Lebensgrundlagen nicht nur in Europa

Nach längeren Diskussionen in der Familie bin ich heute als einziger doch zum Wählen gegangen. Dabei ging es mir vor allem um die Europawahl, weniger aus Überzeugung in der Sache oder wegen einer wie auch immer erkannten Verpflichtung, sondern eher wegen des Eindrucks, dass die Möglichkeit zu wählen eben eine unserer prominentesten Errungenschaften darstellt, die inzwischen vielleicht zu selbstverständlich aufgefasst werden. Also vor allem um diese Möglichkeit aufzugreifen. Die Unterschiede in der Politik sind ohnehin kaum wahrnehmbar und im europäischen Rahmen noch schlechter abzuschätzen als im nationalen Rahmen. Da hat man ohnehin den Eindruck, dass die einzelne Stimme nicht wirklich mit Sinn gefüllt werden kann. Nun, ich werde trotz meiner schon aus Studienzeiten stammenden Europaskepsis am Thema dranbleiben, seine Entwicklung verfolgen und meine Bedenken bei passender Gelegenheit äußern. Auch wenn ich der Ansicht bin, dass wir eher eine Aktualisierung grundlegender Gemeinsamkeiten benötigen, die auf einer Ebene liegen, die allen kulturellen, politischen und religiösen Unterschieden und Konstellationen zu Grunde liegt. So gesehen ist das Nachdenken über unsere natürlichen Wurzeln und unsere Verortung im Ganzen der Schöpfung, insofern ist auch das Thema der symbolischen Spiegelung des Menschen z. B. in Lebenssymbolen wie dem Baum, eine Zukunftsaufgabe mit großer Aktualität. Keine private Träumerei, deren Ziel es wäre, eine verloren gegangene Idylle wiederzubeleben.