Pflanzen als Kommunikationsmittel

Es war wieder schön, das Neujahrskonzert der Wiener Philharmoniker zu verfolgen. Für M. ist es mit das schönste Erlebnis des Jahres, und das gleich zu Beginn. Mir geht es ähnlich. Die feierliche Atmosphäre dort und die perfekte Inszenierung in Verbindung mit parallel gezeigten Filmbeiträgen sind schon klasse. Aber mindestens so eindrucksvoll ist für mich immer wieder unseren eigenen Weihnachtsbaum. Besonders an so regnerisch-trüben Tagen wie diesem Neujahrstag strahlt er eine Wärme und ein tiefgründig spürbares Geheimnis aus, das unvergleichlich ist. Es wäre schön, wenn M. am Samstag ihren Geburtstag nachträglich feiern könnte. Dann stünde der Baum noch an seinem Platz, bevor er nach dem Dreikönigstag weichen wird. Eine Anregung für meine diesjährige Arbeit mit den Holz-Symbol-Armbändern war am Nachmittag die Lektüre des Romans ,,Die verborgene Sprache der Blumen“ (The Language of Flowers) von Vanessa Diffenbaugh. Eine sehr eindrucksvolle Thematisierung der nicht immer ganz eindeutigen Bedeutungszuweisungen einzelner Pflanzenarten, meist von Blumen im viktorianischen Zeitalter, in dem über bewusst ausgewählte Blumengeschenke nichtsprachliche Botschaften übermittelt wurden. Vielleicht sollte ich für die Baumarten die Bedeutungen in Form sprachlicher Äquivalente doch stärker in den Vordergrund stellen. Ich scheute mich bisher, da eben keine eindeutigen Zuordnungen jederzeit möglich sind und eigentlich nur ein Spektrum aufgezeigt werden kann. Wird das nicht den einen oder anderen verunsichern? An dem Thema muss ich noch eine Weile arbeiten.