Am Ende der Holzbrandsaison

Vielleicht geht unsere Holzbrandsaison mit dem heutigen Abend doch schon zu Ende. Zuletzt war ich davon ausgegangen, dass V. unbedingt darauf besteht, doch noch weiteres Brennholz aufzuarbeiten und herbeizuholen. Aber jetzt sieht es doch danach aus, dass die nächste Brennholzaktion erst wieder im Spätsommer, dann für die kommende Heizperiode auf dem Plan steht. Immerhin hat es auch das Gute, sich ab sofort auf den Frühling und hoffentlich auch frühlingshafte Temperaturen und viel Licht einstellen zu können. Auch damit wir den wohligen Holzofen nicht allzu sehr vermissen werden.

Baumthemen pädagogisch aufbereiten

Eine Reihe der Themen, die in der aktuellen populärwissenschaftlichen Baumliteratur rund um die Ökologie, KIimawirkung und Gefährdung von Bäumen und Wäldern diskutiert werden, war heute wieder Gegenstand einer meiner Lektoratsaufgaben. Die Thematik für Kinder verstehbar zu machen, ist sicher eine besondere Herausforderung. Ich versuche, den Versuch einzuordnen und etwas von meiner eigenen Fachkenntnis so einzubringen, dass die jüngeren möglichst viel aus dem Format für sich werden nutzen können. Auch wenn diese Altersgruppe nicht zu der Zielgruppe meiner Wunschbaum-Projekte gehört, glaube ich doch, etwas dazu sagen zu können, zumal ich mich auf anderen Ebenen recht häufig und intensiv auch mit pädagogischen Ansätzen praktisch auseinandersetzen konnte.

Abwechslung als Arbeitsroutine

Sowohl bei den technisch herausfordernden Projekten als auch beim der Arbeit an Inhalten und Gestaltungen komme ich zurzeit gut voran. Vorteilhaft ist auch, dass diese Mischung derzeit zum Arbeitsalltag gehört. Das ist nicht selbstverständlich, oft ist die Tätigkeit auf bestimmte Schwerpunkte konzentriert, die dann schnell einseitig und ermüdend wirken. Das ist jetzt anders und recht abwechslungsreich, nur ist der Übergang von einer zur nächsten Arbeit dann eine Herausforderung eigener Art, an die man sich bei dieser dauerhaften Konstellation auch wieder gewöhnen muss. Ganz gut, dass gerade eine Zurückhaltung bei den Hervorbringungen der Wunschbaum-Manufaktur zu verzeichnen ist. Denn eine neue Welle auf dem Gebiet wäre vielleicht doch dann etwas zu viel Abwechslung. Ich freue mich aber auf die Fortsetzung der Holzarbeit in ein wenig ruhigeren Phasen.

Kreative Sonntagarbeit

Der Sonntag war zwar entspannt, aber doch mit zu erledigenden Projektarbeiten angefüllt. Es war mir wichtig, die jüngste Porträtreihe zu bearbeiten, was immer mit viel Zeitaufwand verbunden ist, aber auch eine wirkliche Herausforderung darstellt. Mit den Ergebnissen bin ich sehr zufrieden. Leider konnte ich bei der investierten Arbeit keine Zeit mehr für die Fortsetzung meiner Baumlektüre und der neuen Rudolf Steiner Bände widmen. Leider gelingt das nicht an jedem Sonntag, ich bemühe mich aber, auch bei dicht gedrängtem Arbeitsplan die Beschäftigung mit Symbolformen und geistigen Inhalten nicht ganz zu vernachlässigen. Letztlich sind es diese Dinge, die mich weiterbringen. Ich muss es eben nur immer wieder aktualisieren.

Externe Baumschnittarbeiten

Den geplanten Rückschnitt der Ebereschen und des daneben stehenden Zwetschgenbaums konnte ich bei J. und W. heute erledigen. Ich hatte die ausziehbare Astschere extra dafür mitgenommen, auch wenn die nach der Reparatur kaum noch zu gebrauchen ist. Tatsächlich ließen sich die recht dünnen Zweige dieser jungen Bäume zwar mit etwas Gelschick noch kappen. Aber nach jedem Schnitt haben sich die beiden ineinandergreifenden Klingen miteinander verhakt, so dass ich die Stange jedes Mal absetzen und die Klinge per Hand auseinanderdrücken musste. Das ist natürlich nervig und auf Dauer nicht handhabbar. Bei diesem geringen Arbeitsaufwand war es eine machbare Lösung. Demnächst müssen wir aber doch eine neue Astschere besorgen, die ich im Baumarkt bereits angesehen hatte. Allzu lange Haltbarkeit kann man wohl bei Geräten dieser Art nicht erwarten.

Lob der ausziehbaren Baumscheren

Vs selbst konstruierte Alternative zu der zerbrochenen ausziehbaren Baumschere ist keine wirkliche Alternative. Wir haben sie extra noch von ihrem Ablageort hergeholt, um dann aber festzustellen, dass sie kaum vernünftig schneidet, selbst kleine Ästchen sind nur mit Glück und Zerren damit abzutrennen. Nun werde ich übergangsweise die provisorisch reparierte alte weiterverwenden, die aber nur noch schneidet, wenn man die Spitzen der Schneide nutzt, das heißt auch, dass dickere Äste gar nicht mehr funktionieren. Bei meiner Recherche im Baumarkt habe ich festgestellt, dass es neue vergleichbare Nachfolgermodelle gibt, von Markenfirmen, die aber einen ordentlichen Preis haben. Deshalb konnte ich mich noch nicht entschließen. Letztlich wird aber kein Weg daran vorbeiführen, am Ende ist diese Form von Schere doch eine enorme Arbeitserleichterung, weil sie umständliches und gefährliches Jonglieren auf hohen Leitern erübrigt und man alles vom Boden und bei sicherem Stand erledigen kann.

Pläne fürs Säen und die frühen Gartenarbeiten

Nun ist es doch an der Zeit, an das erste Aussäen von Pflanzen zu denken. Im letzten Jahr ist es nichts geworden mit den Chilis, obwohl ich sie monatelang gegossen und zuvor mühsam aus Samen großgezogen hatte. Aber die Witterungsverhältnisse waren für die Art ungünstig, so dass sie nicht mehr rechtzeitig zur Blüte kamen. Nun muss ich die Samen neu kaufen, da ja im Vorjahr keine Früchte geerntet werden konnten und hoffe, die richtige Art mit Schärfegrad 10 wieder zu finden. Vor allem hoffe ich auf viel Sonne und Wärme im Sommer, damit die Pflanzen frühzeitig zur Blüte und Fruchtreife kommen können. Was ich sonst noch säen und pflanzen werde, habe ich noch nicht entschieden. Aber ich denke, eine Reihe von Rizinusstauden werden auf jeden Fall dabei sein, die sich im letzten Jahr als sehr reizvolle Zierpflanze entpuppt hatten, wenn man sie quasi als Bonsai möglichst lange in kleinen Töpfen zieht, so dass sie die normale Größe gar nicht erreichen. Die großen Stauden, vielleicht 2 oder 3 reserviere ich dann nur für den geschützten Bereich im Garten, in dem sie niemanden irritieren, schön aussehen und auch genügend Licht erhalten. Und dann steht auch immer noch der Rückschnitt des Walnussbaums und der Gleditschie aus, die mir wegen der defekten ausziehbaren Astschere zuletzt noch nicht möglich war.

Bäume und Contententwicklung

Der Wald war auch heute wieder Thema meiner Agenturarbeit, die mich zurzeit öfter auch mit Contententwicklungen herausfordert. Aber bei diesem Thema macht es immer noch Spaß, Altbekanntes auf jeweils neue Weise aufzuarbeiten und für verschiedenste Kampagnen in Form zu bringen. Das wird nie langweilig, wie auch, wenn es um Bäume geht, deren gesamtes Bedeutungsspektrum so vielschichtig und zeitlos erscheint, dass es niemals an Relevanz für den Alltag und das Erleben der Menschen verlieren wird. Man muss nur darauf achten, nicht mit leeren Klischees zu arbeiten. Das würde dem Thema nicht gerecht, das immer auch mit dem Zeitgeist Veränderungen unterworfen ist. Im Faktischen wie auch in der Wahrnehmung und Reflexion.

Dem Wahnsinn eine geistige Fortschrittsperspektive entgegensetzen

Die Katastrophenberichterstattung begleitet mit viel Empathie und tatkräftiger Hilfe den Alltag der Menschen auch bei uns. Denn die Betroffenheit ist bei diesem Konflikt und seinen tragischen Auswirkungen hierzulande noch größer als in den Vorjahren im Zusammenhang mit der Flüchtlingswelle aus Syrien und Afghanistan. Vielleicht weil das Land geographisch näher liegt. Wahrscheinlich aber auch wegen einer so empfundenen größeren kulturellen Nähe. Es ist in jedem Fall eine kleine Beruhigung und ein menschlicher Lichtblick, das hohe Maß an Hilfsaktivitäten zu sehen, das dem Wahnsinn ganz sicher etwas entgegensetzt und vielleicht die weitere Eskalation verhindert. Wir müssen versuchen, alle zusammen, die Gedanken in Richtung des Friedens und des allen Menschen Gemeinsamen zu lenken, um Zerstörung und Leid gar nicht erst in dieser grausamen Weise wachsen zu lassen. Damit wir uns sehr bald wieder unserer eigentlichen fortschreitenden Entwicklung auf geistigem Gebiet, mit den Symbolen in Natur und Kultur und ihrer Anwendung, widmen können. Sicher sind wir nicht hier, um uns gegenseitig zu verletzten und zu beherrschen.

Lösung für den Maulbeerbaumschnitt

V. hat eine gute Idee, wie wir mit den riesigen Mengen an geschnittenen Maulbeerbaumästen umgehen können. Da sie zum größten Teil noch nicht kleingeschnitten sind, bietet es sich an, sie mit dem Häcksler zu schreddern, dann kommt das Gerät auch einmal wieder zur sinnvollen Verwendung. Und einiges an Biomasse zum Düngen oder als Mulch haben wir bei der Gelegenheit auch noch. Jedenfalls fällt dann das mühsame Wegschaffen per Anhänger weg, was in früheren Jahren eine Tortur dargestellt hat.

Sich über das Verhältnis von Menschen und Bäumen äußern

Am Ende bin ich mit dem zweitletzten Bestseller von Peter Wohlleben doch versöhnt. Während der Lektüre des Buchs über das Band zwischen Mensch und Natur war ich zwischenzeitlich doch im Zweifel, ob die Art der Beschäftigung mit dem Thema nicht zu wissenschaftsgläubig und zu wenig über diesen Horizont hinausblickend ist. Ich denke aber, dass in der Gesamtbetrachtung der Beiträge bzw. Kapitel auch viele das Thema diversifizierende Teilthemen aufgegriffen wurden, die zum Teil über naturwissenschaftliche Beobachtung und Erkenntnis oder Erfahrungsberichte hinausgehen. Das halte ich nämlich für dringend notwendig, da sonst der Eindruck entsteht, man könne etwas immer Gültiges über das Mensch-Baum-Verhältnis mitteilen, das zudem nur dann aussprechbar ist und Bedeutung hat, wenn naturwissenschaftliche Experimente es quasi nachgewiesen haben. Als jemand, der die Symbolik und Ästhetik in Kommunikationsprozessen zu seinem Arbeitsschwerpunkt zählt, ist so eine Sichtweise natürlich nicht akzeptabel. Und so sehe ich mich, die vorläufigen Erkenntnisse und auch die erfolgreichen formale Darstellung dieser bei Peter Wohllebens durchaus anerkennend, selbst bestätigt, meine Wunschbaum-Projekte weiterzuentwickeln und damit der vor allem geistigen Dimension des Themenfelds eine Stimme zu geben, die immer wieder neue Facetten unterscheidet und versucht, jeweils zeitgemäße Inhalte und Formen daraus zu gewinnen.

Ein aufwändiger Rückschnitt des Maulbeerbaums

Das Wetter war einfach ideal für diese Arbeit, und so konnte ich nicht umhin, das Vorhaben umzusetzen, den Maulbeerbaum zurückzuschneiden. Das musste im Vorjahr wegen einer Verletzung ausfallen und war deshalb jetzt umso dringlicher, da der ohnehin wachstumsfreudige Baum enorm viele Äste ausgetrieben hatte, die immer dichter wurden und im Sommer der Baum von Blättern geradezu erdrückt erschien. Der Rückschnitt musste radikal erfolgen, auch wenn zu erwarten ist, dass sich die berühmten Wassertriebe wieder in großer Zahl und Länge ausbilden werden, aber trotzdem wird es dann wieder eher zu bewältigen sein. Am Vormittag hatte ich noch mit der verlängerbaren Handsäge einige stärkere Äste abgeschnitten, vom Boden aus, und den Rest mit der ausziehbaren Stange bzw. der daran befestigten Baumschere erledigt. Aber mir war klar, dass ich damit nicht weit komme, da zu viele sehr starke Äste darunter waren. So habe ich V. gebeten, mir die Handhabung der ausziehbaren Baumkettensäge zu erklären, mit der ich noch nie zu tun hatte. Und das war die richtige Entscheidung, denn selbst mit der geballten Motorkraft war es mit einigem Aufwand verbunden, den Baum ausreichend stark zurückzuschneiden. Im Ergebnis haben wir eine riesige Menge stark verzweigter Astabschnitte abgenommen, die ich in den nächsten Wochen noch klein schneiden und abtransportieren muss. Aber der Baum ist jetzt auf ein handhabbares Maß reduziert und kann im Frühjahr frische Triebe ansetzen. Natürlich habe ich mich anschließend und auch schon vorher bei ihm für die radikale Maßnahme entschuldigt. Ich glaube, er hat es verstanden und wir hoffentlich in diesem Jahr wieder Früchte ansetzen, damit wir unsere Vorräte an leckerer Maulbeermarmelade nach Jahren des Ausfalls wieder auffüllen können.

Bäume vor dem ersten Austrieb zurückschneiden

Es ist zwar sehr kalt, gerade in den Nächten, aber die aktuelle Omega-Wetterlage bedeutet auch extrem viele Sonnenstunden, viel Licht. Und das allein gibt uns Auftrieb, zumal wir dann auch mal etwas draußen arbeiten können, z. B. Bäume zurückschneiden. V. hat heute mit seinem geliebten Nashi schon begonnen. Von den Gartenbäumen wären auch der Walnussbaum und die kleine Gleditschie noch zu schneiden. Aber das ist nicht viel Aufwand. Eine Herausforderung dagegen ist der Maulbeerbaum, den ich letztes Jahr nicht zurückschneiden konnte. Entsprechend extrem viele und lange Wassertriebe hat er ausgebildet. Das wird schwierig und wird vermutlich den Einsatz der Astkettensäge erforderlich machen. Vielleicht ist das genau die richtige Aufgabe für diesen Samstag. Ich bin noch nicht ganz entschlossen.

Aufmerksamkeit für Vertrautes erweitern

Es scheint, dass die Menschen in dieser so schwierigen Zeit sich bevorzugt zurückziehen, sich auf die eigenen vier Wände beziehen, viel renovieren und sich überhaupt mit sich und dem engeren Umfeld beschäftigen. Es ist wohl der Wunsch, so viel wie möglich Erwartbares und Vertrautes zu erleben, das der Unsicherheit im Außen etwas entgegensetzt und Selbstvertrauen aufrechterhält. Und so beobachte ich schon Ansätze von gesteigerter Aufmerksamkeit in bestimmten Alltagsbereichen und in der zweckfreien Kommunikation, aber immer noch gepaart mit einer lähmenden Ermüdung, einer Fassungslosigkeit gegenüber den Entwicklungen in Politik, Wirtschaft und Gesellschaft. Ich hoffe, dass dennoch eine geschärfte Beobachtungsgabe übrigbleiben wird, wenn wir irgendwann den Krisenmodus verlassen. Und dass die Menschen aus der Beobachtung der Jahreszeiten im Spiegel der Bäume viel Energie für alles beziehen, was sie im Leben über die Maßen beansprucht.

Persönliches Baumtagebuch von Bernhard Lux: Täglich begegne ich den Bäumen auf vielfältigen Wegen. An ihrem jeweiligen Standort in der Natur, in der Lektüre von Baum- und anderer Literatur, in der alltäglichen Reflexion, der handwerklichen Arbeit und im Gespräch mit der Familie oder Freunden und Kollegen. Es ist mir ein Bedürfnis, diese themenbezogenen Beobachtungen, Interaktionen und Kommunikationen in Form des Baumtagebuchs zu dokumentieren. Seit dem 20. November 2004 habe ich keinen einzigen Tag ausgelassen – ein Zeichen dafür, dass das Baumthema und der Baum als Archetypus tatsächlich im Alltagsleben verankert ist und vielfältige inhaltliche Assoziationen ermöglicht. So mag dieses Baumtagebuch jeden seiner Leser/innen auf die Spur einer je eigenen Beziehung zu den Bäumen führen.