Weihnachtsmoden

Die Atmosphäre in den Fußgängerzonen ist zwar schon weihnachtlich gewollt, aber so richtig ist die Stimmung noch nicht angekommen. In M. war es jedenfalls heute Nachmittag sehr ruhig an diesem ersten Adventswochenende. Vermutlich auf Grund des miesen Dauerregenwetters. Aber auch weil die Menschen eben ein extrem frustrierendes und wirtschaftlich beunruhigendes Jahr hinter sich haben. Da fällt es umso schwerer, einmal alles abzustreifen und sich an Festtagssymbolik zu erfreuen. Was mich immer wieder überrascht: Die Kreativität in der Vermarktung des christlichen Weihnachtsfestes hat stetig zugenommen. Immer wieder tauchen neue wirklich interessante Dekorationsideen auf, die sich dann 2-3 Jahre halten, um erneut abgelöst zu werden. So habe ich auch heute wieder wunderbar ästhetisierende weihnachtliche Objekte entdeckt, in diesem Jahr mit vielen Glitzerelementen und vor allem Silber, das ich ohnehin immer schon mochte. Und auch waren neue stilisierte Weihnachtsbaumsymbole dabei. Wenn ich bezüglich dieses Motivs eine Tendenz ausmachen kann, dann ist es eine Entwicklung hin zu stärkerer Abstraktion und stärkerer Betonung des formalen Kerns. So erscheinen viele Weihnachtsbäume als Kegelförmige Gebilde aus Glas, die aus ihrer Materialhaftigkeit heraus glänzen und funkeln, deren Form aber nur entfernt an die eines realen Baumes erinnert. Dennoch ist die Symbolik zu erkennen. Es ist spannend, solche Form-Moden über längere Zeiträume zu beobachten. Einer anderen Mode, der mit den lilafarbenen Adventskranzkerzen, konnten wir uns dann heute doch noch anschließen. Einer der großen Discounter hatte, wie ich vorher schon gehört hatte, tatsächlich diese Farbe im Sortiment. Und der Vergleich mit den eigentlich vorgesehenen roten Kerzen hat gezeigt, dass die neue Alternative deutlich interessanter wirkt. Nun haben wir also den ersten Adventskranz mit lila Kerzen und goldfarbenen Dekoschleifen, die wir diesmal direkt an die Kerzen gebunden haben. Und der Kranz an sich ist so groß, opulent und abwechslungsreich gebunden, dass weiterer Schmuck nicht notwendig ist. Nur in die Mitte haben wir versuchsweise einen singenden Bozener Engel platziert, der selber wiederum eine kleine Kerze trägt. Vielleicht aber werden wir ihn später durch eine dicke weiße Kerze ablösen. In der Frage sind wir uns noch nicht so ganz einig.