Fotografische Experimente

Meine fotografischen Experimente und Tests heute haben sich einmal ganz außerhalb des Baummotivfelds bewegt. Vielmehr hatte ich es auf mein derzeit erfolgreichstes Oberflächen-Struktur-Motiv abgesehen: Nahaufnahmen der Recycling-Plastik Platten, aus denen verschieden Abfallbehälter am Flussdamm gefertigt wurden. Ich habe jetzt den letzten noch fotografierfähigen ausfindig gemacht und zum ersten Mal mit Stativ eine umfangreiche Reihe verschiedener Distanzen und Ausschnitte realisiert. Anders als erwartet, konnte ich mit der Bracketing-Technik leider nichts erreichen, und auch Versuche mit versetztem Fokussieren bei ansonsten gleicher Einstellung haben in der Nachbearbeitung keine wirklich herausragenden Ergebnisse geliefert. Die Technik werde ich deshalb nur bei Motiven einsetzen können, die schon von der Aufnahmesituation her eine echte räumliche Tiefe mitbringen, was hier ja nicht wirklich der Fall ist. Also wäre das doch etwas, was sich in der Landschaftsfotografie oder auch bei Naturaufnahmen in mittlerer Distanz gewinnbringend nutzen ließe. Das heißt, es sind zu späterem Zeitpunkt noch weitere Versuchsreihen notwendig.

Bestätigende Rückmeldungen

Eine Vorkehrung für die kommende Brennholzaktion haben wir heute schon getroffen. Schließlich musste der Transport-Anhänger vorbereitet werden. So wird es wahrscheinlich in der kommenden Woche schon möglich sein, mit den Arbeiten zu beginnen, und auch mit anderen Erledigungen, für die der Anhänger benötigt wird. Und die Renovierungsarbeit an verschiedenen z. T. schon 10 Jahre alten Wunschbaum- und Lebensbaum-Armbändern konnte ich ebenfalls noch einschieben. Es war mir eine Bestätigung, dass die Holzperlen nach 10 Jahren noch so tadellos aussehen und lediglich eine neue Ölbehandlung nötig haben, auch eine Erneuerung der Gummikordel, die die Perlen zusammenhält. Aber ansonsten sind sie wie neu, ein Zeichen für die verlässliche Qualität und den feinen Schliff der Oberfläche, die ohne das vorherige Wässern nicht so wirkungsvoll und langanhaltend wäre. Es freut mich sehr, dass gerade in jüngster Zeit Rückmeldungen von Kunden sich häufen, die zum Teil schon vor vielen Jahren Armbänder aus der Wunschbaum-Manufaktur erhalten haben und immer noch sehr glücklich mit den Armbändern sind. Auch Rückmeldungen, die im Abstand von Jahren auf mich zukommen, haben eine hohen Stellenwert für meine Arbeit und sind einer meiner Gründe für die kontinuierliche Weiterentwicklung der Manufakturarbeit.

Vorgezogener Altweibersommer

Nach dem zu nassen und zu trüben August freue ich mich sehr, dass wir einen vorgezogenen Altweibersommer erwarten dürfen. So sieht es nach der Wettervorhersage aus, mit für diese Zeit schon fast zu hohen Temperaturerwartungen, was aber zumindest auf Sonne und Licht hindeutet. Das finde ich klasse, als Entschädigung für die verpatzte Schlussphase des Sommers, aber auch, weil wir ja noch einige Aktionen mit Brennholz und Gartenarbeit planen, für die solche Witterung den idealen Rahmen bietet. Damit sollte auch die dieses Jahr bescheidene Weintraubenernte und die restliche Baumobsternte bei dafür angemessenem Wetter stattfinden können. Gut für diese Arbeiten und gut auch für das Gemüt, das zunehmend häufig auf Unterstützung von außen angewiesen ist.

Spiegel des Klimawandels

Ein arbeitsreicher Ausklang des Augusts, mit einer Mischung aus Alltagserledigungen, Projektarbeit und Kunsthandwerk, konnten wir heute erleben. Das Ganze bei gemischtem Wetter, von deutlich kühl bis frühherbstlich warm, immer im Wechsel, von Regenphasen bis zu sonnigen Abschnitten. Fast eine komprimierte Form dessen, was wir in diesem außergewöhnlichen August durchgehend erlebt haben. Wie ein Spiegel der Wetterfolgen des Klimawandels, der sich in so vielen alltagsrelevanten Bereichen auswirkt. Bis hin zur psychischen Verfassung der Menschen. So freue ich mich auf den Start ins Wochenende und die bevorstehenden kreativen Aufgaben rund um den Garten, die Bäume und deren Holz.

Verregneter August

Ganz schön verregnet, dieser August. Das wird meine Sonnenstundenbilanz wieder stark zurückwerfen. Aber immerhin kam während meiner kunsthandwerklichen Arbeit in den letzten Tagen zeitweise die Sonne doch durch und hat ihr frühherbstliches warmes Licht verströmt. Das versöhnt dann etwas mit dem eher ins Wasser gefallenen Sommerausklang. Wir hatten heute auch endlich Gelegenheit, eine lange aufgeschobenen Formalität zu erledigen, die so gar nichts mit den Jahreszeiten und der Baumsymbolik zu tun hatte, eher das Leben und seine Steuerbarkeit selbst betraf. Gut, dass wir das einmal mit kompetenter Unterstützung abschließen konnten. Jetzt freue ich mich schon auf das nächste Holzarbeitsprojekt und die Gelegenheit, meine Recherchen bezüglich fotografischer Technik und ihrer kreativen Möglichkeiten weiter zu vertiefen.

Mit Blick auf die Herbstarbeiten

V. hat heute Äpfel und Birnen von unserer Streuobstwiese mitgebracht. Darauf ruhen jetzt die Hoffnungen, nachdem die Zwetschgenernte wohl weitgehend ausfällt, wegen der Wurmstichigkeit der Zwetschgen in diesem Jahr. Bei den Äpfeln und Birnen sieht das besser aus. Erfahrungsgemäß ist es bei denen aber ein Problem, dass sie allzu schnell faulen und immer wieder aussortiert werden müssen. Wir werden sehen, wie viel für den direkten Verzehr geeignet sind und wie lange sie gelagert werden können. Ansonsten könnten wir uns wiederum an einigen Kuchen versuchen, oder größere Erntevolumen später für Destillate verwenden. Schön ist, dass unser Walnussbaum im Garten dieses Jahr erstmals richtig viele Nüsse abwirft, von denen die meisten auch genießbar sein werden. Aber die Zeit dafür ist noch nicht ganz reif, auch wenn wir in den vergangenen Wochen schon einige sammeln und trocknen konnten. Bei allen Ernteüberlegungen bezüglich des Baumobst steht die Brennholzaktion weiterhin im Raum und wird sich voraussichtlich innerhalb der nächsten zwei Wochen auch umsetzen lassen. Wir diskutieren gerade aber noch, wie genau wir das durchführen sollen, und was im Zuge der Anhängernutzung sonst noch erledigt werden könnte. Typische Herbstarbeiten eben, die uns auch zeigen, dass der Sommer für dieses Jahr Vergangenheit ist.

Zwischen Projektarbeit und Krisenkommunikation

Unsere Brennholzaktion wird wohl noch etwas länger auf sich warten müssen. Denn diese Woche sind wieder so viele außerplanmäßige Erledigungen angesagt, dass es schwierig sein dürfte, eine drei Tage benötigende Brennholzarbeit zu erledigen. So streckt sich das Vorhaben doch wieder in den Herbst hinein, was wir eigentlich diesmal vermeiden wollten. Na ja, kunsthandwerkliche Holzarbeit wird an diese Stelle zumindest treten und sicher auch wieder die eine oder andere frühherbstliche Ernteaktivität. Damit ist neben den Routinearbeiten und den notwendigen externen Erledigungen auch schon wieder die gesamte Woche ausgefüllt. Ganz gut, dass die Kommunikationsprojekte derzeit in eine Zeit des Abwartens und der Zögerlichkeit fallen. Aber ganz gut nur wegen der vielen zusätzlichen Aufgaben, nicht gut in Bezug auf eine Loslösung von der gegenwärtigen Krisenkommunikation und all der sozial-kommunikativen und psychischen Folgewirkungen in der eigenen Lebenswelt wie auch – so scheint – weltweit.

Fotografische Planverfolgung

Nun konnte ich an dem etwas durchwachsenen, aber regenfreien Nachmittag doch einmal das Vorhaben umsetzen, die letzten am Flussdamm noch verbliebenen Recycling-Plastik-Platte abzulichten. Von diesen Platten, aus denen Abfalleimer hergestellt wurden, stammt ja tatsächlich meine erfolgreichste Reihe von Microstock-Fotografien im Bereich „Hintergründe und Texturen“, gemessen an den Downloadzahlen noch erfolgreicher als meine Weihnachtsfotos oder die Serie mit Nahaufnahmen von Baumdetails oder Holzstrukturen. Ich habe diese industriell in einem heute nicht mehr praktizierten Verfahren erzeugten Strukturen schon unzählige Male in verschiedenen Konstellationen und bei verschiedenen Lichtverhältnissen fotografiert, auch mit verschiedenen Brennbreiten und Objektiven, bei unterschiedlichen Platten. Aber diese sind eben die letzten, die noch nicht mit Graffiti vollständig unkenntlich gemacht worden sind. Und tatsächlich sind es diejenigen, bei den sich die Farben der Recyclingplastikpartikel noch am intensivsten erhalten haben. Aber technisch bin ich mit den Ergebnissen noch nicht ganz zufrieden. Deshalb werde ich wohl in Kürze einen zweiten Versuch unternehmen und dann erstmals die mir bisher noch nicht bekannte Technik des Fokus-Bracketing anwenden.

Ein Apfel- und Zwetschgenkuchen

Die Zwetschgenausbeute war, wie gestern schon berichtet, in diesem Jahr sehr dürftig. V. hat dann die wurmstichigen aussortiert und nur die nicht befallenen entkernt. Da das für ein Blech mit Hefekuchen auch noch zu wenig gewesen wäre, habe ich eines meiner Lieblingsbackrezepte hervorgeholt, bezüglich dessen ich mich erinnern konnte, dass es im Original eigentlich mit Äpfeln und Zwetschgen belegt und dann mit einer Soße aus Schmand, Eiern und Eierlikör übergossen wird. In der Vergangenheit hatte ich das Rezept aber immer abgewandelt und stattdessen nur Pfirsiche verwenden, was geschmacklich und optisch aber hervorragend war. Heute habe ich wegen der frischen Zwetschgen aber das Original verwirklicht. Im Ergebnis sieht das wieder toll aus, und ich bin sicher, es wird auch super schmecken. Den Test können wir aber erst morgen durchführen, weil der Kuchen heute erst zu spät abgekühlt war.

apfel-zwetschgen-schmand-kuchen

Nun doch ein schlechtes Zwetschgenjahr

Nun siehts mit den Zwetschgen doch nicht so gut aus, wie zuletzt vorhergesagt. V. musste beim heutigen Check der Zwetschgenbäume feststellen, dass viele bereits vom Baum abgefallen sind und auf der Wiese vor sich hin faulen und dass ein Großteil der noch an den Bäumen hängenden Früchte ziemlich wurmstichig sind. Damit wird die Zwetschgenernte dieses Jahr dürftig ausfallen und sowohl Zwetschgenkraut als auch Zwetschgenkuchen weitgehend ausfallen. Na ja, vielleicht reicht der halbe Eimer, den V. heute gepflückt hat ja für wenigstens einen Hefekuchen aus. Bei Ms aktueller Verfassung wäre mehr ohnehin zu viel. Immerhin, bei Äpfeln und Birnen, die noch nicht ausgereift sind, wird der Ertrag deutlich besser sein. Ein Thema eher für Ende September bzw. Oktober.

Baumobstaussichten eines durchwachsenen Jahres

Nach einigen Enttäuschungen in Bezug auf die Baumobsternte dieses Sommers richtet sich Vs Blick jetzt in Richtung der Zwetschgen, Birnen und Äpfel. Als nächstes sind die Zwetschgen auf dem Aufgabenzettel, denn die sind jetzt reif und außerdem in diesem Jahr zahlreich. Wenn sie denn einmal geerntet sind, verspricht daraus eine ganze Reihe von Hefekuchen zu werden. Und was übrigbleibt, wohl der größere Teil, könnte eventuell für einen Edelbrand verwendet werden. Das ist noch nicht so ganz klar. Zwetschgenkraut einzukochen wird wohl eher nicht auf dem Programm stehen, zumal wir ja von den Maulbeeren schon genug neue Marmelade zubereiten konnten. Die Pfirsiche sind, wie ich das erwartet hatte, in diesem Jahr nicht wirklich etwas geworden. Ich hatte sie ja letztes Wochenende vorzeitig alle abgepflückt, da viele durch die Nässe schon aufgeplatzt und verfault waren. Aber die restlichen waren eben überwiegend noch grün und reifen anders als z. B. die Feigen nicht nach. Deshalb kann man die Pfirsichernte für dieses Jahr eigentlich vergessen. Nashi-Birnen wird’s auch nicht viele geben. So halten wir uns an unsere klassischen Baumobstsorten und später auch an die Weintrauben. Deren Qualität wird wohl ganz gut ausfallen, allerdings sind es mengenmäßig diesmal nicht viele.

Lichtgesättigte Präsenz der Pflanzen im Sommer

Auf dem Rückweg von der Schulung heute bin ich über eine meiner Lieblingslandschaftsstrecken gekommen. Die Wiesenkräuter, die uns schon vor Mariä Himmelfahrt so fasziniert haben und die wir an verschiedenen Stellen eingesammelt und in Sträuße eingebunden haben, war bei dem schönen Spätsommerwetter heute wieder die Attraktion. Es ist ein Eindruck, den ich schon seit einigen Jahren bei meinen Exkursionen durch die (Baum-)Landschaft gewonnen habe, dass die unfassbar filigranen und detailreichen Wiesenkräuter, -gräser und -stauden in den Sommermonaten den Bäumen tatsächlich den Rang ablaufen. Jedenfalls wenn man es unter dem Gesichtspunkt der lichtgesättigten Präsenz und Repräsentanz eines ungebremsten, üppigen, aufbauenden sommerlichen Wachstums der Pflanzenwelt betrachtet. So ist es auch immer häufiger vorgekommen, dass mich diese Kräuter fotografisch währen des Sommers verstärkt angesprochen haben. Resultat waren und sind spannende Landschaftsimpressionen, die ähnlich wie meine Baumdetailfotografien früherer Jahre, die Nahaufnahmen von Baumblättern, Baumblüten, Baumfrüchten, Baumrinden und Baumwurzeln, im Kleinen die Großartigkeit der vegetabilen Natur zum Ausdruck bringen, wenn man z. B. fotografisch die Aufmerksamkeit auf sie gezielt lenkt. Ich schätze, das wird auch künftig neben der Baum- und Landschaftsfotografie sowie der Fotografie von Hintergründen und Texturen, einer meiner Motivschwerpunkte sein. Schön ist zudem, dass wir diese Pflanzen auch ganz konkret sammeln und in unser Wohn- und Lebensumfeld integrieren können. Es gibt außerhalb des direkten Natureindrucks kaum eine schönere Möglichkeit, den Jahreszeiten ganz nah zu sein, indem wir uns für die jeweilige Zeit charakteristische pflanzliche Strukturen im eigenen Umfeld platzieren.

Krisenkreativität

Die Sommerlethargie scheint aktuell wieder einen ihrer zahlreichen Höhepunkte zu feiern. So erscheint es mir, vielleicht liegt das aber auch an den in unserem Bundesland noch anhaltenden Schulsommerferien, die gewisse Wirkungen auch auf die Erwachsenen nicht verfehlen. Ich bin ganz froh, mich in solchen Phasen, die inzwischen keine Seltenheit mehr sind, auf technisch und zeitlich aufwändige Aktualisierungen und Wartungen konzentrieren zu können, die sonst eher nebenbei laufen müssen, was nicht immer angenehm ist und dann eher auch zu Fehlern führt. So versuche ich den eher lähmenden Auszeiten in dieser Krisenzeit möglichst positive Seiten zu entdecken und diese möglichst produktiv zu nutzen. Es braucht aber schon ein wenig kommunikative Resonanz bei so viel Krisenkreativität, hoffentlich zumindest im Rahmen der Wunschbaum-Projekte.

Schwächelnde Numerologie

Die Zeit der Einundzwanzig ist wohl vorbei, oder sie macht zumindest eine Pause. Denn ich konnte schon längere Zeit nicht mehr von Spektakulärem von diesem Tag berichten. So auch heute, das v. a. durch technisch unvorhergesehene Aufgaben ausgefüllt war, die mich von den eigentlichen Vorhaben abgehalten haben. Aber immerhin gab es später noch autobiographische Abwechslung und die Gelegenheit, u. a. im Rückblick von meiner Baum-Faszination und meiner Wunschbaum-Manufaktur zu erzählen. Das ist bei bestimmten Gesprächspartnern ganz interessant, weil es gewisse Nuancen des Erzählens erfordert, um Resonanz zu erzeugen. So gesehen also doch noch ein erlebnisreicher Tag, dem nur der außergewöhnliche Charme des traditionellen Einundzwanzigsten fehlte.

Persönliches Baumtagebuch von Bernhard Lux: Täglich begegne ich den Bäumen auf vielfältigen Wegen. An ihrem jeweiligen Standort in der Natur, in der Lektüre von Baum- und anderer Literatur, in der alltäglichen Reflexion, der handwerklichen Arbeit und im Gespräch mit der Familie oder Freunden und Kollegen. Es ist mir ein Bedürfnis, diese themenbezogenen Beobachtungen, Interaktionen und Kommunikationen in Form des Baumtagebuchs zu dokumentieren. Seit dem 20. November 2004 habe ich keinen einzigen Tag ausgelassen – ein Zeichen dafür, dass das Baumthema und der Baum als Archetypus tatsächlich im Alltagsleben verankert ist und vielfältige inhaltliche Assoziationen ermöglicht. So mag dieses Baumtagebuch jeden seiner Leser/innen auf die Spur einer je eigenen Beziehung zu den Bäumen führen.