Frei werden

Habe zurzeit so eine Art Retrophase. Höre Musik, die während meiner Studienzeit aktuell war. Treffe oder höre von Menschen, mit denen ich vor Jahren zu tun hatte. Und überlege, ob es nicht an der Zeit wäre, meine seit ca. 6 Jahren brach liegende künstlerische Arbeit sowie meine Textarbeit im Bereich der Baumsymbolik wieder aufzunehmen. Irgendwas wird das wohl zu bedeuten haben, weiß ich doch, dass alles seinen Sinn hat. Aber leider erkennt man den erst viel später. So lange versuche ich, die Aufmerksamkeit auf Niveau zu halten und das neue Arbeiten an alten Themen möglichst kreativ zu gestalten. Natürlich werden das keine bloßen Wiederholungen. Vielmehr ist alles wieder neu und anders. Da können die Ergebnisse, die Wirkungen und alle anschließenden Kommunikationen nur vom Erlebten abweichen. Das ist gut so, vielleicht das, worauf es im Leben ankommt. Immer nur linear weiter ist dabei kaum vorstellbar. Ich glaube, das sind immer solche Schleifen, eine Art Spirale, die sich fort spinnt und dabei bereits besuchte Punkte erneut streift, wodurch die Punkte ihre Gestalt verändern. Eine Spirale, die übrigens nicht immer nach oben geht, vielmehr in irgendeine Richtung, wohin ist nicht so entscheidend. Nur dass es überhaupt weiter geht. Klingt vielleicht ernüchtert, ist aber in Wirklichkeit eine ebenso simple wie erwachsene Lebensserfahrung, die – finde ich – frei macht, wo man es noch nicht war.