Todeserfahrung und ewiges Leben

An einem Totengebet, diesem Abschied in traditionell kirchlicher Form, habe ich am Abend teilgenommen. Ich kann mich nicht erinnern, wann ich das letzte Mal eine solche Zusammenkunft erlebt habe. Aber ich meine, es ist wichtig, nicht nur einen Ort zu haben, an dem man lieben Verstorbenen gedenken kann, sondern dass eben auch die Zeit, das gemeinsame Gebet, wichtig ist. Denn der/die Verstorbene ist dann sicherlich unter denen, die an ihn/sie denken. Und wird es immer in irgendeiner Form bleiben. Gelesen habe ich darüber schon vieles, ich glaube es inzwischen aber auch als Tatsache unseres Lebens erkennen zu können. Vielleicht kann ich das Verständnis dafür noch verbessern. Die Vorhersage eines spirituellen Beraters, dass der Tod eine wichtige Rolle in meinem Leben spielen würde, als Thema, ist sicherlich richtig gewesen. Es ist aber die Zweiheit von Tod und Leben, die für mich in den Mittelpunkt rückt. Deshalb fasziniert mich auch der Lebensbaumbegriff, der das Leben, aber auch die Phasen zwischen den Leben einschließt. Besonders deutlich in der Deutung des Leidenskreuzes Christi als neuer Lebensbaum. In der Beschäftigung mit diesen Begriffen und den Erscheinungen des Todes in unserem Alltag lerne ich allmählich diesen Begriff zu verstehen, der so zentral in den biblischen Texten aufscheint: das ewige Leben.