Neue Garten-Baum-Architektur

An diesem Samstag haben wir doch ziemlich alles an Gartenarbeit erledigt, was wir uns vorgenommen hatten: Die Sitzgarnituren verstaut oder winterfest gemacht, das Springbrunnenbecken ausgepumpt und gesäubert, verschiedene Pflanztöpfe geleert und ausgekehrt, den Hofraum gefegt und von den vielen Herbstblättern befreit, das Efeu erneut geschnitten, das schon wieder viele neue herausragende Triebe ausgebildet hatte, und schließlich – mein persönliches Highlight – die zwei neuen Bäume eingepflanzt. Der Feigenbaum hat wie geplant im Zentrum unseres kleinen Frühjahrsblumenbeets seinen neuen Platz gefunden und die Gleditschie findet sich nah des mittleren Gartenpfads wieder. Zwei kleine Bäumchen. Der neue Feigenbaum noch keinen Meter hoch-, aber doch schon um einiges in die Breite gewachsen und mit ersten kleinen Früchten, die bis auf zwei Ausnahmen noch nicht zur Reife kommen werden. Er wirft jetzt nach und nach seine lappigen Blätter ab, die vom Herbst gezeichnet sind. Und die Gleditschie, ein Stengel erst, aber dank des Super-Sommers schon über zwei Meter in die Höhe geschossen, hat ihr Laub schon fast vollständig abgeworfen. Übrig sind noch seine dünne Stammachse und die gemessen an seinem Umfang überdimensional wirkenden Stacheln. Für beide war es die genau richtige Zeit für das Einpflanzen. Ich bin sicher, sie werden sich in der Erde jetzt viel besser entwickeln können und schon im kommenden Jahr einen weiteren Wachstumsschub erfahren. V. will später noch die Weinreben umleiten, damit der Feigenbaum genügend Licht erhält. Mit diesen beiden Pflanzungen, so klein die Bäumchen zurzeit noch wirken mögen, haben wir eine wichtige Weichenstellung für die gesamte Architektur des Gartens vorgenommen. In späteren Jahren, wenn die kleinen ausgewachsen sein werden, werden die Bäume in einen lebendigen Dialog miteinander und mit uns treten können. Besonders habe ich auf eine möglichst gleichmäßige Verteilung geachtet. So dürfte jeder einen für ihn ausreichenden Freiraum haben, ohne dass eine Konkurrenz um das Sonnenlicht zu befürchten ist.

Feigenbaumpflanzung 2015
Gleditschienpflanzung 2015

Ende der Gartensaison

Nun ist es doch schon so weit, dass wir uns im Garten nicht mehr sitzend aufhalten können. Das Ende der Gartensaison. So haben wir heute schon mal angefangen, die Polster und Bezüge der Schaukel, des Sofas und der Gartensessel einzupacken und drinnen zu verstauen. Morgen stehen verschiedene Wintervorbereitungsarbeiten an: Die Sitzmöbel winterfest abdecken und auf Klötze setzen, um sie vor der Feuchtigkeit zu schützen. Zwei kleine Bäume vom Pflanztopf in die Erde einpflanzen. Das betrifft unseren Nachfolger-Feigenbaum und die besonders hoch gewachsene Gleditschie, für die ich bereits je einen Platz reserviert habe. Verschiedene Kübelpflanzen müssen ebenfalls entsorgt und demnächst durch winterfeste Arten ausgetauscht werden. Ich hoffe, es wird einigermaßen sonnig, dann fallen diese Arbeiten leicht und es ist auch einfacher, sich von der Freiluftsaison innerlich zu verabschieden.

Ereignisse der Obsternte

V. hat heute jede Menge Essäpfel mitgebracht. Die sind jetzt in verschiedenen Bütten gelagert und werden hoffentlich die Nachfröste verkraften. Das Aussortieren wird sie aber vermutlich schnell reduzieren. Ein weiteres Apfelgericht stand heute auf dem Speiseplan. Schon länger hatte ich keine Apfelpfannkuchen mehr gebacken. Jetzt war es naheliegend. Und es sind wieder so viele geworden, dass das Abendessen gleichzeitig für uns miterledigt war. Kalt sind sie nämlich mindestens genauso gut. Heute hatten wir den Feigen-Tagesrekord für dieses Jahr. Sage und schreibe zwanzig Früchte habe ich gepflückt. Das ist schön für M., zeigt aber auch, dass es jetzt langsam zu Ende geht. Es sind nicht mehr ganz so viele dicke Exemplare am Baum, die in den nächsten Tagen erntereif sind. Viele sind noch nicht soweit und werden sich möglicherweise auch nicht mehr entwickeln, da die nächsten Nachtfröste das Laub zerstören werden und dann erfahrungsgemäß nicht mehr viel weiter geht. 119 bis jetzt. Vielleicht übertreffen wir ja doch noch die Vorjahresbilanz.

Wo bleibt der Herbst?

Auf mich wirken diese Tage fast schon wie November. In den Medien wird bereits über Grippeimpfung und Erkältungskrankheiten diskutiert. Unglaublich, wie schnell der Sommer in den Winter übergehen kann, wenn ein richtiger Herbst nicht zum Vorschein kommen will. Dabei stehen noch reichlich arbeitsintensive Projekte auf dem Plan, die sich bei Schönwetter und wärmeren Temperaturen eigentlich leichter durchführen ließen. Auch bei Microstock steht gegenwärtig vor allem das Thema Weihnachten hoch im Kurs. Zu meiner Freude zwar, denn das Weihnachtsportfolio ist neben den Baummotiven das umfangreichste und begehrteste. Aber es stimmt mich eben auch nachdenklich, wenn die Saison sich auf ein ganzes Quartal ausdehnt. Ich hoffe, uns sind wenigstens noch einige erkennbar herbstliche Tage im Umfeld unserer Baumobsternten und vielleicht ja auch noch in Form eines bunten Blätterherbstes vergönnt.

Feigenernte besser als erwartet

Heute waren es wieder 14 Feigen, die ich ernten konnte. Es ist bei anhaltendem Regenwetter auch dringend notwendig, den Reifegrad engmaschig zu kontrollieren. Sonst dringt allzu schnell Wasser in die Früchte und sie verderben im Handumdrehen. Mit diesen heutigen Exemplaren haben wir schon 99 Feigen für dieses Jahr gezählt. Die Marke des Vorjahres: 144 ist also durchaus noch im Bereich des Vorstellbaren, denn es sind noch zahlreiche am Baum. Und dass wir noch ein paar goldene Oktoberphasen erleben, ist zumindest nicht ausgeschlossen. Nur frieren darf es nicht. Das ist erfahrungsgemäß der Todesstoß für die Blätter. Der Baum weiß dann, er muss sein Laub abwerfen. Ohne Laube aber keine weitere Reifung. Die vielen halb ausgewachsenen Früchte wären dann verloren. Es bleibt also spannend.

Vorüberlegungen für den Aufbau des Kunstbaums

Nun ist meine Rezension des künstlichen Weihnachtsbaums insgesamt nicht so positiv ausgefallen. Eigentlich so, wie ich es im gestrigen Baumtagebucheintrag auch dargestellt hatte. Zwei Sterne Abzug waren notwendig, denn die Konstruktion ist nicht konsequent zu Ende gedacht. Wenn man den Baum vollständig schmücken muss, um Einblicke in das künstliche Innenleben des Baumimitats zu kaschieren, schränkt das die Einsatzmöglichkeiten ein. Eigentlich hatten wir vor, den Baum im Eingangsbereich draußen nur mit Lichterschmuck zu platzieren. Ich fürchte allerdings, der wird allein nicht ausreichen einiges an Kugeln wird zusätzlich von Nöten sein. Ich hoffe, der so geschmückte, recht leichte Baum wird nicht gleich bei der nächsten heftigen Windböe vom Platz geweht. Zur Sicherheit müssen wir uns dafür noch etwas einfallen lassen.

Ein künstlicher Weihnachtsbaum mit Schwächen

Das ist nun eine ganz neue Erfahrung. Anfang Oktober hatte ich zuvor noch keinen Weihnachtsbaum aufgebaut. In diesem Fall ging es aber um einen Produkttest – und um einen künstlichen Weihnachtsbaum. Gehört habe ich schon öfter von solchen Bäumen, hatte aber keine konkrete Vorstellung, wie sie aussehen und wie sie zusammengebaut werden. Vor allem das war auch das Motiv, den Baum anzufordern. Nun, zusammenbauen ist schon der richtige Ausdruck. Anders als kostspieligere Varianten nämlich, die komplett vormontiert sind und wie ein Schirm aufgeklappt werden, ist dieser tatsächlich in Einzelteilen geliefert worden: Ein vierfüßiger Ständer, zwei Stammabschnitte, ein Spitze und vierzig Astelemente, die in Etagen angeordnet in die Mittelachsen einzuhängen waren. Acht Äste bei den unteren beiden Ebenen, jeweils 6 bei den oberen vier Ebenen. Die oberen Äste sind mit der Spitze zusammenhängend und werden aufgesetzt. Das Erstaunliche: Die Gesamtanmutung der Äste und der Baumsilhouette ist durchaus natürlich, zumal man sie beliebig auseinanderbiegen und so modellieren kann, dass sie natürlich gewachsenen Fichten entsprechen. Das sollte man nicht vermuten, wenn man die Einzelteile sieht, die von Nahem betrachtet doch sehr künstlich wirken. Zum Beispiel sind die Nadelspitzen nicht abgerundet, die Nadeln sind nicht so dick wie in Natura, sondern eher in der Qualität von Kunstgras. Aber in der Gesamtschau und von der Distanz betrachtet mutet es eben doch sehr echt an. Wenn da nicht einige Mankos wären: Die „Äste“ sind, damit man sie leichter zuordnen kann, farbig markiert, zudem sind sie an der Basis, d. h. zum Stamm hin, völlig unverkleidet. Gleiches gilt für die Steckverbindungen zwischen den Stammteilen. Und diese unbedeckten Konstruktionsteile sind leider durch die Zwischenräume hindurch deutlich sichtbar. Der Baum soll später im Freien aufgestellt werden, mit Beleuchtung versehen. Ich schätze, man wird dann das Innere nicht mehr so deutlich sehen können. Und wenn wir zusätzlich noch Schmuck anbringen, Christbaumkugeln z. B., werden wir das wahrscheinlich kaschieren können. Aber schade ist das schon. Mit einer besser durchdachten Konstruktion in diesen Bereichen könnte das ein wirklich guter Kunstbaum sein. So werden wir auf einige kosmetische Tricks zurückgreifen müssen. Eine durchaus gemischte Erfahrung mit diesem meinem ersten künstlichen Weihnachtsbaum.

Feiertagsarbeit im Garten

Ein Feiertag, aber eben ein gesetzlicher. So konnte ich den Abschluss meines handwerklichen Projekts heute durchaus rechtfertigen, zumal es eine ruhige Handarbeit war, mit fast meditativen Zügen. Ich bin froh, diesen nicht ganz so sonnigen, aber etwas wärmeren Tag draußen verbracht zu haben, nahe den fruchtenden und sich prächtig entwickelnden Bäumen des Gartens, immer mit Blick auf die sukzessiv reif werdenden Früchte des Feigenbaums. Heute waren es wieder 7, und morgen werden weitere Folgen. So ist Ms Abendessen wieder gesichert und die Strichliste wird immer länger. Mein Plan zur Platzierung des Nachfolge-Feigenbaums und der Gleditschie im Garten hat sich in den letzten Tag verfestigt. Wenn wir das so arrangieren wie angedacht, werden die Bäume später ziemlich gleichmäßig im Gartenareal verteilt sein und sich nicht gegenseitig beeinträchtigen. Feigenbaum, Walnussbaum, Gleditschie, Stechpalme und Ginkgo. Dazu kommt noch die Nashi-Birne, auf die V. wohl nie verzichten wird.

Weitere Erntethemen

V. hat schon wieder damit begonnen, mehrmals täglich seine Äpfel zu sortieren. Die faulen immer sehr schnell, und dann müssen sie wieder aussortiert werden. Dennoch ist seine Begeisterung für die Früchte seines Lebensbaums ungebrochen. Nachdem das Thema Kuchen- und Essapfel abgehakt sein wird, steht aber bestimmt noch das Keltern für Viez auf seinem Programm. So wird das ganze Erntethema noch so schnell nicht beendet sein. Eines möchte in diesem Jahr allerdings meinerseits anstoßen: Dass wir wieder einmal Esskastanien sammeln. Der eigene junge Baum trägt zwar auch schon zahlreiche. Aber ich weiß nicht, ob das sehr ergiebig ist. Es gibt da diese Geheimstelle im Wald. Dort könnten wir unser Glück versuchen. Spätestens Mitte Oktober wird es dazu höchste Zeit.

Mispel als weiteres Baumfrucht-Motiv

Diese Nahaufnahmen von gesammelten Baumfrüchten sind inzwischen fester Bestandteil meines Microstock-Portfolios. Das Schöne ist, dass ich es weiter ausbauen kann, denn es gibt immer noch Früchte, die ich in der Form bisher nicht abgelichtet habe. Da der Mispelbaum dieses Jahr so gut trägt, wäre das z. B. eine gute Gelegenheit. Die einzelne Mispelfrucht ist an sich schon formal sehr interessant, so dass auch Einzelaufnahmen Sinn machen könnten. Aber als Mengenbild wird es sicher noch interessanter. Neben den Schlehen wäre das ein zweites, noch ein Stück weit exotischeres Motiv, das nicht so häufig vorhanden sein sollte.

Schöner Frühherbsttag

Die Holzarbeit heute Nachmittag hat gut zu diesem schönen Frühherbstwetter gepasst. Ich freue mich auch auf die weiteren Arbeiten an den drei Armbändern während der nächsten Tage. Apfelbaum, Hasel, Tanne und Feigenbaum sind diesmal dabei, teilweise in Kombination. Mal sehen, ob es noch möglich ist, draußen zu arbeiten. Wenn es so wie heute bleibt, sicher, aber bald werde ich bereits in mein Kellerquartier ziehen müssen. Bei Arbeiten, die viel Sitzen erfordern, ist das in der kalten Jahreszeit, nicht zu vermeiden. Noch ein Baum-Highlight an diesem Tag: Mein heute erst hochgeladenes Foto der frisch gepflückten Schlehen ist schon bei depositphotos angenommen worden. Das ist ein gutes Vorzeichen für die Akzeptanz bei den anderen.

Das Herz stärken

Heute war der Weißdorn Thema in den Medien. Anlässlich des Welt-Herz-Tages wurden u. a. verschiedene Naturheilmittel thematisiert, denen eine das Herz stärkende Wirkung zugeschrieben wird. Darunter neben dem Galgant und dem Herzspringkraut eben auch der Weißdorn. Das war mir nichts Neues. V. hat schon vor Jahren immer schon einen Angesetzten mit reifen Weißdorn-Beeren hergestellt. Ich glaube aber, er hat ihn bisher nicht so häufig eingenommen. Notwendig wäre das schon, denn die Wirkung zeigt sich nach den Aussagen einer Heilpraktikerin erst nach einem längeren Zeitraum. Falsch machen, etwas durch Überdosierung o. ä. kann man dabei offenbar nichts. Es geht mehr um eine nachhaltige Stärkung, weniger um spektakuläre Kurzzeitwirkungen. Vielleicht beschäftigen wir uns einfach zu wenig mit diesen Fragen. Es gibt da auch unsererseits noch sehr viel nachzuholen. Bei aller Expertise in Baumfragen bin ich nämlich noch weit davon entfernt, ein Kräuterkenner zu sein.

Prachtvolle Weißdornbäume

Weißdorn könnten wir dieses Jahr auch sehr gut sammeln. Die Sträucher sind wieder übervoll, zudem sind bei einigen die Früchte besonders groß und saftig ausgewachsen. Aber natürlich ist das mühsam, und wenn ich das V. vorschlage, wird er vermutlich ablehnen, da die angesetzte Variante bei uns kaum konsumiert wird und das Brennen größere Mengen erfordern würde. In jedem Fall erfreue ich mich an dem prachtvollen Anblick dieser überreifen Früchte und der erhabenen Gesamterscheinung der kleinen Weißdornbäume, denn die ältesten können bereits als Bäume bezeichnet werden. Mögen Sie noch lange dort unbehelligt wachsen können. Sie sind auf den häufigen Spaziergängen dort ein großer Gewinn.

Atmosphärisches Markttreiben

Rechtzeitig zum traditionellen Trödelmarkt hat sich der Altweibersommer doch noch zu Wort gemeldet. So konnte der Ausflug so entspannt und unterhaltsam wie gewohnt verlaufen. Sehr viele haben es uns gleich getan, was man an der prekären Parksituation ablesen konnte. Der Gang zum Markt hat sich deshalb zu einem längeren Spaziergang ausgedehnt, einmal etwas Neues. Schade, wir sind zwar fündig geworden, aber in Sachen antike Postkarten oder alte Handschriften bin ich diesmal leider gar nicht fündig geworden. Sicher, die eine oder andere Karte mit Weihnachtsbaummotiven oder zu anderen Feiertagen hätte ich schon gefunden. Deren Qualität war aber nicht so, dass sie gegenüber meiner kleinen Sammlung einen Fortschritt dargestellt hätten. So habe ich lieber verzichtet. Die nächste Gelegenheit für Handschriften wird sich so erst im nächsten Jahr ergeben. Der letzte Markt dieses Jahres ist auf Keramik konzentriert.

Persönliches Baumtagebuch von Bernhard Lux: Täglich begegne ich den Bäumen auf vielfältigen Wegen. An ihrem jeweiligen Standort in der Natur, in der Lektüre von Baum- und anderer Literatur, in der alltäglichen Reflexion, der handwerklichen Arbeit und im Gespräch mit der Familie oder Freunden und Kollegen. Es ist mir ein Bedürfnis, diese themenbezogenen Beobachtungen, Interaktionen und Kommunikationen in Form des Baumtagebuchs zu dokumentieren. Seit dem 20. November 2004 habe ich keinen einzigen Tag ausgelassen – ein Zeichen dafür, dass das Baumthema und der Baum als Archetypus tatsächlich im Alltagsleben verankert ist und vielfältige inhaltliche Assoziationen ermöglicht. So mag dieses Baumtagebuch jeden seiner Leser/innen auf die Spur einer je eigenen Beziehung zu den Bäumen führen.