Erlebnisse um den Maulbeerbaum

Unser süditalienischer Bekannter hat, wie V. mir heute erzählt hat, verschiedene mediterrane Bäume aus seiner Heimat mitgebracht. Er hatte den Zitronen- und Mandelbaum im Frachtraum des Reisebusses über der Radachse platziert. War wohl nur möglich, weil er den Busfahrer gut kannte. Kein Wunder, er muss ja auch einiges an Platz eingenommen haben. Zu Hause angekommen hat er in seinem Garten einen dort schon seit Jahren heimischen Maulbeerbaum gefällt. Weil er zu starke Wurzeln ausgebildet habe, hieß es. Auf die Idee, mir das Holz zu überlassen, ist seine Frau leider erst gekommen, als der Baum schon in brennholzgerechte Stücke gehackt war. Ist aber auch nicht so schlimm, denn ich habe ja gute Abschnitte qualitativ hochwertigen Maulbeerbaumholzes auf Lager, nachdem ich vor zwei Jahren diese wundersame Begegnung mit den Gemeindegärtnern von D. hatte. Man hatte die beiden alten Maulbeerbäume vor dem Alten Schloss aus Sicherheitsgründen von ihren ausladenden und weit nach unten hängenden Ästen befreit. Und da der Baum alt war, sind ziemlich starke Stücke dabei abgefallen. Merkwürdig und schade zugleich ist aber, dass das Holz in so kleinteiliger Form verarbeitet gar nicht so attraktiv wirkt. Der Baum ist lebend wesentlich beeindruckender. Irgendwie wie aus einer anderen Welt. Deshalb bin ich mir auch nicht so ganz sicher, ob das vor zwei Jahren neu gepflanzte Exemplar auf dem Grundstück unseres Bienenhauses tatsächlich gut platziert ist. Der steht zwar frei, aber an einer sehr kühlen Ecke. Bleibt zu wünschen, dass er sich einlebt und in seinen Jugendjahren die kalten Phasen überlebt.