Wohnungsnahe Entspannung

Nun habe ich in einer anderen Ecke des Viertels noch einen weiteren Grünstreifen entdeckt. Ich muss es so nennen, denn so etwas wie Parks scheint es hier nicht zu geben. Dass zwischen diesen Wohnblöcken, die einer Unzahl von Menschen Platz bieten müssen, solche kleinen Oasen mit Hecken, Bäumen, Spielplätzen, Sandwegen und Rasenflächen eingerichtet sind, hat etwas Rührendes, ist aber originär wohl Ausfluss eines schlechten Gewissens der Stadtplaner, die erkannt haben, oder denen von Soziologen gesagt wurde, dass Menschen auch etwas für die Seele brauchen, sowie Orte der Begegnung und Entspannung in ihrer unmittelbaren Wohnumgebung. In diesem Streifen, direkt gegenüber einem Hochhaus-Hotel der scheußlichsten Sorte, sind die Spielplätze mit totemartigen Holzstelen gestaltet, die die Handschrift eines einzelnen Künstlers zu tragen scheinen. Direkt in den Boden gerammt und bemalt, werden die Nadelholzstelen wohl nicht sehr alt werden, denn sie beginnen schon in Bodennähe zu verfaulen. Ein schönes Bild ergeben sie dennoch. Besonders gut gefällt mir das einzige in der Horizontalen gestaltete Objekt, ein langes Boot, welches aus einem einzigen Eichenstamm geschnitten wurde. Dies dürfte eine Freude für die Kinder sein, die es in seiner ganzen Länge überschreiten können.