Pfingsten, der Heilige Geist und das Individuum

Ein wirklich strahlend heller, lichtdurchwirkter Pfingsttag hat die Idealvorstellung von diesem Feiertag wieder einmal bestätigt. Nach den Gartenarbeiten gestern war das eigentlich der erste wirkliche Ruhetag, an dem wir die erwachte Gartenatmosphäre entspannt auf uns wirken lassen konnten. Der erste wirkliche Einstieg in die Gartenaufenthaltssaison. Ich freue mich, bei dem zu erwartenden anhaltend sonnigen Wetter, nächste Woche erstmals wieder mein Gartenatelier beziehen zu können, wenn es an die Bearbeitung des jüngsten Auftrags für ein Lebensbaum-Armband geht. Das ist wohl der späteste Auftakt der Manufaktur-Freiluftsaison, an den ich mich erinnern kann. Wohl, weil in Krisenzeiten alles etwas anders ist, sogar die Verteilung und die Anteile von Innen- und Außenarbeiten. Die Symbolreflexion angesichts des Feiertags kam heute auch nicht zu kurz. Am Nachmittag habe ich eine der Vortragsmitschriften aus dem Gesamtwerk Rudolf Steiners herausgesucht, die im Zusammenhang mit der Osterthematik steht und sich explizit auch auf die Dreifaltigkeit: Vater, Sohn und Heiliger Geist bezieht. Wie zu erwarten war, verortet Rudolf Steiner die Rolle des Heiligen Geistes an ganz anderer Stelle als z. B. M., die ihn mit dem menschlichen Geist im Sinne von Kognition in Verbindung bringt. Bei Steiner geht es eher um die individuelle Vereinzelung des Geistigen, das in einer bestimmten Epoche der Menschheitsentwicklung quasi aus der kosmischen Umgebung in die Individuen eingezogen ist und sie damit durchgeistigt hat. Ein spannender Gedanke, der die traditionell vermittelte christliche Bedeutung des Pfingstfestes eigentlich in einem anderen, viel weiter gefassten Rahmen erscheinen lässt.

Zuversichtlicher Garten- und Ernteauftakt

Es ist schön, dass wir uns auf typisches Pfingstwetter freuen können und es auch schon heute erleben durften. Tolle Sonne und eine angenehme Wärme sind endlich Zeichen des Sommers. Dann macht die Gartenarbeit erst richtig Spaß. So habe ich heute meine letzten auf der Fensterbank vorgezogenen Pflanzen in Töpfe und Kübel draußen eingepflanzt. Gerade die Chilis sind zwar eigentlich noch viel zu klein für diesen Schritt, aber noch länger wollte ich nicht warten, und dieses Jahr ist es mit dem Vorziehen eher schwierig gewesen. Sonst waren es schon mindestens doppelt so hohe Pflanzen, aber diesen Sommer müssen sie das Verpasste draußen, bei Wind, richtiger Luft und direkter Sonneneinstrahlung hoffentlich schneller als zuletzt nachholen. Ich hoffe nur, dass sie überhaupt noch dazu kommen, rechtzeitig zu blühen und später auch Schoten auszubilden, die noch rechtzeitig ausreifen können. Spannend ist in diesem Jahr aber die Sortenvielfalt und natürlich, ob es mir gelingt, den Großteil davon zum Wachsen und Gedeihen zu bringen. Ganz so schlecht scheinen die Aussichten für diesen Sommer nicht zu sein, hat V. mit seinen Bienen doch schon überraschend gute Erträge erzielt – das war in den letzten Jahren bei der Frühtracht leider nicht der Fall gewesen. Aber dieses Jahr haben Ahorn und Weißdorn üppig geblüht und die Witterung war zur Blütezeit auch aus Sicht der Bienen günstig, so dass sie den Nektar gut einsammeln konnte. Wäre schön, wenn sich diese positive Tendenz für den Rest der Saison fortsetzt.

Zeitlose Aufmerksamkeit mit vegetabiler Symbolik

Über Pfingsten scheint sich tatsächlich das Wetter einzustellen, das wir von dem Feiertag meistens kennen oder das man idealerweise mit dem Feiertag verbindet. Auch weil er neben der christlichen Bedeutung für den frühlingshaften Aufbruch steht, den er in manchen europäischen Regionen heute noch in diversen vegetabilen Bräuchen zum Ausdruck bringt. So habe ich schon vor Jahren einen Text verfasst, der die Pfingstbräuche beleuchtet, bei denen Bäume eine Rolle spielen: Von der Bedeutung von Bäumen im Pfingstbrauchtum. Da gibt’s interessante Traditionen u. a. in der Schweiz, die hierzulande ganz fremd wirken, deren Sinn sich bei näherer Betrachtung aber plastisch vor Augen führen lässt. Dabei sieht man ganz gut, wie vegetabile Symbolik, z. B. durch immergrüne Zweige zum Ausdruck gebracht, den Gleichklang von christlichem Gemeinschaftsfest und erdgebundenem Wachstumsgedanken erkennbar macht. Auch für solche, die mit Pfingsten als christlichem Feiertag nichts mehr anfangen können. Diese universelle Verstehbarkeit von Symbolen waren damals mein Hauptmotiv für die Beschäftigung mit der Feiertagssymbolik in Verbindung mit Bäumen. Denn gerade von solcher Traditionssymbolik haben wir heute einfach zu wenig, um die situationsabhängige Krisenkommunikation in zeitloser Aufmerksamkeit auf Wesentliches aufzuheben.

Wechselhaftes Baumwachstum

Jetzt ist uns doch noch das tolle Frühsommerwetter beschert, auf das wir so lang schon hoffen. Und die Gartenbäume schießen ihr Blattgrün in üppiger Form hervor. Besonders auffallend sind in diesem Jahr die Gleditschien, die ungewöhnlich dichtes Blattkleid tragen. Vermutlich liegt das an dem Rückschnitt vor zwei Monaten, der notwendig war, um die Bäume nicht aus der Form geraten zu lassen. Aber dadurch ist wohl mehr Energie als sonst in die Blattknospen geflossen, die jetzt viel dichter als je zuvor an den Ästen nebeneinandergereiht erscheinen. Auch die übrigen Bäume präsentieren sich prächtig. Nur der Pfirsichbaum, an dem wir in den Vorjahren so viel Freude hatten, weil er trotz seiner jungen Jahre so tolle Pfirsiche und so großer Zahl hervortrachte, macht einen erbärmlichen Eindruck. Einfach weil seine Blätter fast vollständig von einem Blattpilz befallen und stark eingerollt oder so gut wie vollständig verkümmert sind. Ich habe Zweifel, dass er sich davon noch wird erholen können. Und ohne Blätter kann aus den schon sichtbaren Früchten eher nichts werden. Sehr schade, gerade weil es doch sonst ein ganz gutes Jahr für das Wachstum der Bäume zu sein scheint.

Bestätigter Goldstatus

Es gibt zurzeit nicht so viel Erfreuliches zu erleben, aber eines davon ist die Information, dass ich meinen Gold-Status als Rezensent wohl behalten werde. Das war im Rahmen des Programms, an dem ich schon seit vielen Jahren teilnehme zuletzt eine offene Frage gewesen, wo nämlich die neuen Kriterien der Teilnahme liegen und was eine Neubewertung konkret bedeutet. Jedenfalls scheint man die konstante Qualität und Zuverlässigkeit langjähriger Teilnehmer doch zu schätzen. Das Ganze ist für mich auch deshalb spannend, weil die Ursprünge meiner unverhofften Einladung zur Teilnahme an dem Programm in meinen Rezensionen zur populärwissenschaftlichen Baumliteratur lagen. Wesentliche Titel hatte ich im Zusammenhang mit der Wunschbaum-Themenseite und darin enthaltenen Literaturlisten sowie eigenen Textbeiträgen zur Symbolik der Bäume in Rezensionsform kommentiert, was durchweg viel Zuspruch erfuhr. Die hohe „Zustimmungsquote“ dieser Beiträge war dann der Anlass für meine Programmteilnahme, die sich seitdem überwiegend auf Themenbereichen bewegt, die wenig bis gar nichts mit Bäumen zu tun haben. Aber immerhin recht häufig mit Garten, Gärtnerei oder sonstigen Aktivitäten, die man in der freien Natur ausführen kann. So ist der ursprüngliche Bezug nicht ganz verschwunden, nur in den Hintergrund getreten.

Gedanken zwischendurch frei machen

Der nachmittägliche Gang durch den kleinen parkartigen Innenhof der Klinik gehörte zu den meditativsten Erlebnissen des Tages, der wieder einmal von technischen Problemen angefüllt war. Es ist schön, wenn solche Zwischenphasen im Angesicht und zeitweise auch im Schatten der Bäume und vor üppig wucherndem Grün möglich sind. Das hilft enorm, die Dinge zu erden und die Gedanken frei zu machen.

Tröstliche Szenerie in Grün

Die Besuche bei M. in M. haben in diesen schwül-warmen Frühsommertagen etwas Meditatives. Und es freut mich natürlich, dass es Fortschritte und Perspektiven gibt. Der Gang dorthin und von dort ist interessant, geht man doch durch einen gut gepflegten kleinen Park, der Patienten auch zur Erholung und zum mäßigen Bewegen dient. Das verleiht der Szene etwas Tröstliches, vermittelt etwa Zuversicht und lässt hoffen, dass sich die Dinge überstehen lassen – im Schatten der Bäume, umgeben von viel Grün zwischen historischen Gebäudefassaden.

Die Symbolik der Einundzwanzig

Spektakulär war dieser Einundzwanzigste nicht zu nennen. Aber das Unaufgeregte passt ohnehin besser zur Symbolik der Zahl, und dass sie eine gewisse Vollkommenheit zum Ausdruck bringt. Sie ist vor allem eine persönliche Lebenszahl mit vielfältigen biographischen Bezügen. So achte ich immer besonders auf den Verlauf und die Anmutung von Datumszahlen, die etwas mit der Einundzwanzig zu tun haben. Der Bezug zu den Bäumen ist zudem offensichtlich und vielen bekannt: Der so genannte keltische Baumkalender, auf den ein Teil meiner Kreationen aus der Wunschbaum-Manufaktur, die Lebensbaum-Armbänder, Bezug nehmen, besteht aus 21 Bäumen, die nur noch durch einen „geheimen“ dreiundzwanzigsten Baum, nämlich die Eibe, ergänzt werden. Allein deswegen begleitet mich die Symbolik dieser Zahl schon seit vielen Jahren auch ganz praktisch.

Quadratische Marktszene im Schatten der Bäume

Aus dem geplanten Ausflug zur Gartenausstellung ist heute leider nichts geworden. Schade, denn der Besuch dort hatte in den letzten Jahren bei uns Tradition, auch weil er so wunderbar in die Jahreszeit passt. Und das Wetter wäre gerade heute ideal gewesen. Na ja, dann freuen wir uns auf eine neue Gelegenheit im nächsten Jahr und hoffen, die nächsten Trödel- und Flohmärkte des Sommers erleben zu können. Da steht noch einiges an, inklusive der meist wunderbaren Überlandfahrt, idealerweise bei strahlendem Sonnenschein, der die Laune der Besucher zusätzlich hebt. Der erste Markt findet Anfang Juni statt. Der ist als Auftaktereignis immer etwas Besonderes. Auch mag ich es, dass die Stände im Schatten eines Karrees aus Bäumen auf einem ebenfalls quadratischen Platz angeordnet sind, der dem Ganzen einen mediterranen Touch verleiht. Dieses ziemlich einmalige Baumschatten-Setting ist es wohl eigentlich, warum ich diesen Ort schon seit vielen Jahren regelmäßig aufsuche.

Zwischen humorloser Technik und intuitiver Kreativität

Der an sich schöne Frühlingstag war geeignet und brachte die richtige Kulisse, um ein länger bearbeitetes Technikproblem bis zu einem wesentlichen Stadium abzuschließen. Zuletzt hatte ich eine gewisse Routine entwickelt, da ich dieselben allerdings immer wieder unterschiedlich gewichteten Updateprozeduren viele Male wiederholt durchexerziert hatte. Immer wieder mit viel Geduld, Genauigkeit und Sorgfalt, was unerlässlich ist bei Vorgängen, die keine intuitiven Abweichungen und nur jeweils eine bestimmte Lösung zulassen. Das ist schon eine ganz spezielle Denkart, die dort zum Einsatz kommt, um langfristig verlässliche und berechenbare Systeme zu generieren. Leider ist dieses Ergebnis nur mit viel humorlosem Einsatz zu erreichen. Gerade nach solchen Arbeitsphasen freue ich mich ungemein auf wirklich intuitives, spontanes Formulieren, wie in diesem Baumtagebuch, oder formendes Gestalten, wie im Bereich meiner Wunschbaum-Manufaktur. Aber auch in der beruflichen Kommunikationsarbeit geht es oft spontan und intuitiv zu. Manchmal denke ich, dass das langfristig nicht greifen und wirksam sein kann, wenn nicht diese humorlosen, streng technisch gedachten Aufgaben da wären, die mich eben auch oft lange Zeit fordern.

Licht und Farben des Frühlings

Es war wieder einer der bisher hellsten Tage dieses Frühlings. Ein wunderbares Licht, das am Feiertag dazu einlud, sich in der Landschaft zu bewegen. Das haben viele auch genutzt, die endlich überzeugend daherkommende Sonne und die frische Frühlingsluft genießend. Fürs Fotografieren war das Licht phänomenal. Selten konnte ich so satte Naturfarbe einfangen. Vor allem die Grüntöne erschienen mir heute besonders frisch und lichtdurchtränkt. Die Wildwiesen am Flussdamm faszinieren mich immer wieder. Und natürlich konnte ich nicht umhin, die Mohnblüten inmitten zahlreicher Gräser und Kräuter festzuhalten.

Frühlingswiese mit Mohnblüte 2023

Und die filigranen Strukturen verschiedener Gräser und Schilfpflanzen.

Gräser in der Frühlingswiese 2023

Schließlich fand ich erneut die Pfaffenhütchen absolut begeisternd, die nach schweren Jahren, die auf den radikalen Rückschnitt durch die Gemeinde zu erklären waren, in diesem Jahr wieder üppig wachsen und intensiv blühen.

Pfaffenhütchenblüte 2023 IV
Pfaffenhütchenblüte 2023 V

Auf dem Weg sind mir zudem interessante Oberflächen aus unterschiedlichen Materialien begegnet. Darunter war dieser Abdruck einer Betonverschalung, die für den Bau der Fußgängerunterführung verwendet wurde. An dem Sichtbeton hat sich die Struktur der verwendeten Holzlatten besonders deutlich abgezeichnet. Durch die inzwischen eingetretene Dunkelfärbung wirkt es fast schon selbst wie Holz.

Betonholzstruktur

Wider die zehrende Aufregung

Gut, dass wir während der Woche noch einmal einen Feiertag haben. Das bringt Ruhe in die untergründig unruhige Atmosphäre und die Nervösität der Menschen, die nicht zu übersehen ist. Dabei warten alle auf den wirklichen Durchbruch des Frühlings, weil sie sich von außen kommende Anstöße, einen Motivationsschub erwarten, der so gar nicht aus dem eigenen Inneren kommen will. So scheint es mir nach wie vor. Unterstützung von außen ist an sich nicht negativ zu sehen, vielleicht ist es in Dauerkrisenzeit sogar das einzig Vernünftige. So wünsche ich mir für alle, dass sie in der Begegnung mit Bäumen, Blumen, Gewässern, Vögeln oder Steinen wieder besser zu sich selber finden und alle die zehrende Aufregung hinter sich lassen können.

Lebenssymbolischer Gleichklang

Die Stromerzeugung macht weiterhin Probleme, dummerweise gerade jetzt, wo die ausgedehntesten Sonnenphasen zu erwarten sind. Aber das passt auch zu der immer verrückter werdenden Zeit, in der nichts mehr verlässlich und erwartbar zu sein scheint. Immerhin für die Pflanzen ist diese Wechselhaftigkeit von Regen und Sonne ein Wachstumsvorteil, während Menschen oft über Beschwerden klagen, gerade die gerne von Wetterfühligkeit heimgesucht sind. Das gehört eben zu den Punkten, in den sich Menschen und Pflanzen unterscheiden. Spannend finde ich aber gerade die Punkte, in denen wir gleich schwingen und in gewisser Weise voneinander lernen können, vor allem die Menschen von der vegetabilen Umwelt. So ist es kein Wunder, dass sich Menschen gerne im Bild der Bäume spiegeln und so vielfältig Assoziationen im Angesicht und in der Begegnung mit Bäumen entwickeln. Die Ähnlichkeit in lebenssymbolischer Hinsicht bleibt unverkennbar. Und so freue ich mich darauf, den Facetten des Lebensbaumbegriffs und seiner bedeutungsvollen Tiefe auch weiterhin auf der Spur bleiben zu können und sie noch besser zu verstehen.

Vitaler Sommergarten mit einigen Sorgenkindern

Jetzt am Abend kommt doch noch der Regen, nachdem ich vorsichtshalber die Blumen im Garten und in den Pflanztrögen vorhin gegossen hatte. Das ist ganz gut, denn ich habe den Eindruck, dass die Pflanzen nach einige Stunden intensiver Sonneneinstrahlung doch ihre Probleme bekommen. Für zu viel Aufheizung sind sie noch nicht gut genug angewachsen und haben noch zu wenig verzweigte Wurzeln. Auch bei den Gartenbäumen mache ich mir zum Teil Sorgen. Zum Beispiel zeigt der kleine Pfirsichbaum erschreckende Kräuselungen bei den Blättern. Das war in den Vorjahren bei den Obstbäumen zwar nicht selten. Aber wenn es so massiv vorkommt und die Blätter noch kaum ausgewachsen sind, könnte es den Baum doch empfindlich schädigen. Immerhin kann ich zahlreiche winzige Fruchtansätze erkennen. Nur wie soll der Baum die Früchte wachsen lassen, wenn er zu wenig Licht über die Blätter einfangen kann. Ich hoffe, er wird sich noch erholen. Es wäre jammerschade um die zuletzt so üppigen und geschmackvollen Pfirsiche. Der Walnussbaum hat zahlreiche Blüten ausgebildet, die immer noch nach und nach vom Baum abfallen. Die „Würmchen“ produzieren eine Menge Biomasse, die wir immer wieder zusammenkehren und kompostieren müssen. Aber das nehmen wir gerne in Kauf, wenn sich der Baum prächtig entwickelt und hoffentlich auch zahlreiche Nüsse im Herbst hergibt. Es ist schön, dass wir die Veränderungen der Pflanzen jetzt auch endlich genauer beobachten können, nachdem die Pflanz- und Gartenarbeiten schon gut fortgeschritten sind.

Persönliches Baumtagebuch von Bernhard Lux: Täglich begegne ich den Bäumen auf vielfältigen Wegen. An ihrem jeweiligen Standort in der Natur, in der Lektüre von Baum- und anderer Literatur, in der alltäglichen Reflexion, der handwerklichen Arbeit und im Gespräch mit der Familie oder Freunden und Kollegen. Es ist mir ein Bedürfnis, diese themenbezogenen Beobachtungen, Interaktionen und Kommunikationen in Form des Baumtagebuchs zu dokumentieren. Seit dem 20. November 2004 habe ich keinen einzigen Tag ausgelassen – ein Zeichen dafür, dass das Baumthema und der Baum als Archetypus tatsächlich im Alltagsleben verankert ist und vielfältige inhaltliche Assoziationen ermöglicht. So mag dieses Baumtagebuch jeden seiner Leser/innen auf die Spur einer je eigenen Beziehung zu den Bäumen führen.