Vitaler Ginkgo

Beim mittäglichen Gang durch den Garten ist mir heute wieder bewusst geworden, wie stark der Ginkgo in diesem Jahr zugelegt hat. Längst zum höchsten Baum des Gartens emporgeschossen hat er jetzt auch an Stärke gewonnen, wird in wenigen Jahren sicher ohne Stütze auskommen, obwohl die immer ausladender werdenden Seitenäste dem Wind mehr Angriffsfläche bieten als noch vor Jahren. Noch ist die Lösung mit der Eisenstabstütze sicher eine gute. Und mit der lockeren Manschettenverbindung besteht auch keine Gefahr mehr, dass der Stamm eingeschnürt werden könnte. Glücklicherweise ist die Art auch ziemlich winterhart, scheint sich auch um starke Fröste nicht wirklich zu scheren. Jedenfalls hat er bisher im Frühjahr immer noch unverdrossen sein Wachstum wieder aufgenommen. Nur die frisch entstandenen kleinen Blättchen sind frostempfindlich und können schon mal den ersten kalten Nächten des Frühjahrs zum Opfer fallen. Aber dann ist er vital genug, um ersatzweise neue Blätter auszubilden und sogar noch zahlreicher als zuvor, um seine Energiegewinnung während der Sonnenmonate auf keinen Fall zu gefährden. Kein Wunder, dass es die Art zum Titel ,,Baum des Jahrtausends“ geschafft hat. Da wären keine Goethe und kein Wunder von Hiroshima unbedingt nötig gewesen. Solche Anekdoten tragen aber doch wesentlich zu seiner symbolischen Stärke bei.