Auch Zeitloses wandelt sich

Es ist schön, dass ich zwischendurch immer wieder Resonanzen zu meinen Gestaltungsideen erfahre. Besonders bei den zeitlosen Baumthemen ist mir das wichtig. Denn gerade die Zeitlosigkeit lässt allzu leicht vermuten, es würde sich bei den Symbolen nichts verändern. Tatsächlich gibt es eine Entwicklung in der Rezeption und im alltäglichen Gebrauch von Symbolen. Auch in Bezug auf den Stellenwert, der ihnen beigemessen wird. Insofern ist es wichtig zu erfahren, in welcher Form diese Ideen in den Alltag eingebunden werden und welche Rolle darin spielen. Wenn ich dann höre, dass sie tatsächlich, wie im Fall der Partner-Armband-Sets, Gemeinschaft stiftend sein können und als Symbole der Verbundenheit verwendet und aufgefasst werden, ist das eine schöne Bestätigung.

Entwicklungen fotografischer Technik

Die neue Kameratechnik streut immer wieder wilde Gerüchte. Dabei bin ich selbst sehr gespannt, wie sich die Dinge bei meiner Favoritenmarke entwickeln. Ob es bei den DSLRs bedeutende Fortschritte geben wird. Und ob die spiegellosen tatsächlich bald eine ernstzunehmende Konkurrenz darstellen. Bisher kann ich das nicht erkennen, obwohl die teils enormen Preise bei diesen neuen spiegellosen Systemkameras bereits in das Niveau der High-End-Spielreflexkameras heraufreichen. Und doch scheinen sich die Profis noch nicht damit anfreunden zu können. Ob es sich also um einen reinen Marketingerfolg handelt? Mich interessiert es vor allem, welche Möglichkeiten neue Technik für praktische Illustrationszwecke eröffnet. Ob sich für die Qualität meiner bevorzugten Motivbereiche: Bäume, Holzstrukturen, Oberflächentexturen und Materialien Weiterentwicklungen erzielen lassen. So lange arbeite ich mit den vorhandenen Möglichkeiten und an ihrer Optimierung.

Gute Chancen für die Pfaffenhütchen

Das leicht gewittrige Wetter ist sehr gut für die Bienen. Und V. ist auch sehr zufrieden mit ihrer Vitalität und den ersten Erträgen. Beim Spaziergang heute konnte ich den Weißdorn noch in ausgiebiger Blüte beobachten, wenn er auch schon seinen Höhepunkt überschritten hat. ich schätze, in etwa einer Woche wird seine Blütezeit weitgehend beendet sein. Dann kommen andere Arten ins Spiel, zunächst sicherlich die Robinien, später dann die Brombeeren, und noch später die meist nur kurz anhaltende Esskastanienblüte. Zurzeit sehr lebendig sind die Pfaffenhütchen. Nachdem man im letzten Frühjahr die meisten Sträucher bei uns von offizieller Seite radikal zurückgeschnitten hatte, wie das alle paar Jahre immer wieder geschieht, gab es im Herbst nur wenige Früchte, die zudem sehr unscheinbar ausfielen. Diesmal könnte es wieder ein üppiges Jahre der Pfaffenhütchen werden. Und damit erhöht sich die Chance, wirklich gute Makroaufnahmen dieser wunderbar plastisch geformten Fruchtgebilde zu erhalten. Denn die optimale Aufnahme mit der Kombination von Purpurmantel und orangenem Samenkörnern wollte mir bisher noch nicht gelingen.

Neue Holzstrukturen

Es freut mich, nach längerer Pause einmal wieder neues Material bei Microstock platzieren zu können. Shutterstock war diesmal am schnellsten und hat zwei meiner neuen Holzstrukturfotos angenommen. Darunter das aus meinem Tagebucheintrag vom 08.05.2016 und eines aus der neuen Serie mit dem verwitterten, ursprünglich weiß gestrichenen Scheunentor, das sich m. E. wunderbar als Hintergrund für verschiedenste Gestaltungszusammenhänge eignet. Von diesem Motiv gibt’s noch eine Reihe von Varianten und Details, die ich eventuell noch ergänzen will.

Verwittertes weiß gestrichenes Scheunentor

Pfingstfest mit wenig Sonne

Ein Pfingsten mit sehr wenig Sonne. Das ist ungewohnt. Dennoch konnte sich M., gut zugedeckt, heute im Garten ausruhen und ein wenig lesen. Solche Tage, die eigentlich Frühling, aber auch ein bisschen Herbst sind, haben ihren eigenen Reiz. Und im Hintergrund nimmt man, auch wenn man selbst nicht dabei ist, die akustischen Spuren vielfältiger Aktivitäten wahr, die sich traditionell an das Pfingstfest anknüpfen. Meist ganz profane, aber sicher nicht zufällig sich um größere Feste und Versammlungen drehende Aktivitäten, die mehr oder weniger gewollte, den christlichen Gedanken in das Freizeitverhalten transformieren und gewisser Weise darin aufheben. Der innere Bezug zum Symbolischen wird bei uns dennoch gepflegt und wird sich somit auch im Außen zeigen. Das fehlende Licht habe ich mir heute in der Durchsicht, Entwicklung und Bearbeitung meiner jüngsten Holzstrukturfotos zurückgeholt, die vom Spiegel des Sonnenlichts in ihrer markanten verwitterten Oberflächenstruktur leben.

Gartenbaumdispositionen

Wieder kam das neue Hochdruck-Reinigungsgerät zum Einsatz. Aber erst, nachdem ich meine handwerkliche Arbeit abgeschlossen hatte. So wie es der Plan vorgesehen hatte. Ist doch schön, wenn sich das auch so realisieren lässt. Anderes musste allerdings wieder aufgeschoben werden. Zum Beispiel müsste der Feigenbaum noch weiter zurückgeschnitten werden. Es ist jetzt schon absehbar, dass einige der Abzweigungen endgültig abgestorben sind und keine neuen Triebe mehr ausbilden. Die werde ich demnächst kappen, schon allein um die verbliebene Energie den restlichen fruchttragenden Abschnitten zukommen zu lassen. Beim Ginkgo gibt’s in Zukunft wohl nichts mehr zu tun. Die Stütze ist zwar noch angebracht, aber ich habe sie schon im Spätherbst gelockert, damit sich keine Einschnürungen bilden. Und eigentlich wäre sie jetzt schon nicht mehr nötig, so stabil und kräftig wirkt der Baum bereits. Zweifellos wird er sich zum am höchsten hinaufwachsenden Baumindividuum des Gartens entwickeln, knapp gefolgt von dem viel jüngeren, aber sehr vitalen Walnussbaum, der sein Vertikalwachstum fortzusetzen scheint. Auch die Seitenäste sind sehr steil aufgestellt, so als ob es für ihn nur eine Richtung gäbe, und keinerlei Tendenz, eine ausladende Krone zu bilden. Auch die Stechpalme ist pflegeleicht. Das immer wiederkehrende Absterben vieler junger Blätter, an deren Unterseite sich ein Schädling festsetzt und die Blätter schädigt, wächst sich in 1 bis 2 Monaten erfahrungsgemäß aus. Die ganzen vergilbten Blätter einzeln abpflücken zu wollen, spare ich mir inzwischen, bei dem immer stärker ausladenden Baum ist das nicht mehr zu bewältigen. Stattdessen warte ich, bis sie von selbst herunterfallen, bis nur noch sattgrüne und gesunde übrig bleiben. Auch blüht er zurzeit kräftiger denn je. Es sieht ganz danach aus, dass er sich zu einer stabilen, unerschütterlichen Stechpalme auswächst und bald einen der markanten Eckpfeiler des Gartenareals bilden wird.

Endlich wieder am Gartenarbeitsplatz

Das war tatsächlich der erste Tag in diesem Jahr, an dem ich meiner kunsthandwerklichen Arbeit vollständig im Freien nachgehen konnte. Bisher war der Arbeitsplatz im Keller immer noch notwendig, weil es entweder aus Eimern regnete oder so kühl war, dass man es draußen sitzend nicht allzu lange aushalten konnte. Diese Eröffnung der handwerklichen Gartensaison sozusagen wird zwar durch einen Temperatursturz wieder abgebremst, der uns in den nächsten Tagen erwartet. Aber ich werde dennoch nicht mehr ausweichen und die Luft, die Vogelstimmen und das wechselhafte Licht des Gartens nutzen, um ganz in der Holzarbeit aufzugehen. Diesmal sind es die Esche und die Ulme, deren Hölzer ich zu Armbändern verarbeite. Morgen werde ich diese Arbeit auch schon abschließen können. Gut, denn dann bleibt vor Pfingsten noch ein wenig Zeit für ausstehende Gartenarbeiten.

Pflanzenerholungswetter

Vielleicht ist es ganz gut, wenn es zum Wochenende hin ein wenig abkühlt. Der Schwung ist dann zwar wieder aufgehoben, den der Frühling schon entwickelt hatte. Aber für die Pflanzen bedeutet es Erholung und die Gelegenheit, Flüssigkeit aufzunehmen und zu speichern. Ein guter Impuls fürs Wachstum. Ich beobachte das bei unseren kleinen Gleditschien, auch bei dem neuen Feigenbaum, der seine jungen Blätter schon schirmartig aufrichtet, um möglichst viel Sonnenlicht einzufangen. Besonders freut es mich, dass sich die Strohblumenkeimlinge so schön entwickeln. Es sieht tatsächlich danach aus, dass daraus etwas werden könnte. Ich muss sie nur in größere Töpfe vereinzeln. Dann können wir hoffentlich im Hochsommer über ähnlich schöne, farbintensive Strohblumen freuen, wie wir sie im letzten Jahr von diesem einen gekauften Exemplar erleben durften. Und eines haben wir zwischenzeitlich auch gelernt: Man muss die Blüten in halbgeöffnetem Zustand abschneiden, damit sie beim Trocknen normal geöffnet erscheinen. Ansonsten überstrecken sie sich und wirken dann nicht mehr wie die gewohnten Blüten.

Wenn der Weißdorn honigt

Blühender Weißdorn

Der Weißdorn steht nun bei uns in voller Blüte. Hoffen wir, dass das auch für die Sträucher zutrifft, die in bequemer Flugdistanz unserer Bienenvölker liegen. V. meinte heute jedenfalls, dass sie enorm eifrig unterwegs sind. In Verbindung mit den Regenfällen der letzten Tage, wodurch sich in den Böden einige Feuchtigkeit halten konnte, die jetzt verdunstet, sind das sehr gute Bedingungen für die Arbeit der Bienen. Eine Situation, in der die Blüten besonders gut „honigen“. Jetzt wäre es noch zu wünschen, dass diese Wetterlage eine gute Zeit anhält, mindestens so lange, bis die Hochzeit der Weißdornblüte zu Ende geht. Den Höhepunkt haben einige der Sträucher, wie auch der auf diesem Foto, schon knapp hinter sich. Warum sich manche Blütenstände ins Rosarote hinein verfärben, habe ich bisher noch nicht herausgefunden. In der Regel bleiben nämlich die Blätter der Weißdornblüten ganz weiß.

Wetterfühlig

Gewittrige Atmosphäre. Solche Stimmungen kennt man vor allem vom Hochsommer. Dass es mitten im Frühling schon so kommt, passt zu unseren turbulenten Wetterentwicklungen. Für die Pflanzen ist das gut. Jedenfalls kann ich beim Ginkgo, dem Efeu und bei den neu angesäten Blumen sowieso einen kräftigen Wachstumsschub feststellen. Nur die Menschen ticken da meist anders und reagieren mit Kopf-, Muskel- und Gelenkschmerzen. Wetterfühligkeit ist bei vielen kein bloßer Begriff, sondern etwas, das den Lebensalltag viel stärker mitbestimmt als so manche wirtschaftliche oder politische Rahmenbedingung. Ein Thema, dem weiter nachzuspüren, sehr spannend sein könnte.

Blühende Strauchlandschaft

Blütenstände des Wolligen Schneeballs

In dieser Zeit des Jahres sind sie am eindrucksvollsten. Die Sträucher des wolligen Schneeballs sind an unseren Wegen häufig anzutreffen. Jetzt zeigen sie ihre tellerförmigen Blütenstände, die sie übervoll und üppig erscheinen lassen. Die Früchte später finde ich weniger attraktiv, aber die ledrigen rauen Blätter tragen wesentlich zum Erscheinungsbild der Strauchlandschaft während des Sommers bei. Dicht und schwer wirkt diese Art immer auf mich. Ganz anders als der Gemeine Schneeball, der mit seinen leichteren, filgranen Blättern, den komplizierter aufgeteilten Blütenständen und den sagenhaft knallroten Früchten eine ganz andere Ausstrahlung hat, die durch die frostharten, dann leuchtend transparenten Früchte sogar im Winter noch Eindruck macht, mit einem der wenigen bunten Farbakzente.

Gartenbeobachtungsfreuden

Ein toller Sonnentag, an dem wir gleich einmal die Vorzüge der Gartensaison nutzen konnten. Es ist schön, endlich wieder draußen sitzen zu können. Und dabei zu beobachten, wie sich die Pflanzen von Tag zu Tag verändern, es immer intensiver grün und zunehmend bunt wird. Die Strohblumen, die ich vor zwei Wochen gesät habe, sind ganz gut herausgekommen. Allerdings müssen sie noch etwas größer werden, bevor ich sie in größere Töpfe vereinzele. Am Wochenende werden wir wohl die einjährigen Pflanzen einpflanzen, die wir zuvor noch aussuchen müssen. Es ist jetzt Zeit dafür, da bei dem Wetter sicher viele auf die Idee kommen und am Ende die besten Pflanzen rar werden könnten. Die Bilder von der Gartenausstellung konnte ich noch nicht vollständig sichten. Aber eines von der so schön dunkel verwitterten Wand einer großen Scheune habe ich doch schon rausgezogen. Eine sehr schöne Oberflächenstruktur, die gerade wegen der Verwitterung das Kraftvolle des gewachsenen Holzes besonders augenfällig macht.

Verwitterte Latten einer Scheunenwand

Gartenarbeitsamstag

Ein wirklich arbeitsintensiver Tag mit viel Aktivität rund ums Haus und im Garten. Ich glaube, so lange haben wir uns mit dieser traditionellen Vorbereitung der Gartensaison noch nie Zeit gelassen. Das hatte wahrscheinlich mit den Tücken der Technik zu tun, aber auch, weil das Sägen des Brennholzes sehr viel mehr Zeit in Anspruch genommen hat, als wir ursprünglich erwartet hatten. Immerhin, gut die Hälfte des maximalen Vorratstauraums für Brennholz ist jetzt schon aufgefüllt. Den Rest werden wir spätestens im Spätherbst ergänzen. Und dann kann die nächste Ofensaison auch kommen. Das Holz war ausschließlich Obstbaumholz mit teilweise mächtigen Stammabschnitten. Etwas faulig riechend zwar beim Sägen, aber insgesamt doch sehr gesund aussehend. Das wird ein hervorragendes Brennholz. Bis zum Winter sollte es auch schon ganz ordentlich angetrocknet sein. In Kombination mit der Fichte und wenn der Ofen einmal richtig in Gang gekommen ist, dürfte es mit der Restfeuchte keine Probleme geben. Das wichtigste Ergebnis des Tages aber: Den Ruhepausen im Garten, zwischendurch und im Anschluss an die Arbeit, dürfte jetzt nur noch das nicht immer berechenbare Wetter im Wege stehen.

Ein weiterer Schritt in Richtung Gartensaison

Nun haben wir die Gartenreinigungsaktion doch schon zum größten Teil erledigt, obwohl wir gleich zu Anfang feststellen mussten, dass der Hochdruckreiniger über Winter den Geist aufgegeben hat. Es kann nur Altersschwäche gewesen sein, denn vor Frost war er sicher aufbewahrt. Mit dem neuen Ersatz ging es dann mit etwas Verzögerung weiter. Nicht das ganze Programm zwar, aber das meiste. So können wir morgen noch das Sägen der ersten Holzvorräte für die nächste Ofensaison angehen, bevor auch der Platz gereinigt werden kann. Der hohe Haufen schon angetrockneten Zwetschgenbaumholzes stammt von unseren alten Bäumen. Ein guter Grundstock für den Holzbrand, da es den weitaus größeren Vorrat an Fichtenholz aufwertet, einfach wegen der ergiebigeren Brenndauer. Auch eine schöne Arbeit für einen sonnigen Tag, wie wir ihn auch morgen wieder erwarten.

Persönliches Baumtagebuch von Bernhard Lux: Täglich begegne ich den Bäumen auf vielfältigen Wegen. An ihrem jeweiligen Standort in der Natur, in der Lektüre von Baum- und anderer Literatur, in der alltäglichen Reflexion, der handwerklichen Arbeit und im Gespräch mit der Familie oder Freunden und Kollegen. Es ist mir ein Bedürfnis, diese themenbezogenen Beobachtungen, Interaktionen und Kommunikationen in Form des Baumtagebuchs zu dokumentieren. Seit dem 20. November 2004 habe ich keinen einzigen Tag ausgelassen – ein Zeichen dafür, dass das Baumthema und der Baum als Archetypus tatsächlich im Alltagsleben verankert ist und vielfältige inhaltliche Assoziationen ermöglicht. So mag dieses Baumtagebuch jeden seiner Leser/innen auf die Spur einer je eigenen Beziehung zu den Bäumen führen.