Ob die Schlehdornfrüchte wohl erntereif werden?

Reifende Früchte des Schlehdorns

Dieses Jahr scheint es sogar wieder jede Menge Schlehdornfrüchte zu geben. Jedenfalls sind mir die Sträucher am Flussdamm in den vergangenen Jahren nie so deutlich ins Auge gefallen. Die wenigen Beeren hatten sich meist zwischen den dornigen Zweigen tief im Inneren der Sträucher versteckt. Jetzt findet man sie auch außen, was sicher auf eine ungewöhnliche Üppigkeit schließen lässt, allerdings auch die Vögel anzieht. Deshalb ist es fraglich, ob sie im Spätherbst, wenn die ersten Nachfröste die Beeren erntereif machen, noch sehr viele übrig sein werden. Zum Ansetzen fand ich die Schlehen immer schon klasse geeignet. Am Nachmittag konnte ich meine neuen Bestellungen vorbereiten. Verschiedene Stäbe, darunter wieder ein Zürgelbaum. Weil das Wetter so schön war, habe ich die Gelegenheit genutzt und endlich auch den schon lange abgetrockneten Trompetenbaum bearbeitet. Ein sehr weiches Holz, das in der geschliffenen Form aber doch sehr charaktervoll wirkt und einen leichten seidenmatten Schimmer trägt. Ich bin gespannt, wie die fertigen Perlen des Musterarmbandes wirken. „1/1“]

Üppiges Obstjahr

Wenn der Hochsommer seinen Höhepunkt überschritten hat und die Baumfrüchte in unterschiedlichem Tempo ihrer Reife entgegengehen, wird V. zunehmend nervöser. In einem Jahr wie diesem, in dem das Frühjahr kaum Fröste während der Blütezeit verzeichnet hat und auch sonst keine größeren Schäden durch Insekten aufgetreten sind, ist mit einer außerordentlichen Obsternte zu rechnen. Viele Äste bei den Zwetschgen- und Apfelbäumen neigen sich unter der Last der Frucht oder brechen gar. Und alles ist diesmal um einige Wochen früher an. Die Regenfälle der letzten beiden Wochen tun das ihre, um im Verbund mit dem üppigen Sonnenlicht die Früchte schnell reifen zu lassen. Unsere roten Weintrauben sind schon zur Hälfte gefärbt. Kein Wunder also, dass die Vögel bereits ihre Chance sehen. Wenn jetzt die Sonne und auch etwas höhere Temperaturen noch länger anhalten sollten, kann das ein sehr üppiges Obstjahr werden – mit hoffentlich guter Qualität.

Reifende Weintrauben

Alte Handschriften sind faszinierend

Heute hatten mich die alten Handschriften fest im Griff. Je mehr von diesen handgeschriebenen historischen Dokumenten ich mir ansehe, desto faszinierter bin ich davon. Darunter amtliche Dokumente, viele Briefe, Tagebücher, Kochbücher, wissenschaftliche Mitschriften, Gerichtsurteile. Alles, was man sich vorstellen kann. Eine ganz eigene ebenso fremde wie interessante Welt offenbart sich da aus den Relikten der Vergangenheit heraus. Leider konnte ich mein Lieblingsfundstück nicht erwerben, aber für die nächste Gelegenheit bin ich besser gerüstet. Vielleicht ein Tagebuch. Toll wäre natürlich eines, das sich um die Bäume oder doch zumindest um Pflanzen dreht. Ähnliches habe ich schon erblickt, z. B. ein Reisetagebuch, das u. a. eingeklebte getrocknete Pflanzen und Beschreibungen dazu enthält. Aber ein historisches Baumtagebuch. Das wäre natürlich die Krönung.

Inhaltsübertragung ist nicht so aufwändig wie gedacht

Die Übertragung der Datensätze ist nun doch etwas einfacher als gedacht. Ich muss einige Tricks anwenden und sehr viel sukzessiv zu erledigende Einzelschritte sind auch dabei. Aber ich denke, die Substanz der Inhalte selbst doch morgen im neuen System erfassen zu können. Dann kann ich das Hauptaugenmerk im weiteren Prozess wieder Struktur und Gestaltung richten. Auch da gibt’s noch einiges zu tun, um dem Baumtagebuch ein frisches, zeitgemäßes Äußeres und eine stärker interaktive Funktionalität zu verleihen. Da gibt’s eine ganze Reihe Möglichkeiten, deren Eignung ich noch ausloten will.

Herausforderungen des Tagebuchrelaunchs

Eine größere Herausforderung stellt es dar, die mehrere Tausend Einträge des Baumtagebuchs in das neue Format zu übertragen. Ich arbeite mit Hochdruck daran. Sehr wahrscheinlich wird die Aufgabe nur zum Teil über automatisierte Prozesse erfolgen können. Einen anderen deutlich zeitaufwändigeren Teil werden ich mit Copy & Paste manuell durchführen müssen, und das wohl eher schrittweise, umgekehrt chronologisch. So stelle ich mir das gegenwärtig vor, um mit der neuen Fassung doch schon früher online gehen zu können. Der genauer Zeitpunkt ist aber noch nicht eingegrenzt. Letztlich soll alles stimmig sein. Nur das 10-Jährige ist auf jeden Fall die letzte Orientierungsmarke.

Die Früchte sind mir nicht das Wichtigste

Und natürlich ist es so wie gestern vorhergesagt. Die stahlblauen Netze zieren jetzt ausgerechnet den Teil des Gartens, den wir dort sitzend vor allem im Blickfeld haben. V. kann das einfach nicht lassen, wobei er immer wieder behauptet, es seien keine anderen erhältlich. Der springende Punkt ist aber einfach, dass er auf keine einzige der Weintrauben verzichten will. Das ist mir ganz unverständlich. Von mir aus könnten die Vögel alle für sich beanspruchen. Der Fruchtertrag war mir auch bei den Obstbäumen noch nie das Wichtigste. Auch bei dem so schön gewachsenen Maulbeerbaum nicht, dessen diesjährige Fruchtlosigkeit V. beklagt, während mich das gar nicht stört. Ich bin vielmehr froh, dass er sich nach dem Rückschnitt im Vorjahr so prächtig weiterentwickelt hat. Ich schätze, er wird sich zum ältesten und stattlichsten Baum des schmalen Grundstücks mausern. Und die Sache mit den Netzen werden wir auch diesmal wohl zähneknirschend überleben.

Schutznetze stören die Gartenidyllle

V. will morgen tatsächlich schon wieder Netze über die Weinreben spannen. Nur weil er ein paar Amseln entdeckt hat, die die noch unreifen Trauben anpicken. Das ist jedes Jahr aufs Neue ein Streitthema zwischen uns. Nicht nur wegen der aus meiner Sicht übertriebenen Panik, vor allem, weil es den so entspannenden Panoramablick auf den Garten natürlich vollständig zerstört. Der Gipfel sind dann die blauen Netze, die wegen ihrer demonstrativ unnatürlichen Färbung den Gesamteindruck des Gartens derart massiv stören, dass man keine ungetrübte Freude mehr daran haben kann. Und das ausgerechnet in der Hochzeit des Sommers, wenn man dieses Grün am besten genießen könnte. Es gab auch schon einmal Jahre, in denen er ganz auf Netze verzichtet hat. Wenn die Vögel den Weg nicht zu uns gefunden haben. Aber dieses Jahr ist alles sehr früh reif, und dann tummeln sie sich natürlich auch schon jetzt dort. Ich hoffe nur, dass die Verteilung der blauen Netze nicht gerade das Hauptsichtfeld betrifft und das Ganze einigermaßen erträglich bleibt.

Wechselnde Aufmerksamkeitslagen

Es ist ungewöhnlich und interessant, dass sich derzeit die Armbandbestellungen meist nur auf wenige Hölzer konzentrieren. Zürgelbaum habe ich jetzt in kürzester Zeit gleich dreimal bearbeitet. Walnussbaum ist ein weiterer gegenwärtiger Favorit. Es scheint fast, als ob sich die Interessenten auf der gleichen Schwingungsebene befinden, ähnliche Baum-Mensch-Parallelen herstellen. Eine weitere Tendenz: Fast alle interessieren sich für Lebensbaum-Armbänder. Partner-Kombinationen scheinen zurzeit kaum nachgefragt. Vielleicht liegt das an dem Weg, auf dem die Interessenten auf meine Angebote aufmerksam geworden sind. Oft wirkt es jetzt so auf mich, dass die Symbolik der Bäume eher weiter weggerückt ist von dem, was die meisten Menschen bewegt. So konzentriert sich aber das Interesse derjenigen, für eine Resonanz vorhanden ist, auf das Wesentliche. Auch das eine Beobachtung, die etwas über die Umschwünge in unserer Zeit, den Wechsel der Stimmungslagen und die Themen aussagt, auf die Menschen bevorzugt ihre Aufmerksamkeit lenken und für denen sie bereit sind, Zeit zu widmen.

Ein Baum, der sich wohl fühlt

Unser Ginkgo ist auf dem besten Weg, zum dominierenden Baumindividuum des Gartens zu werden. Zwar macht ihm der benachbarte Nashi Konkurrenz, ist fast auf dieselbe Höhe angewachsen, aber es ist klar, dass er längerfristig davonziehen wird. Schon jetzt präsentiert er sich als majestätischer Baum, der es versteht, seine wenigen, aber inzwischen schon kräftigen Seitenäste in Szene zu setzen. Er hat sich seinen ganz eigenen Luftraum erobert, breitet die Äste teilweise weiter aus, als ich das von anderen Ginkgos her kenne, strebt aber insgesamt nach einem Gleichgewicht. Auf einer Seite, die weniger Äste hat, fallen diese deshalb kräftiger und länger aus. Alles getragen von einer nahezu kerzengeraden Stammachse, die in den letzten beiden Jahren enorm an Durchmesser gewonnen hat. Nun kann sich der Baum endlich leisten, sein Wachstum auch zur Stabilisierung seiner Basis zu nutzen. Die ersten Jahre waren dagegen noch von einem unbändigen Drang zum Licht geprägt, deshalb das schnelle und damals nicht enden wollenden Vertikalwachstum. Es beruhigt mich, dass er in wenigen Jahren schon ganz ohne stabilisierende Stütze auskommen wird. Die war bis vor einem Jahr noch zwingend notwendig, um ihn bei starkem Wind und Sturmböen vor dem Umknicken zu bewahren. Ich freue mich einfach, dass er sich so wohl fühlt in seiner Umgebung.

Feigenpause

Jetzt ist erst einmal Pause für unsere Feigenernte angesagt. Die bis heute geernteten gehörten zu den ganz früh gereiften Exemplaren. Diejenigen, die „normal“ gewachsen sind, werden noch bestimmt 6-8 Wochen benötigen. Ein ungewöhnlicher Verlauf ist das mit diesen Früchten, so ungewöhnlich wie das ganze Wetterjahr, mit allen Auswirkungen, die das auf die Vegetation und das Wachstum von Nutz- und Wildpflanzen hatte. M. wird sie erst einmal vermissen, kann sich aber auch auf die restlichen, dann zahlreicheren Früchte später im Jahr vorfreuen. Und ich genieße einfach die wunderbar mediterrane Ausstrahlung, die der Baum jetzt durch seine schiere Präsenz, durch das Licht- und-Schatten-Spiel der lappenartigen Blätter hat. Immer noch eine Bereicherung für unsere kleine Gartenbaumlandschaft, die uns noch viele Wochen besondere Freude machen wird.

Pralle Früchte

Über mangelnden Regen werden sich die Landwirte und alle Wetter-Unzufriedenen der letzten Wochen sicher nicht mehr beschweren können. Bei uns sind die angekündigten schweren Unwetter glücklicherweise ausgeblieben, aber Regen hatten wir mehr als genug. Die Regenzisternen sollten vollständig aufgefüllt sein. Aber jetzt sollte der Sonnen-Sommer doch wieder zurückkehren, und die Pflanzen nach dieser feuchten Erholungsphase wieder in ihrer Entwicklung voranbringen. Bei den Nashis kann jetzt schon nichts mehr schief gehen. Der üppige Regen wird die in diesem Jahr ohnehin schweren Früchte noch praller werden lassen.

Nashi-Früchte im Sommer

Das Fruchtfleisch der Feigen

Näher betrachtet sieht es fast so aus, als ob sich im Fruchtfleisch der reifen Feigen Würmer tummeln. Das haben wir so eigentlich noch nie wahrgenommen. Vielleicht liegt es einfach daran, dass die Früchte dieses Jahr so groß ausfallen. Wenn die Außenhaut noch etwas blauer gefärbt wäre, könnte man sie von gekauften Exemplaren aus der Türkei oder anderen Importländern kaum unterscheiden. Und wie M. sagt, schmecken sie zudem auch gut. Unsere Statistik-Tafel weist bisher 10 allesamt große Früchte aus. Und einige ebenso dimensionierte sind schon am Baum zu sehen. Bis zum Spätsommer, wenn die jetzt noch kleinen ausgereift sein werden, dürfte ein Vielfaches davon zusammengekommen sein.

Ganze Feigenfrüchte
Aufgeschnittene Frucht
Detail einer aufgeschnittenen Frucht

Feigenbaumsommer

Der Garten präsentiert sich an diesen Hitzetagen einfach wunderbar. Eine Idylle, wie ein Besucher es gestern genannt hat. Das kann ich nur bestätigen. Mit am eindrucksvollsten finde ich derzeit den Feigenbaum. Wie das Hochsommerlicht durch seine halbtransparenten Blätter scheint und die Blätter sich gegenseitig Schatten spenden, während sie den ganzen Tag über Licht tanken und die Nährstoffproduktion des Baumes in Gang halten. Und dann diese prallen Feigenfrüchte. Die ganz dicken sind schon so süß, dass sie die Insekten anziehen. Wenn die ersten Fraßlöchelchen zu sehen sind, ist es höchste Zeit, sie zu ernten. So habe ich heute die ersten ganz dicken Exemplare gepflückt. Morgen gibt’s an dieser Stelle ein Foto der aufgeschnittenen Frucht. Vorerst aber einige Impressionen der Frucht am Baum und des eigenwilligen Lichtspiels der großflächigen Blätter.

Reife Feige
Blatt im Gegenlicht
Blattwerk im Gegenlicht

Üppige Baumfrucht

Das sind nun wirklich die heißesten Tage des Jahres. Und unsere Gartenbäume und Blumen fühlen sich dank der guten Pflege und täglichem Gießen mit gesammeltem Regenwasser sichtlich wohl. Na ja, die Sonnenblumen lassen zwischendurch schon mal den Kopf hängen, aber das liegt wahrscheinlich daran, dass M. sie diesmal in große Töpfe statt in die Erde gesetzt hat. Das mögen sie nicht so, da sie doch sehr durstig sind und ihre Wurzeln lieber tiefer wachsen lassen. Das Fruchttragen ist in diesem Jahr bei den meisten Arten gewaltig, sofern nicht Fröste die Blüte im Frühjahr ruiniert hatten. Bei der Nashibirne musste V. sogar schon Äste stützen, um sie vom Brechen ob der Überladung mit schweren Nashibirnen zu bewahren. Und auch bei unseren Zwetschgenbäume soll es ähnlich aussehen. Ein Übermaß an Frucht, bei dem man meinen könnte, die teils radikalen Ausfälle mancher Vorjahre müssten auf einen Schlag kompensiert werden. Da würde man sich etwas mehr Gleichmäßigkeit wünschen und nicht diese Extrementwicklungen, die manche Freude an der Arbeit mit den Obstbäumen auch schon mal eintrüben kann.

Ständige Begleiter

M. und V. finden es am Nachmittag hinterm Haus schon zu warm, wenn die Sonnenstrahlen dorthin gerichtet sind. Für mich ist es noch ganz gut erträglich. Und eigentlich mag ich es sehr, bei solchem Wetter dort zu sitzen und meiner kunsthandwerklichen Arbeit nachzugehen. Genau die richtige Arbeit für heiße und irgendwie traumwandlerisch anmutende Hochsommertage. Die Szenen ähneln sich von Jahr zu Jahr. Vielleicht ist nur das Davor und Danach jeweils anders. Aber wenn der Sommer an seinem Höhepunkt angekommen ist, dann weiß man das einfach. So wie in diesen Tagen, in denen, ich formuliere das ganz gerne so, die Zeit stillzustehen scheint. Neben den Feiertagen sind solche Lebenszeiten für mich mit die wichtigsten überhaupt, um eine nicht in den Alltag verwobene Reflexion zu pflegen. Um wirkliche Fortschritte zu machen, ist das glaube ich unverzichtbar. Urlaub im üblichen Sinne muss es aber nicht sein und ist es für mich ja eigentlich auch seit mindestens 13 Jahren nicht. Meine ständigen Begleiter, ganz konkret in Form der lebenden Individuen ums Haus und außerhalb, aber auch symbolisch durch die vielen Beschäftigungen mit dem Thema, sind gerade zu diesen Zeiten die Bäume meiner Lebenswelt. Geeignetere Partner kann ich mir kaum vorstellen.

Detailarbeit zahlt sich aus

Das neu aufkommende Hochsommerklima ist idealer Rahmen für die anstehende Holzarbeit. Erneut ein Zürgelbaum und außerdem ein Armband aus vier verschiedenen Hölzern. Das verspricht spannend zu werden. Und bei der Wärme und dem Licht geht die filigrane Arbeit ohnehin leicht von der Hand. In Sachen Relaunch des Baumtagebuchs bin ich heute ein gutes Stück vorangekommen. Zwar nur ganz kleine Nuancen, aber an denen hängt eben die Souveränität des Entwurfs, vor allem, wenn er länger haltbar sein soll, wie in diesem Fall. Es sieht ganz nach einem Ansatz aus, der klar genug ist, aber auch offen genug für Erweiterungen. Dabei kommt auch das illustrative Element nicht zu kurz. Die Arbeit am Detail hat sich gelohnt. Jetzt muss das Ganze aber auch noch inhaltlich weiter ausgebaut und konkretisiert werden, bevor die Mammutarbeit an der Übertragung der mehrere Tausend Einträge beginnt.

Ungeliebte Zypressenhecke

So richtig wie Juli fühlt sich das in diesen Tagen nicht an. Aber die Arbeiten sind dennoch die gewohnten. V. hat heute die Zypressenhecke geschnitten. Anschließend haben wir den Grünschnitt zusammengerecht und in große Säcke verfüllt. V. wird das irgendwann beim Bienenhaus häckseln und seinen Kompost damit auffüllen. Gut gerochen haben die frisch geschnittenen Äste. Obwohl ich diese blaugrüne Zypressenart nicht besonders mag und die ganze Hecke lieber gar nicht sehen würde. Das war damals ein Schnapsidee gewesen. So viel an Kommunikation über den vormaligen Gartenzaun mit den Nachbarn ist dadurch verloren gegangen. Merkwürdige Tendenzen der Absonderung, die eigentlich keiner will und die sich dennoch entwickeln. Immerhin war die kurze Begegnung mit meinem Jugendfreund beim Zusammenrecheln jenseits des Zauns Anlass zu einer Reminiszenz: Das heute noch sichtbare ausgetretene Element des Maschendrahtzauns war damals meine Steigleiter, wenn ich den Freund besuchen wollte, und natürlich beim Weg wieder zurück. Das dürfte zuletzt vor über 35 Jahren gewesen sein.

Unspektakuläre Zwischenzeit

Die Hartriegel haben schon ihre Fruchtstände ausgebreitet. Die Früchte selbst sind aber noch ganz hart und grün. Ähnlich präsentiert sich die übrigen Baum- und Strauchlandschaft. Nicht sehr viel Spektakuläres ist derzeit zu beobachten. Mehr so ein üppiges Grünen, begünstigt durch die Regenfälle der letzten Tage. Mit der Sonne wird sich bei den Baumfrüchten in den kommenden Wochen aber sicherlich wieder mehr bewegen. Am meisten Freude machen wir die wenigen, aber umso beachtlicheren Feigen unseres kleinen Baums. Zwei sind schon geerntet, zwei besonders prächtige Exemplare werden in wenigen Tagen folgen. Und dann können wir uns auf zahlreiche der neu gewachsenen im Spätsommer freuen. M. sagt, dass die erste der diesjährigen Ernte richtig süß geschmeckt habe, erstaunlich. Aber das ist ohnehin ein verrücktes Jahr. Hoffentlich werden wir noch etwas Spättracht von unseren Bienen erhalten. Insgesamt war das sehr mager, aber die Qualität insbesondere des zuletzt geschleuderten ist sehr gut. Immerhin für den Eigenbedarf wird es bis zur nächstjährigen Saison ausreichen.

Die erste reife Feige

Das ist wirklich außerordentlich. Trotz des Dauerregens und der fehlenden Sonne in den letzten Tagen habe ich heute tatsächlich die ersten reifen Feigen an unserem Baum entdeckt. Das gab es in den vergangenen Jahren so früh noch nie. Eine der reifen Früchte konnte ich auch schon pflücken, die Nummer Eins in unserer diesjährigen Strichliste. Und einige weitere haben sich beim Drücktest als so weich herausgestellt, dass sie in den nächsten Tagen ebenfalls fällig sind. Darunter zwei richtig dicke Exemplare. Natürlich handelt es sich um solche, die bereits vor etwa zwei Monaten am Baum erschienen sind. Wir hatten uns sehr darüber gewundert, dass derart frühzeitig schon Früchte entstanden sind. Die haben sich aber danach wochenlang praktisch nicht verändert, waren lange einfach grün und hart. Und jetzt haben sie sich in wenigen Tagen so weit verändert, dass sie ausgereift sind. M. wird das erste Exemplar heute Abend testen. Ich bin sehr gespannt, ob sie schon süß schmeckt. Eigentlich kann ich mir dieses frühe Reifen nur so erklären, dass der Baum im Vorjahr, in Verlaufe dessen keine einzige Frucht mehr ausreifen konnte, bestimmte angelagerte Nährstoffe in seinem Wurzelstock überwintert hat, die dann im Frühjahr sofort zur Verfügung standen und dieses sehr frühe Fruchten befördert haben. Also quasi eine nachträgliche Kompensation für das missglückte Vorjahr. Es ist so, wie V. es treffend formuliert hat: Dieser Feigenbaum ist ein Phänomen. Schon fast totgesagt – wir hatte ja tatsächlich keine Hoffnung mehr, dass er sich nach den heftigen Winterschäden und dem radikalen Rückschnitt noch einmal würde erholen können – und nun präsentiert er sich in allen seinen Ästen vitaler als jemals zuvor. Ich hoffe, das hält an und der Baum wird sich wieder kräftigen, um den extrem wechselhaften Wintern künftig besser trotzen zu können.

Still stehende Zeit

Eigentlich ist es wie jedes Jahr um diese Zeit. Die Zeit scheint still zu stehen. So als ob die Menschen auf irgendetwas warten. Wie wenn man das Gefühl hat, mit wichtigen Vorhaben erst zu einem späteren Zeitpunkt beginnen zu dürfen. Das hat einerseits etwas Wohltuendes, da man lange Aufgeschobenes endlich erledigen kann – jedenfalls wer nicht in Urlaub fährt oder sich sonstige Auszeiten genehmigt. Andererseits ist es für kreative Projekte, die Austausch erfordern, auch ein Hindernis. Man muss dann auf die Wiederkehr der Bereitschaft warten. Immerhin, ohne das wäre ich wohl immer noch nicht dazu gekommen, das Baumtagebuch einmal ganz neu zu überdenken. Eine Aufgabe, die sich als durchaus anspruchsvoll herausstellt, gemessen daran, wie lange ich jetzt schon an grundlegenden Details arbeite, die ich immer wieder einr Revision unterziehe. Aber wenn ich mir die Mühe nicht jetzt mache, wann soll dann eine Gelegenheit dazu sein. Ich bin sicher, es wird sich in einem überzeugenden Ergebnis bemerkbar machen, mit dem ich noch viele Jahre zufrieden sein kann.

Die Linie erneut finden

Bei so einer Neugestaltung kann man sich zwischendurch auch mal von der eigenen Linie entfernen. Vor allem, wenn es um Gestaltungsfragen geht. Dann merkt man z. B. dass bestimmte Designelemente dem Projekt eine Anmutung verleihen, die nicht wirklich mit dem eigenen Verständnis und Empfinden übereinstimmt. Das ist dann Anlass, die Sache erneut zu überdenken und passgenaue Alternativen zu entwickeln. So geht es mir derzeit bei der Neufassung des Baumtagebuchs. Die grundlegende Motivation für dieses Langzeitprojekt hervorzuheben und verständlich zu machen, ist nicht ganz einfach. Das wird ein Thema für den Inhalt sein. Aber eben auch für das Layout und die Inhaltsstruktur. Letztlich soll wie bisher auch der Tagebuchthread selbst im Zentrum stehen. Die übrigen Informationen über damit verbundene Projekte und Themen, über meine Person und das Thema Baumtagebuch selbst sollen in der Peripherie stehen. Ich bin gespannt, welche Lösung ich letztlich finden werde. Es wird sicherlich ein längerer Prozess, der dem nun fast 10-jährigen Projekt eine zeitgemäße Form verleihen wird.

Zypressen schneiden

V. redet jetzt fast jeden Tag davon, eigentlich und unbedingt die Zypressenhecke schneiden zu müssen. Es sei dringend, da sie immer dicker und höher werden würde. Zumindest was die vertikale Ausdehnung angeht, hat er Recht. Bei dem vielen Regen während des Hochsommers machen die Zypressen immer gewaltige Schüsse, während sie während der langen Trockenperiode völlig stillzustehen schienen. Bei der Tiefe hat sich allerdings in Wirklichkeit nicht viel verändert. Nur dass die braun verfärbten verdorrten Flecken jetzt fast vollständig verschwunden sind. Ich hoffe, er wird das mit seiner Manie, die Hecken auch seitlich immer wieder auszudünnen, nicht wieder verderben. Und was das andere angeht, muss er sich einfach mal dazu entschließen. Am Ende wird es ohnehin wieder eine Gemeinschaftsarbeit sein. Und bei schönem Wetter ist das ja eigentlich auch eine ganz schöne Arbeit. Wenn die Holzarbeiten sich in den nächsten Wochen weiterhin so rar machen, dann sollte das auch kein Hindernis darstellen.

Selbstmusealisierung

Manchmal kann auch die Beschäftigung mit Gestaltungsformen der Vergangenheit sehr anregend für aktuelle Projekte sein. So wirken die schlichten geometrisch-linienhaften Bemalungen von Keramiken der – geschätzt – 1930er Jahre ungewöhnlich modern. So als ob man damals die reduzierte Formensprache unserer Zeit vorweggenommen hätte. Auch wenn die tieferen seelischen Gründe solcher Formen wahrscheinlich damals andere waren als heute, zeigt sich auf der Oberfläche eben diese Ähnlichkeit, die solche Formen heute wieder attraktiv erscheinen lassen. Mit dem schon länger anhaltenden Trend zur Minimalisierung und Reduzierung bin ich selbst sehr einverstanden, da er meinen immer schon vorhandenen Formvorstellungen entgegenkommt. Ich denke, auch für das neue Baumtagebuch diese Linie aufzugreifen und fortzuführen. Auch weil ich das Baumtagebuch als etwas sehr Modernes wahrnehme. Ein Blog, der nicht primär auf schöne Sprache und geschliffene Formen abzielt, sondern auf spontane Dokumentation aktueller Gedanken und Wahrnehmungen. Ich verspreche mir davon unter anderem eine Art Selbstvergewisserung. Früher hätte ich vielleicht im Anschluss an entsprechende soziologische Ansätze Selbstmusealisierung dazu gesagt. Ein Thema, das ich in früheren Jahren eher mit bildnerischen Formen verarbeitet habe und das seit fast 10 Jahren einen besonderen Platz in meiner persönlichen virtuellen Kommunikationswelt eingenommen hat.

Neues Grundgerüst fürs Baumtagebuch

Immerhin, der Navigationsbereich der neuen Baumtagebuchseite ist jetzt klar definiert. Das war mit einiger Arbeit verbunden, vor allem weil ich die responsive Darstellung möglichst optimal haben will. Leider ist das meist nicht ganz einfach zu realisieren, um alle denkbaren Konstellationen zufriedenstellend abzubilden. Auf der Basis kann ich die Entwicklung jetzt sowohl inhaltlich als auch gestalterisch fortsetzen und hoffe, schon bald ein gutes Grundgerüst zur Verfügung zu haben, das dann weiter differenziert werden kann. Es geht vor allem darum, für die große Zahl von im November über 3.600 Einträgen einen schlüssigen und übersichtlichen Rahmen zu schaffen. Das muss bis zum 10-jährigen Tagebuchjubiläum einfach durch sein. Denn spätestens aber dann würde ich besonders die illustrative Seite des Blogs gerne intensiver ausfüllen. Das ist in den letzten Jahren einfach zu kurz gekommen. Möglicherweise ist diese Veränderung auch eine gute Voraussetzung für die stärkere interaktive Funktionalität der neuen Seite.

Land der Bäume

Wir haben in diesen Tagen viel Freude mit unseren Gartenbäumen. Sie beim Wachsen zu beobachten, den Zuwachs an Laub, die Zunahme des Stammumfangs und bei den Obstbäumen das langsame Reifen der Früchte zu verfolgen, bringt uns nahe an die jeweilige Jahreszeit heran. Dann wird deutlich, wie sehr unser Denken und Wahrnehmen von den klimatischen Verhältnissen und Zyklen der mittleren Breiten geprägt ist. Kaum vorstellbar wäre es ohne diesen zyklischen Wechsel und alle Veränderungen, die sie mit sich bringen. Die Formbildungsprozesse der Natur werden dadurch besonders anschaulich und begreifbar. Schön, dass ich in einem Land der Bäume leben darf.

Antikmarkt unter Bäumen

Immerhin ein kleines Geschenk für einen Freund und nach langer Zeit einmal wieder einige sehr schöne Postkarten habe ich auf den heutigen Antikmarkt entdeckt. Eine der Karten kommt in die Ms Sammlung und die zweite aus einem meiner bevorzugten Motivbereiche ergänzt meine eigene. Ich hoffe, im Laufe des Sommers noch einige Märkte besuchen zu können und erneut fündig zu werden. Eine Karte mit der Darstellung eines Liebespaares und einem sehr markanten Baum im Hintergrund hat mir auch sehr gefallen. Letztlich habe ich sie aber doch nicht mitgenommen, weil mir die Themen nicht deutlich genug getrennt waren und der Preis auch unüblich hoch war. Ein schöne Ausflug aber bei bis dahin noch sehr schönem Wetter. Und das schönste an diesem speziellen Ort ist eben die Platzierung der Stände unterhalb eines Karrees aus alten Bäumen. Das verleiht dem Markt etwas sehr Intimes und Geschlossenes. Ein Ort, an dem man sich immer wieder wohl fühlen kann. Auch weil wir dort immer einigen interessanten und kommunikativ zugänglichen Menschen begegnen.

Ehrliche Gemeinsamkeit

Manchmal sind es nur kurze Begegnungen, die dennoch ein lang andauernde Nähe hervorbringen. Wenn ich zu Weihnachten einen selbst gestalteten Kalender erhalte oder wie heute eine Urlaubspostkarte mit persönlichen Worten, von einem Bekannten, mit dem ich vor über 10 Jahren einmal im Umfeld eines Baum-Kunstprojektes zusammengearbeitet habe, dann erfüllt mich das mit Freude. Gerade weil es eben von einer durch dieses gemeinsame Projekt beförderten Nähe zeugt. Ganz absichtslos, wenn man so will, ein Ausdruck kommunikativen Willens an sich. So etwas ist heute selten geworden, zu sehr steht fast immer und überall ein übergeordneter Zweck, eine Handlungsabsicht, ein wie auch immer messbares Resultat im Vordergrund jeder Aktion. Momente, die diese fast selbstverständlich gewordene Routine durchbrechen, sind für mich wohltuend und geben Hoffnung. Für wirklich neue Ansätze und Weiterentwicklungen, die schlichtweg auf Sympathie und ehrlicher Gemeinsamkeit beruhen.

Energetische Stärke der Eiche

Das Gießen wurde uns heute wieder durch den Hochnebel tagsüber und die Regenfälle zwischendurch abgenommen. Das spart Gießwasser für die Blumen und füllt das Reservoir ein wenig neu auf. Dieser nicht ganz so hitzige Tag war genau richtig für die handwerkliche Arbeit an dem Lebensbaum-Armband ,,Eiche“, denn bei dieser Käseglockenatmosphäre ist man schön fokussiert und kaum abgelenkt. Dann kann man sich auch besonders gut auf die Eigenart des jeweiligen Holzes einstellen. Die Eiche kommt nicht so häufig vor und ist gerade deshalb sehr reizvoll. Sie strahlt eine ungeheure Stärke aus, die verstehen lässt, warum die Art als der Baum der Deutschen gilt. Das energetische Ganze der Baumart, ihre symbolische Stärke und die Ausstrahlung des Holzes gehen bei ihr eine besonders enge und schlüssig wirkende Verbindung ein.

Weitere Logovarianten

Das Logo beschäftigt mich immer noch. Wieder habe ich eine neue Variante durchgespielt, die mir noch schlüssiger erscheint. Es geht im Kern darum, den Schriftzug ,,Baumtagebuch“ in die grafische Form zu integrieren. Denn das Dazusetzen von außen wirkt doch letztlich konstruiert. Ich strebe stattdessen eine geschlossenere Form an, in der die Schrift ein Element der Grafik wird, mit ihr quasi verschmilzt. Bei diesem Ansatz kommt es offenbar auf ganz kleine Nuancen und Details an. So wird mich diese Aufgabe doch noch eine Weile beschäftigen.

Logoüberlegungen

Die Logoneugestaltung fürs Baumtagebuch ist wohl doch noch nicht abgeschlossen. Inzwischen sind noch einige Varianten hinzugekommen, die durchaus einen Unterschied machen. Ich glaube aber, der Lösung sehr nahe gekommen zu sein. Zum guten Teil wird es auch davon abhängen, wie sich die Form im Vergleich auf mobilen Endgeräten einpasst. Dann stellt sich nämlich immer die Kompromissfrage, ob eine eher symmetrische Formvariante auf kleinem Bildschirm nicht zu viel Raum einnimmt und eine verkleinerte Darstellung auf diesen Bildschirmen der Form selbst schadet. Da ist ein sensibles Ausloten der richtigen Mitte erforderlich. Ich hoffe, dies bald festlegen zu können.

Standortfrage für Gleditschien

Offenbar haben die Gleditschien den frühen Sommer gebraucht, um endlich einmal aus der Reserve zu kommen. Zum ersten Mal haben sie in nennenswertem Maße zugenommen, vor allem an Höhe, so dass wir inzwischen schon den dritten neuen Stützstab hinzustellen mussten. Und anders als in den Vorjahren ist das Wachstum auch nach dem Frühsommer nicht gleich wieder beendet, sondern scheint sich fortzusetzen. Ich hoffe, sie werden auch im Umfang des schmächtigen Stämmchens noch zulegen. Ansonsten könnte es über den Winter schwierig werden. Denn wir wollen sie schon draußen belassen. Schließlich sind es Bäume, die das Überleben unter Realbedingungen testen müssen. Etwas skurril daran ist, dass wir eigentlich gar keinen Platz für sie haben. Wenn sie wirklich einmal so groß gewachsen sein werden, dass ein festes Einpflanzen in die Erde notwendig ist, wird die Standortwahl eine echte Herausforderung. Vielleicht oben am Bienenhaus. Aber dann müssen einige andere weniger erbauliche Bäumchen weichen, zumal diese Art viel Licht benötigt und sich vermutlich in allzu viel Gesellschaft nicht so wohl fühlt.