Grüne Städte

Dass die Großstädter sich zunehmend in grüner Umgebung wohlfühlen, war Gegenstand eines Artikels der Frankfurter Rundschau. Danach möchten die Menschen zum einen die Vorzüge des urbanen Flairs genießen und zum anderen sich währenddessen auch in einer attraktiven, mit viel Grünflächen und Bäumen gestalteten Stadtlandschaft bewegen. Wieder einmal werden die Bäume als Mittler in solchen Aufwertungsprozessen genannt. ,,Ein Baum in der Stadt hat einen hohen Nutzwert: als Staubfilter, Sauerstoffproduzent und Gemütsaufheller“, heißt es in der Bezeichnung eines Bildes, das eine fiktive Stadtszene mit Modellhäusern, -autos und -bäumen zeigt. Und eine Zahl wird genannt, wonach ein allein stehender Baum jährlich 659 Euro erwirtschaftet, 500 Euro allein auf Grund seiner Sauerstoffproduktion. Aber er ist eben auch Schattenspender und Erschaffer neuer Lebensräume für Tiere und andere Pflanzen. Im gleichen Maße, wie das Bedürfnis nach grünen Städten wächst, sinken die finanziellen Möglichkeiten der Kommunen, diesem Bedürfnis durch Entwicklungsmaßnahmen und entsprechende Planung zu begegnen. Deshalb setzt man, so heißt es, zunehmend auf Eigeninitiativen der Bürger, die ihre Wohnumgebung mitgestalten sollen, was häufig wiederum auf politischen Widerstand stößt, weil man fürchtet, dass die so entstehenden Grünanlagen längerfristig nicht gepflegt werden können, weil zwischenzeitlich die Lust verloren geht oder es personell und finanziell nicht realisierbar ist. Immerhin macht man sich trotz solcher Hindernisse Gedanken. Die parallel zu beobachtende Radikalität und ingenieurhafte Denkart im Umgang mit dem Baumschnitt und anderen Pflegemaßnahmen öffentlicher Grünanlagen scheint damit durch gegenläufige Erkenntnisse aufgefangen zu werden.