Anstrengend und beruhigend

Am Vormittag war ich überrascht, nach tagelangem Suddelwetter waren die Temperaturen sehr angenehm, das ließ hoffen. Dann gegen 14 Uhr der Umbruch, Gewitter, Dauerregen, Wind und deutlich kühler. Da war ich ganz froh, diese Handwerksarbeit vor mir zu haben, das stundenlange Sägen, Bohren und Schleifen hat zwar auch etwas Anstrengendes, im Großen und Ganzen wirkt es aber sehr beruhigend und lässt die Möglichkeit, einmal vom Alltag Abstand zu gewinnen. Und so sind die beiden Armbänder auch fertig geworden, obwohl ich dachte, es hat gar kein Ende mehr. Der Bergahorn ist wahnsinnig spröde und hart. Schon gestern beim Drechseln habe ich das bemerkt, da ich den Stab extrem fest einspannen musste, sollte er nicht durchdrehen. Und beim Schleifen zeigt sich diese Eigenschaft ebenso. Hoffentlich ist wenigstens das Ergebnis optisch ansprechend. Ohne Öl ist das Holz sehr hell, mit wenig Zeichnung und – ehrlich gesagt – etwas langweilig. Vielleicht ändert sich das, ist es erst einmal durchtränkt. Der Auftrag war in jedem Fall interessant: Es waren zwei Armbänder aus dem selben Holz für Mutter und Kind. Ich werde es so machen, dass die Mutter ein vollständiges Armband mit 23 Perlen erhält und das Baby eines mit nur wenigen Perlen, wobei die restlichen dazugelegt werden und in späteren Lebensjahren ergänzt werden können. Jedenfalls wenn das heutige Baby später überhaupt Interesse haben sollte, das Armband zu tragen.