Nebenstraßenleben

Der Herbst kommt in seiner typischen Buntheit eher langsam. Aber das ist gut so, denn so können wir noch etwas Spätsommer genießen. So viel Licht wie heute gab es jedenfalls schon länger nicht mehr. Das tut gut. V. gibt unterdessen mit seinen landwirtschaftlichen Aktionen keine Ruhe. Er misst dem eine Bedeutung bei, die wirklich keiner von uns anderen noch nachvollziehen kann. Immerhin ein Gutes hat das: Er bleibt in Bewegung, und das ist für ihn besonders wichtig. Ich versuche notwendige Ausflüge, wie am Nachmittag zu nutzen, um zwischendurch ein wenig die Beine zu vertreten, das ruhige Plätschern des Bachs zu hören, Bäume zu betrachten und den besonderen Charme von Nebenstraßen und verwinkelten Gassen der Stadt zu erleben. Solche Spaziergänge in den kleinen Straßen ab vom Zentrum bringen immer wieder neue Beobachtungen mit sich. Wie die Menschen so leben und sich mitten in der Woche ihre kleinen Privatoasen und Erholungsinseln schaffen. Durch solche Spaziergänge lerne ich mehr vom wirklichen Leben einer Stadt als irgendwo sonst.