Dass eine Frühlingsausstellung mitten im unwirtlichen Winter bleibende Eindrücke hinterlässt, hätte ich nicht gedacht. Aber tatsächlich war ich von der Ausstellung im Blumenhaus W. sehr angetan. Natürlich gab es keine echten Blumen, sondern, wie fast immer in diesem Geschäft, jede Menge jahresspezifische Dekorationen, künstliche Blumen, Wohnaccessoires, Karten, Schmuck u. ä. Aber alles wieder so geschmackvoll arrangiert und thematisch stimmig, dass man sich am Gesamteindruck begeistern kann. Eine schöne symbolische Annährung an den Frühling also, der die Blüte der Bäume, neues Wachstum und nicht zuletzt das Osterfest an äußere Feiertagsmarke vorwegnahm und genau die richtige Anregung an diesem nicht sehr lichtreichen Wintertag darstellte.
Normalerweise mag ich die heute übliche Saison-Vorwegnahme in den Geschäften überhaupt nicht. Aber dieses Jahr erschienen mir sogar künstliche Kirschblütenzweige Mitte Januar wie ein Silberstreif am Horizont.
Es ist einer dieser Winter in denen ich mich häufig frage wie es wäre den Winter irgendwo zu verbringen, wo es kein Winterwetter gibt. Aber würde mir das wirklich gefallen?
Die Jahreszeiten sind für unsere (Selbst-)Wahrnehmung sicher unverzichtbar. Aber es ist schön zu hören, dass nicht nur ich in diesem Winter ins Zweifeln komme ;-)