Facetten und Perspektiven des Weihnachtsdiskurses

Nun fragen mich auch schon weiter entfernte Bekannte, ob ich mich bereits mit den Weihnachtsvorbereitungen begonnen habe. Wohl, weil sie meine Präferenzen kennen und dass mir eigentlich in jedem Jahr vor der Weihnachtszeit wieder neue Ideen kommen. Aber es zeigt natürlich auch, dass viele doch ein Bedürfnis haben, das tief in der zeitlosen symbolischen Stärke des christlichen Fests und seiner Rituale und Traditionen verankert ist. Dem kann sich kaum jemand entziehen, und die meisten bringen es auch mit ihrer Kindheit in Verbindung – wie sollte es anders sein, handelt es sich doch um ein Geburtsfest der besonderen Art. Auch nach dem Weihnachtsbaum wurde ich heute gefragt bzw. ob ich wieder einen aufstellen will. Eine Frage, die sich bei mir eigentlich erübrigt, es sei denn meine Beschäftigung mit Baumsymbolik und Symbolbäumen sollte jemandem in meinem Umfeld noch nicht aufgefallen sein. Natürlich bin ich dennoch froh für die Fragen, denn sie geben Anlass für eine Fortsetzung des Weihnachtsdiskurses, der nie an Lebendigkeit und Facettenreichtum verliert, immer nur neue Facetten und Perspektiven hinzugewinnt.

Vorverlegte Weihnachtszeit

Ein Tag mit viel vorweihnachtlicher Stimmung, was auch an einigen Geschenken und Gesprächen lag. Da ging es um adventlichen Schmuck, den Weihnachtsbaum und mögliche Geschenke für Weihnachten und die bei uns kurz vorangehenden Geburtstage. Ein Thema, das unerschöpflich scheint und immer wieder den Blick auf die vegetabile Symbolik der Weihnachtspflanzen, des Weihnachtsbaums selbst als Symbolbaum und die vielen gestalterischen Innovationen der gesamten Weihnachtsindustrie lenkt, die schier unerschöpfliche Ausmaße und damit eine gewisse Zeitlosigkeit mit sich bringt. Schön, dass wir auf diese Weise die Weihnachtszeit durch Vorverlegung und kommunikative Inhalte verlängern können.

Weihnachtszeit, Innerlichkeit und Baumsymbolik

Ein sehr produktiver Tag mit viel Kreativarbeit, die mich zuversichtlich stimmt, die laufenden Projekte weitgehend noch in diesem Jahr abschließen zu können. Dann wird es hoffentlich auch nicht allzu hektisch in der Vorweihnachtszeit, die ansonsten an ihrer eigentlichen Bedeutung Schaden nehmen kann. Denn es sollte doch zu Weihnachten hin eher kontemplativer werden. Wenn nicht um Weihnachten herum, wann dann sollte das noch möglich sein in diesen so überaus komplizierten Zeiten. Ich hoffe, bei aller zeitlichen Planung und Voraussicht aber doch auch auf einige Aufträge für kunsthandwerkliche Arbeiten, die Innerlichkeit im Spiegel der Baumsymbolik unvergleichlich provozieren und auch für andere in Form bringen können.

Symbolkommunikation, Baumsymbolik und Selbstbeobachtung

Haben wir jemals einen so gruselig verregneten Novemberanfang erlebt? Leider ist es nicht nur der Anfang des Monats, es geht ja schon seit Wochen so, und scheint kein Ende nehmen zu wollen. Da kann ich schon verstehen, dass viele diese Zeit des Jahres fürchten. Aber nur wegen der Verhältnisse in diesem Jahr. Eigentlich bin ich ein Novemberkind, und kann es wegen meines Geburtstags auch nicht anders sein. Wenn ich die Baumsymbolik des so genannten Keltischen Baumkreises und die Zeitphase der „geheimen“ Eibe mithinzunehme, bin ich sogar das typischste Novemberkind, das man sich vorstellen kann. Denn an diesem Tag trifft sozusagen die Essenz der Eiben-Natur mit den dem November ohnehin zugeschriebenen Charaktereigenschaften zusammen. Kann sein, dass das den manche überfordert, für mich selbst ist es einfach selbstverständlich und verschafft mir in der Selbstbeschreibung und Selbstbeobachtung einen ziemlich besonderen Status. Vielleicht sind das Verstehen und die Verständigung auch die beiden Hauptthemen meiner Kommunikationsstudien gewesen, und sind es bis heute, denn nach langjähriger routinierter Kommunikationsarbeit und viel Erfahrung in diesem Bereich lässt notwendigerweise die Selbstbeobachtung nicht nach. Sie läuft vielmehr quasi-automatisch mit, bei jeder einzelnen Interaktion und Kommunikation. Weil man als gelernter Fachmann auf dem Gebiet gar nicht anders kann. Diese mitlaufende Selbstbeobachtung verhindert Scheuklappensicht und sorgt dafür, die Dinge immer wieder neu zu betrachten und zu modellieren. Darin sehe ich den Kern meiner Arbeit und meine eigentliche Expertise. Bei der professionellen Kommunikationsberatung ebenso wie bei allen teils privaten Projekten, die sich der Symbolkommunikation u. a. im Spiegel der Bäume widmen.

Der Jahreszeitenwechsel und die Dynamik der Aufmerksamkeiten

Bei soviel Dunkelheit und Regen tut sogar das künstliche Licht gut. Das konnte ich heute den ganzen Tag über genießen, bei meiner Kelleratelier-Arbeit, aber die Arbeit mit den vielen verschiedenen Holzarten und ihrer jeweilig anhaftenden Baumsymbolik haben mir diese für den Winter notwendige Arbeitsplatzsituation versüßt. Ich kann dieser sehr abgeschiedenen Atmosphäre sogar etwas sehr Eigenes abgewinnen, schätze sie als Bestandteil des winterlichen Rückzugs, der zunehmenden Orientierung nach Innen. Denn das verbinde ich eigentlich mit dem Winter und seinem Höhepunkt, dem Weihnachtsfest. Nicht selten denke ich über den aus meiner Sicht großen Vorzug der Jahreszeiten, ihren jeweiligen Eigenheiten und den damit verbundenen Wechselstimmungen nach. Es würde uns ein großer Teil der wie selbstverständlich entwickelten kulturellen Identität fehlen, die im zyklischen Wechsel der Jahreszeiten wurzelt, wären wir am Äquator zuhause. So aber wird uns der belebende Perspektivenwechsel und die Aufmerksamkeit sowohl auf das Außen als auch das eigene Innere durch die natürlichen Zyklen erleichtert. Es wäre ungleich schwieriger und anstrengender, diese Dynamik ohne die äußere Spiegelung in der Natur für uns darzustellen.

Novemberarbeit am Baumkreis

Ganz ging mein Arbeitsplan heute nicht auf, was mit unverhofften Anfragen zu tun hatte, die zu schneller Erledigung drängten. Aber so ist das Unverhoffte zumindest erledigt, so dass ich mich am Wochenende auf meine aktuelle Manufakturarbeit konzentrieren kann. Der Baumkreis steht wieder einmal im Mittelpunkt des Geschehens. Und es wird das erste Mal seit einem halben Jahr wieder im Kelleratelier gearbeitet, da inzwischen natürlich der Arbeitsplatz im Garten nicht mehr in Frage kommt: Zu dunkel und zu kalt. Da mache ich es mir lieber im Keller gemütlich, sofern das an dem Platz möglich ist, und vertiefe mich in der Form, die so nur im Winter möglich ist, ganz auf das Holz und die Bäume, von denen es stammt. Bei der Baumkreis-Auswahl von 22 verschiedenen Holz- und Baumarten ist das besonders spannend, weil man dabei einen Parcours durch so unterschiedliche Charaktere und ihre symbolischen Implikationen hinlegen kann. Das ist sehr schön in dieser ansonsten so ungemütlichen Übergangszeit des Jahres.

Kreativer Stimulus im November

Die Novemberstimmung wirkt auf mich als November-Geburtstagskind stimulierend und ist von Vorteil bei kreativen Aufgaben. Und die häufen sich zurzeit. Das trifft sich gut. Dabei geht es viel um grafische Gestaltung, aber immer auch um inhaltliche Konzepte und Formulierungsaufgaben. Eine gute Mischung, auch ergänzt von technischen Aufgaben. Das liegt mir sehr, und fällt mir erstaunlicherweise gerade in dieser Übergangszeit des Jahres leicht, gute Ergebnisse inklusive. Diesen Schwung hoffe ich in die nächsten Wochen bis Weihnachten mitnehmen und aufrecht erhalten zu können. Und dann wird er sicher auch in diverse Wunschbaum-Projekt, insbesondere im Bereich der Manufakturarbeit, einfließen können.

Novemberlicht, Allerheiligen und der natürliche Niedergang

Den Friedhof haben wir am späten Nachmittag noch im Hellen aufgesucht, was wir im Vorjahr auslassen mussten. Aber eine Allerheiligenstimmung wollte sich heute nicht einstellen. Weder das Wetter noch die Atmosphäre hat mich an das erinnert, was ich traditionell mit Allerheiligen in Verbindung bringe. Merkwürdig, aber ähnliche Veränderungen stelle ich auch bei anderen Fest- und Feiertagen fest. Es ist, als wenn sich die atmosphärische Dichte des Feiertagserlebens kontinuierlich verringerte. Ich bin mir aber nicht sicher, ob das eine individuell mit dem Altern zusammenhängende Erscheinung ist, oder doch eine tatsächliche Wandlung in der Rezeption und Pflege von Traditionen. Vorher hatte ich die inzwischen schon seltene Gelegenheit genutzt, mich in der aktuellen Baumlandschaft umzusehen, die doch so etwas wie Herbst aufblitzen ließ. Vor dem Hintergrund des 1. Novembers hatte der aber schon eine spätherbstliche Anmutung, was v. a. mit dem Licht dieser Tage zu tun hat. Aber auch mit dem Erscheinungsbild der Bäume, die nicht nur herbstliches Laub tragen und abwerfen. Auch die Früchte vieler Bäume und Sträucher lösen sich in diesen Wochen sukzessive auf, verfärben sich dunkel, werden von Wind und Regen ausgelaugt und zersetzen sich zum Teil schon am Zweig, bevor sie endgültig abfallen und in den Kreislauf übergehen. So stehe sich in der Anmutung der Baumlandschaft gerade morbider Niedergang und die Lebendigkeit vortäuschende Farbigkeit des Herbstlaubs gegenüber.

Baumnovember - Vergehende Hagebutten I
Baumnovember - Vergehende Hagebutten II
Baumnovember - Vergehende Weißdornfrüchte I
Baumnovember - Vergehende Weißdornfrüchte II
Baumnovember - Vergehende Schlehdornfrüchte
Baumnovember - Spitzahornzweig mit Herbstlaub I
Baumnovember - Spitzahornzweig mit Herbstlaub II

Weihnachtsmotive mit und ohne vegetabile Symbolik

Auch heute war für mich Weihnachten wieder ein bestimmendes Thema. Und mit mir für den Rest der Familie und einige Besucher. Das ist bei der Witterung, die winterlicher kaum sein könnte, auch kein Wunder. Ich freue mich, dass ich auch mit einem meiner diesjährigen Weihnachtsgrußprojekte gute Fortschritte machen konnte, so dass dieser Teil, die genauer gesagt auf den Beginn der Adventszeit ausgerichtet ist, ohne Hektik und Zeitnot geplant werden kann. Die Auswahl meiner besten Weihnachtsfotografien der letzten Jahre hat doch einige Zeit in Anspruch genommen, weil ich die Reihenfolge und die Auswahl selbst immer wieder abgeändert habe. Am Ende ist es doch zumindest zur Hälfte von der Zusammenstellung des Vorjahres abweichend. Gut, denn das war auch meine Absicht. Die richtig guten Motive stammen nicht nur aus jüngster Zeit. Auch ältere gehören zu den Favoriten, aber es sind eben auch viele aus den letzten 4 Jahren darunter. Bei fast allen steht die Lichtsymbolik der Weihnachtszeit im Mittelpunkt, die vornehmlich von der Beleuchtung und dem Schmuck des Weihnachtsbaums bestimmt wird. Aber auch von bestimmten vegetabilen Weihnachtsdekorationsobjekten, wie Gestecken oder Adventskränzen, die oft auch ohne Baumsymbolik auskommen, da für sie das Licht symbolisch und atmosphärisch das Wichtigste ist. Wenn ich wieder derart intensiv mit diesen eigenen Fotografien arbeite, merke ich, dass sie geradezu unerschöpflich sind, nie wirklich erschöpft oder vollständig erfasst werden können. Das ist ein Zeichen guter Qualität, die immer auch ein Momentum des Unbegreiflichen und Ergreifenden beinhalten muss, um lang und nachhaltig Wirkung zu haben.

Wenn die Weihnachtszeit früher beginnen kann

Es ist, wie wenn mindestens der November vorgezogen worden wäre, wenn nicht die Weihnachtszeit. Die Unwirtlichkeit, die das Wetter uns entgegenbringt, passt in dieser Extremform so gar nicht zum Ende des Oktobers. Auch wenn die Tage um Allerheiligen häufig kalt und neblig waren, so viel Regen ist eher ungewöhnlich, zumal es noch weiter anhalten soll. Das einzig Gute daran: Da ich durch die äußeren Verhältnisse schon nah an die Adventszeit herangeführt werde, bin ich mit den Vorbereitungen für die diesjährigen Weihnachtsgrüße früher dran als sonst. So macht es mir gar keine Probleme, atmosphärisch betrachtet, jetzt schon die passenden Grußmotive aus meinem schon festgelegten Pool neuer Weihnachtsfotografien auszuarbeiten und auch eine Neuauflage des im letzten Jahr erstmals gestalteten Tages-Adventskalenders zu arrangieren. Das macht tatsächlich jetzt schon Spaß und verlängert mir auch ein wenig die kommende Weihnachtszeit verlegt sie quasi für mich persönlich vor. Das ist gut, denn in diesem Jahr ist sie kalendarisch bedingt etwas verkürzt, da nämlich der vier Advent mit Heilig Abend zusammenfällt. In anderen Jahren kann auch mal fast eine Woche dazwischen liegen, was für die Weihnachtsstimmung natürlich vorteilhaft ist. So müssen wir die ungewollte Verkürzung der Adventszeit eben selbst ausgleichen, indem die Weihnachtszeit einfach etwas früher beginnt.

Wenn der Blätterherbst ins Wasser fällt

In Annäherung an Allerheiligen präsentiert sich das Wetter dauerhaft passend. Nur haben wir so unangenehm nass-kalte Witterung sonst eben rund um Allerheiligen erlebt. Jetzt aber hält es schon eine Woche mindestens an und soll wohl noch mindestens eine weitere Woche so bleiben. Der Blätterherbst fällt damit für unsere Wahrnehmung fast komplett flach. Zum einen, weil man kaum noch vor die Tür kann und so auch keine jahreszeitlichen Eindrücke des Baumherbstes sammeln kann. Aber natürlich auch, weil das Licht fehlt, das den in Richtung der Rot-Braun-Töne gehenden Blättern ihre Farbigkeit verleiht. Bei so viel Regen gehen bei vielen Bäumen die Blätter auch gleich in ein Tiefbraun-Schwarz über und verrotten sehr schnell. Manchmal verlieren Bäume innerhalb weniger Tage ihr gesamtes Laub. Da ist dann nichts mit Indian Summer und herbstlich warmen Farbeindrücken. Den Menschen entgeht damit ein wichtiger jahreszeitlicher Eindruck, von der verpassten Gelegenheit der späten Früchte einmal abgesehen, doch noch zur Reife zu gelangen. Diese Gelegenheit fällt dann häufig ins Wasser. Ich hoffe, dass meine so schön ausgewachsenen Glockenchilis wenigstens noch zum Teil reif werden, damit die Pflanz- und Aufzuchtarbeit für das Gemüse während des Sommers nicht ganz umsonst gewesen ist.

Gedanken zum Start der Heizsaison

Eine Vorankündigung vom Schornsteinfeger, dass Anfang der Woche die nächste Untersuchung ansteht, lag heute im Briefkasten. Das ist immer wieder seltsam, da die Holzofensaison noch nicht begonnen hat und aber der Schornstein schon wieder gekehrt werden soll. Für meine Begriffe immer zu den falschen Zeiten, während der Saison merkwürdigerweise nichts passiert. Immerhin hat das unsere Aufmerksamkeit auf die kommende Heizperiode gelenkt, und darauf, dass wir Gelegenheit haben werden, den mühevoll angehäuften Brennholzvorrat auch abzutragen. Dass das diesen Winter nicht ausfällt, ist abzusehen, da ja jetzt schon, Ende Oktober, ein Heizen über die Zentralheizung zumindest in den Räumen, in denen man sich den ganzen Tag aufhält und arbeitet, nicht zu vermeiden ist. Das ganze Haus wird mit dem Holzofen zwar nicht warm, aber doch die zentralen Wohnbereiche, d. h. drei zusammenhängende Zimmer. Und die Wärmestrahlung reicht weiterhin auf die angrenzenden Räume auf derselben Ebene und einen Stock höher. Deshalb ist eine Heizkostenersparnis beim Öl auf jeden Fall zu erwarten. Und ein gutes Gefühl können wir auch haben, da das Brennholz von einem ehemaligen eigenen Fichtenwald stammt, dessen Bäume lange aus dem Weihnachtsbaumalter herausgewachsen waren und dann auch nur noch zum Schlagen geeignet waren. Dass die uns jetzt über den Winter wärmen, ist ein schöner Gedanke, haben wir die lebenden Bäume und das langgezogene, aber schmale Baumgrundstück doch noch gut in Erinnerung.

Jahreszeitliche Wahrnehmungsmuster und Aufmerksamkeiten

Schön, der Baumkreis wird mich in den nächsten Tagen wieder beschäftigen. Es kann gut sein, dass der nahende November die Innenschau der Menschen aktiviert und die Baumsymbolik wieder stärker ins Bewusstsein rückt. Das habe ich in der Vergangenheit schön oft festgestellt. Allerdings ist es keine Konstante, kein wirklich archetypisches Muster, dass nämlich in Abwesenheit von Licht und mit dem Abbau des vegetabilen Lebens automatisch die symbolische Repräsentanz desselben zu Bewusstsein käme. Aber wenn bestimmte Faktoren zusammenkommen, gerade bei langanhaltender Kälte und Dunkelheit, bei langen Wintern zum Beispiel, verstärkt diese Haltung erfahrungsgemäß. Zurzeit scheint es wieder so zu sein, und freue mich, im Gleichklang damit mein Kelleratelier wieder zu beziehen und bei künstlichem Licht der Baumsymbolik ganz besonders nahe zu kommen, während im Sommer die lebenden Bäume und ihr konkreter Eindruck im Vordergrund stehen.

Biografische Wurzeln des Denkens und der Erfahrung

Das Kundengespräch am frühen Morgen hat mich nach längerer Zeit einmal wieder in die Stadt geführt, in der ich viele Jahre mein berufliches Umfeld hatte. Eine durchaus interessante und herausfordernde, sehr kommunikative Zeit, in der ich viel für später Nützliches hinzulernen und mir erarbeiten konnte. So hatte dieser Arbeitstermin für mich auch eine nostalgische Note, die durch den vertrauten Fahrweg und die Orientierung in bekannten Straßenzügen vor Ort mit vielen vertrauten Gebäuden und Anlagen ihren Grund hatte. Es ist zudem tröstlich, dass solche biografische Nähe zu einem Ort für aktuelle Kommunikationen einen förderlichen Rahmen bilden kann. Überhaupt kommen in jüngerer Zeit öfter ähnliche Begegnungen mit der eigenen Vergangenheit und mit Personen aus dieser Vergangenheit vor, die in Annäherung an meinen Geburtsmonat besonders viel Sinn machen. Überwiegend reichen diese Bezüge in die Zeit zurück, die vor dem Beginn meiner Wunschbaum-Projekte meinen Lebenslauf prägte. Umgekehrt bin ich sicher, dass alle Lebenserfahrung auf aktuelles Denken, Handeln und Wirken Einfluss hat. Auch das Verständnis und der kreative Umgang mit symbolischen Formen fallen nicht vom Himmel. Die Wurzeln dafür reichen tiefer und weiter zurück.

Persönliches Baumtagebuch von Bernhard Lux: Täglich begegne ich den Bäumen auf vielfältigen Wegen. An ihrem jeweiligen Standort in der Natur, in der Lektüre von Baum- und anderer Literatur, in der alltäglichen Reflexion, der handwerklichen Arbeit und im Gespräch mit der Familie oder Freunden und Kollegen. Es ist mir ein Bedürfnis, diese themenbezogenen Beobachtungen, Interaktionen und Kommunikationen in Form des Baumtagebuchs zu dokumentieren. Seit dem 20. November 2004 habe ich keinen einzigen Tag ausgelassen – ein Zeichen dafür, dass das Baumthema und der Baum als Archetypus tatsächlich im Alltagsleben verankert ist und vielfältige inhaltliche Assoziationen ermöglicht. So mag dieses Baumtagebuch jeden seiner Leser/innen auf die Spur einer je eigenen Beziehung zu den Bäumen führen.