Vitales Wandelröschen

Der Wandelröschenstock hat gerade jetzt seine Hochzeit. Ein Gehölz, das uns immer wieder verwundert. Schon einige Male hatten wir ihn tot geglaubt, dann aber doch für den Winter zurückgeschnitten und im darauffolgenden Frühjahr einen Neustart gewagt. Und tatsächlich funktioniert das auch noch nach 7-8 Jahren. Vielleicht sitzen die Blüten nicht mehr ganz so dicht wie anfänglich, aber sie kommen über Monate immer wieder neu und wenn die Sonne nicht mehr ganz so brennt wie im Juli und August fühlen sie sich auch wieder sehr wohl, und auch das Laub legt noch einmal ein Stück zu. So haben wir selbst im Oktober bis Anfang November noch einen farbenfrohen Blickfang vor dem Haus. Leider drängt M. in diesen Dingen immer frühzeitig dazu, die Stöcke hinters Haus zu holen, einfach weil sie starre Vorstellungen über den Beginn von Jahreszeiten hat. Da konnten V. und ich uns aber zuletzt ganz gut durchsetzen. Denn beim Wandelröschen ist es ganz offensichtlich, dass man lange warten muss, bis alle Blüten abgefallen und das Laub schon leicht eingedorrt ist. Erst danach zieht der Stock seine Energievorräte in die Wurzel zurück. Wenn man mit dem Schneiden zu früh dran ist, hat er im Folgejahr große Probleme, neue Triebe auszubilden. Eine Erfahrung, die sicher auch zum langen Leben des Gehölzes beigetragen hat.