Vernachlässigte Nadelbäume

Das Wetter hat größere Außenaktivitäten an diesem Samstag wenig attraktiv gestaltet. Dennoch habe ich am Nachmittag meine beiden aktuellen Armbänder fertig gestellt, ein Auftrag und eines für mich selber, von der Fichte, für die mir noch eine gute Abbildung fehlt. Ich hatte das Holz zuvor sorgfältig ausgewählt, dabei war es nicht einfach, einen geeigneten Abschnitt zu finden, dessen Jahresringe dicht genug stehen. Letztendlich bin ich aber fündig geworden, und die so gewonnenen Perlen haben einen annähernd runden Querschnitt und eine sehr feine Zeichnung, die natürlich nicht ganz so auffällig wirkt wie bei breiteren Ringen, aber dafür umso stabiler sind. Die Nadelbäume haben mich in letzter Zeit häufiger beschäftigt. Durch verschiedene Aufträge, auch zur Kiefer, durch das zufällig Auffinden der Eibenabschnitte vor einigen Tagen, und weil sie mir zunehmend auch von der Oberfläche her sehr attraktiv erscheinen. Vermutlich habe ich auf diesem Gebiet einfach einen Nachholbedarf. In der Vergangenheit hatte ich diese Arten eher vernachlässig und als irgendwie uninteressanter angesehen. Vielleicht weil sie in unserer Landschaft eher die typischen Waldbäume sind und in Massenpopulationen auftreten, wodurch der einzelne Baum eher aus dem Blick fällt. Aber gerade bei den Nadelbäumen lohnt sich das genauere Hinsehen, auch beim einzelnen Baum. Vor allem aber stehen sie für mich als Symbole für Stärke oder Wärme, Licht oder Dunkel, Zähigkeit oder langes Leben. Ein wahrer Fundus für symbolische Implikationen, gerade jetzt, bevor die kältere Jahreszeit sie durch die Weihnachtssymbolik wieder stärker ins Blickfeld rückt.