlos Gültigem leichter macht.

Das Baumtagebuch wird 19

Seine Volljährigkeit hatte es ja schon im letzten Jahr erreicht. Jetzt also schon der 19. Geburtstag. Für den Beitrag zum 20. in 2024 werde ich mir sicher etwas sehr Umfassendes überlegen. Da der Geburtstag aber diesmal nicht ganz so rund ist, will ich mich einfach nur freuen. Dass das Tagebuch nun schon so lange lebt, sich immer wieder den tatsächlichen Lebenserfahrungen entsprechend aktuell hält und auch im erwachsenen Alter immer noch denselben unverminderten Sinn macht. Denn der archetypischen Kraft der Bäume als Lebenssymbole können kein Lebenslauf und keine Zeitumstände etwas wirklich Gefährdendes anhaben. Es ist mir wichtig, das hochzuhalten, als Beispiel für zeitlos sinnhafte Symbolformen, die etwas über unseren Ursprung und unsere geistige Verwurzelung aussagen.

Garten und Bäume als konkurrierende Gesprächsthemen

Beim Besuch heute bei J. und W. war der Garten und was wir darin dieses Jahr mehr oder weniger erfolgreich anpflanzen konnten, häufiges Thema. Die Bäume dagegen nur, insoweit es um Baumfrüchte ging. Die waren ja bei uns schon ziemlich wechselhaft erfolgreich, und bei J. und W. beschränkten sie sich weitgehend auf die Früchte eines einzelnen Apfelbaums, die aber ganz gut gediehen schienen. Seltsam, dass wir dem Vorgarten mit dem großen Walnussbaum und der Esskastanie gar keinen Besuch abgestattet haben. Es gab einfach sonst zu viele Themen, die nach längerer Besuchspause auf dem Gesprächsplan standen. Aber das Gartenthema ist immer wieder virulent und zeigte mit neue Pflanzgefäßen und -konstruktionen auch neue Ansätze, die in der kommenden Saison wieder mehr Vielfalt und Ertragsmöglichkeiten, v. a. aber viel vegetabile Zierde bieten werden.

Vom Prozess des Naturlebens abgekoppelt

Das ist ein extremer August, der so gar keine Ähnlichkeit selbst mit den durchaus markanten Augustmonaten der Vergangenheit hat, z. B. während meiner Kindheit. Die regnerisch-gewittrigen Kapriolen mit Kälteeinbrüchen sind nicht nur häufiger, sie sind auch mit deutlicheren Schwankungen verbunden und verlangen der vegetabilen Umwelt genauso viel Anpassung und Flexibilität ab wie uns Menschen. Natürlich wird von solcherart unberechenbar gewordener Ausformung der Jahreszeit auch unsere Naturwahrnehmung selbst, das Verständnis für erwartbare Umbrüche und Wechsel, stark beeinflusst. Es ist das, was ich hier schon häufiger mit dem „Verschwinden der Jahreszeiten“ bezeichnet habe. Auch die Bäume z. B. als Mitlebewesen nehmen wir unter solchen Bedingungen anders war, eher schon in ihrer existenziellen Abhängigkeit von ihrer Umwelt, weniger in ihrer eigenen Entwicklung und dem Entwicklungsstand jetzt am Ende des Hochsommers. Auch da wirken die Bäume als Spiegel, noch stärkere Spiegel als sonst, denn sie werfen ihr eigenes Ausgeliefertsein als Eindruck auf die menschlichen Mitlebewesen zurück und führen diese auf die Spur der immer wieder verwunderten Selbstbeobachtung als Naturwesen, die sich immer mehr von ihrer überlieferten Einbettung in den natürlichen Prozess des Lebens abgekoppelt sehen.

Gleichgewicht mit unsichtbaren Wesenheiten

Dass wir gerade vom Sommerwetter abgeschnitten sind, ist für die Grünpflanzen und Bäume erholsam. Auch müssen wir mal nicht so viel gießen, mit der Aussicht, dass die Regenwasservorräte in den kommenden Tagen wieder aufgefüllt werden. Und auch für uns bedeutet es eine Art Erholungspause von dem zeitweisen Zuviel an Hitze. So bin ich ganz froh, dass sich die Rekorde nicht ständig selbst überbieten und es auch Ausgleichsphasen zwischendurch gibt. Wir benötigen solche Erfahrungen auch als Spiegel für die eigene Befindlichkeit und Haltung, die bei den Umständen zunehmend zu Extremen neigt. Das Gleichgewicht zu suchen und zu halten, ist darum gerade jetzt umso wichtiger. Wenn uns die umgebende Natur dazu Anregungen liefert, kann das hilfreich sein. Eine Unterstützung von den teils unsichtbaren lebendigen Wesenheiten um uns herum.

Meine archetypischen Favoriten

Gott sei Dank konnte ich dieses unangenehme Vorhaben heute insgesamt erträglich durchführen und vorläufig abschließen. Da waren schon einige weniger aufbauende Erinnerungen an vergleichbare Situationen in der Vergangenheit, die mir durch den Kopf gingen. Und das ist dann nicht gerade förderlich. Aber ich konnte den Balanceakt vernünftig meistern. Vielleicht ja Resultat einer gewissen spezifischen Lebenserfahrung. Erfahrung ist wichtig, in vielen Lebenssituationen, aber es kann punktuell auch bedeutsam und nützlich sein, mit Symbolen zu arbeiten, sie bewusst in den Alltag zu integrieren, aktiv damit das eigene Erleben und Tun zu gestalten. Auch deshalb plädiere ich schon seit Jahren dafür, starke Lebenssymbole wie die Bäume zu nutzen, um durch Selbstreflexion und die Anbindung an archetypische symbolhafte Energien eigene Sicherheit und Stärke gerade in brenzligen Situationen (zurück)zugewinnen. Wem diese mehr sagt, kann sich natürlich auch den Steinen, den Bergen, den Engeln, den Vögeln u. a. zuwenden. Mein archetypischer Favorit bleibt der Baum mit seiner unendlich weitreichenden Art, die Prinzipien des Lebens in individueller und doch zu einer Art gehörenden Gestalt zu verkörpern.

Bäume, Fotografie und kreative Entwicklung

Für einen Einundzwanzigsten enthielt dieser Tag einfach zu viel an unangenehmen Erstlingserfahrungen. In dem Fall hätte ich das Datum ganz gerne übersprungen – wenn nicht der Folgetag nichts Erfreulicheres zu bringen verspricht. Deshalb habe ich mich selten so auf das kommende Wochenende gefreut. Einfach weil die Tage zuvor dann hinter mir liegen. Immerhin bin ich heute mit meinem lang gehegten Vorhaben erstaunlich schnell vorangekommen, meine Leistungen im Bereich der Fotografie für die Agenturwebsite zu formulieren. Das war längst überfällig. Bei der Gelegenheit ist mir die Historie dieses Interesses wieder vor Augen gekommen, die ja wie so vieles seinen Ursprung in meinem Lieblingsthemenfeld Bäume hat. Denn anfänglich hatte ich nur Bäume und Naturdetails in Nahaufnahme fotografiert. Inzwischen ist daraus ein Teil meiner Kommunikationsleistungen geworden, wobei das Spektrum weit über die Makrofotografie hinausgeht und jetzt eben auch andere Motivfelder und vor allem Auftragsarbeiten umfasst. Eine Entwicklung, die ich damals nicht vorausgesagt hätte.

Tröstliche Szenerie in Grün

Die Besuche bei M. in M. haben in diesen schwül-warmen Frühsommertagen etwas Meditatives. Und es freut mich natürlich, dass es Fortschritte und Perspektiven gibt. Der Gang dorthin und von dort ist interessant, geht man doch durch einen gut gepflegten kleinen Park, der Patienten auch zur Erholung und zum mäßigen Bewegen dient. Das verleiht der Szene etwas Tröstliches, vermittelt etwa Zuversicht und lässt hoffen, dass sich die Dinge überstehen lassen – im Schatten der Bäume, umgeben von viel Grün zwischen historischen Gebäudefassaden.

Wider die zehrende Aufregung

Gut, dass wir während der Woche noch einmal einen Feiertag haben. Das bringt Ruhe in die untergründig unruhige Atmosphäre und die Nervösität der Menschen, die nicht zu übersehen ist. Dabei warten alle auf den wirklichen Durchbruch des Frühlings, weil sie sich von außen kommende Anstöße, einen Motivationsschub erwarten, der so gar nicht aus dem eigenen Inneren kommen will. So scheint es mir nach wie vor. Unterstützung von außen ist an sich nicht negativ zu sehen, vielleicht ist es in Dauerkrisenzeit sogar das einzig Vernünftige. So wünsche ich mir für alle, dass sie in der Begegnung mit Bäumen, Blumen, Gewässern, Vögeln oder Steinen wieder besser zu sich selber finden und alle die zehrende Aufregung hinter sich lassen können.

Ein natürliches Vorbild

Mit meinen technischen Aufgaben mache in diesen Tagen gute Fortschritte. Vermutlich weil es weniger Ablenkung gibt und ich so ganz tief in die Thematik einsteigen kann. Irgendwann stellt sich dann ein verstärkter Lern- und Erkenntniseffekt ein, das ist bei aller Anstrengung dann doch zufriedenstellend. Vor allem, weil es Arbeitserleichterung in späteren ähnlich gelagerten Situationen bedeutet. Aber es erfordert doch immer wieder viel Selbstdisziplin und einen langen Atem, in dem ich zunehmend perfektioniere. Auch in der Hinsicht können wir in der Begegnung mit der natürlichen Umwelt, ganz besonders aber in Interaktion mit den Bäumen vieles lernen. Trotz der Verwurzelung an einem Standort und der Zugehörigkeit zu einer Art mit bestimmten Grundeigenschaften, schaffen es die Bäume in bewundernswerter Weise, eine je besondere Individualität zu entwickeln und abzustrahlen. Ohne Disziplin und Selbstsicherheit, ohne einen unbedingten Lebens- und Gestaltungswillen wäre das nicht in derselben Form möglich. Ein wirkliches natürliches Vorbild.

Im Spannungsfeld zeitgemäßer Kunst- und Naturwahrnehmung

Passive Kunstrezeption ist in derart kulturtrüben Zeiten wie diesen auch eine Möglichkeit. Vielleicht nicht die schlechteste, wenn man eine desolate und desillusionierte Kulturlandschaft vor sich sieht, die selbst keine Richtung mehr weiß und deshalb ihre Aufgabe eigentlich nicht richtig erfüllen kann. Wenn man dieses Ungenügen und Unvermögen, das unvermeidbar scheint, einfach ignoriert oder kaschiert, ist das gerade für die Kunst eine Unmöglichkeit. Dann ist es für meine Begriffe sinnvoller, auf bereits vorhandene künstlerische Hervorbringungen zurückzugreifen, sie zu erinnern, erneut anzusehen oder anzuhören, um sie in der aktuellen Situation neu zu begreifen und einzuordnen. Auch das eine Art Selbstspiegelung, während derer sich der einzelne ebenso verändert wie die künstlerische Form selbst, wenn sie eine überzeugende ist und das überhaupt leisten kann. Für mich bieten sich die meisten Chancen dafür in der Musik, aber immer wieder auch im kunsthandwerklichen Bereich, dem eigenen wie auch von anderen wahrgenommenen, oder eben in mir vertrauten Formen aus der Kunstgeschichte. Das ist dann spezieller, vielleicht noch stärker an die eigene Bildungsgeschichte angeknüpft als Reminiszenzen und Wiederbelebungen in der Naturrezeption, bei mir etwa in der Wahrnehmung und Begegnung mit Bäumen und ihrer Ästhetik festgemacht. Es ist kein Zufall, dass ich beides immer im Zusammenhang denke und wahrnehme: Kunst und Natur. Keinen der Pole möchte ich dauerhaft missen. Aber man muss eben immer ehrlich sein und genau hinsehen: Was macht aktuell Sinn, inwieweit und in welcher Form können natürliche oder künstlerische Formen jeweils eine zeitgemäße und zur eigenen biografischen Entwicklung passende Rolle spielen. Ein Thema, das mich gerade wieder verstärkt beschäftigt.

Alltag, Bäume und Archetypen

So viel unverhoffte Wendungen. Die Erlebnisse dieses Tages reihen sich ein in die Kette von Unwahrscheinlichkeiten, die für uns schon zur Normalität geworden sind. Fast scheint es, als ob nichts mehr erschrecken könnte. Meine Gedanken gehen an solchen unwahrscheinlichen Tagen eigentlich immer auch in Richtung der Bäume, zumindest in Annäherung, z. B. in Form ihres Holzes, das wir zum Heizen verwenden, das von unseren eigenen Fichten stammt, die irgendwann einmal als Weihnachtsbäume dienten. Das ist nur eine der Assoziations- und Kausalketten, die sich mir täglich in Bezug zu den Bäumen und ihrer Symbolik begegnen und die Teil meines Alltagslebens geworden sind. Natürlich liegt das an der Affinität zu diesem speziellen Archetypus. Andere mögen ähnliche Gedankenketten an Steine, Berge, Engel oder Vögel knüpfen. Bei mir und einigen aus der Familie sind es eben die Bäume und alles, was im Spiegel der Bäume unsere Wahrnehmung ökologischer Prozesse betrifft. Es ist schön und erleichtert es, immer wieder ein Gleichgewicht zu finden, wenn man Zugang zu mindestens einem archetypischen Symbolsystem hat und diesen Zugang im Alltag integrieren kann.

Wenn das Reden über Bäume besonders viel Sinn macht

So viele außerplanmäßige Exkursionen, die viel Zeit und Geduld in Anspruch nehmen. Aber am Ende dient es doch einer Klärung der Situation und wirkt langfristig beruhigend und heilsam. So ist das auch mal in Ordnung, zumal der aktuell zurückhaltende Kommunikationshabitus solche eigentlich ungeplanten Aktivitäten eher möglich macht. Das eigentlich Kräftezehrende ist nicht diese Abweichung vom Gewohnten, auch nicht der ungewöhnliche Zeitverlust. Es ist vor allem das Weniger an Zeit für die unabhängig von Ausgleichsmaßnahmen aufbauenden, zukunftsgerichteten und fortschrittlichen Aufgaben. Das ist vielleicht das größte Drama dieser von Krisen gezeichneten Jahre, dass man bestenfalls auf der Stelle tritt, allzu oft aber eher Rückschritte machen muss oder gemachte Rückschritte wieder aufholen muss. Für eine wirkliche Weiterentwicklung die vor allem von positivem Fortschritt geprägt ist, könnte wir bei den aktuellen Zuständen eigentlich nach einem Zeitsprung vor ungefähr hundert Jahren weitermachen – wenn, was dazwischen alles geschehen ist, nicht andere Lerneffekte gehabt hätte und eigenen Sinn gemacht hätte. Ich kann mir vorstellen, dass wir aus der Beschäftigung mit zeitlosen Themen, die grundlegende Lebenssymbolik betreffen, am ehesten aus diesem Rückschritt- und Aufholkontinuum wieder herausfinden können. So ist heute mehr denn je das Reden über Bäume und andere Symbolsysteme oder archetypischen Symbolformen richtiger und wichtiger denn je geworden.

Erhellende Baumsymbolik

In diesen Tagen denke ich viel an die Schriftsteller und Denker, die sich zu den Bäumen und das Thema Baum geäußert und kreativ ausgelassen haben. Dabei kommt mir immer wieder auch Hermann Hesse in den Sinn, der wie kein anderer die Individualität des Baumindividuums in Relation zu seiner Art gesehen hat. Es ist dies vielleicht die beste und eindrücklichste Idee hinter einem nutzbaren Verständnis für das Verhältnis von Mensch und Baum. Eigentlich hängt unsere Vorstellung von Baumsymbolik genau an dieser Idee, einer angenommenen Gemeinsamkeit zwischen Menschen und Bäumen und dem Ineinandergreifen von allgemeinen Merkmale, wie sie allen Menschen per se gegeben sind, mit ganz eigenen, für jedes Individuum typischen, aus seinem Lebensweg sich ergebenden Besonderheiten. Man kann das gut am Leben und der Existenz der Bäume erkennen und diesen Zusammenhang gut auf menschliche Existenz projizieren. Das ist es, was ich mit der Spiegelung des Selbst mit Hilfe der Baumsymbolik meine und was ich für sehr erhellend und nutzbringend halte.

Bäumische Vorzeichen und Zukunftsperspektiven

Jetzt wird’s doch noch richtig Winter, mit dem ersten echten Schnee für dieses Jahr. Allerdings ist er bei uns nicht wirklich liegengeblieben, war wohl eher nass, und kalt genug ist es auch nicht, um ihn zu konservieren. Mit unserem Holzbrandofen fühlen wir uns bei solchem Winterwetter natürlich besonders wohl. Traurig nur, wie schnell der Holzvorratshaufen zuneige geht, und dass wir möglicherweise doch noch früher als erwartet Nachschub herbeischaffen und ofengerecht kleinsägen müssen. Auch mit sonstigen Vorräten habe ich uns heute wieder eingedeckt, mindestens für die nächsten 14 Tage, in denen ich mich erneut in meine Kommunikationsprojekte vertiefen und mir zusammen mit meinem Umfeld einen richtigen Einstieg in dieses im Vergleich zu den Vorjahren nicht minder merkwürdiges Jahr erarbeiten kann. Ich denke, wir warten alle immer noch auf den Ruck von außen, der nicht kommen soll. Auch auf ein Ende der stetigen Ausnahmesituationen und Abweichungen vom Gewohnten. Mehr Normalität und damit wieder mehr Zeit und Freiheit für wirklich Zukunftsgerichtetes. Ich werde den Zeitpunkt für einen wirklich zuversichtlichen Neustart erkennen, wenn die Menschen den Bezug zu den lebenden Bäumen wieder stärker in den Mittelpunkt des Interesses rücken. Solche Dinge sind Voranzeiger von Veränderungen und Entwicklungen, die sich im Alltagsleben und der Routineinteraktion erst viel später an die Oberfläche bewegen.

Unsichtbare Winterbäume

Heute sind wir mit Vs Angelegenheiten und den Vorbereitungen für die Heimkehr ein gutes Stück weitergekommen. Und trotz der Gefrierschrankatmosphäre draußen und der anhaltenden Lethargie der Menschen erlebe ich doch auch positive Rückmeldungen und ziemlich flüssige Arbeitsabläufe, die Hoffnung auf einen guten Start in dieses Arbeitsjahr machen. Nach dem überstürzten Abschmücken des Weihnachtsbaums gestern erscheint das gerade noch so stimmungsvoll geschmückte Zimmer wieder ganz profan, jammerschade. Aber die übrigen weihnachtlichen Dinge sind noch nicht ganz aus dem Blickfeld. So kann ich das noch zwei Tage in mir aufnehmen, bis am Wochenende die letzten Weihnachtsimpressionen für Monate wieder verschwunden sein werden. Gut, dass ich mit dem ersten Auftrag für Symbolarmbänder parallel immer den Kontakt zu den Bäumen aufrecht halten kann, im tiefsten und ungemütlichsten Winter, in dem die lebenden Bäume da draußen sich ganz auf ihr Wurzeldasein zurückgezogen haben und für uns wie unsichtbar wirken.

Weihnachten und die Symbolkraft der Bäume

Nun ist sie doch noch gekommen, die Welle von Anfragen an die Wunschbaum-Manufaktur vor Weihnachten. Das ist nicht ganz überraschend, weil es schon öfter in den vier Wochen vor und auch nach Weihnachten eine erhöhte Aufmerksamkeit für die Symbol-Armbänder gab. Aber zuvor war eben diese lange Auszeit, während der ich den Eindruck gewinnen konnte, dass niemand mehr einen Kopf für Inhalte und Formen dieser Art zu haben scheint. Aber in solchen Dingen entfaltet der Geist der Weihnacht eben ihre Wirkung und schafft Motivationen und Bereitschaften, die sonst eher nicht vorhanden wären. So ist es sicher kein Zufall, dass sich unter dem Einfluss der vorweihnachtlichen Atmosphäre der Blick in Richtung der Bäume und ihrer Symbolkraft richtet. Mein eigener Bezug zur Weihnacht spielt da gewiss eine Rolle, weil so etwas letztlich auch in die eigenen Initiativen, ihre Bedeutungen und Wirkpotenziale hineinwirkt.

Selbstbeobachtung in der Baum-Leben-Symbolik

Ein bisschen etwas ist an diesem Einundzwanzigsten zwar positiv in Bewegung geraten. Aber die motivierende Wirkung der Einundzwanzig, die ich in früheren Jahren feststellen durfte, konnte ich auch an diesem Tag nicht erkennen. Ich denke nicht, dass dies einen Bedeutungsverlust der Zahlensymbolik kennzeichnet. Aber die Zeiten stehen eben auf Desillusionierung und einen bedauerlicherweise naturwissenschaftlichen, körperbezogenen Blick auf das Alltagsleben und die Kommunikation. Für Menschen, die sich vornehmlich mit den symbolischen Ebenen des Lebens, mit der Symbolik des Lebens beschäftigen, muss das eintrübend und lähmend wirken. Nicht nur wegen der von außen einströmenden einseitigen Vordergrund- und Oberflächenthemen und daraus resultierenden Zumutungen. Auch weil unter den Umständen eine Aufmerksamkeit für diese andere, weitaus bedeutungsvollere Dimension des Lebens vollends verblasst und alle Initiativen, die auf ein Hervorholen und Artikulieren des Symbolischen zielen, unter einem denkbar schlechten Stern stehen. Die Symbolik der Bäume, die so häufig im Zentrum der Wunschbaum-Projekte steht, ist eigentlich eine Symbolik von Lebensprinzipien allgemein und insofern für uns Menschen eine gute Möglichkeit, eigenes inneres und äußeres Handeln im Spiegel einer anderen, uns aber sehr nahestehenden Spezies zu betrachten. Diese Eigenbetrachtung von außen, dieses sich selbst Heraussetzen und von außen Betrachten im Spiegel der Baum-Leben-Symbolik, wird ihre Kraft nicht verlieren. Es ist eine Möglichkeit, die uns auch in so trüben Zeiten eine ausgleichende Stütze und ein Motivator sein kann.

Motivationskompetenz und die Unerschütterlichkeit der Bäume

Die Rhythmen meiner Projektarbeit unterscheiden sich deutlich von denen, die sonst gegen Jahresende sich herauskristallisieren. Es scheint, dass die Krisenstimmung vieles verändert hat. Nicht nur den Grad der Motivation und Zuversicht. Auch bei dem, was noch im Fokus bleibt, werden oft ungewohnte Prioritäten gesetzt, was zu Stillständen führen oder aber die Dinge sehr stark hinauszögern kann. Das erlebe ich zurzeit verstärkt gerade im Bereich professioneller Kommunikationskampagnen. Das fordert natürlich die eigene Motivationskompetenz in besonderer Weise heraus und verlangt in manchen Fällen auch ein Abweichen von gewohnten Vorstellungen, wie und in welcher Geschwindigkeit Dinge ablaufen sollten. Dass es auch anders geht oder gezwungenermaßen anders abläuft, ist schlicht eine (neue) Tatsache. So zapfe ich nicht selten Fähigkeiten im tiefen Innersten an, die zweifellos vorhanden sind, aber gewöhnlich nicht im gleichen Ausmaß in Anspruch genommen werden müssen. Es ist ein Höchstmaß an Geduld und langem Atem, den ich von der konstanten Unerschütterlichkeit der Bäume lernen bzw. in mir selbst lokalisieren kann. Für die Bäume ist das Teil ihrer Individualität inmitten der Gemeinsamkeiten ihrer Art. Aber wir müssen dies im Zuge unseres fortgeschrittenen Freiheitsdenkens in diesen Zeiten erst wieder neu verstehen und anwenden lernen.

Zuversicht vor Augen führen

Diese Übergangsjahreszeit hat atmosphärisch etwas ganz Sonderbares. Die Krisenstimmung kennen wir nun schon zur Genüge, vor allem weil eine Krise die andere ergänzt und man am Ende kaum noch den Überblick hat, was nun beunruhigender ist. Aber dieser Zustand führt eben zu einer flächendeckenden Ablähmung aller Motivationen, einer Zurückhaltung, die Neues schon mal ganz unwahrscheinlich zu machen scheint und jedenfalls weit in die Zukunft verschiebt. Ich bin dabei froh, mit meinen konstanten Themen rund um die Bäume und ihr Holz den scheinbaren Teufelskreis von Demotivation zu durchbrechen, indem während dieser Projektarbeit etwas ganz Anderes in den Mittelpunkt rückt. Etwas, das unabhängig von Krisen ist, mit dem Menschsein und dem Leben selbst in grundlegender Form zu tun hat. Wenn diese Ebene zum Bewusstsein gebracht, diese Gedanken sichtbar gemacht werden können, ist das für mich ein Erfolg, der wieder Zuversicht in den Raum stellt.

Ein Themenfeld gegen Scheuklappen

Nach dem intensiven Einsatz gestern mit viel körperlicher Arbeit war die Ruhe dieses Sonntags bei gemäßigter Temperatur und durchwachsenem Wetter eine Wohltat. Deshalb habe ich den Tag auch mit möglichst wenig unterschiedlicher Aktivität ausgefüllt, um der Kleinteiligkeit meiner gegenwärtigen Projektarbeit wenigstens an diesem Wochenendtag etwas entgegenzusetzen. Das Problem beim Kleinteiligen ist eben, dass man bei aller Bewusstheit doch immer wieder Gefahr läuft, den Überblick und vor allem den Sinn fürs Wesentliche und Grundlegende aus den Augen und dem Sinn zu verlieren. Das aber ist auch für die einzelne Projektarbeit gerade im Kommunikationsbereich nicht gut. Auch deshalb sehe ich die grundlegende Arbeit mit der Symbolik der Bäume, mit Symbolik allgemein und auch die kunsthandwerkliche Arbeit mit Holz als einen wichtigen ausgleichenden Bestandteil meiner Arbeit und meines Lebens. Die Ausgewogenheit ist aus den anderen Kommunikationsprojekten heraus nicht erwartbar, da muss etwas ganz Ursprüngliches und Zeitloses, wie es bei den Bäumen als Archetypen nun mal der Fall ist, im Mittelpunkt stehen. Darin sehe ich die wichtige Funktion dieses Themenfelds und meiner Beschäftigung auf seiner Basis: Vereinseitigung, Extremes und Scheuklappensicht im lebenspraktischen Ergebnis zu vermeiden.

Bäume, Holzarten und Symbolverständnis

Das Thema der Drei-Hölzer-Kombinationen begleitet mich weiter. Das ist interessant, denn in dieser Häufigkeit kamen diesbezügliche Anfragen in den letzten Jahren nicht. Auch wenn ich schon einige spannende Wunschbaum-Kombinationen in den vergangenen 20 Jahren realisieren durfte. Aber generell scheint es so, dass die Zahlensymbolik, wie überhaupt bei einigermaßen aufgeschlossenen Menschen, der Sinn für die symbolischen Ebenen des Lebens und der Kommunikation wieder einen größeren Raum im Denken und Wünschen einnimmt. Das bemerke ich dann an einer gestiegenen Nachfrage an meinen Symbolformen rund um die Bäume und deren Holzarten, ihre Bedeutungen, Energien und ästhetischen Qualitäten. Alles zusammen kann wiederum zurückwirken und das Verständnis und das Verstehen symbolhafter Zusammenhänge im eigenen Leben auf eine höhere Ebene transportieren.

Vom Lehrreichtum der Wälder

Gewöhnlich denkt M. immer daran. Aber in diesem Jahr hatten wir beide tatsächlich vorher nicht an meinen Namenstag gedacht. Wir sind erst durch den morgendlichen Blick auf den Tagesabreißkalender daran erinnert worden. Aber natürlich weiß ich, dass der 20. August Namenstag aller Menschen mit Vornamen Bernhard ist, weil an einem 20 August im 11. Jahrhundert Bernhard v. Clairvaux gestorben ist. Der war, wie ich aus dem Telefongespräch heute Nachmittag mit Pastor M., der mich zum Namenstag gratuliert hat, nochmal genauer erfahren habe, tatsächlich ein sehr einflussreicher Geistlicher und Ordensgründer, der seinerzeit viel bewegen konnte, was auch heute in der kirchlichen Praxis noch Bestand hat. Aber am bekanntesten dürfte der Heilige heute den meisten wohl wegen der vielen Zitate sein, die man ihm zuschreibt. Kaum zu glauben, dass jemand so viele Weisheiten seiner Nachwelt hinterlassen konnte. Bernhard v. Clairvaux war also offenbar nicht nur in praktischen, z. B. landwirtschaftlichen, und spirituellen Fragen richtungsgebend. Auch als Schriftsteller und Weisheitslehrer haben wir ihm viele zu verdanken. Das Zitat, was mir natürlich immer am geläufigsten ist, stammt aus einem seiner Briefe und bezieht sich auf Bäume und Wälder:

 

„Glaube mir, ich habe es erfahren, du wirst ein Mehreres in den Wäldern finden als in den Büchern; Bäume und Steine werden dich lehren, was kein Lehrmeister dir zu hören gibt.“

 

Quelle: https://beruhmte-zitate.de/zitate/130550-bernhard-von-clairvaux-glaube-mir-ich-habe-es-erfahren-du-wirst-ein-meh/

Bäume, Gleichgewicht und sinnhafte Parallelwelt

Trotz zeitweiliger Störungen nehme ich diese Hochsommerphase doch so wahr, dass sich meine verschiedenen Aktivitäten und Perspektiven sehr gleichgewichtig entwickeln. Das ist natürlich auch von äußeren Faktoren abhängig, von Gelegenheiten, dem nachzukommen, von Anfragen, die die ausgleichende Tätigkeit erfordern und den Gleichstrom z. B. der Routine-Projektarbeit unterbrechen. Es ist dann eine Kunst, die äußeren Einflüsse so zu lenken, dass auch praktisch, im Ergebnis, ein verantwortbares und praktisch umsetzbares Gleichgewicht zustande kommt. Das aber ist immer auch eine Herausforderung, erfordert eine kleine Anstrengung, weil es nicht von selbst so kommt, weil man genau hinsehen und die richtigen Weichen stellen muss. Wenn ich von Gleichgewicht rede, dann spielen für mich fast immer die Bäume eine Rolle, die in der Beschäftigung mit ihnen Gedanken und Motivationen außerhalb quasi auflösen können. Dadurch können phasenweise sinnhafte Parallelwelten entstehen, die ihre eigenen Gesetze und ihre eigene Logik kennen. Das Ganze funktioniert deshalb, weil die Bäume diese lebenssymbolische Nähe zu uns Menschen haben und das wechselseitige Spiegeln damit sehr leicht ist. Man erkennt im Leben und der bloßen Präsenz der Bäume Gemeinsamkeiten zur eigenen Existenz und eigenen Befindlichkeiten. Im Vergleich, der sich am besten an einer konkreten symbolischen Formgebung oder kreativen Verarbeitung festmacht, kann man so etwas gewinnen, was außerhalb solcher Symbolarbeit nicht vorhanden wäre.