Weihnachtsbaumfriedhof

In den Geschäften findet man noch viel Weihnachtliches. Eigentlich ganz gut, in diesen Tagen ,,zwischen den Tagen“ danach zu sehen, da viele Dekorationsartikel dann günstiger zu haben sind, und man für weihnachtsaffine Menschen auch gute Geschenke für das kommende Jahr finden kann. Einer der eindrücklichsten Beobachtungen des Tages war eine Art Weihnachtsbaumfriedhof mitten im zentralen Marktplatz. Dort hatte man zahlreiche Weihnachtsbäume, wohl aus der Dekoration der Geschäfte, teils noch mit Schleifen bestückt, kreuz und quer übereinander gestapelt. Vermutlich werden sie in den nächsten Tagen abgeholt und, ich gebrauche das Wort in dem Zusammenhang sehr ungern, ,,entsorgt“. Bei facebook bin ich kürzlich auf eine Teilnehmerin gestoßen, die eben dies zum Anlass genommen hatte, sich gegen die Tradition des Aufstellens von Weihnachtsbäumen zu stellen. Sicher, wenn man das so sieht, lauter ,,tote“ Weihnachtsbäume, könnte man auf solche Ideen kommen. Aber wegen punktueller Instinktlosigkeiten auf ein so wichtiges Ritual zu verzichten, wäre sicherlich mit einem echten Kulturverlust verbunden. So tröste ich mich damit, dass die meisten Weihnachtsbäume schon als solche, nämlich mit dieser Bestimmung, angepflanzt und großgezogen werden. Zumindest bei denen, die ich letztlich auswähle, weiß ich, dass sie sich in dieser Rolle wohlfühlen. Und bei der intensiven Beobachtung und aktiven Arbeit mit dem Baum während der ganzen Weihnachtszeit glaube ich auch einen Beitrag zur angemessenen Würdigung dieses starken Symbols zu leisten.