Reizloser Rückzug

Ein so unwirtliches Wetter macht fast jedem größere Gesundheitsprobleme. So waren wir heute nicht so sonderlich fit, haben uns aber dennoch über die gemeinsamen Stunden anlässlich von Js 44. Geburtstag gefreut. Die kurze Runde durch den Stadtteil hat uns zwischendurch aus der winterlichen Unbeweglichkeit gerissen und uns sehr schnell wieder in die Kamingewärmte Stube zurückgeführt. Entgegen dem Sprichwort ,,Bei dem Wetter kannst du keinen Hund rausjagen“ schien Zsaboo von dem kleinen Ausflug am ehesten angetan gewesen zu sein. Hauptsache raus eben, dachte sich der Hund wohl. Die Bäume in Js und Ws Garten sind ganz gut für den Winter gerüstet und wirken nach dem Schnitt vor einigen Wochen formschön und so, dass sie im Frühjahr sicherlich erneut kräftig austreiben können. Die in der umgebenden Stadtlandschaft dagegen leiden unter der ingenieurmäßig kontrollierten Schnittwut der kommunalen Grünanlagenpfleger, denen der Sinn für Ästhetik bekanntlich nicht mit in die Wiege gelegt ist. Auch deshalb sind winterliche Spaziergänge in den Straßen der Kleinstadt nicht wirklich ein Erlebnis. Es ist, als ob die domestizierte Natur sich ganz auf den Frühling verlässt und die Kälte zum Anlass für den reizlosen Rückzug nutzt, ein Rückzug, der Kräfte spart und auf den neuen Wachstumszyklus vorbereitet.