Baumobstverarbeitung im Großen und Ganzen abgeschlossen

Mit meiner Unterstützung konnte V. heute die diesjährige Baumobstverarbeitung weitgehend abschließen. Anschließend waren noch die Presskuchen vom Keltern wegzubringen, wir deponieren die in einer Brennnesselhecke auf unserer Streuobstwiese, von der die gerade geernteten Äpfel stammen. Damit ist ein perfekter Kreislauf hergestellt. Vor allem bin ich erleichtert, dass das Aufwändige Einkellern des Apfel- und Traubensafts unter Dach und Fach ist. Weitere Arbeiten im Keller fallen natürlich in den kommenden Wochen und Monate noch an, aber das ist dann jeweils überschaubar. Umfangmäßig war die Weintraubenernte in diesem Jahr sehr bescheiden ausgefallen, dafür gab es wieder mehr Äpfel. Das passt zu der unberechenbaren Entwicklung von Witterungsverlauf und Ernteerfolg, den wir in den letzten Jahren immer wieder beobachtet haben.

Wechselhafte Familientradition rund ums Baumobst

V. hat es mit den Äpfeln heute mal wieder übertrieben. Zu viele auf einmal sollten gehäckselt und gekeltert werden. Das konnte bis zum Abend nicht funktionieren. So wird diese Aktion morgen noch Fortsetzung finden, bis danach endlich die eingemaischten Weintrauben an der Reihe sind. Das übliche und gewohnte Prozedere in dieser Zeit des Jahres. Aber eines mit Tradition in unserer Familie, auch wenn die Begeisterung fürs Baumobst v. a. bei V. selbst liegt. Ein bisschen wehmütig erinnere ich mich beim Durchsehen und Bearbeiten alter Familienfotos gerade daran, welche Bedeutung zur Zeit unserer Kindheit für uns noch hatte. Denselben Stellenwert kann es heute nicht mehr entwickeln. Schwer nur einzuordnen, welche Rolle die Tradition heute für uns noch haben kann.

Nach dem Baumobst kommen die Chilis

Auch wenn V. noch ganz mit dem Lieblingsprojekt Apfelernte und -weiterverarbeitung beschäftigt ist, ist für mich die Baumsaison, sofern es um Fruchtbäume geht, eigentlich jetzt schon abgeschlossen. Natürlich kommen noch einige Walnüsse. Von oben kann ich sehen, wie reichlich der Baum in diesem Jahr mit Nüssen bestückt ist. Die werden weiter in mehr oder weniger reifem Zustand herunterfallen, wo wir sie sukzessive einsammeln. Da viele nicht wirklich gut ausgebildet oder schon verdorrt sind, dienen sie meist dem Direktverzehr. Sie zu trocknen und für den Winter zu bevorraten lohnt sich bei dem Garten-Walnussbaum leider noch nicht. Spannend bezüglich meiner Pflanzversuche ist für mich in den nächsten Wochen die Entwicklung der Chilipflanzen. Vor allem, nachdem ich kürzlich doch noch eine Pflanze mit Schoten entdeckt habe, die zu der extra scharfen Sorte Bhut Jolokia gehört. Die galt einmal als die schärfste Chilisorte der Welt, wurde aber wohl durch eine noch schärfere inzwischen abgelöst. Es ist ein kleines Wunder, dass diese eine etwas geworden ist, nachdem alle anderen – und ich hatte bestimmt zwanzig Samen der Art ausgesät und auf der Fensterbank vorgezogen – absolut nicht hochgewachsen waren und beim Ausbilden von niedrigen Blätterbüscheln geblieben sind. Auch wenn von dieser kleinen Pflanze, deren Schoten zurzeit noch grün sind, nicht viele Chilis zu erwarten sind, habe ich so aber doch Samen als Grundlage für nächstes Jahr. Und wenn diese Pflanze groß geworden ist, könnte es ja auch mit ihren Samen funktionieren. Auf jeden Fall werde ich mit dem Vorziehen früher als sonst beginnen und vielleicht tatsächlich einmal mit Wärmematte und künstlicher Beleuchtung experimentieren.

Autobiografische Baumobstbedeutungen

Mit der Apfelernte scheint es V. jetzt doch zu übertreiben. Heute sind wieder zig gefüllte Eimer und Säcke hinzugekommen, v. a. mit Viezäpfeln. Das scheint in diesem Jahr fast schon eine Schwemme zu sein. Und viel Folgearbeiten sind zudem zu erwarten, vom Häckseln übers Keltern bis zur Arbeit mit dem Vergären im Keller. Bei all dem scheint diese Arbeit eine wichtige autobiografische Bedeutung aufrecht zu erhalten. Und so gesehen ist es wohl in Ordnung, auch wenn die da hineingelegte Anstrengung für außenstehende nicht wirklich nachvollziehbar sein dürfte.

Apfelernte und neues Kuchenrezept

Vermutlich, weil die Äpfel in diesem Jahr bei uns nach weitgehendem Ausfall der Zwetschgenernte und einer mäßigen Weintraubenernte üppig und reichlich gewachsen sind, hat V. darauf bestanden, einen Teil davon zu Kuchen zu verarbeiten. So hat sich M. schweren Mutes daran gemacht, zwei Apfelkuchen zu backen, nach einem neuen Rezept mit Mürbeteig, kleingeschnittenen Äpfeln, wenig Teig und mit viel Marzipan in der Füllmasse. Das Ergebnis ist ungewohnt, weil so wenig Teig daran ist, aber sehr wohlschmeckend. So werden wir dieses Rezept sicher noch einmal nutzen. Und der zweite Kuchen muss ohnehin zunächst eingefroren werden. Die restlichen Äpfel, gemischt mit Viezäpfeln, wird V. wohl zu Viez verarbeiten. Das wird noch eine ganze Weile in Anspruch nehmen, danach aber sollte dieses Erntekapitel für dieses Jahr auch beendet sein. Zuvor muss allerdings auch die Traubenmaische noch ausgekeltert werden, so dass der Jahresvorrat an selbst gemachtem Rotwein auch unter Dach und Fach sein wird.

Baumfotografische Themen im Spätsommer und Herbst

Spätsommer und Herbst bieten ihre ganz speziellen fotografischen Naturmotive. Ich denke daran, eine Reihe von Nahaufnahmen von Baum-Früchten und späten -blüten in dieser Zeit zu realisieren. Bevorzugt zu Motiven, die in meinem Portfolio noch unterrepräsentiert sind. Eines davon ist die Blüte des Efeus, die parallel zu den noch grünen Fruchtständen an einem unserer Efeuhecken auf ihrem Höhepunkt angekommen ist, zudem auch in größeren Flächen vorhanden, so dass sich gute fotografische Ausschnitte mit genau diesem Thema daraus herstellen lassen sollten. Aber wie immer bei solchen Vorhaben ist es wichtig, den richtigen Zeitpunkt, v. a. das richtige Licht abzupassen und die nötige Ruhe mit voller Konzentration auf die spezielle fotografische Aufgabe mitzubringen. Auf solche stimmigen Momente, beim Efeu wie bei einer Reihe weiterer Baummotive, hoffe ich für die kommenden Wochen.

KI Modelle und Bildideen

Nicht alle, aber doch den größten Teil der avisierten Wochenendaufgaben konnte ich heute lösen. Obwohl nichts Spektakuläres darunter war, haben die vielen kleineren Einzelaufgaben doch den Tag restlos ausgefüllt. Immerhin bin ich am Abend noch dazu gekommen, ein mir bisher noch nicht bekanntes neueres KI Modell zu Bildgenerierung aus Texteingaben zu testen. Wie ich schon aus anderen ähnlichen Modellen heraus vermutet hatte, waren die ersten Experimente durchaus verblüffend. Im Detail hat sich aber auch an diesem Modell gezeigt, dass die kostenfreien Lösungen zahlreiche Haken mit sich bringen, von Wasserzeichen über niedrige Auflösung bis zu einer sehr eingeschränkten Funktionalität bzw. sehr eingeschränkten Optionen. Das Themenfeld und die Entwicklungen darin sind gerade in rasantem Tempo befindlich, aber eben deshalb ist es auch schwierig, einen Überblick zu gewinnen und das einzelne so richtig einzuordnen, gerade auf seinen Nutzen für die eigene kreative Arbeit hin. Immerhin hatte ich heute die Gelegenheit, ein KI generiertes Bild basierend auf einer textlich formulierten Bildidee mit meinem Lebensbaum, dem Baumkreis und gewissen gestalterischen Ideen als Vorgaben zu erzeugen. Das macht schon Lust auf weitere Experimente, v. a. darauf zu verfolgen, wie und wann sich die Technik einer wirklich kreatives Arbeiten nicht einschränkenden Lösung entwickelt.

Bildthema Recycling und Nachhaltigkeit

Ruhiger als erwartet verlief dieser Arbeitstag, was mir Gelegenheit gab, meine Projekte in Ruhe weiterzuentwickeln und gerade auch die unangenehmeren Dinge abzuwickeln. Zu den Angenehmeren gehörte am Nachmittag die Durchsicht, Auswahl, Entwicklung und Optimierung meiner jüngsten Reihe von Recycling-Plastik-Nahaufnahmen. Beim zweiten Anlauf mit Stativ vor Ort ist ja eine sehr gute Reihe von Aufnahmen mit unterschiedlichen Ausschnitten und Distanzen entstanden, aus der sich etwas machen lässt. Letztlich konnte ich 12 Varianten des Motivs für meine Microstock-Portfolios generieren, die ich auch schon in die Portfolios hochgeladen habe. Nun ist es an den Bildredakteuren, den Vorschlägen zuzustimmen. Erfahrungsgemäß gibt es bei einigen dazu gewisse Einwände, aber bei der Mehrzahl hat sich herumgesprochen bzw. ist es an meinen Downloadzahlen sehr gut ablesbar, dass diese Motive extrem gut nachgefragt werden – v. a. weil sie selten und dieser speziellen Form sogar einmalig sind. Ich bin froh, einen der letzten noch relativ unversehrten Abfallbehälter mit diesen Recyclingplatten noch entdeckt zu haben – und später ja noch einen weiteren, den ich in Kürze unter den Bäumen am Parkplatz in Augenschein nehmen werde. Vielleicht lassen sich dann noch weitere Variationen des Texturen-Themas gewinnen.

Vorgezogene Traubenlese

V. hat heute auf mein Anraten die Weintrauben ums Haus geerntet. Sie waren ohnehin schon reif, nur sollten sie erst nach denen rund ums Bienenhaus drankommen. Der Anlass fürs Vorziehen waren die Schwärme von Staren, die ich in den letzten Tagen beobachtet habe. Die hatten sich überfallartig den Weinreben genähert und dort jede Menge Schaden angerichtet. Ich vermute, sie konnten aufgrund ihrer Größe und ihres Gewichts dort nicht landen, so dass sie nur wenige Trauben tatsächlich fressen konnten. Die meisten sind dem hektischen Geflatter des Schwarms beim An- und Abflug zum Opfer gefallen und lagen zerstreut auf dem Pfad. Selbst dort haben sie die Trauben nicht mehr angerührt, verrückt. Jedenfalls lag es nahe, dem ein Ende zu machen, deshalb die vorgezogene Lese, die in wenigen Stunden abgeschlossen war, da wir hier ohnehin dieses Jahr wenig Trauben hatten. Für den Eigenbedarf an Rotwein wird es zusammen mit den Trauben von weiter weg aber ausreichen.

Moderater und wieder typischer Endspätsommer

Ist ein tolles Spätsommerwetter, das man v. a. in den späteren Nachmittagsstunden bei tief stehender Sonne genießen kann. Und jetzt ist es auch typisch für den Altweibersommer, mit moderater Wärme und nicht direkt brennender Sonne, aber immer mit viel Licht. An späten Nachmittag wärmt es einem den Rücken, wenn man draußen arbeitet, wie ich heute zur Fertigstellung des jüngsten Lebensbaum-Armbandes. Und dabei konnte ich viel vom jahreszeitlichen Geschehen im Garten miterleben. Vom inzwischen dunkleren Blattgrün der Bäume, den reifenden Trauben am Weinstock, den rot werdenden Schoten bei den Chilis, den schon teilweise herbstlich rieselnden Blätter mancher Gehölze. Und natürlich die Vögel, die umso häufiger um die Weinreben flattern, wie sich die Trauben ihrer Vollreife nähern. Da waren heute Nachmittag ganze Schwärme unterwegs, die viel Schaden angerichtet haben. V. wird aber nach den roten Trauben auf dem externen Stück in den nächsten Tagen auch die wenigen bei uns hier ernten, dann hat sich dieses „Problem“ auch schon wieder erledigt.

Wieder eine Übergangsjahreszeit

Jetzt am Abend kommen erst Regen und Gewitter, nachdem der Tag zwar schon moderater warm, aber doch wieder sehr sonnenreich war. Ich habe die Gelegenheit für eine neue kunsthandwerkliche Arbeit draußen genutzt, die ich bis zum Abend auch bis auf den letzten Arbeitsschritt abschließen konnte. Genau das Richtige für einen solchen Übergangstag, denn irgendwie rechnet man ab sofort wirklich mit Herbst. Und in der vegetabilen Umgebung spricht auch einiges dafür, dass es dazu kommt. Hoffentlich mit einem endlich wieder erkennbaren Blätterherbst und zum Auftakt einem noch etwas verlängerten Altweibersommer, der Arbeiten und Aufenthalte im Garten noch erlebnisreich gestalten können.

Zeit für eine Standortbestimmung

Das war noch einmal ein so subtropisch heißer Tag, während wir uns Mitte September nähern, aber man spürte schon den kommenden Regen und die zu erwartende Abkühlung der kommenden Tage. Von einigen Nacharbeiten im Zusammenhang mit unsere Holzaktion im Garten einmal abgesehen, blieb ich aber weitgehend vom Aufenthalt in der Sonne heute verschont. Die nächste Manufaktur-Arbeit habe ich für morgen vorgesehen, bei angenehmerer Temperatur. Und die Projektarbeit hat mich ohnehin heute vollständig in Beschlag genommen. Aber durchaus anregend, wie immer, wenn es darum geht, die Ergebnisse der letzten Monate zu dokumentieren und diese Darstellung zu veröffentlichen. Das ist nicht nur eine nach außen gerichtete Information, es hilft mir selbst auch, den eigenen Standort zu definieren und von dieser Warte aus bei Bedarf zu verändern.

Wenn sich in der Nutzung von Grünland etwas wandelt

Heute war natürlich Rekreation angesagt, das war einfach unvermeidbar nach der Mammutaktion der letzten drei Tage. Aber der Anhänger musste noch weg, so haben wir das in den frühen Vormittagsstunden erledigt, bevor die Hitze wieder zurückkehrte. Und bei der Gelegenheit haben wir auch gleich die zwei großen Sägemehlsäcke entleert. Die werden jetzt in einem der Beete verrotten, nachdem wir sie vorher noch mit dem Rechen auf der Erde verteilen. In diesen Bereichen des schmalen Grünlandes wird es in Zukunft vielleicht auch wieder möglich sein, etwas anzupflanzen. IN den vergangenen Jahren war dort wegen der vielen umstehenden Bäume bzw. ihrem Schattenwurf und den ebenfalls Schatten werfenden Holzscheitestapeln kaum noch etwas mit Erfolgsaussicht anzupflanzen. Künftig können wir das Stück wieder eher als Garten bewirtschaften. Insbesondere wenn im nächsten Jahr tatsächlich auch die letzten Brennholzstapel abgetragen sein werden.

Ein extremer Arbeitstag, nach dem das Brennholz unter Dach ist

Der zweite Tag unserer Brennholzaktion war in gespiegelter Version ein Pendant des ersten. Nur dass ich mit dem Sägen der zweiten Fuhre begann, die wir gestern heimgeholt hatte. Danach dann erneutes Aufladen, Transportieren und erneutes Sägen. Insgesamt drei proppenvoll geladene Anhängerladungen, die den Holzhaufen am Ende noch einmal auf ungefähr die Größe des Vorjahres haben anwachsen lassen. Um das Arbeiten in der prallen Sonne einigermaßen erträglich zu gestalten, haben wir den Sägearbeitsplatz dann doch mit einer weißen Plane von oben abgedeckt. Durch die Maßnahme wurde noch genug Sonnenlicht durchgelassen, der Platz aber deutlich abgeschattet, so dass es erträglich wurde. Der Schweiß lief auch danach noch in Strömen und veranlasste mich, nach jeder Schubkarre mit ofengerecht gesägtem Holz erst einmal das Gesicht und die Brille trocken zu wischen und anschließend die Nase zu putzen, die wegen des feinen Nadelholzstaubs unaufhörlich lief. Insgesamt ein mühsames Arbeiten, aber auf die Art konnte ich zwischendurch immer kleine Pausen einlegen, die bei dem extrem langen Arbeitstag auch notwendig waren. Das Aufräumen und sauber kehren mussten wir dann schon in der Dämmerung vornehmen, so dass wir den Anhänger mit zwei riesigen Säcken Sägemehl und Borke nicht mehr wegbringen konnten. Nach diesem Extremtag waren wir alle regelrecht erledigt und hochgradig erschöpft. Aber das Brennholz für den kommenden Winter ist jetzt doch unter Dach und Fach.

Persönliches Baumtagebuch von Bernhard Lux: Täglich begegne ich den Bäumen auf vielfältigen Wegen. An ihrem jeweiligen Standort in der Natur, in der Lektüre von Baum- und anderer Literatur, in der alltäglichen Reflexion, der handwerklichen Arbeit und im Gespräch mit der Familie oder Freunden und Kollegen. Es ist mir ein Bedürfnis, diese themenbezogenen Beobachtungen, Interaktionen und Kommunikationen in Form des Baumtagebuchs zu dokumentieren. Seit dem 20. November 2004 habe ich keinen einzigen Tag ausgelassen – ein Zeichen dafür, dass das Baumthema und der Baum als Archetypus tatsächlich im Alltagsleben verankert ist und vielfältige inhaltliche Assoziationen ermöglicht. So mag dieses Baumtagebuch jeden seiner Leser/innen auf die Spur einer je eigenen Beziehung zu den Bäumen führen.