Erholung und symbolische Transformation

Dieser Sonntag konnte seine Bedeutung als Ruhetag einmal richtig ausnutzen. Jedenfalls war die Erholung tatsächlich notwendig, zu sehr hat mich die Krisenzeit auch körperlich zuletzt angegriffen, so dass die Energie zwischenzeitlich auch mal auf Niedrigstand haben kann. Da sind Sonntag ideal, um die Batterien neu aufzuladen. Ich hoffe auf einen nicht ganz so gedrängt mit Projektarbeit angefüllte letzte Monate dieses Jahres und einen möglichst beruhigten Übergang in die Weihnachtszeit. Die Bäume verschwinden in dieser Zeit zunehmend aus meinem Blickfeld und werden durch ihre symbolische Repräsentation und in ihrer Aufhebung durch Symbole in veränderter und der Jahreszeit angepasster Form wichtiger. Mit einem großen Höhepunkt im Anblick des erleuchteten Weihnachtsbaums insbesondere in der Nacht der längsten Dunkelheit.

Suchkriterien für atmosphärische Weihnachtsfotografie

Ein Blick auf die Präsenz meiner Weihnachtsmotive bei den älteren Microstock-Agenturen heute zeigte mir, für mich überraschend, dass bei Eingabe bestimmter Suchbegriffkombinationen tatsächlich auch ältere Motive auf der ersten Suchergebnisseite ausgegeben werden. Bei der ungeheuren Beschleunigung dieses Geschäfts in den letzten Jahren hätte ich das nicht für möglich gehalten. Es sind aber überwiegend solche Fotografien aus meinem Portfolio, die auch schon vor Jahren gute Resonanz gefunden haben, als es noch leichter war, neue Motive überhaupt ins Blickfeld zu stellen. Andere, punktuell durchaus auch erfolgreiche Weihnachtsfotos der jüngsten Jahre dagegen tauchen unter diesen Begriffen nicht auf. Da fragt man sich schon, wo genau die Kriterien, wo die Logik der Suchalgorithmen bei den Microstock-Agenturen eigentlich liegt. Hängt das Ranking in der Suchergebnisausgabe am Ende einfach an den Downloadzahlen? Das würde aber bedeuten, dass neues Material kaum noch eine Chance hat. Und wenn doch, woran läge das dann. Fest steht, dass meine atmosphärischen Fotografien rund um die Motive Weihnachtsbaum, Adventskranz, Weihnachts- und Adventsdekoration und weihnachtliche Lichter viele Menschen ansprechen. Es ist ein Jammer, dass gerade die neueren, technisch besonders brillanten, sich aber außerordentlich schwer einen vorderen Platz erobern. Es könnte sein, dass die Agenturen ihren Algorithmen nicht gerade die benutzerorientierten Kriterien zugrunde legen.

Lichtsymbolik und Weihnachts(baum)beleuchtung

Es gab jüngst zwar einige Gelegenheiten und Anreize. Aber ich denke, doch mit unseren vorhandenen Lichterketten in dieser Weihnachtszeit zurecht zu kommen. Das sind zuletzt auch einige gewesen, zudem eine Reihe von Zeitschaltuhren, so dass mit LED-Technik und begrenzter Leuchtdauer auch kein schlechtes Gewissen in Bezug auf die angesagte und manchmal schon angemahnte Energieersparnis entstehen muss. Man darf bei alldem eben das nicht vergessen, was uns die weihnachtliche Ästhetik und Symbolik an Aufbauendem schenkt. Eben das, was wir zur Stärkung unserer eigenen innenliegenden Energie dringend benötige. So gesehen, kann die Lichtsymbolik und Lichtatmosphäre in der Zeit des Jahres, die natürlich die dunkelste dargestellt, für unsere seelische und körperliche Gesundheit nur förderlich sein. Und auch beim Weihnachtsbaum werde ich auf die alten Ketten zurückgreifen. Die sind zwar nicht ganz so sparsam, strahlen aber ein viel wärmeres Licht aus. Und außerdem werden keine Ressourcen für die Produktion neuer Leuchtmittel verbraucht.

Ein Adventskranz mit Baumscheiben

Leider haben wir in den letzten Jahren nicht mehr die Auswahl an verschiedenen Brennholzsorten. So wird es schwierig, für Js Vorhaben geeignete Baumscheiben zu organisieren, die als Standbasis für Adventskerzen bzw. für das Gestalten eines Adventsgestecks geeignet sind. Die Idee kommt von einer der Landzeitschriften, die wir regelmäßig lesen und daraus so manche kreative Anregung entnehmen. Interessant ist das, wenn es recht umfangreiche Scheiben sind, die zudem eine markante, umlaufende Rinde tragen. In der Zeitschrift sind dafür schöne Birkenscheiben verwendet worden, deren weiße streifige Rinde natürlich sehr dekorativ wirkt. Aber auch Ws alternative Idee mit Robinienholzscheiben könnte geeignet sein, wenn der Stamm genug Durchmesser hat. Das muss ich mir erst ansehen. Die Borke ist jedenfalls auch bei den Robinien schön dicke und markant. Wir werden sehen, glücklicherweise ist ja noch etwas Zeit für die Adventsvorbereitungen.

Weihnachtsbaum- und andere Motive für den Adventskalender

Das war eine Gelegenheit, meine Weihnachtsfotografien der letzten ca. 14 Jahre durchzusehen und eine Auswahl von 24 Bildern zu treffen, die ich für einen Adventskalender verwenden will. So ein Tischkalender mit Deckblatt und 24 einseitig bedruckten Blättern ist für mich in Eigenproduktion eine Neuigkeit. Aber es war an der Zeit, auf die Art einmal die Vielfalt der über einen längeren Zeitraum realisierten Motive darzustellen und die Zusammenstellung vor allem den Menschen zukommen zu lassen, die meine Weihnachtskarten mit jährlich neuen Motiven bereits kennen. Das spielt viel Weihnachtsbaum-Symbolik mit, aber auch vegetabile Weihnachtssymbolik allgemein. Und natürlich die besondere Farben- und Lichtstimmungen der Weihnachtszeit, die rund um die Symbole und Traditionen sich entfalten und diese Zeit so unverwechselbar machen. Ich freue mich über diese rekapitulierende Arbeit und denke, das in den nächsten Jahren auch beliebig variieren zu können. Dieser Kalender enthält allerdings nur die Nummerierung von 1 bis 14, so dass er im Prinzip jedes Jahr wieder neu Verwendung finden könnte, oder aber mit einigem Abstand in ein paar Jahren wieder neu.

Den Herbst kreativ bewusst machen

M. hat aus den kürzlich am Bienenhaus gesammelten Zweigen des Pfaffenhütchens, der Heckenrose und des Mispelbaums, jeweils mit reifen Früchten, und den lose aufgesammelten Esskastanien in ihren stacheligen Hüllen einen schönen Herbstkorb zusammengestellt und an der Eingangstreppe platziert. Das ist in dieser Zusammenstellung ein schöner Spiegel des vegetabilen Herbstes und eine geeignete optische Marke, um die Jahreszeit bewusst auf und in sich wirken zu lassen. Ich freue mich sehr auf die Gelegenheit, weitere jahreszeitliche Akzente zu setzen, z. B. in Form eines neuen Strohblumensträußchens, das wegen der nicht gerade vielen und zudem eher klein gewachsenen Blüten, die ich in diesem Sommer sammeln und aussortieren konnte, zwar kleiner ausfallen wird. Aber das diesmal selektierte Farbspektrum im Bereich von Gelb, Hellrot und Orange, dürfte ein interessanter Hingucker werden, der sich von den noch stärker herbstlichen, ins Bräunliche gehenden Farben der beiden Vorgängerjahre unterscheiden dürfte. Auch von den aus verschiedenen hellen Farben zusammengesetzten noch früheren Sträußen. Ich habe mich auch diesmal wieder auf ein enges Farbspektrum bei der Auswahl beschränkt, weil das erfahrungsgemäß die stimmigsten und eindrücklichsten Ergebnisse bringt.

Grundlegendes Umweltbewusstsein

Die merkwürdige Anmutung von Stillstand setzt sich in diesen Oktobertagen fort. Fast scheint es, als ob sich ein Wunsch verbreitet und eingeprägt hätte, den Rest des Kalenderjahres in Bewegungslosigkeit und ohne Entscheidungen zu verharren, um in einer irgendwie geklärten Situation im neuen Jahr neu durchzustarten. Die Menschen sind erkennbar und hochgradig verunsichert, was vor allem mit dem Bedarf und der Sorge um die grundlegende Versorgung mit Lebensmitteln und Heizenergie zu tun hat. Kaum zu glauben, wie das nun die gesamte Gesellschaft lähmt und neuen Initiativen kaum noch Luft lässt. Es werden wohl erstmals für eine solche Stimmungslage Coping-Strategien gesucht und gefunden werden müssen, die für jeden ein wenig anders aussehen. Aber gemeinsam ist ihnen, dass man sie nirgendwo abgucken oder von irgendwoher übernehmen kann. Eine wirkliche Herausforderung, bei der wir gezwungen sind, alle Lebenserfahrung und möglichst viel Intuition zu bemühen. Ich hoffe, es gelingt uns, überall, wo wir im sozialen Raum an Grenzen stoßen, Energie aus dem uns allen Gemeinsamen, der natürlichen Umwelt schöpfen und diese Energie für die eigene Weiterentwicklung nutzen können. Auch darauf müssen sich viele erst einmal einstellen und ein Grundbewusstsein für die Möglichkeiten entwickeln.

Wiedersehen mit einem biografisch bedeutsamen Ausflugsziel

In S. waren wir bestimmt drei Jahre nicht mehr. Dabei ist die nahegelegene Kleinstadt immer schon eines unserer Lieblingsziele gewesen, das so zweimal jährlich auf dem Programm stand, schon aus biografischen Gründen. Aber in der Corona-Zeit war eben alles anders, gerade was Veranstaltungen und Zusammenkünfte betrifft. Heute also ein Wiedersehen mit dem Ort und seiner anziehenden Atmosphäre, die sich, obwohl im benachbarten Bundesland liegend, sehr heimatlich anfühlt. Gerade die Fahrt dorthin hat für uns etwas Anrührendes durch das in diesem Bereich tief eingeschnittene Saartal, das von einer Uferseite aus von einem riesigen und schon seit Jahrzehnten kontinuierlich abgetragenen Sandsteinmassiv begrenzt wird, in anderen Abschnitten von steilen mit Wald bewachsenen Hängen. Das ist schon eine Panoramastrecke, deren Zielort sich stimmig in die Stimmung einpasst, die während der Fahrt unweigerlich entsteht. Bei der tief stehenden Nachmittagssonne in diesen Tagen des goldenen Oktobers ist das Unvergleichlich und wird uns, auch wegen der langen Pause zuvor, atmosphärisch in Erinnerung bleiben.

Ein Samstag angefüllt mit herbsttypischen Gartenarbeiten

Die Gartenmöbel winterfest zu machen, war heute an der Zeit. So habe ich mich auch schon am Vormittag daran gemacht, alles abzukehren, einzupacken und die Polster und Kissen in ihr Winterquartier zu bringen. Im Einzelnen ist das immer ziemlich zeitaufwändig, wodurch auch der ganze Vormittag am Ende mit dieser Arbeit ausgefüllt war. Dann habe ich die Mittagszeit genutzt, um meine jüngst zusammengetragenen Chilischoten zu zerteilen, die Samen zu separieren und das Fruchtfleisch wiederum in ganz kleine Stücke zu schneiden, die ich dann in der gewährten Form auf großen Tellern auf der Fensterbank zu Trocknen auslege. Zuletzt sind auch etwas mehr Schoten zusammengekommen. Jetzt scheint sich der Reifungsprozess zu beschleunigen, auch wenn die Schoten am Strauch inzwischen nicht mehr orange ausreifen und im geernteten Zustand im warmen Zimmer die Reifung nachträglich erfolgen muss. Interessant, dass bei dieser Sorte das Maximum tatsächlich ein sattes Orange darstellt, während ich sonst immer nur das Knallrot als Reifeoptimum kannte. Am späteren Nachmittag bin ich zusammen mit M. noch zu unseren Wiesenstück mit den Walnussbäumen und Esskastanien gefahren. Vor allem, um V. zu entlasten, der zunehmend Schwierigkeiten hat, diese Dinge selbst zu bewältigen. So war dann auch zunächst eine große Menge an angetrocknetem Astmaterial der Weinreben zusammenzutragen, das die Hälfte der Gartenfläche bedeckt hatte. Und jede Menge Laub und sonstiger Grasschnitt, bevor wir überhaupt richtigen Zugriff auf die Nüsse und Kastanien hatten. Die auch nur annähernd vollständig aufzusammeln, wäre ganz unmöglich gewesen, zu groß ist in diesem Jahr der Ertrag und zu klein und oft mit der ledrigen, weil schon halb verrotten Schale umhüllt sind viele Nüsse. Aber für den eigenen begrenzten Bedarf reicht das vollkommen aus. Und für einige herbstliche Dekorationen, für die wir v. a. die Esskastanien mit ihren stacheligen Fruchthüllen und einige Zweige des Mispelbaums mit seinen charakteristischen Früchten verwenden. Insgesamt war so dieser Samstag mit viel Arbeit im und rund um den Garten ausgefüllt. Wohl nicht die letzte Gartenarbeit vor Beginn des echten Winters.

Archetypisches Ausgleichsverhalten

Diese Wochen im Übergang von Spätsommer und Herbst, in denen wir unsre Gedanken immer öfter schon in Richtung der Weihnachtszeit richten, verfliegen schneller als zuletzt. Die Beschleunigung der Zeitwahrnehmung scheint mir gerade besonders ausgeprägt. Eine unaufhörliche Geschäftigkeit, die notwendig scheint und doch zumindest auf mich immer wieder befremdlich wirkt. Der ich mich mit verschiedenen Mitteln zur Wehr setze, weil ich Einseitigkeit vermeiden will. Weil ich mit solcher Einseitigkeit schlechte Erfahrungen gemacht habe. Und da gibt’s einiges, was helfen kann. Zum Beispiel noch genaueres Beobachten der Umwelt und der Mitmenschen. Zum Beispiel mehr zurückgezogene Phasen des Stillseins und der ungerichteten Reflexion. Aber eben auch gerichtetes, auf einen Gegenstand bezogenes Denken, kreatives Verarbeiten und kommunikatives Handeln, wie ich es am Beispiel der Wunschbaum-Projekte und dem Mensch-Baum-Verhältnis vielfältig durchspiele. Wenn man von der kleinteiligen Hektik und Beschleunigung absieht, bildet dieses Thema für mich einen roten Faden, der nie wirklich abreißt. Die Kontinuität ist wichtig für die genannte Wirkung. Aber möglich wird diese Kontinuität allein durch den archetypischen Charakter des Baumsymbols und seiner enormen Stärke als Symbol des Lebens schlechthin.

Energiekosten, Brennholz und Sparsamkeit

Auch heute kam beim neuerlichen Besuch des Heizungstechniker das Thema der Wärmeversorgung im Winter wieder auf. Tatsächlich scheinen sich das jetzt gerade viele durch den Kopf gehen zu lassen, auch bisher wenig genutzte Möglichkeiten wie den Holzbrandofen oder das Kamin zu nutzen. Leider sind die meisten offenen Kamine zum Heizen weniger geeignet. Sie sind zwar schön und verströmen Wohlfühlatmosphäre, aber die Wärme verpufft doch unkontrolliert. Wenig effizient, würde man heute sagen, ist diese Art von Brennholzverwendung. Fast zu schade, dass dafür Bäume viele Jahre lang ihre Lebensenergie im Holz konserviert haben. Aber auch viele andere echte Holzöfen sind oft nicht sehr geeignet, wirklich ausreichend Wärme zu produzieren und eine Alternative zu sonstigen Heizformen darzustellen. Auch weil das Brennholz aktuell praktisch mit den Preissteigerungen von Gas und Öl mitgezogen hat. Für jemanden, der keine Vorräte hat, ist das eigentlich auch schon unerschwinglich oder jedenfalls kein Vorzug. Da lässt sich kaum noch etwas empfehlen, außer mit welchem Energieträger auch immer so sparsam wie möglich umzugehen. Wir geben uns selbst die größte Mühe.

Weihnachtsbaum und Weihnachtsmotive aus fast 20 Jahren

Die Weihnachtsfotografie spielt nun schon viele Jahren für mich und die Familie eine wichtige Rolle. Wie ich heute gesehen habe, erstelle ich systematisch seit 2003 Weihnachtskarten mit eigenen Fotografien. Immer so, dass ich verschiedene Fotoreihen realisiere, diese dann sorgfältig durchsehe, ausfiltere und bearbeite und schließlich vor Weihnachten des Folgejahres diese Motive für persönliche Karten und Grüße verwende. Dabei sind viele richtig gute Motive zusammengekommen, deren Stil und motivischer Fokus sich immer wieder verändert und verschoben haben. Ich würde auch sagen, dass sich die technische Qualität immer weiter verbessert hat. Aber das ist eher eine Folge der besseren technischen Ausstattung, weniger der Intensität des Erlebens und fotografischen Arbeitens, das auch schon vor fast 20 Jahren dieselbe Dichte hatte. Natürlich spielt der Weihnachtsbaum, sein Schmuck und v. a. seine Beleuchtung bei diesen Motivreihen eine herausragende Rolle. Indirekt ist er auf fast allen Fotos präsent, und sei es nur in Form der von ihm mitgeprägten Lichtatmosphäre in den weihnachtlich geschmückten und erleuchteten Räumen. Ich denke daran, in diesem Jahr einen Tisch-Adventskalender mit einer Auswahl eigener Weihnachtsmotive aus diesen 19 Jahren zu realisieren. Das wird spannend und nicht ganz einfach, die richtige Mischung zusammenzustellen.

Für Freiräume außerhalb der Krisenkommunikation

Zurzeit verschieben sich die Themen und Aufmerksamkeiten in eine Richtung, die mir nicht gefallen kann. Alle reden nur noch von Krisenbewältigung, v. a. in Bezug auf die Energiepreise, vom Sparen und sonstigen Strategien, möglichst glimpflich diese wahrscheinlich langanhaltende Zeit zu überstehen. Ungünstiger für meine zeitlosen Themen könnte dieses Umfeld und der Zeitgeist nicht sein. Bei solcher Gestimmtheit ist es besonders schwierig, Aufmerksamkeit auf irgendetwas zu lenken, was gerade nicht zum vordergründig Notwendigen und Unverzichtbaren gehört. Die Gefahr, dass man das Große Ganze aus dem Blick verliert wächst im gleichen Maße wie die Krisenhektik Konstanz gewinnt. Wir müssen dringend Freiräume schaffen, die Grundlagenkommunikation möglich macht, weil das lebenswichtig ist, nicht nur kulturell, auch ganz lebenspraktisch. Das muss allen bewusst werden. Und nein, es muss nicht unbedingt ein Gespräch über Bäume sein. Das bleibt mein Favorit, aber natürlich gibt’s auch andere Symbolebenen, die ähnlich stark die Selbstreflexion aktivieren können. Nur die grundsätzliche Offenheit und Bereitschaft dafür muss schon vorhanden sein oder sich langsam bei einer größere Zahl Menschen wieder entwickeln.

Geschichte vs. zeitlose Grundlagenthemen

Der gesetzliche Feiertag hat schon eine Bedeutung für mich, auch wenn ich die Aura kirchlicher Feiertage deutlich intensiver wahrnehme. Aber die nationale Zugehörigkeit, gerade vor dem Hintergrund der deutschen Einheit ist natürlich ein immer auch biografisches Ereignis, mit dem jeder, der damals schon gelebt hat und es bewusst mitverfolgen konnte, ein Erlebnis verbindet oder zumindest sich erinnert, in welcher Lebenssituation und Stimmung er sich zu dem Zeitpunkt befand. Dass die Erinnerung jährlich wiederkehrt, ist der Bedeutung des weltweit zwar nicht einmaligen, aber doch seltenen Ereignisses sicher angemessen und besonders in diesen heutigen Zeiten von besonderem Stellenwert. Es sind dennoch die geschichts- und quasi zeitlosen Themen und Gedankenebenen, die für mich wirklich prägend sind. Ich wage zu behaupten, dass das im Grunde für jeden Menschen so ist, wenn auch die meisten sich dessen nicht bewusst sind. Und so hoffe ich, zumindest ein Stück weit mein Bewusstsein von den zeitlosen Symbolen des Lebens, enggeführt an der Symbolik der Bäume, auch künftig kreativ verarbeiten und teilen zu können. Die Wunschbaum-Projekte sind seit einigen Jahren bewährte Mittel dafür. Dass sie selbst in so krassen Krisenzeiten wie diesen Resonanz finden, ist mir eine Bestätigung und vor allem ein Zeichen für die reale Bedeutung der zeitlosen Grundlagenthemen.

Persönliches Baumtagebuch von Bernhard Lux: Täglich begegne ich den Bäumen auf vielfältigen Wegen. An ihrem jeweiligen Standort in der Natur, in der Lektüre von Baum- und anderer Literatur, in der alltäglichen Reflexion, der handwerklichen Arbeit und im Gespräch mit der Familie oder Freunden und Kollegen. Es ist mir ein Bedürfnis, diese themenbezogenen Beobachtungen, Interaktionen und Kommunikationen in Form des Baumtagebuchs zu dokumentieren. Seit dem 20. November 2004 habe ich keinen einzigen Tag ausgelassen – ein Zeichen dafür, dass das Baumthema und der Baum als Archetypus tatsächlich im Alltagsleben verankert ist und vielfältige inhaltliche Assoziationen ermöglicht. So mag dieses Baumtagebuch jeden seiner Leser/innen auf die Spur einer je eigenen Beziehung zu den Bäumen führen.