Den Glaubensinhalt der Transformation körperlich wahrnehmen

Es war in der Vergangenheit sehr häufig zu spüren, wenn der Karfreitag bevorstand. Es ist nicht zu leugnen, dass die Aura des Tages für unsere Familie, und vermutlich nicht nur für sie, eine Stimmung und Befindlichkeiten befördert, die an das Leiden erinnern, für das der Tag steht. Da finden Resonanzen statt, denen wir uns selten entziehen können. Aber anders als an Weihnachten, wenn wir angesichts des erleuchteten Weihnachtsbaums eine Art Vorschau auf das stärker Werden des Lichts erhalten und sich das Innere quasi symbolisch aufwärmt, wirkt die Karwoche, besonders der Karfreitag quasi umgekehrt. Es ist so, dass man den Neuanfang, das neue Leben noch nicht erfassen kann, wie wenn die Aufhebung des alten erst noch durchlebt werden muss. Wir alle vollziehen das ein Stück weit auch körperlich nach. Und das Körperliche durchmischt sich mit einer eigentümlichen seelischen Verfassung, die vielleicht notwendig ist, soll symbolischer Aufbruch in seiner ganzen Tiefe empfunden und verstanden werden.